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Archiv für Mai 2021

27. Mai 2021
Miesepeter

Ich bin da gerne der Miesepeter

Sie dürfen nicht den Hersteller-Angaben trauen.
Wir orientieren uns viel zu sehr an einzelnen Zahlen, weil wir glauben damit auf der Welt alles einordnen zu können und zu müssen.
Und genau da sind wir am anfälligsten für Lügen, Selbsttäuschung und fehlende Zusammenhänge.
Eine Kamera kann keine Bewegung bei 20 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, wenn ich nicht über helles Licht und ein lichtstarkes Objektiv verfüge und wenn der AF nur einfache Bewegungen erfassen und berechnen kann, landen wir nicht selten bei 3-5 Bilder pro Sekunde oder weniger. Kann die Kamera die Daten nicht schnell genug verarbeiten und wegschreiben, sind also Buffer nicht groß, Datenfluss und Speicherkarte nicht schnell genug, wird die Aktion höchstens 3-4 Sekunden dauern können, bis die Geschwindigkeit rapide sinkt.
Nicht wenige Kameras sind auch inzwischen bekannt dafür, dass sie zwar mit 10-20 BpS anfangen, aber diese Schnelligkeit schon nach Sekunden abreißt, wenn der Akku nur noch weniger als 50% Kapazität anzeigt (Canon R5, R6, Fuji X-T5, X-H1 etc.).
Deshalb ist ein Hochleistungsakku das erste technisch besonders wichtige Kriterium für eine besonders schnelle Kamera. Nicht ganz von ungefähr entwirft Canon Kameras wie eine R3 und R1 mit besonderen Akkus und spannend ist auch zu wissen, das Panasonic und Sony zu den weltweit führenden Akku-Zell-Herstellern gehören (daher ist man bei mFT mit Olympus gerne im Stromnachteil, wie auch bei Canon, Nikon gegen Sony).
Bei jeder Kamera stolpere ich sehr früh über die eingebauten Buffer-Speicher – denn er ist für mich entscheidend für den Kauf einer Kamera.
Damit hängt sehr viel zusammen, die flüssige, verzögerungsfreie Darstellung des Bildes im Sucher (was bei Spiegelreflexkameras selbstverständlich war ist es bei spiegelfreien Kameras keineswegs mehr), der Autofokus, die Erfassung von Bewegung.

Die Eigenschaften der Akkus und der Energiehunger der Kamera sind ebenfalls entscheidend.
Ich gebe ja gerne zu, dass ich auch lieber eine höhere Auflösung auf dem Monitor sähe, auch wenn ich diesen selten verwende und die Schärfebeurteilung noch seltener auf ihm durchführe. Aber fast alle anderen Hersteller bieten die hohe Auflösung, dann will ich sie an Sony Pro-Kameras auch. ABER, wenn dadurch die Akku-Performance auf das Niveau eine Nikon Z6II, Z7II, Panasonic S1, S1R oder gar Canon EOS R5, R6 zurückfällt – dann lieber nicht! Der Mist ist doch, dass uns die Japaner fast nie die Gründe für ihre Technik- & Ausstattungs-Entscheidungen liefern!
Es werden grundsätzlich Dinge, Eigenschaften und Möglichkeiten versprochen, die die Kamera so gar nicht bietet. Das hat System und beginnt ja schon bei den Auflösungswerten für Sucher, Monitor und Bildsensor – die sind zwar nicht gelogen, aber dadurch, dass immer mit 3 Farben gerechnet wird, eben auch nicht richtig.

FAZ Zitat
SCHRUMPFKURS von H.-H. Pardey:
„Der Markt einer bis vor einiger Zeit im Land der aufgehenden Sonne blühenden Industrie schrumpft, und zwar mit zweistelliger Rate jährlich. Hoffung aufs Überleben sollen die superteuren Apparate und Linsen allererster Güte machen….Analogie: Für ganz besonders spitze Ohren Plattenspieler in der 10000-Euro-plus-Klasse zu haben sind, dass Vinyl und Analogtechnik nur noch für eine vergleichsweise kleine Minderheit von Hörern überhaupt eine Rolle spielen. Jedoch nicht unwichtig: Vom Gipfel der High-End-Geräte gibt es praktisch keinen Transfermehr hinab zur Technik für alle, kann es auch nicht geben. Längst sind das verschiedene Welten geworden. Ähnliches droht der „Amateurfotografie“. Schnappschüsse… verdanken wir doch heute der Prozessorpower unserer Smartphones und nicht mehr einer Fotoausrüstung. Die Frage “Mit welcher Kamera fotografieren Sie?“ ist aus der Mode gekommen. Ganz zu schweigen von dem Geprotze… vorbei und vergessen.“

Der Grundgedanke ist richtig, die japanischen Fotohersteller flüchten sich in immer extremere Preis-Nischen und Weltrekord-Technik. Sigma hat vor knapp 10 Jahren bei den Objektiven die Intitialzündung gesetzt, mit 3 Baureihen und Sony hat bei den Kameras mit der Alpha 9 und jetzt der Alpha 1 neue Preise gesetzt, die schon bald von Canon und Nikon überboten werden.
Der Vergleich ist deshalb nicht brauchbar, weil Musikgenuß ein passives Vergnügen ist, so wie Fotos auf Leinwand oder den besten Monitoren betrachten – die Fotografie mit Kameras und Objektiven ist jedoch ein aktives Vergnügen – eine besonders kreative ART sich mit der Welt, den Lebewesen und den Dingen sehr genau auseinander zu setzen!
Das bei weitem schönste Hobby der Welt und wir sind gewohnt für unsere Leidenschaften viel zu bezahlen und wer es “billig” will, dem bleiben die Smartphones und ein gigantisches Arsenal an gebrauchter DSLR-Technik.

Mag sein, dass wir da bald im High-End-Audio ankommen und 30.000€ ausgeben – aber wir können damit kreativ sein und uns und anderen „den Tag retten“ und eine Freude machen.
Und was die geforderten hohen Preise anbelangt – Smartphones für brauchbare Fotos sind ebenfalls deutlich jenseits 1000€ angelangt – und wenn ich mich damit nicht nur im Handling unterscheiden will, sondern sichtbar durch optisch viel bessere Bildergebnisse und in den Möglichkeiten sehr deutlich abheben will, dann lohnen sich tatsächlich Kameragehäuse für 800-1600€ kaum noch und auch lichtstarke Objektive unter 500€ sind kaum noch zielführend.
Ich sage ja schon seit längerem ganz offen, dass ich nicht mehr viel Geld in Objektive mit weniger als 85 mm stecke, dass ich 2.8/12-24 mm – 2.8/24-70 mm und die ganzen Festbrennweiten praktisch nicht mehr wirklich brauche. Ich kaufe sie allenfalls aus Spaß am Glas – für die Bildergebnisse in den seltensten Fällen. Daher mache ich auch nur noch selten Tests von Weitwinkel-Glas, Normal-Glas – auch wenn praktisch monatlich neue Varianten von immer neuen Herstellern erscheinen. Das ist für mich häufig Zeitvergeudung.
Was zählt sind nur noch besonders lichtstarke und Tele-Objektive und einige Spezial-Objektive.
Und wenn mich das Landschafts-Fieber oder die Architektur-Fotografie einmal richtig packt, dann will ich auch die bestmögliche Qualität und die gibt es weder mit Vollformat noch mit HF, MFT oder Smartphone! Die gibt es derzeit ausschließlich mit Fujifilm Mittelformat und eingeschränkt auch mit Asahi-Pentax 645Z. Bei Pentax habe ich aber Furcht, das dieses Kamerasystem bald stillgelegt wird, denn Objektive sind derzeit neu keine in Deutschland erhältlich, das Gehäuse mit 55 mm gibt es schon unter 5000€ neu – wer den besten Spiegelsucher aller DSLR-Kameras will, sollte da schnell zu schlagen – (mich fragen) und ich denke nicht, dass Pentax die Finanzmittel hat, um die Kamera noch einmal komplett mit neuem Prozessor, 100 MP Sensor und Bildstabi zu modernisieren. Sehr schade. (Allerdings halten sich die Vermutungen/Wünsche hartnäckig, dass Nikon mit einer 100 MP Mittelformatkamera erscheint und dafür auch seine Z-Objektive nutzt…).
Also wenn, dann richtig!
Dann brauche ich keine 7RIV, Leica, Panasonic, Canon, Nikon Vollformatkamera und dazu dann 18 mm, 24 mm, 35 mm, 85 mm und Fotostacking – dann kaufe ich mir die Fuji GFX100s!
Und dazu brauche ich keine Objektivtests anzubieten, denn es gibt praktisch keine konkurrierenden, besseren Objektiv-Alternativen.

 

Kamera-Nostalgie
Verstehe ich nicht wirklich. Seit Jahren steigt der Wert von manuell zu fokussierenden DSLR-Kameras für Negativ- & Dia-Filme. Besonders die ehemaligen Profi-Kameras sind gefragt wie lange nicht mehr:
Asahi-Pentax Spotmatic, MX, ME Super, LX, Super A, 6×7, 67, 645
Canon A1, Contax RTS
Leica M & R
Minolta SR-7, Xm, XD7, XD9, XG-9, X-700, CLE
Nikon F3, Nikon F4, Nikon F5, Nikon FA, Nikon FE und ältere
Olympus OM-3, OM-4, OM-4Ti
Rollei, Hasselblad, Mamiya
Die Ostkameras, Fuji, Sony, Panasonic und sogar Canon haben hier das Nachsehen.

Ich habe mit vielen dieser Kameras fotografiert, mein Kernsystem war immer Asahi-Pentax, sowohl Kleinbild als auch Mittelformat. Also die heutige Beliebtheit von Asahi-Pentax in Japan wundert mich gar nicht (mit 24% deutlich vor allen anderen Herstellern) und besteht völlig zu Recht. Und Olympus wird bald gegen Fujifilm verlieren und am unteren Ende zu finden sein, so doof sind Japaner nicht, dass sie das Verhalten verzeihen. Sony praktisch gleich auf mit Canon – wer hätte das je für möglich gehalten? Und Nikon behält aus Tradition noch einen kleinen Vorsprung.


Ich habe mich 1982 bewußt gegen die Plaste-Kameras von Canon, die Muss-Kriegs-Reportage-Kameras von Nikon, die Wissenschafts-Kameras von Olympus, die Sammler-Kameras von Leica und für Pentax entschieden.
Heute zeigt sich auch, das die Spiegelreflextechnik von Kine Exakta 1 (1936) Praktica und Asahi-Pentax (1952) letztlich nur 70 Jahre Bestand hatte und für die Masse nicht mehr fortgeführt wird. Derzeit bringt nur Ricoh-Pentax noch neue Spiegelreflexkameras.
Die Kameras sind nur ein Teil der Nostalgie, seit 20 Jahren sind Digitalkameras beliebt und haben die Filme abgelöst. Für alle älteren Kameras werden diese Filme gebraucht.
Filme bedeuten 25-400 ISO (später waren auch 1000 und 1600 ISO Empfindlichkeiten möglich), Film entwickeln, gegen Staub kämpfen, Bilder vergrößern. Darin steckt eine „Einmaligkeit“ die heute wieder gefragt ist.

Trotzdem, ich habe einige meiner Pentax-Kameras im Regal und könnte sofort einen Film einlegen und fotografierten. Doch das will ich nicht.
Ich habe das fast 20 Jahre lang gemacht, SW und Farbe selbst entwickelt und unzählige Vergrößerungen angefertigt. Ich will nicht mehr mit Chemie im Badezimmer hantieren. Ich will nicht mehr die Entfernung schätzen, enttäuscht sein über zahllose unscharfe Fotos bei großer Blendenöffnung, die wegen der millimeterkurzen Schärfentiefe schon durch die kleinste Bewegung des Fotografen oder Modells entsteht und ich will keinen Staub mehr auf Filmen, Vergrößerungen und in Suchern sehen müssen!
Will ich nicht mehr! Das ist für mich vorbei.
Wenn ich die Einmaligkeit will, gibt es ein tolles Projekt von Jim Brandenburg – 1 Foto (eine Auslösung!) pro Tag. Und wo andere so etwas durchplanen würden bis ins letzte Detail, tat er das Gegenteil, er fotografierte Natur, ungeplant, bei jedem Wetter, spontan und intuitiv – großartige Fotos!
Das ist auch immer mein Ansatz gewesen. Im Auftrag muß ich planen und exakt liefern und in meiner freien Lebenszeit will ich das ganz und gar nicht!
Also ich kann durchaus Einmaligkeit und Einzigartigkeit auch heute noch mit jeder modernen Kamera erreichen.

Was gibt es Neues?

Nicht viel, das der langen Rede wert wäre…
Panasonic GH5II – immerhin mit neuem Prozessor und Motiverkennung, neuem Akku und verkleinertem 3″ Monitor zum günstigeren Preis
Doch die AF-Schwierigkeiten mit schnellen Motiven und der veraltete Sensor bleiben.
Daher bleibt die G9 aus meiner Sicht die sinnvollste Kamera im ganzen mFT-System.
Ende des Jahres 2021 soll dann die GH6 für Vielmehr mit neuem 24 MP Sensor kommen – das lockt mich nicht aus der Deckung und wird MFT nicht wirklich weiter bringen, nicht bei Fotografen.
So wird das nichts mehr. Von OMSolutions ganz zu schweigen…
Panasonic hat ein zweites hochlichtstarkes Zoom in Produktion: Leica 1.7/25-50 mm ohne Bildstabi. Es würde mich nicht wundern, wenn es bei Sigma entworfen und gebaut wird – die können das. Vor allem Vilmer werden es wie schon das Leica 1.7/10-25 mm lieben. Allerdings haut mich die Schärfentiefe eines f:3.4 nicht aus dem Sitz. Beide sind schwer und dick – ich habe da keinen Bedarf, 2.8/12-24 mm und 2.8/24-70 mm am VF bieten mehr mehr Gestaltungsspielraum und die Sensoren schaffen bei wenig Licht 2-3 Stufen mehr Spielraum!


Die Chinesen greifen immer heftiger an, bisher nur bei Zubehör und verstärkt bei Objektiven – es kann nicht mehr lange dauern, bis weitere japanische Fotohersteller sich andere Felder suchen um Geld zu verdienen und ihre Fotofabriken schließen… die Chinesen liefern billig und für die meisten gut genug.
TTArtisan 1.25/90 mm… noch Fragen?

Und Leica und wohl auch Canon, Nikon, Sony sind immer stärker gezwungen bei Tamron, Cosina und Sigma fertigen zu lassen oder vielleicht sogar schon bei Chinesen?

CANON EOS R3
Endlich traut sich Canon an einen voll beweglichen Monitor für eine Profi-Kamera – man glaubt es nicht!
Vermutlich nur, weil Sony hier bei A9 und A1 bisher nicht konsequent war und nur die Vielmehr mit der 7SIII versorgt.
Mal schauen ob sich Nikon bei der Z9 dann auch endlich überwindet…
Der Hauptschalter sitzt wieder hinten unten an der R3 – allemal besser als auf der linken Seite und die Akkus werden wohl endlich länger halten – aber wirklich gut gelöst ist auch das nicht. Die Kamera wird riesig und massig, zwar kleiner und leichter als 1DX, aber deutlich größer als Sony!
Der Quad-CMOS-AF wurde auch wieder in Abrede gestellt – daher vermute ich, das der gleiche 45 MP CMOS Sensor der R5 zum Einsatz kommt und erst eine R1 wird einen neuen Sensor mit Quad-AF bekommen.
Dafür kann der Fotograf dann wieder schielen lernen um sein Motiv richtig mit Augen-AF zu fokussieren. Mich begeistert das nich nicht – weil das prinzipiell von Bildgestaltung und Hintergrund ablenkt und einem eher bei wenigen bewegten Motiven vielleicht hilft.



 

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25. Mai 2021
close… Sony A1

Ich bitte um Nachsicht – April-Mai sind einfach Monate intensiv am Motiv! Da komme ich kaum zum auffrischen der Homepage und notiere nur Gedanken und Feststellungen im Smarty.
Also wer konkrete Fragen und Wünsche hat – bitte mailen, die werden alsbald möglich von mir auch beantwortet.

Bei diesem Nah-Motiv war es nicht so schwer, das Auge ist groß, da schafft auch die R5 die genaue Fokussierung in der Serie – solange das Motiv nicht abtaucht um zu fressen – dann muß sie ganz neu suchen und schon werden eine ganze Reihe unscharfe Fotos gespeichert, bis sie endlich wieder das Auge im Fokus hat. Wenn Sie mit viel Brennweite sehr nah am Motiv sind, wird das Fokussieren keinesfalls einfacher, die kleinste Bewegung und Sie sind out of focus!

Ich komme jetzt von knapp einem Jahr Canon R5 – Canon hat heute 2 der besten Tele-Objektive aller Hersteller (100-500 mm & 800 mm) und eine brauchbare Kamera, an die man sich gewöhnen kann und muss, wenn man mit dem Bajonett und den Objektiven arbeiten will.
Was sofort auffällt, bei Canon müssen 2 Tasten gedrückt werden um Bewegung zu erkennen und zu speichern – also scharfe Fotos zu bekommen, es genügt nicht alleine den Auslöser du drücken. Sie brauchen eine weitere Taste zur Erkennung des Motivs, der Augen.
Das gibt es bei Sony nicht. Sony unterscheidet jetzt grob zwischen Mensch – Tier – Vogel. Vögel sind schon sehr speziell, ich stelle meistens Tier ein und Menschen werden dann oft auch erkannt. Es bleibt dabei, wenn sie Tiere, Menschen, Pflanzen oder Dinge in Bewegung fotografieren und der Bewegung schnell folgen wollen – können Sie Canon, Nikon, Fujifilm, Panasonic, Olympus verwenden und auf Glück hoffen und viele Versuche machen. Oder Sie verwenden gleich Sony.
Ja ich weiß wie das klingt – und für die meisten Fotografen gehen mit Canon oder Nikon alle Motive wunderbar scharf in den Speicher, schließlich bewegt sch nicht alles um einen herum nicht rasend schnell und kaum jemand verwendet häufig Brennweiten ab 400 mm und große Blendenöffungen mit geringster Schärfentiefe.
Nur wenn es alleine um das technische Können geht, A1 und A9II können Bildserien liefern, die keine Kamera der Konkurrenz heute liefern kann – das ist seit 4 Jahren so und wird sich so leicht nicht ändern. Eine EOS R3 wird versuchen das einzuholen, aber auch sie wird Limits haben und dafür deutlich schwerer und größer sein und sicherlich kaum unter 6000€ kosten.
Also wo Canon ständig hinhält und seine “Fangemeinde” anzählt, es wird die großartige Kamera kommen, um sie bei der Stange zu halten – gibt Sony die Technik vor und bemüht sich Nikon mit aller Kraft zum Glanz der D500 und D5 zurück zu finden und zu Sony aufzuschließen.
Auch früher gab es scharfe Fotos, Fotos die präzise auf die Pupille fokussiert waren – allerdings nicht in Bewegung und nicht in schneller Serie – Porträts wurden nicht umsonst immer mit f:8-f:11 und Stativ gemacht, Tierfotografen wie Art Wolfe haben bewußt auf f:8 bis f:16 abgeblendet, um ja das Auge scharf zu bekommen. Heute nutzt man diese Blenden allenfalls um mehr Schärfentiefe zu erreichen.
Trotzdem, es ist nicht wirklich einfach geworden, dem zum tollen Foto gehört viel mehr – alles muss passen und wenn einem die Kamera schon mal das Fokussieren auf das Auge abnimmt, kann man sich besser auf Hintergrund, Licht, Kontrast, Ausschnitt, Schärfentiefe, Farben und Umgebung konzentrieren.

Rechtfertigung: Warum ich glaube eine Alpha 1 zu brauchen

Wie versuche ich einen Preis von gut 7000€ zu rechtfertigen?

Viele meiner Fotos geschehen lautlos und ungebremst! Die A1 bremst mich bei keiner Aktion mehr aus!
Anders als bei 7IV, 7RIV, R5 und Z7II kann ich hier aus dem Vollem schöpfen, jederzeit zum Ausschnitt 1.5x oder zurück wechseln, zum Filmen, zum Menü – alles ohne Verzögerung, selbst wenn ich gerade eine schnelle Serie mit 10-20-30 BpS speichere. (ich spreche aber immer von JPEG – bei RAW können Pausen entstehen, wenn ich hunderte Bilder in Folge speichere).
Die Alpha 1 schlägt in allen Geschwindigkeitsdisziplinen alle anderen Kameras des Marktes, ganz gleich ob DSLR oder DSLM.
Braucht man die Ausschnitte nicht, reicht auch eine Alpha 9II aus.

Motiv: Grünspecht
Wer, wie ich, kein ausgesprocherer Vogelfan ist, wird vermutlich trotzdem wissen, dass er so einen Vogel kaum jemals zu Gesicht bekommt – er ist sehr scheu und schneller weg, als man „piep“ sagen kann. Wer sich auskennt mit Vögeln, weiß zusätzlich, dass Grünspechte zwar nicht klein sind, aber bestens getarnt in der Wiese sitzen und eine sehr hoche Fluchtdistanz haben und man mit 600 mm Brennweite gar nicht erst losgehen braucht. Und selbst aus getarntem Versteck ist es schwierig sie gut scharf und groß genug abzubilden.

Originalbild – A1 bei 600mm Brennweite x1.5 – 900 mm Ausschnitt (6.3/200-600 mm G)

starker Ausschnitt mit Zunge – A1 bei 600mm Brennweite x1.5 – 900 mm Ausschnitt (6.3/200-600 mm G)

Auch bei scheinbar ruhigen Motiven hat die Alpha 1 sichtbare Vorteile:
Durch den Autofokus entstehen fast keine unscharfen, fehlfokussierten Fotos – von Canon, Nikon, Panasonic, Fujifilm kann ich das ganz und gar nicht bestätigen.

1: “Mama gib Gas! Nur weg aus Coronien!”
1: “Wie weit ist dieser Ballermann? – Sollen wir da nicht besser hinpaddeln, Mama?”
2: “Was? Ballermann? Da komm ich aber auch mit!”
Backbord oder Steuerbord – egal Hauptsache fort!
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(die harte Wirklichkeit – die wir nicht gerne sehen, sieht allerdings ganz anders aus –
Mama hatte 5 jungen Haubentauchern, im Zebrakleid mit Herz auf dem Kopf, aus dem Ei geholfen- am folgenden Morgen waren es nur noch zwei – der Hecht hatte vermutlich zu leichte Beute… so ist Natur – jederzeit gefährlich und nur eine Minderheit wird älter.
Wir haben das Prinzip umgekehrt – leider allerdings zu erfolgreich.)

 

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16. Mai 2021
Leicht und nicht so leicht

Ehrlich zugegeben fällt es mir ja nicht so leicht, mir einzugestehen, dass ich trotz A1, sehr gutem 100-400 mm GM und 200-600 mm G viel seltener damit unterwegs bin, als mit R5 und 100-500 mm.
Ja ich ärgere mich jeden Tag, besonders bei jedem plötzlichen Motiv, wenn ich die R5 nur einschalten muss und dass schon auf kurzen Wanderungen der Akku nicht viel hergibt. Ohne Ersatzakku oder Zweitausrüstung unterwegs zu sein, ist für mich mit Canon kaum denkbar, deshalb auch meine Manie mit dem ständigen An- und Aus-Schalten.
Noch schlimmer war es nur mit Fujifilm X-T3 und auch X-T4 und besonders auch Olympus E-M1III.
Was brauche ich, wenn ich unterwegs bin und kein spezielles Motiv in der Nase habe, aber gerüstet sein will und trotzdem wenig Ballast haben will?
Gehäuse jenseits 40 MP oder kleinerer Sensor mit 20 MP und extralanger Brennweite.

Aus den Vollformatkameras hole ich gute Ausschnitte heraus und habe den besseren Sucher, den viel besseren Autofokus und die erheblich größere Trefferquote bei bewegten Motiven als mit allen Kameras von Fujifilm, Olympus und Panasonic. Da hilft dann auch ein 1350g leichtes 6.3/100-400 mm an Olympus, ein 1000g leichtes Panasonic 6.3/100-400 mm oder ein 5.6/100-400 mm an Fuji mit 1460g nicht wirklich, sie sind und bleiben bisher in den entscheidenden Situationen den deutlich teureren Vollformat-Kameras und auch der preiswerten Sony RX10 wesentlich unterlegen.
Das habe ich jahrelang durchexerziert – das Ende vom Lied ist, ich bekomme mit VF einfach mehr scharfe Fotos, die meistens technisch besser aussehen und mit großen Suchern mehr Freude machen beim Auslösen.
Doch auch beim Vollformat gibt es Unterschiede.
Nikon Z und Panasonic-L-Bajonett scheiden noch aus, weil es keine langen Telezooms ohne Adapter gibt.
Es bleiben in der Saison 2021, für hohe Ansprüche für mich nur Sony und Canon, übrig!
Warum bevorzuge ich nun die ungeliebte R5 häufig?
Weil 800 mm Bildausschnitt (100-500 mm) besser sind als 600 mm Bildausschnitt (100-400 mm GM) und beide erheblich leichter sind als ein 6.3/200-600 mm G.
Und deshalb wird mich auch das kommende Tamron 6.7/150-500 mm für Sony da nicht umstimmen, denn knapp 1800g sind gut 400g mehr als bei Canon.
Die beste Lösung für Sony scheint mir das sehr leichte und konstruktiv gelungene Sigma 6.3/100-400 mm DG DN mit nur 1140g und als Schiebezoom entwickelt, doch auch an der A1 bleibe ich damit bei 600 mm Bildausschnitt hängen, zumal es bisher keinen passenden Konverter dafür gibt. Canon bietet aber 800 mm und sogar Konverter, bei sehr gutem Licht.
Die Lösung letztes Jahr war die Sony 7RIV mit 61 MP – aber Rolling Shutter und etwas mehr Bildrauschen können bei schnellen Bewegungen eben auch tückisch sein.
Von Sony sehe ich sobald kein Tele-Zoom mehr bei den Neuheiten, ausser vielleicht einmal ein 4.5/100-400 mm oder 5.6/200-560 mm mit Konverter im fünfstelligen Preisniveau.
Ein Leben ohne Kompromisse ist kaum denkbar… ein Leben ohne Klettern kaum erstrebenswert…

 

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