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Archiv für März 2022

30. März 2022
Olympus/OM Solutions – MFT 2022

Wer bisher mit Spiegelreflex oder Kompaktkameras fotografiert, muß sich noch keine Sorgen machen. Allerdings wird es wohl kaum noch weitere Reflexkameras geben und auch neu entwickelte Objektive sind nicht mehr wirklich realistisch, zumindest nicht von den drei großen Herstellern. Zeiss hat seit Jahren nichts mehr vorgestellt und auch Tamron, Sigma und Tokina werden ihren Elan bremsen, da die Konstruktion für Kameras mit Spiegel komplett unterschiedlich zu Systemen ohne Spiegel ist.
Nur Pentax wird seine Fans weiter beliefern, aber auch nur noch Voll- & Halbformat, das Mittelformat wurde beendet.
Jetzt können wir argumentieren, es gibt so viele sehr gute gebrauchte Objektive und Kameras, dass uns kaum etwas je fehlen wird.
Allerdings müssen wir uns auch dann eingestehen, dass alle neuen Konstruktionen fast ausnahmslos schärfer, brillanter, fehlerfreier, schneller, präziser und teurer sind. Meine Meinung war immer, wer stehen bleibt wird überrollt, aber das muß jeder mit sich ausmachen. Tolle Fotos sind weiterhin mit tollem Licht und Motiv und der spannenden Motividee weiterhin möglich.
Wer doch den Wechsel oder die Ergänzung durch ein spiegelfreies System ins Auge fast ist dann in der komfortablen Lage frei zwischen Sony, Canon, Nikon und vielleicht Fujifilm und MFT (OM Systems + Panasonic) zu entscheiden. Trotz aller Gewohnheiten und Überzeugungen, will dieser Schritt wohl überlegt sein, damit er nicht in eine teure Sackgasse führt.
Ich werde deshalb jetzt beginnen alle Systeme separat zu durchleuchten, Stärken und Schwächen und Vergleiche zu den Mitbewerbern heraus zu arbeiten.
Den Anfang macht hier das MFT (MicroFourThirds) Bajonett da Anfang 2022 2 neue Flaggschiff-Kameras vorgestellt wurden.
Für MFT gibt es seit 14 Jahren keinen Spiegel mehr.
Allerdings sind die frühen Objektiven und genau genommen fast alle die bis vor 5 Jahren eingeführt wurden heute keine Glanzlichter mehr und werden deutlich von Vollformat-Konstruktionen überflügelt.

 

Olympus gibt es nicht mehr – aber hier ist das Firmen-Testament: Der GEIST ist da – das 4.5-5.6/150-500 mm PRO IS für 7000€

Für die Weihnachtszeit 2020 kann man jetzt bald das Olympus Super-Tele-Zoom vorbestellen.
Das 4.5/150-400 mm x1.25 PRO IS rechtzeitig vor der Olympiade zieht JIP wohl darauf ab, dass sich Fotografen eine E-M1X plus 4.5/150-400 mm leisten – zumindest – für schlappe 9000€ bekommt man dann auch einiges geboten. Nur 2 gravierende Schwächen bleiben, ein kleiner, berauschender mFT Sensor mit 20 MP und wenig Luft für Ausschnitte und ein kaum akzeptabler Sucher.
Das neue Tele-Zoom-Wunder von Olympus in den Fußstapfen von Canon und Nikon sollen so am kleinen Sensor Bildausschnitte vergleichbar 4.5/300-800 mm und 5.6/300-1000 mm erreicht werden.

Seit gute einem Jahr wird dieses PRO-Super-Tele-Zoom in kleinen Stückzahlen angefertigt und verkauft. Normalerweise müßte ich mich ärgern, dass ich nicht schon längst ausgiebig damit fotografiere. Tue ich nicht, weil es bisher keine Kamera gab, die gut genug war, schnell genug war und einem sofort zeigte, was das Objektiv kann. Das ist jetzt 2022/03 anders, denn die OM-1 erscheint.
Trotzdem hege ich große Zweifel. Das liegt einerseits nicht am Preis von stolzen 7000€, die mich nicht wirklich stören würden, wenn es endlich das langerhoffte Super-Zoom ist, aber andererseits dagegen schon, denn 7000€ für ein 4.5-5.6/150-500 mm sind fast sieben mal teurer als ein Nikon 5.6/200-500 mm oder ein Sigma 6.3/150-600 mm, Sony 6.3/200-600 mm und erheblich teurer als das ½ Blende lichtschwächere Tamron 5-6.7/100-500 mm und selbst mehr als doppelt so teuer wie das Canon 4.5-7,1/100-500 mm, das ⅔ Blende Licht einbüßt und dafür 500g leichter ist.
Der Preis ist einfach nicht stimmig. Ja es muss fast ein Schärfewunder bewirken auf dem kleinen 20 MP Sensor, aber das fällt Canon, Sony und Nikon auch nicht schwer an viel hochauflösenderen Kameras mit 45-50 MP.
Es ist was es ist, die optische Konstruktion und der damit verbundene Aufwand und das Material entsprechen einem 4.5-5.6/150-500 mm plus eben den Schwenkmechanismus – daher wären 4000€ sicher ein fairer Preis.

So was hat (OLYMPUS) mit seinem Zoom zu bieten?
1875g Gewicht ohne Deckel mit Sonnenblende (vielleicht lassen sich zusätzliche 100g sparen, wenn man den Stativgriff entfernt).
31,4 cm gleichbleibende Baulänge
8 Stufen 5 Achsen-Bildstabilisierung in Kombination mit den neuesten Kameras
1:3,4 Abbildungsmaßstab aus 1,30 m Entfernung – bezogen auf Kleinbild sogar 1:1,8 bis 1:1,4!
Stativfuß bzw. Haltegriff mit Arca-Swiss-Schiene!
95 mm Filterdurchmesser (keine Filterschublade!)
Konverter-Hebel rechts – wo er hingehört.
UVP: 7.000 €uro wie erwartet kann ein solches Zoom nicht für 3000-4000€ hergestellt werden!

Die Mitbewerber:
Bisher können Canon und Nikon nur Adapterlösungen für 3,7 Kilo schwere Zooms für R und Z Bajonett bieten. Für die Tier-Fotografie sind die langen Konstruktionen auch hinderlich, mal abgesehen vom extremen Preis (12.000€). Außerdem habe ich in zahlreichen Vergleichen festgestellt, daß die optische Qualität selten entscheidend besser ist, als die eines 6.3/150-600 mm Zooms. Dafür aber 10facher Preis und fast doppeltes Gewicht und nur Drehzoom-Mechanismus. Insgesamt aus der freien Hand kaum nutzbar. Tolles Licht und spannende Motive werden von so einem Monster-Zoom kaum zusätzlich profitieren. Deshalb habe ich mein Canon nach 2 Jahren rasch abgegeben und mag es auch heute nicht mehr verwenden. Das Nikkor ist etwas schlauer konstruiert (Konverter rechts) – aber letztlich genauso schwer einsetzbar. Und der wirkliche Vorteil gegen ein 2.8/400 mm erschließt sich mir nicht. Ich denke weiterhin, das die Kombi aus 5.6/100-400 mm plus 2.8/400 mm und Konverter weit nützlicher und optisch überlegen ist.
Canon hat aber nicht geschlafen und liefert eben 11/800 mm IS für 1100€ mit nur 1260g Gewicht bei 28 cm Transportlänge und bietet so am Vollformat ein 800 mm bei 45 MP oder ein 11/1280 mm bei 18 MP.
Sony hat ein 6.3/200-600 mm das die Allermeisten begeistert und mit 2.300g etwas schwerer ist, aber es zeichnet Vollformat bis 61 MP aus und gibt 26 MP Dateien sogar bei 6.3/200-900 mm aus und ist auch mit einem der beiden Konverter einsetzbar und kostet unter 1800€.
Olympus macht sich da auch selbst Konkurrenz, denn das 5.0-6.3/100-400 mm IS ED ist weit besser als erwartet und kostet nur 1300€! Es taugt weniger für die Konverternutzung, der IS hat nicht die gleiche Performance, es ist halb so lichtstark, bietet aber den gleichen tollen Abbildungsmaßstab und wiegt nur 1350g.
Sigma und Tamron werden sicher bald antworten müssen – aber die sind wohl zu beschäftigt.

Insgesamt bietet das 4.5/150-400 mm ein noch tragbares Supertelezoom-Objektiv mit für alle Fälle ausreichender Brennweite. Zumal zusätzlich noch ein 1.4x oder gar der 2.0x Konverter eingesetzt werden können.
Allerdings bringt die aufwendige Konverter-Einschwenk-Mechanik in der Praxis nur 100 mm Brennweite, hier war Olympus etwas zu mutlos, ein 4.0/100-300 mm +1.6x wäre eine noch spannendere Wahl gewesen.
Der Stativfuß ist wohl für viele als Haltegriff unverzichtbar, zumal man die Einheit aus Kamera und Objektiv weder an der Kamera noch am Stativ befestigt tragen sollte. Trotzdem hätte ich mir anstelle der wuchtigen Stativgondel einen abnehmbaren Griff wie bei Sony oder Nikon gewünscht – so lassen sich noch einmal 100-200g Gewicht einsparen.

Was die Firma JIP(Olympus)  jetzt braucht sind bessere Sensoren und Kameras mit erheblich besserem Sucher.

Ich werde eines im Januar bestellen und in der Praxis testen und
Sie können es ab jetzt auch bei mir bestellen, oder eben das 6.3/100-400 mm IS oder ein anderes Olympus-Objektiv.

Zeitgleich veröffentlicht Olympus-JIP ein großes Firmware-Update, das dann nur mit der E-M1X auch die Erkennung von Vögeln und Vogelaugen erlaubt – guten Morgen Olympus! Das bieten andere schon seit einer Weile. Sehr ernüchternd ist, das nur die auf 2000€ preisgesenkte X-Kamera dafür vorgesehen ist und nicht die E-M1III. Das wird sicherlich mit den 2 Prozessoren in der X erklärt werden, was aber letztlich Blödsinn ist, denn viele Mitbewerber können das ja auch. Also ist die Marschrichtung jetzt von Zügen, Flugzeugen und Autos auf Tiere bzw. vorerst nur Vögel gewandert. Mal sehen was es taugt, aber eine X werde ich dafür sicherlich nicht kaufen.

 

Olympus 4.5-5.6/150-500 mm PRO IS
einige wichtige technische Daten:

– 25 Elemente in 16 Gruppen Linsenkonstruktion
– minimale Aufnahmedistanz
 0.6m (bei 150mm) und 1.8m (bei 500 mm)
– maximaler Abbildungsmaßstab 1: 3.1 (150mm) / 1: 3.7 (500 mm)
– Filter Durchmesser 82mm, Dicke und Länge: 93×210mm
– Gewicht: 1730g
– Zusatz-Gewicht Stativ-Fuß 155g
– Zahlreiche Dichtungen zum Schutz vor Feuchtigkeit und Regen

Dieser Praxistest wurde an einer Sony A1 realisiert und das Objektiv wurde vom Handel zur Verfügung gestellt. Es ist nur in sehr geringen Stückzahlen lieferbar, daher konnte ich noch keine weiteren Exemplare optisch vergleichen. Also keine Vorserie – wie alle anderen – die die Objektive von Tamron ausgesucht bekamen. Wie immer, versuche ich etwas mehr zu bieten, mehr Vergleich, mehr aus der Praxis – ich kann dann nicht mehr der erste sein – denn das will alles ausprobiert und durchdacht sein.
Aber für Eilige, schreibe ich ja immer eine erste Einschätzung, wenn die Daten klar sind und liege damit meistens auch nicht falsch. Ich halte mich nicht mehr damit auf, zahlreiche Vergleichsfotos hier zu zeigen, denn das machen ja alle und trotzdem sagen die Fotos meistens wenig praxisrelevantes aus. 

 

Was sagen mir diese Daten?
Da schnell die Spekulatius wie wild wuchern und schon Preise um 1000€ kursierten und nicht wenige ihr Sparschwein behämmern…
Olympus bisher:
Und bevor ich hier als Olympus-Gegner dastehe…
Ich habe Olympus seit den 00er Jahren gehabt, habe viel und gerne mit , den Macro-Objektiven und vielen Zooms von Tamron gearbeitet. Das waren goldene Adapt-All SP-Zeiten.
Jetzt springe ich mal in die Neuzeit: 2013 – Tamron brachte komplett überraschend und viel zu preiswert das 5-6.3/150-600 mm, 2 Kilo und ich war einer der ersten, der es hatte. Es war anfangs ein echter Knüller. Doch schon nach einem halben Jahr war es voll mit Staub, nach dem Reinigen, kam er regelmäßig wieder, was der BQ keinen echten Abbruch tut, zusätzlich war der AF an Canon eher schwach und an meiner Nikon dann auch nicht mehr überzeugend. Ich habe es nach einem Jahr frustriert verkauft. Gleichzeitig haben es unzählige Leser jahrelang verwendet, teilweise bis heute. Nur fotografieren die natürlich nicht täglich und machen allenfalls 1% meiner Fotos und hatten endlich ein preiswertes, tragbares Supertele für um 1000€. Also für mich eher Mist, für alle anderen prima. Dann kam Version G2 – der AF etwas schneller, der Staub nicht mehr so extrem, die Dichtungen verbessert und bald auch wieder um 1000€ zu haben. Trotzdem war das inzwischen erschienen Sigma 150-600 mm C (!!!) mechanisch erheblich besser, pfiffiger, ohne Staubproblem und an Canon und Nikon im AF deutlich zuverlässiger. Dann kam noch das Sigma Sport, viel zu schwer und bei 600 mm eher schwächer. Und dann endlich das Nikon 5.6/200-500 mm – kein Staub, zuverlässiger AF, leider schwer und etwas kopflastig und der AF nicht auf Festbrennweiten-Niveau, aber trotzdem bis heute an einer D500 im DSLR-Bereich ungeschlagen. Jetzt wurden die Karten neu gemischt, 100-400 mm GM Sony – 200-600 mm G Sony – 100-500 mm L Canon – 100-400 mm Sigma und nun eben auch 150-500 mm Tamron.
Mein Rat, gestern wie heute – wer ab und zu damit auf Fotopirsch ist oder die Vögel im Garten vom Baum holen will und das Geld nicht locker hat – kein Problem und kaufen. Wer viel zu Fuß unterwegs ist und kein Bodybuilder, wird eines der beiden 100-400 mm oder das Canon 100-500 mm sehr schnell, sehr viel mehr schätzen!
Mein Vertrauen in Tamron ist gerade bei den ganzen schnellen Neuheiten der Objektive für spiegelfreie Kameras, sehr angekratzt. Da helfen mir auch ein günstiger Preis und 5 Jahre Garantie nicht. Die Serienstreuung ist gewaltig, etwa so wie bei Sigma in den 90ern. Doch es ist als 1200€ Zoom gebaut und nicht als 2000€ Zoom wie ein Sony 200-600 mm (das ist mechanisch eine ganz andere Liga und da habe ich bisher keine Serienstreuung wahr genommen) und das Canon ist in der 3000€ Liga und so leicht, schnell und wunderbar – dass es trotzdem jeden Cent wert ist. Apropos, der Wertverlust bei Tamron schon nach wenigen Monaten Nutzung, ist beträchtlich und wird den Kaufpreis schnell halbieren. Aber es kommt eben darauf an, wie und wie oft, ich das Objektiv nutzen will – scharfe Vogel- und Tier-Aufnahmen wird es sicher oft liefern.
Ich selbst würde eher auf 100 mm verzichten und Sigma 100-400 mm kaufen oder abwarten was Sigma noch auf der Pfanne hat oder rein gebrauchtes Sony 100-400 mm oder 200-600 mm kaufen.

Mechanisch:
Die Verarbeitungsqualität macht einen guten Eindruck, hier kann ich beim neuen Objektiv noch nicht viel meckern. Erst wenn ein Objektiv mal 1 JAHR OFT BENUTZT WURDE, zeigt sich ob es viel Staub einsaugt und wie sich die Mechanik hält. Mein Sony 200-600 mm G ist wie am ersten Tag, mein 100-400 mm GM dreht etwas ruppiger bei der Brennweite und das Canon 100-500 mm dreht etwas leichter und dreht schon einmal beim Tragen von selbst hinaus. Staub zeigen die 3 im Inneren bisher nicht nennenswert. Bei Tamron bin ich da stark verbranntes Kind…
Für mich sehr wichtig ist hier ein reibungsloses, unbeschwertes und schnelles Zoomen. Weltmeister in dieser Disziplin ist das Sigma 100-400 mm – das (wie ältere Sigma C u S Tele-Zoom-Konstruktionen) präzise gedreht und schnell an der Sonnenblende gezogen werden kann – Schiebe- und Drehzoom in einem! Das sollten endlich alle Hersteller mal umsetzen!
Sony hat hier mit dem 200-600 mm kein Problem – aber man kann nur drehen, Canon hat es beim 100-500 mm gut gelöst, aber echtes Schieben an der Sonnenblende geht nicht so komfortabel. Sony muss hier beim 100-400 mm GM noch dazu lernen, denn das zoomt nicht so flüssig. Tamron läuft spielfrei und braucht weniger als 75° Drehung und gestattet ein schnelles Zoomen – allerdings bringt es im Serienmodus dann schnell den Kamera-AF aus dem Tritt. Das passiert beim 200-600 mm G überhaupt nicht.
Der Zoomring dreht in die gleiche Richtung wie Sony – aber in die Gegenrichtung wie Canon.
Wo Tamron hier spart um auf den günstigeren Preis zu kommen wird geschickt kaschiert, aber die vorgebaute Klaviatur der Tasten zeigt dem Fachmann schnell, das es keine erstklassige, keine innovative Konstruktion ist. Der Klemmmechanismus der Brennweite wird durch einfaches vorziehen aktiviert, eine schlaue Idee, nur ist das hier zu leichtgängig realisiert. In der Praxis beginnt das schnell zu nerven. 

Zum Autofokus:

Bei Serienaufnahmen kann ich mich nicht wirklich auf den Tamron AF bei 500 mm oder 450 mm verlassen – die A1 springt mehr hin und her, als mit den Sony-Objektiven, teilweise nur im Millimeterbereich – alles sieht scharf aus – aber am 27″ Monitor dann nicht mehr. Zwischen einem perfekt scharf fokussierten Eichhörnchen und einem minimal defokussierten liegen Welten.
Zwei Dinge sollten jedem Sony-Fotografen klar sein, wenn er mit Tamron liebäugelt:
Bei wenig Licht oder Kontrast, fällt die AF-Leistung des Tamron auch an der neuesten Kamera rapide ab. Viel deutlicher als bei 100-400 mm GM, 200-600 mm G.
Dieses Tamron ist in der Hinsicht auf AF-Nachführung ein “Schönwetter-Objektiv”.
Jedem, der keinen Vergleich hat oder dem lange Erfahrung mit den spiegelfreien Kameras fehlt, der wird das Tamron, wie auch das Sigma 100-400 mm, superschnell empfinden. Tatsache ist: Sony begrenzt die AF-Geschwindigkeit und insbesondere auch die Serienbild-AF-Nachführung auf maximal 15 BpS für alle Objektive, die nicht von Sony gefertigt werden. Ein 2.8/400 mm, 4.0/600 mm sowie auch 100-400 mm GM und 200-600 mm G schaffen an der A1 auch 30 BpS und an der A9II auch 20 BpS. Die Bildausbeute mit scharf fokussierten Serienfotos, ist mit allen genannten Sony-Objektiven deutlich größer. Sobald das Motiv sich schnell nähert, steigt das Tamron früher aus. Auch Canon schafft diese schnellen Bildserien nicht mit der Bildausbeute an scharfen Fotos, wie Sony (von allen anderen Herstellern ganz zu schweigen!).
Für manchen mag das jetzt Körnerpickerei sein, doch ich kaufe mir keine 5.000-7.000€ teure Kamera um dann Fremdobjektive einzusetzen, die meine Möglichkeiten letztlich beschneiden.

Bildstabilisator VC:
Bei so langen Brennweiten und auch die Nutzung von kleinerer Sensorfläche (750 mm Ausschnitt) kommt dem Stabi eine zentrale Bedeutung zu, selbst bei kürzeren Zeiten und Kameras wie A1 und A7RIV verschärfen mit hohen Auflösungen das Problem noch einmal erheblich – 1/1000 Sekunde sollte da die kürzeste Zeit sein und bei 1/500 Sekunde habe ich bei starker Vergrößerung bereits häufiger Verwacklung im Foto.
Canon war da schlau genug die Stabi-Einheit in der Kamera komplett neu zu erfinden und praktisch fast auf Niveau von Olympus MFT zu bringen. Sony schläft da noch ein bisschen. Mir fällt das sonst nicht weiter schlimm auf, nicht mit Sony-Objektiven – aber hier mit dem Tamron ist alles wieder anders.
Vor allem im Nahbereich ist der VC sehr schwach, genauso auch bei gutem Licht.
Was mir gleich aufgefallen ist, der Stabi zuckt nach dem Auslösen nach und setzt das Sucherbild einen kurzen Moment in Unruhe. Ein kurzes Knack ist auch zu hören. Wenn der Stabi am Tamron deaktiviert ist oder auf Stellung 3 steht, kommt das nicht vor. Das ist kein Beinbruch – aber ich möchte das trotzdem nicht bei meinen Objektiven haben!

Eines meiner Lieblingsthemen bei Tele-Objektiven – der Abbildungsmaßstab.
Für mich ist der Abbildungsmassstab sehr wichtig! Canon setzt hier eine Bestmarke mit 1:3 aus rund 1 m Entfernung ab Sensor, Sony kann das mit dem 5.6/100-400 mm GM sogar noch etwas besser 1:2.9! Nur beim 200-600 mm ist das konstruktionsbedingt nur 1:5.
Wozu? Ganz einfach, weil Brennweiten ab 300 mm sich gut eignen können, um die Distanz zu Schmetterlingen, Libellen, Fröschen, Insekten, Schlangen zu vergrößern und trotzdem Maßstäbe bis 1:3 erreichen.
1:2.9 und 1:4.2 werden je nach Konstruktion als stärkste Abbildung, ohne weiteres Zubehör wie Zwischendinge, erreicht. Die hochlichtstarken Super-Tele erreichen auch schon bis 1:6.
Tamron zeichnet das Motiv deutlich kleiner, aus wesentlich mehr Entfernung, als Canon oder Sony 100-400 mm. Ab 60 cm (ab Sensor gemessen), aber nur bei 150 mm, im Telebereich muß man dann schon 1.80m zurück bleiben. Das ärgert mich bei Tamron bei 500 mm werden nur 1:3.7 aus 1,80 m Entfernung erreicht. Das ist für Blumen kein Problem, aber für Insekten und Co nicht ideal.
Zwischen den Enden ist der Abbildungsmaßstab dann gar nicht mehr besonders, er pendelt dann bei 1:5.3 und kleiner – Also Zoomen aus gleicher Nahdistanz geht nur aus mindestens 1.80 m Entfernung.

Erreichbare Bildqualität:
Es sieht farbfehlerfrei aus und die Fotos sind auch bei 50 MP noch richtig scharf im Bildzentrum. Im Vergleich zeigen das Sony 200-600 mm und auch das Canon 100-500 mm nicht so bedeutend mehr Details im Zentrum, aber an den Bildrändern (zweites und drittes Drittel der Aufnahme) verliert das Tamron sichtbar. Auch der Kontrast ist bei 400-500 mm nicht mehr so gut übertragen wie bei Sony & Canon – Sony ist im Bezug auf Details und Brillanz bei allen Brennweiten bisher klarer Favorit. Bei Tamron ist stärkere Unschärfemaskierung und Anhebung des Kontrasts erforderlich.
Die Detailverluste durch Beugung werden an diesen 50 MP Sensoren spätestens bei f:16 gering und bei f:22 und f:32 sehr deutlich sichtbar – mit allen Objektiven. Es gilt daher die Objektive besser nicht stärker als f:11 zu schließen und genau genommen ist man mit f:8 auf der sichersten Seite, wenn das Licht und die ISO-Empfindlichkeiten ausreichen. Erstaunlich ist die Lichtstärke von f:6.3 bei 480 mm. Da auch die BQ bei 500 mm deutlich leidet, ist es daher ratsam das Objektiv als 6.3 bis 450 mm oder maximal 470 mm zu verwenden.
Das Tamron zeichnet bei 150 mm in Naheinstellung sichtbar schärfer als bei 500 mm, trotzdem fallen Unterschiede zwischen Bildmitte und Rand deutlicher auf. Also 500 mm ist hier nicht optimal für kleine Motive aus kurzer Distanz – das kann das Canon erheblich besser.

Zubehör:
Auf den ersten Blick fallen Werkzeug und 2 Stoppschrauben auf, für die Stativschelle, damit sie nicht unbeabsichtigt aus dem Stativkopf rutschen kann. Ebenso fällt auf, dass eine Tasche fehlt. Die Stativschelle liefert Tamron zum Glück, hier noch mit. Sie ist eine Konstruktion, wie ich sie gar nicht mag, rastet nicht für Quer- und Hochformat ein und muss komplett entfernt werden. Aber sie sitzt fest und hat sogar 2 Ösen eingearbeitet, um einen Gurt daran zu befestigen, der nicht mitgeliefert wird. Die Sonnenblende ist sehr kurz und müßte für 300-500 mm genau genommen ihre Länge verdoppeln können. Auch auf einen Eingriff für Polfilter wurde hier verzichtet. Blende Made in Phillipines, Schelle Made in Vietnam, Kostendruck auf japanisch.

Die Gurtschlaufen sind nett, aber sie sollten am Objektiv sein, nicht an der Schelle – denn die lasse ich fast immer zu Hause.

 

Sony, Canon, Nikon und Co – wann kapiert ihr endlich das die Arca-Leiste bei Tele-Objektiv-Stativ-Adaptern PFLICHT und nicht die Kür ist?
Erstens spart damit jeder Fotograf zusätzliche Platten mit 2 Bohrungen und ständiges kontrollieren der Platten und zwischen 100 bis 150g Gewicht! Ich mache bisher aus der Not eine Tugend und verwende wieder Novoflex MiniConnect, die kleine, leichte Schraube mit Innenverdrehsicherung, reicht auch für Ausrüstungen mit neuen 4.0/600 mm völlig aus, um Kamera und Objektiv bei 4-5 Kilo Gewicht sicher zu tragen.

LICHT:
+ lange, interne Bauweise
+ optisch sehr hochauflösend bis 500 mm
+ flotter Autofokus, schnelle Reaktion an der neuen OM-1
+ keine starken Ausreißer beim Bokeh und CA
+ Abgedichtet gegen Feuchtigkeit
+ IS Bildstabi an Bord
+ Schiebeschalter sitzen relativ fest
+ 5 Jahre Garantie
+ Stativgondel sehr guter Fragegriff und Arca-Swiss-Schiene

 

Schatten:
– hoher Preis 7000€
– Gesamtgewicht – 1890g, 1730g ohne Stativschelle, Sonnenblende 95g = 1820g (Canon 1360g)
– nur 1.3.7 aus 1.80 m Abbildungsmaßstab bei 500 mm (1.3 nur bei 150 mm)
– AF-Einschränkungen an älteren Olympus Kameras
– Stativgondel nicht abnehmbar
– etwas zu kratzempfindlich
– 
Sonnenblende billig und 6cm kurz
– keine Tasche mitgeliefert
Objektiv Designed in Japan
– Keine Filter-Schublade
– Filter 92 mm

Resümee:
Keiner versteht hier diesen Preistango, den speziell Tamron immer veranstaltet. Warum nicht gleich 2000€ verlangen und anstatt die Fantasie-UVP 2000€ in den Ring werfen und alle Händler preisen es dann doch mit 1500€ aus und am Markt fällt es binnen einen Jahres weiter Richtung 1250€?
Alles was ich hier ausprobiert und beschrieben habe, bezieht sich auf meinen hohen Anspruch und ist zumeist auf schnell bewegte Motive anwendbar.
Wer ruhende Motive und ruhige Arbeitsweise vom Einbeinstativ bevorzugt, wird auch ganz anderes Verhalten feststellen.
Dann ist das Tamron scharf, frei von Aberrationen und gut stabilisiert und kann sogar 1/30 freihand einmal bei 500 mm unverwackelt realisieren. Ich ziehe jedoch vergleiche und dann ist Tamron hier nicht frei von Schwächen und sobald sich Motive auch bewegen schon gar nicht. Wer einfach nur ein langes Tele braucht und damit spaß haben will, findet das hier für rund 1500€ bei Tamron und wird
 trotzdem gut bedient. Wenn ich sehe das Canon doppelt so teuer baut, etwas lichtschwächer, aber 500g leichter – und natürlich nicht einmal 10% mehr Auflösung bietet – dann wäre die Entscheidung für die allermeisten klar. Aber Tamron verkauft nicht für Canon und mir ist das Canon erheblich lieber.
Es ist ein gutes Super-Tele-Zoom bis 470 mm, nur mir ist es dafür mit einsatzbereiten 1820g aus der Hand schon häufig zu schwer. Da Sony ein schnelleres 6.3/200-600 mm mit 2100g bietet, bekomme ich hier einfach mehr für das Gewicht und kann Konverter einsetzen, habe keinen Wackler beim Stabi und insgesamt die stabilere Konstruktion. Canon hat außerdem die erheblich bessere Stabi-Performance. Und wenn Sie einmal Eichhörnchen oder Vögel fotografiert haben, wissen Sie, wie sehr Gewicht gegen Brille oder Stirn drückt und wie schnell 2,6 Kilo am Arm zerren.
Ich habe es ja vorher gesagt, dass ich das Haar in der Tamron-Suppe finden würde. Schon Gewicht und Abbildungsmaßstab schlossen meine Begeisterung praktisch aus. Das aber auch der Bildstabilisator ein so zwiespältiges Bild ergibt, ist schade.
Wer mit dem eingefahrenen Tamron unterwegs ist, fällt allerdings weit weniger auf, als mit einem 200-600 mm – damit erntet man schnell ängstliche oder ehrsüchtige Blicke.

Welches System, welches Objektiv für wen?
Für die Tier- & Natur-Fotografie ragen zwei Systeme durch bessere Technik und bessere Objektivauswahl (ohne Adapter) hervor: Sony und Canon.
Bei Canon zahlt jeder für Markentreue einen hohen Preis, aber mit 24-240 mm – 100-500 mm – 800 mm kann auch jeder sehr froh werden.
Bei Sony gibt es immer die günstigen Alternativen und schon längst eine große Auswahl an kurz gebrauchten Objektiven.
Für die beste Tele-Reichweite (und wenn Sie nicht ständig die neuesten, teuersten Kameras kaufen wollen) sollten Sie ganz unzweifelhaft das Sony 200-600 mm vorziehen und Konverter können Sie auch noch nutzen.
Wenn Ihr Schwerpunkt auf dem Gewicht liegt, die Ausrüstung viel zu Fuss transportiert werden soll, kaufen Sie (abgesehen von MFT) idealerweise das Sigma 6.7/100-400 mm, mit nur 1140g gewinnen Sie bei nur 100 mm Brennweiten-Einbuße, immer.

 

Für alle, die sich noch nicht endgültig an ein neues Fotosystem gekettet haben – denn wie ich immer sage, wer bisher Spiegelreflex hat, kann frei wählen. Wegen adaptierteren alten DSLR-Objektiven die ausnahmslos weniger scharf zeichnen, als vergleichbare, neuere DSLM-Objektive

 

Vergleich Canon 100-500 mm:
Es lässt sich gut mit dem Canon 4.5-7.1/100-500 mm L IS vergleichen, das ich jüngst zum wichtigsten Begleiter aller Tier-Fotografen und Tele-Freunde erkoren habe.
Und bei dem Vergleich werden einige kleine Nachteile des Tamron schnell auffällig:
Canon kann Abbildungsmaßstab 1:3 bei 500 mm aus 1,00 m Entfernung – Tamron nur maximal 1:3.7 bei 500 mm aus 1,80 m Entfernung! 1:0 Canon
Canon wiegt nur knapp 1360g – Tamron 1820g! 2:0 Canon
Canon behält den 77 mm Filterdurchmesser, Tamron = 82 mm! 3:0 Canon
Canon baut weiß, Tamron schwarz.
Canon liefert auch hier den sicheren AF und die bessere Stabilisation! 4:0 Canon!
Tamron schenkt uns immerhin den Arca-Schwalbenschwanz! 4:1, Punkt für Tamron
Tamron verwendet die leider übliche, schwere Klapp-Stativschelle. 5:1
Tamron baut das Tastenfeld sehr dick nach außen, vermutlich sind dadurch die Tasten kaum gegen Stöße geschützt. 6:1
Tamron verbaut einen Lock-Schalter anstatt des sehr gelungenen Brems-Ringes bei Canon.7:1
Tamron macht den gleichen Fehler wie Canon – wählbar sind nur 3m-unendl oder 15m bis unendl. der wichtigste Bereich 1.8m bis 10 m fehlt!
Tamron hat sich leider nicht die Schiebezoom-Konstruktion bei Sigma abgeschaut!
Tamron kann realistisch dafür 1500€ verlangen. 7:2 für Tamron
Canon 100-500 mm kann sogar mit Konvertern noch überzeugen, Tamron gar nicht 8:2 für Canon

Also schon anhand der Fotos und Daten ist für mich Tamron nur schwerlich eine Alternative – Betonung auf SCHWER!
Denn fast 500g mehr Gewicht bei nur ⅓ Lichtgewinn und 50 mm Verlust am unteren Ende lassen mich nicht frohlocken.
Ich hoffe da eher das Sigma bis 2022 ein 6.3/200-600 mm in deutlich kürzerer und leichterer Bauart als Sony vorstellt und dazu eben als schönes, praktisches Schiebezoom.
Sony und jetzt auch Canon bieten spürbar mehr “Druck”, bzw. sind schneller von Nah bis unendlich und bei Serien kleben sie viel besser am Motiv.
Ich weiß jetzt steht wieder M.K. unser weitgereister Porträtfotograf mit einem unerklärlichen Faible für Tamron und erklärt uns wie superschnell Tamron ist, wie sensationell preiswert, wie stabil, haltbar, abgedichtet und scharf sowieso. Und Schießplatz und andere Jünger ohne Erfahrung mit Super-Tele-Objektiven versuchen uns das Tamron schön zu reden. Nur von Foto-Leuten, die bisher so wenig Ahnung zur Fototechnik und so wenig Verstand im Bezug auf Objektive durchblicken gelassen haben, sollten wir uns keine Werbe-Soße übergießen lassen. Und selbst die oft sehr guten Erklärungen vom Kollegen A.U. fruchten da oft nicht – diese Fotoschule ist eine nette Idee, aber mich gruselt es da meistens beim anschauen, was da alles unbekannt ist.

 

Vergleich Sony 200-600 mm:
Gleich vorweg, den Vergleich zu Sonys beliebtem Super-Tele-Zoom 6.3/200-600 mm halte ich für wenig seriös. Nicht nur weil die Endbrennweite sich deutlich unterscheidet, sondern weil Sony ein ungewöhnliches, langes Objektiv mit gänzlich anderer Konstruktion geschaffen hat. Es kommt komplett ohne Auszug bei Brennweite oder Autofokus aus und ist dadurch auch besonders schnell und präzise in der Nutzung.
Also so ein Vergleich ist wie Äpfel und Birnen, weil Tamron hier mit seinem Tele-Zoom ein Drehzoom konstruiert hat, was im Fotorucksack kurz bleibt und im Einsatz dann lang ausfährt.
Und bei dem Vergleich werden einige kleine Nachteile des Tamron schnell auffällig:
Sony kann sogar mit Konvertern noch überzeugen, Tamron gar nicht 1:0 für Sony
Sony hat den effektiveren Bildstabilisator 2:0 für Sony
Sony vernachlässigt den Abbildungsmaßstab 1:5 bei 600 mm aus 2,40 m Entfernung – Tamron nur maximal 1:3.7 bei 500 mm aus 1,80 m Entfernung! 2:1 für Tamron
Sony wiegt mit Sonnenblende 2300g – Tamron 1820g! 2:2 Tamron
Sony G hat 95 mm Filterdurchmesser, Tamron = 82 mm! 2:3 Tamron
Sony baut weiß, Tamron schwarz.
Sony baut spezielle Blende mit 11 Lamellen, Tamron hat nur 7! 3:3
Sony kann bei 6.3/600 mm sichtbar besser freistellen und bringt schönere Hintergründe. 4:3 Punkt für Sony!
Sony bietet programmierbare Funktionstasten – Tamron nicht! 5:3
Sony baut das bessere Zubehör, Tasche mitgeliefert, Stativfuss, Sonnenblende 6:3
Tamron schenkt uns immerhin den Arca-Schwalbenschwanz! 6:4
Tamron baut 21 cm kurz, Sony 32 cm lang 6:5
Tamron verwendet die leider übliche, schwere Klapp-Stativschelle ohne Rastung. 7:5
Tamron baut das Tastenfeld sehr dick nach außen, vermutlich sind dadurch die Tasten kaum gegen Stöße geschützt. 8:5
Tamron verbaut einen Lock-Schalter, so etwas braucht Sony hier nicht. 9:5 für Sony G
Tamron macht den gleichen Fehler wie Canon – wählbar sind nur 3m-unendl oder 15m bis unendl. der wichtigste Bereich 1.8m bis 10 m fehlt!
Tamron kann realistisch dafür 1500€ verlangen und ist damit kaum günstiger als Sony. 9:6 kein echter Sieg für Tamron

Vergleich Sony 100-400 mm:
Sony GM kann Abbildungsmaßstab 1:2.9 bei 400 mm aus 1,00 m Entfernung – Tamron nur maximal 1:3.7 bei 500 mm aus 1,80 m Entfernung! 1:0 Sony
Sony GM wiegt nur knapp 1400g – Tamron 182g! 2:0 Sony
Sony GM behält den 77 mm Filterdurchmesser, Tamron = 82 mm! 3:0 Sony
Sony baut weiß, Tamron schwarz.
Sony baut spezielle Blende mit 11 Lamellen, Tamron hat nur 7! 4:0
Sony liefert den sicheren AF! 5:0 für Sony!
Tamron schenkt uns immerhin den Arca-Schwalbenschwanz! 5:1
Tamron verwendet die leider übliche, schwere Klapp-Stativschelle. 6:1
Tamron baut das Tastenfeld sehr dick nach außen, vermutlich sind dadurch die Tasten kaum gegen Stöße geschützt. 7:1
Tamron macht den gleichen Fehler wie Canon – wählbar sind nur 3m-unendl oder 15m bis unendl. der wichtigste Bereich 1.8m bis 10 m fehlt!
Tamron kann realistisch dafür 1500€ verlangen. 7:2 für Tamron
Sony 100-400 mm kann sogar mit Konvertern noch überzeugen, Tamron gar nicht 8:2 für Sony

Da Sigma auf ein sehr leichtes 6.3/100-400 mm gesetzt hat (sehr gelungen), scheint mir auch klar, dass Sigma irgendwann ein 150-600 mm bringt. Aber warum sich Sigma so wiederholt von Tamron vorführen und an die zweite Stelle setzen lässt, wundert mich doch – denn Sigma war bisher immer der Innovator. Sigma konzentriert sich zu sehr auf sein L-Bajonett und bringt zuerst, was dafür noch gebraucht wird.
Jetzt treibt Tamron (nach Sony und Canon!) das Feld der Objektiv-Konstrukteure an. Wenn sie nur einmal ihre peinliche Preispolitik ändern würden und weniger versprechen und mehr einlösen könnten.

Aus einer ganzen Serie mit dieser Wespe sind nur wenige wirklich scharf, obwohl sie am Holzkleppte und nicht wirklich die Distanz verändert hat –
das wäre mit Canon oder Sony nicht passiert.

OLYMPUS – verlorene, teils sehr arrogante Mannschaft die nichts, von den Mitbewerben weiß und trotzdem behaupten, ihr MFT-System ist das beste für Tierfotografie. Ich könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Ich habe noch einmal mit dem letzten echten Olympus-Objektiv: M.Zuiko Digital 4.5/150-400 mm TC1.25x Pro IS gearbeitet. Nur 2 Stück sind in Deutschland verfügbar um sich ein Bild davon zu machen. Es wird weiterhin nur in sehr kleinen Stückzahlen geliefert und alles sind Einzelanfertigungen. Es ist praktisch nur bei ausgewählten Händlern auf Bestellung zu bekommen und man darf sich auf viele Monate Wartezeit vorbereiten. Dann wird es irgendwann für 7.000€ geliefert.
Das Super-Tele-Zoom fühlt sich sehr leicht an, trotz den 1850g, die ja kaum leichter sind als ein 6.3/200-600 mm (2100g). Es fühlt sich aber auch deutlich billiger an und weniger wertig verarbeitet. Die Griffgondel ist sehr leicht und eignet sich in dem Fall wirklich einmal als halbwegs brauchbare Tragehilfe. Der einschwenkbare Konverter ist ja ganz nett, aber so viel aufwendige Mechanik für nur 100 mm mehr?  Wie leicht hätte das Objektiv als 4.8/150-500 mm werden können? Anders als bei den +1.4x Konstruktionen bei Canon und Nikon, ist er hier fast verzichtbar und ich empfinde ihn kaum als echten Vorteil, lasse ihn meistens eingeschwenkt. Optisch gibt es daran nicht viel zu meckern, selbst mit 1.4x Konverter zusätzlich nicht – aber andererseits, ohne frischen Sensor und besseren Prozessor ist mFT gegen Halbformat schon schwach aufgestellt und verliert gegen Vollformat völlig. Wenn ich es optisch mit dem 6.3/100-400 mm vergleiche, sind die Bildergebnisse bei 500 mm nicht so sehr entschieden besser. Den fast 6 fachen Preis will es sich durch eine solidere Konstruktion, schnelleren Autofokus, den Konverter und eine professionelle Abdichtung erkaufen. Nahaufnahmetauglich sind beide gleich gut. Deshalb mein Rat – bevor es für MFT keine stark verbesserte Profi-Kamera gibt (weder E-M1X, E-M1III noch G9, GH5II überzeugen hier wirklich), ganz gleich ob von Olympus oder Panasonic, würde ich immer das preiswerte und sehr gute 6.3/100-400 mm bevorzugen! Auch das Leica-Panasonic 100-400 mm ist bei 400 mm etwas schwächer als das neuere Pendant von Olympus und es neigt zur hackeligen Brennweitenverstellung.
Mit einer Sony A7RIV und 6.3/200-600 mm bin ich sogar leichter als mit der E-M1X, kompakter, erheblich schneller und präziser – ganz abgesehen vom Bildrauschen, das selbst die größten Kritiker bis 6400 ISO tolerieren werden und das bei der X schon bei 1600 ISO stärker nervt. Außerdem bin ich dann gegen die X plus 150-500 mm deutlich preiswerter. Selbst die A1 wird mit 200-600 mm nicht teurer. Man muß die Sache eben fair betrachten und durchdenken und das nicht aus Marken-Fan-Augen. Olympus mFT verliert auf ganzer Bandbreite und behält Vorteile nur mit 1.8/8mm – 2.8/12-40 mm – 1.2/17 mm – 4.0/12-100 mm.

Die Fotos zeigen es: Der silberne Rand am Bajonett ist sehr kratzempfindlich, Staub setzt sich all zu leicht an den Schaltern ab und ob der Schwenkhebel wirklich lange Staub- und Wasserdicht ist?


Es geht ja doch noch zum halbwegs realistischen Preis! 1300€ für ein lichtschwaches Super-Tele mit Makro-Funktion und IS (leider nur 3 Stufen und nicht synchronisiert mit der Kamera – also keine PRO Ausführung) und wetterbeständig sind noch bezahlbar. Offensichtlich wollte sich Olympus sein kommendes 4.5/150-400 mm +1.25 nicht zerschiessen und spart hier am wichtigen PRO IS – sehr ärgerlich.Da es 1:3,4 (1:1,8 bezogen auf VF) Abbildungsmaßstab aus 1.30 m schafft habe ich es gleich mal bestellt und werde ihm auf den Zahn fühlen.
Mit dem Fokussierbereich sollte es sehr spannend für Schnetterlinge und andere, scheue Kleintiere sein.
Mit 1120g bzw 1350g incl Stativadapter, ist es noch angenehm leicht und kaum schwerer als das Leica-Panasonic mit selben Daten. Hier bei Olympus wird es wohl keine Schwierigkeiten mit dem Zoom-Ring geben. Somit ist das Leica auch für 1400€ nicht mehr wirklich spannend.

Was Olympus wieder vergessen hat?
Die Sonnenblende fest einzubauen, aber immerhin ist die LH-76D vom 2.8/50-200 mm kompatibel und die erlaubt es auf dem Objektiv zu bleiben und hat den aufwendigen Mechanismus zum zurückziehen (ob sie auch als Rückziehvariante mitgeliefert wird ist mir noch nicht klar, aber auf dem letzten Bild ist sie montiert).
Sie kennen mich ja, ich will es immer genau wissen!
Der Stativadapter hat zum Glück eine Führung, die gleich ohne Adapterplatte in jeden Arca Swiss Kopf passt. An der E-M1III dürfte das eine leichte und schnelle Möglichkeit sein, um zu beeindruckenden Tier- und Makro-Aufnahmen zu kommen, so lange genug Licht auf’s Motiv fällt. Damit gibt sich Olympus doch noch nicht den 11/800 mm Super-Tele von Canon geschlagen und kontert auch beim Preis. Denn was Canon da bietet ist nur geringfügig leichter und preiswerter, hat dafür aber feste Blende f:11, kein Zoom, keine Naheinstellung – geschweige denn 1:3,4/1.8 Makro – damit gibt es weiter einen guten Grund auch mFT zu nutzen!
Doch in der Olympiade der besten Tele-Nah-Eigenschaften stehen das Sony 5.6/100-400 mm und auch das kommende Canon 7.1/100-500 mm kaum schlechter da und sind auch nur minimal schwerer, aber lichtstärker (Sony).

Für mich ebenfalls sehr wichtig, es ist ab Mitte August erhältlich – also perfekt zur beginnenden Herbst-Foto-Saison!

… noch ein Wermutstropfen – die Panasonic-Leica Konverter (optisch sichtbar besser als Olympus) dürften auch hier wieder nicht nutzbar sein!

Obwohl in der PRO-Spalte markiert – ist das neue Objektiv keine PRO-Version! Deshalb war meine ursprüngliche Preisvorstellung von rund 1800€ doch gar nicht so abwegig – für 1300€ ohne Pro ist das jetzige Objektiv leider kein Schnäppchen.


… wenn sie nicht die AF-Präzision und Schnelligkeit anders in den Griff und auf Niveau von Sony/Canon gebracht haben.


Jemand bereit dafür rund 10.000 € auszugeben?
Viele meiner Leser sind mit mir bei Olympus eingestiegen, für mich wäre besonders spannend zu erfahren, was ihr über die OM-1 und das jetzige System denkt, Bitte melden!

versuchen noch einmal ihr MicroFourThirds-System zu beleben.
Panasonic war 2008 der “Erfinder”, allerdings aufgrund des FourThirds-Systems von Olympus, die 2003 die E-1 vorstellten.
FT war noch mit Spiegel, aber Sensorgröße und Bajonettgröße sind bereits seit 2003 unverändert. Erst Panasonic brachte es zum Erfolg, dann ohne Spiegel und mit klassischer Form im kleineren Format und mit Leica Objektiven. Olympus bekam den Marketingbogen besser hin, bot kleinere Kameras und weniger konservative Designs und Technik.
Aber Olympus vernachlässigte immer den Sucher, die Akkus, den Autofokus, brachte aber dafür Life-Ansicht, Live-Graufilter, Staubschutz, interne Bildstabilisierung und einiges mehr ins Rollen.
Doch Olympus erkannte spätestens 2018, das auf diesem Foto/Video-Markt so nicht mehr genug Geld zu verdienen war. Schon gar nicht mit Massenartikeln. 2019 begingen sie dann Harakiri mit einer E-M1X – die durch ihre Bauweise und Größe unter Verzicht eines brauchbaren Suchers, guter Akkus und eines modernen AF, nur scheitern konnte. Immer wenn Olympus versuchte, professionellen Fotografen ebensolches Equipment zu verkaufen, sind sie gescheitert. Denn das beginnt immer beim Sucher, den Objektiven und der Stromversorgung.
Aber das sind alte Zöpfe, nur das OM-Digital Solutions – die alles aus dem Bereich Foto/Ferngläser von Olympus 2020 übernommen haben – sie nicht abschneiden kann. Sie wollen einfach noch weiter Geld aus dem alten Esel pressen.
Die neu vorgestellte OM-1 wurde unverkennbar noch von Olympus und dem alten Team entworfen, kurz nachdem sie erkannten, das die E-M1X ein schrecklicher Fehler war.
Denn die neue 1 ist mehr eine etwas aufgeblasene E-M1III, also eine Orientierung hin zu einer Panasonic G9. Mit noch voluminöserem Griff, etwas mehr Höhe, besseren Bedienelementen und mehr Platz für die Finger. Sie wird die letzte Kamera sein, die jemals den Namen Olympus trägt.
Und die erste semiprofessionelle Kamera, die unter dem Namen Olympus bis heute gefertigt wurde.
Warum? Weil zur gehobenen Klasse der alltagstauglichen Berufsfotografen-Kamera immer zuerst einmal ein sehr guter Sucher gehört – auch heute noch.
Und denn hat Olympus in allen bisherigen Kameras ausnahmslos vermissen lassen. Endlich haben die Ingenieure hier eine Verbesserung erreicht.
Zur echten Profi.Kamera gehört dann zusätzlich noch ein schneller, reibungsloser, kulanter Service, so etwas hatte Olympus vor etlichen Jahren einmal, aber das ist seit 4-5 Jahren immer weiter auf dem absteigenden Ast, wie mir die Leser und Nutzer des Systems berichten.
Nur vom bekloppten Linkseinschalter verabschiedet man sich wieder nicht. Man hätte sich besser die E-1 noch einmal angeschaut!
Immerhin wurde erkannt, das die 1 einen viel bessere Akku, bzw. weniger Stromverbrauch haben muss, der Sucher um ein Vielfaches höher auflösen und schneller werden muss, der AF auf eine komplett andere Stufe gehoben werden muss und die sonst guten Dinge beibehalten werden sollten.
Eine bessere Dynamik wird viele freuen, mal sehen wie das Rauschen oberhalb 1000 ISO ausfällt….
Trotzdem sehe ich keine gute Zukunft für MFT, wenn Canon und Sony sich endlich richtig im Halbformat engagieren. FUJI wird es tun und schon deshalb ist dann MFT nur noch eine Video-Option für Amateure und raffinierte Filmer.

ZAHLENDREHER:
Wir haben alle mehr als 20 MP erwartet – da waren Gerüchte um 40 MP, 32 MP und 24 MP sehr hinderlich!

OM-DS wirft uns wieder haufenweise Zahlen um die Ohren:
– 20 MP quad-Pixel AF staked CMOS-Sensor von Sony – klingt gut, aber mehr auch nicht.
– endlich auch 1053 X-förmige Phasen-AF-Sensoren (vorher 121 Felder. Über 800 Felder haben andere schon lange)
– stark verbesserte Motiverkennung für den AF
– 200-25.000 ISO werden jetzt als Basisempfindlichkeit angegeben
Bisher flog einem das Bildrauschen schon bei 1600 ISO um die Ohren, jetzt wird behauptet, dass die OM-1 auch bei ISO 6400 kaum sichtbar raucht – allein fehlt mir der Glaube. das wären 2 Stufen besser als bei den Vorgängern X und 1III – allerdings ist das dann noch nicht Vollformat-Niveau mit 45-50 MP
– 5,8 MP Auflösung in ganz neuem Sucher, 1.6 MP auf dem voll beweglichen Monitor
– Anti Nebel Sucher – also Beschlagsfrei!
– 10 BpS mechanisch, bis 50 BpS elektronisch mit AF und sogar 120 BpS ohne AF

Allerdings nur 20 BpS mit AF Verfolgung! Einige PRO-Objektive sollen sogar AF-Verfolgung bis 50 BpS erlauben (12-40 – 40-150 – 12-100 – 300 – 150-400 mm)!
Die Frage bleibt trotzdem – zu welchen Bedingungen?
Nach 2-5 Sekunden ist die Aktion sowieso vorbei und dann, wie schnell darf sich ein Motiv bewegen, in welche Richtung, dass es dann noch erfasst wird?
– Die Empfindlichkeit wurde bis auf -8EV gesteigert – das wäre enorm
– besonders wirksame Abdichtung, wie bisher nur bei Pentax.
Ich hatte aber weder mit Sony, Canon, Nikon, Fuji, Panasonic in den letzten Jahren Probleme in der Richtung
– 5 Achsen Bildstabilisierung bis -7EV und mit einigen Objektiven bis -8EV
(schaffen Canon R5, R6, R3 ebenso im Vollformat)
– 4K bis 60p bei 8-10 Bit
– bis 0,8x Suchervergrößerung
(die vermutlich für Brillenträger ungeeignet ist um das gesamte Bild zu überblicken?
– 2 schnelle SD-Speicherkarten-Schächte
– 17 Watt Akku plus 25% mehr Kapazität und endlich gerundet
das ist sehr willkommen, reicht aber für Beobachtungen und Serien trotzdem nicht lange, immerhin endlich kein verkehrtes einsetzen mehr möglich – das ich dass noch erlebe bei Olympus…
– neuer Hochformat-Zusatzgriff, neue Akku-Form
– neues Menü, 2 Drehräder jetzt integriert – alles abgeschaut bei Canon
– ProCapture also Vor-Auslösung und Überschreibung bis 99 B ist auch wieder an Bord
– sowie alle anderen, für mich zu stark limitierten Software-Lösungen
– Neue externe Software, mit Rauschunterdrückung (Topas De-Noise) zum kostenfreien Herunterladen
– Bluetooth LE – weniger Stromverbrauch
– BCX-1 Doppel-Ladegesät als Zubehör lieferbar
– 600g schwer

Von allen Beispiel-Fotos, die ich bisher mit hohen ISO-Push-Empfindlichkeiten gesehen habe, sehen alle mit 2.8/40-150 mm oder 4.5/150-400 mm gruselig unruhig und teilweise künstlich aus, im Bildhintergrund. Das hätte ich vielleicht vor 3 Jahren so extrem noch nicht benannt, aber wenn man täglich mit großem Format und Teles jenseits 400 mm Brennweite fotografiert, fällt das sofort auf.
Wir können das drehen wie wir wollen, MFT wird keineswegs preiswerter als eine schnelle VF-Kamera mit hoher Auflösung, das Rauschverhalten fällt schlechter aus und vor allem bei nahen Motiven oder Motiven dicht am Wald etc. fällt das Bild unruhig aus. Ein 4.5-5.6/150-500 mm PRO IS kostet auch mich 7000€ und zeichnet im Bild und vor allem in den Hintergründen eben doch wie ein 9-11/300-1000 mm! Und ich bilde mir ein, mein 11/800 mm Canon für 1100€ zeichnet die Hintergründe schöner… und das 4.5-7.1/100-500 mm sowieso!
Canon R5 + 7.1/100-500 mm = 7000€ – 2.100g – 21 cm lang + bester Abbildungsmaßstab 1:3
Sony A1 + 6.3/200-600 mm = 9000€ – 2.900g – 32 cm lang
OM-1 + 11/150-500 mm = 9200€ – 2.500g – 31 cm lang

Was fehlt?
– HEIF-Datei System
– keine Ladeschale mitgeliefert
– schneller, profunder Service in Deutschland
– Ein Top-Info-Display fehlt weiter
– die peinliche Gutaufhängung wird weiter geführt
– der falsche Hauptschalter ist weiter an linker Seite
(kann aber umprogrammiert werden auf Switch-Schalter neben dem Sucher. Allerdings bleibt der Hauptschalter dann funktionslos – sehr unbefriedigend!)
– mit dicken Handschuhen ist sie kaum zu bedienen, keine Winterkamera
– viele sehr kleine Tasten
– neue Speicherkarten CFE nicht nutzbar
– kein Miniblitz mehr
– kein +/- Korrektur-Rad
– nicht einhändig bedienbar
– nur 3″ Monitor

Jede Bildserie endet sowieso bei rund 100 RAW oder JPEG nach nur maximal 2-5 Sekunden – das passt für mich nicht!
Den Stabi sehe ich auch nicht als effizienter, wie bei der E-M1III – je nach Objektiv kommt inzwischen Canon da mit und bietet Vollformat.
Echter Vorteil ist und bleibt der Staubschutz von Olympus. Die R5 zieht selbst bei wenigen Objektivwechsel und trotz Schutzrollo sehr viel feinen Staub.
Die irre Werbung mit den Brennweiten (300 mm soll einem 600 mm entsprechen) wird weiter genutzt.
Auf Kompaktheit kann sich OM-S nicht mehr herausreden – jede Kamera braucht eine gewisse Größe und Griffigkeit um bei vielen Menschen gut in der Hand zu liegen, flapsige Spielzeuge sind nicht mehr gefragt – dafür gibt es Smartphones.
Die neue Sensor-Architektur die 1 Pixel durch 4 Pixel ersetzt, verführt einige dazu gedanklich 2 Stufen mehr Dynamik und 2 Stufen weniger Bildrauschen zu erwarten.
Das ist ein Trugschluss, denn diese Sensoraufteilung ist ausschließlich notwendig für den besseren Autofokus und wird demnächst vermutlich auch von Canon’s R1 angeboten.
Die OM-1 wird trotz nur 20 MP nicht zu Vollformal aufschließen und entsprechend wenig Bildrauschen bei höchsten Empfindlichkeiten zeigen (schon deshalb nicht weil Topaz De noise dabei liegt – was dann wieder Details killt 🙂 Aber ich erwarte, dass hier ein deutlicher Sprung zu der Sensor-Generation von 2016 gemacht wurde und auch 3.200 ISO und vielleicht 6.400 ISO sauberer und rauscharm aussehen und endlich zu verwenden sind. So wie ich bei 45-50 MP im VF heute auch 12.800 und 25.800 ISO nutzen kann.

Die X war der Schwanengesang und das hier ist der letzte Lemming. Schade, aber die Verbesserungen kommen 5 Jahre zu spät und das Panasonic sich Oly nicht gekauft hat, spricht für mich auch sehr gegen dieses System.
Aber tolle Fotos klappen natürlich damit. Ich möchte mich nicht zu viel mit OM-Digital Solutions beschäftigen. Das habe ich die letzten 20 Jahre im Übermaß getan, das kleine MFT ist vielleicht längst ein sterbender Schwan. Erst recht jetzt, wo Smartphones alle 2 Jahre erschreckend besser werden. Man kleine Kameras praktisch nicht mehr braucht und selbst Wechselobjektive nur noch in Extremen Sinn machen. Selbst die Makro-Fotografie/Filmerei ist abgesehen von der Handhabung, längst weit überholt durch Smartphones wie dem IPhone 13. Heute kann jeder Macro kinderleicht aus der lockeren Hand und auch TeleMacro wird bald noch besser gelingen.
Hier hat mFT seine Chancen gründlich versemmelt.
Und im Telebereich, wo sie noch Vorteile bieten könnten, kostet der kleine Sensor bisher einfach zu viel BQ, verursacht zu hohes Bildrauschen jenseits 1000 ISO. Und ein Objektiv wie das 2016 zu spät vorgestellte Olympus 4.0/300 mm war schon vorher vom Nikkor 4.0/300 mm PF chancenlos erklärt worden. Es war zu lang, zu schwer und auch optisch nicht so einzigartig, wie gerne behauptet wurde und vor allem war es nie ein 4.0/600 mm. Auch Panasonic kam mit seinem 2.8/200 mm mit Konvertern viel zu spät, überzeugte jedoch mehr als Olympus.
OM-S hätte spätestens jetzt mit einem 2.8/300 mm kommen müssen.
Und wo bleibt endlich ein richtig gutes Macro-Objektiv? Das 30 mm und 60 mm finde ich beide untauglich und auch Panasonic bietet da heute nichts mehr tolles an. Man kann nur manuell fokussieren und sich bei Venus Laowa eindecken, peinlich peinlich!
Gar nicht zu reden vom 4.5/150-400 mm Olympus, dass selbst heute kaum und nur auf Bestellung lieferbar ist. Ohne Frage ein sehr gutes Zoom, aber bisher scheiterte es an schwachen Sensoren und Kameras. Vielleicht ändert sich das jetzt… ich werde es aus Neugier ausprobieren.
Aber die hohen Auflösungen, kleinen Kameras, mit auch bei 10.000 ISO geringem Rauschen und extreme Bildgüte der Vollformatkameras lassen MFT genau genommen keinen Platz zum überleben. Erst recht nicht, wenn mit gleichem Bajonett dann noch Kameras mit 30+ MP im Halbformat angeboten werden.
2.200€ fordert OM Digital Solutions für die OM-1
(wie kann man eigentlich so dumm sein, eine Kamera so zu benennen wie eine analoge Kamera vor 50 Jahren? Das ist nicht Retro, sondern Mist! Sie hätte nur OMD 1 heißen können!)
Dazu erscheinen ein neu aufgelegtes 2.8/12-40 mm PRO II (1.000€) an dem sich nicht viel verändert hat, IS fehlt – aber es bleibt das wichtigste Objektiv im MFT-Bajonett.
Und ein für mich überflüssiges, wenn auch kleines  4.0/40-150 mm PRO, ebenfalls ohne IS für satte 900€.
Mit den beiden Objektiven wurde gleich wieder ein Fehlstart hingelegt, ich hätte neue 2.8/12-45 mm PRO IS und 2.8/40-200 mm PRO IS vorgestellt.
Zu den langen Brennweiten:
Für den Preis einer OM-1 und des 4.5/150-400 mm (5.6/500 mm) PRO IS bekommt man auch eine Sony A1 und das genauso gute 6.3/200-600 mm G Sony und man gewinnt mindestens 2 Blenden Licht bei erheblich weniger Bildrauschen. Sogar eine Canon R5 und das saugute 7.1/100-500 mm ist preislich und optisch deutlich überlegen und FAKTOR 1.6 ist zusätzlich bis 10.000 ISO sehr gut!

Wir kaufen Kameras in der Hoffnung, dass damit beeindruckende Fotos/Filme mitgeliefert werden…
unser ganzes Leben beruht oft auf solchen Fehleinschätzungen, wir sind von allen Spezies Weltklasse darin, uns etwas einzureden, schönzureden.
Aus etwas Abstand und mit mehr Erfahrung sieht das Meiste dann nicht mehr so berauschend aus, die Geliebte nicht, der Tesla nicht, das eigene Haus nicht, die Natur nicht, eine Stadt nicht und schon gar keine MFT-Kamera. Deshalb begegne ich vor allem Technik nach 35 Jahren Erfahrung oft so nörgelnd und hinterfrage sie. Jubelperser sind bei weitem in der Überzahl und überall zu finden.
Und auch bei meiner Sony sehe ich einiges kritisch, aber der Lack ist noch nicht ab. Die Objektive heben das Alpha E-Bajonett weiterhin deutlich über alle anderen Bajonette.
Eine große Objektiv-Auswahl, wie bei MFT führt nicht automatisch zu mehr Zufriedenheit.

Die andere Seite: Wenn Sie seit Jahren mit Olympus und MFT fotografieren und weitgehend zufrieden sind, könnten Sie auch um diese neue Kamera erweitern.
Der Sensor wird mit Sicherheit noch bessere BQ liefern, die Kamera wird schneller sein, der AF endlich zuverlässiger und Sie werden zum ersten Mal bei MFT durch einen besseren Sucher schauen können.

Ich konnte die letzten 14 Jahre mit allen MFT-Objektiven fotografieren und testen, ich würde mich heute nicht mehr auf Superweitwinkel und Macro versteifen, da kann man anders zu besseren Ergebnissen kommen. Auf Reisen sind aber weiter einige sehr angenehme Objektive im Sortiment.

Ich würde das System heute mit folgenden Objektiven empfehlen:
2.8/12-40 mm PRO
oder
4.0/12-100 mm PRO IS
6.3/100-400 mm IS
und wer richtig viel Geld ausgeben will:
4.5-5.6/150-500 mm Pro IS
vielleicht:
2.8/40-150 mm PRO
1.8/8 mm PRO Fisheye
1.7/15 mm Leica
1.2/17 mm PRO

für Filmer:
1.7/20-25 mm Leica
und vielleicht
1.7/25-50 mm Leica

Mit allem anderen tun sich allenfalls Sparfüchse und Experten in Extremsituationen (Unterwasser etc.) einen Gefallen.
Sie können die Kamera, Zubehör und Objektive gerne bei mir bestellen, E-Mail genügt und ich berate Sie gerne persönlich.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

Es war einmal – Olympus
So sieht die Kamera aus, die die Firma 2018 hätte vorstellen müssen und können:


 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test

 

27. März 2022
Gold wert – 2.8/400 mm

…und da gibt es die Situationen, wenn alle schon zu Hause sind und ein Sony 2.8/400 mm GM gold wert ist und die Fotografie erst richtig beginnt. Und per Tastendruck habe ich sogar ein 2.8/600 mm in der Hand (ohne Konverter). Das ist eine Fotografie, die die meisten Marken und Systeme nicht bieten können, weder Olympus, Panasonic, Fujifilm, Sigma noch Leica.
Es ist scheinbar sehr teuer, aber die Objektive verlieren ja nicht schlagartig an Wert und die Nachfolger werden noch einmal deutlich teurer.
Und es ist auch mein Argument, wenn man sich nur ein Super-Tele-Objektiv jenseits 10.000€ leisten kann, sich eher für ein 2.8/400 mm zu kaufen, als ein 4.0/600 mm und 5.6/800 mm – denn die beiden letzten hat man eingebaut (mit Konverter) und man braucht doppelt bis viel mal so viel Licht dafür. Wer gerne Federn liest, wird trotzdem manchmal ein 600 mm oder gar 800 mm vorziehen – ideal ist heute die Kombination 2.8/400 mm und 5.6/800 mm! So leicht wie die neue Version des 800 mm von Canon ist, würde ich kein 4/600 mm von Canon mehr haben wollen. Mal schauen ob Sony das tippen kann. Aber es braucht trotzdem zusätzlich ein Zoom. Selbst ein Super-Tele mit eingebautem Konverter, kann ein Zoom nicht ersetzen.
Es sollten endlich 4.5/100-500 mm Zooms erscheinen und auch ein 7,8/300-800 mm sollten endlich mit wenig Gewicht möglich sein.

Hier ein paar Bilder unter schwierigem Licht oder wo 1/1000 Sekunde einfach nicht ausreicht und es 1/3000, 1/4000 Sekunde sein muß:


 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

21. März 2022
OMS OM-1 – Erste Praxis-Ergebnisse

“Der Nussmensch hat schon wieder ne neue Rohrkamera – nix wie weg… der Seelenräuber!”


Vieles kann die OM-1 von OMSolutions 90% besser als alle anderen FT und MFT Kameras.
Sie kann ab sofort bei mir bestellt werden. Wichtiges Zubehör sind der Zusatzgriff, ein Doppel-Ladegerät, auch die neuen 2.8/12-40 mm PRO II, 4.0/40-150 mm Pro machen mit der Kamera – um alle Möglichkeiten bestens nutzen zu können unbedingt Sinn.

Gehäuse: 2200€ – Zubehör und Gesamtpreise bitte bei mir erfragen.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

Wer mich kennt oder schon länger begleitet, weiß dass ich nicht schnell aufgebe – ich bin mitten im Testfieber – ich will wissen wer heute – 2022 – die beste Fototechnik anbietet und was ich als erfahrener Fotograf daraus machen kann.

  1. Beispiel
    Was heute alles geht – Foto bei 800 mm Bildausschnitt – gegen Foto mit 1600 mm Bildausschnitt (interner 2.0x Digitalkonverter) 1250 ISO – 1000 sec – Prämisse: Wir dürfen selbstredend die ISO nicht zu hoch pushen – bei maximal 8000 ISO bekommen wir Pixelmatsch, je nach Licht auch schon bei 1600 ISO.

 

Ich wollte positiv beginnen – weil ja Vielen das positive sehr wichtig ist.

2. Beispiel Plötzliche Begegnung

Leider 1. Bild – Motiverkennung Vogel – nicht getroffen, Schnaps gesoffen – zweites Bild (nach mehreren Ausreißern, also tatsächlich das 6 Bild) sitzt

Ich natürlich… wie immer umgetarnt und auf Gelegenheit hoffend und auf etwas Vertrauen…

“Alter – schon wieder eine neue Kamera, mit der du uns ablichtest?”

Ich mache es mir nicht leicht – schon gar nicht mit meinen Praxiserfahrungen.
Seit einer Woche stehe ich früh auf, mache jeden Tag tausende Bilder um meine Fehler oder die der Hersteller zu erkennen und zu eliminieren. Mittags überprüfe ich dann die vielen Fotos am 27″ Monitor und ziehe danach wieder los, bis zum letzten Licht. Ich leihe Objektive von Lesern, Freunden (vielen herzlichen Dank Helmut!) vom Handel, oder vom Hersteller um hier etwas richtiges und fundiertes zu schreiben. Wer mich dieser Tage trifft, sieht, das ich drei Kameras mit vergleichbaren Super-Tele-Zooms dabei habe. Denn alle die Power und Videodreher, die nur mit dem einen System arbeiten kann ich selten ernst nehmen – sie können niemals eine Aussage dazu treffen, wie die neuen Geräte sich im Vergleich behaupten. Meist ist es sogar nur Auftrags- oder Fan-Gerede.
Also ich arbeite mich langsam vor und versuche nicht vor zu verurteilen, aber was ich gerade teste, hat ein AF-C Problem.

Und heute wurde ich mehrmals gefragt, warum ich so extrem fotografiere – 800 und 1000 mm Bildausschnitt plus 2x Glaskonverter und 2x elektronischer Konverter – ich will wissen, was Technik am Limit leistet. Davon kann ich immer wieder zurück – aber wenn ich nie am Limit war – kann ich  – glaube ich – gar keine intelligente Aussage treffen.
Viele sagen, warum 2x elektronischer Konverter, das kann nichts werden – Doch kann es sehr wohl, wie ich hier gleich zeige. Und das kommt doch auf das gleiche heraus – ob man das in der Kamera macht oder später einen Ausschnitt am PC – könnte man denken, stimmt aber nicht – das zeigt sofort die Dateigröße: 17 MB ohne TCE – 17 MB mit TCE – und festhalten – nur 4.8 MB nach Ausschnitt am PC:


Was geht noch?
ND Filter freihand bei 1 Sekunde:


Und bitte immer bedenken:

Nicht der Fotograf alleine macht die Fotos, die Kamera nicht und auch das beste Objektiv nicht – DAS LICHT macht die Fotos!

 

Jetzt folgen hier Fotos satt – bitte bewahrt etwas Sitzfleisch und Geduld – alle Fotos am Limit und echt wildlife – ohne Tricks, ohne Tarnung, ohne Anfüttern, ohne Lichtschranken, ohne Blitz, ohne jegliche Veränderung der Natur!!!
Alles freihand, ohne Stativ, ohne RAW!
Also ohne die üblichen Tricks mit denen die allermeisten Tierfotografen ständig arbeiten.

Weiteres folgt…

 

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