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Filo Rings

Archiv für August 2022

15. August 2022
Canon R7 – Tele-Fotografie preiswert?

Schatten-Jagd – Canon R7 & 7.1/100.500 mm

Erstaunt war ich, dass Canon gleich einen Schutzverschluß eingebaut hat, der den Staub abhalten soll vom Sensor und noch mehr erstaunt, dass die nagelneue, versiegelte Kamera von Canon bereits staubflusend auf dem Sensor hatte… die sich nur sehr schwer entfernen liessen. Der feiste Staub ist bei der kleinen Fläche mit 32 Millionen Pixeln sofort großflächig sichtbar.
Endlich ist der Hauptschalter da wo man ihn sofort findet und mit einer Hand bedienen kann. Das eine machen sie richtig, aber dafür dreht das MODE-Rad wieder gerne selbstständig durch und kann nicht arretiert werden – Canon, es ist zum verzweifeln!
Der Griff ist gerade noch ok, aber der kleine Spielzeug-Eindruck an schwereren Objektiven wie dem 100-500 mm bleibt.
Der Sucher ist gut und hell, aber kein Vergleich zu dem in der R5!
Der Akku ist identisch und es wird sogar noch ein Ladegerät mitgeliefert – er scheint auch etwas länger zu halten als in der R5. Trotzdem ist es wichtig, die Kamera nach der Fotoaktivität gleich wieder aus zu schalten. An der hochversetzte Drehrad mit dem Joystick in der Mitte, muß man sich gewöhnen, aber sonst gibt die R7 keine großen Rätsel auf!

Bienen-Fresser bei der Bienenjagd kann sogar scharf werden – Canon R7 & 7.1/100.500 mm

Ich habe hier bei der R7 maßgeblich drei Dinge intensiv ausprobiert, interner Speicher, Rolling Shutter und Autofokus mit Motiverkennung.

Autofokus und Motiverkennung
Da muß ich zuerst mit einem Märchen aufräumen: 100% kann es nicht geben, das ist ein Phantasiewert – nichts auf unserem Planeten hat jemals 100% oder kann einer vollständigen Kontrolle durch Menschen jemals länger Stand halten. Deshalb wenn ich diese 100% Skala anlege, schafft die R7 je nach Licht und Motiv häufig eine Trefferquote von 80 bis gar 90%. Und das ist das beste Ergebnis was man so weit erreichen kann. Die R5 ist nicht besser, die R3 hat vielleicht manchmal einen Hauch Vorsprung und auch die Sony A1 kann hin und wieder noch einen Hauch gut machen.
Aber alle Nikon, Panasonic, Fujifilm, Pentax. Sigma sind weit abgeschlagen. Und Olympus muß noch neu bewertet werden, denn es treten Probleme mit einzelnen Objektiven wie dem 4.5/150-400 mm und 6.3/100-400 mm auf, da wird noch etwas mit Firmware gelöst. Ich bin aber kaum weniger zufrieden mit der OM1 als mit einer R7 beim Autofokus bewegter Motive.

Canon pendelt ganz geschickt – oder torkelt ganz betrunken (je nach Standpunkt) zwischen zwei Extremen hin und her: Extrem teuer mit R3 und 5.6/800 mm und 8.0/1200 mm oder sehr preiswert mit R7 und 8.0/100-400 mm, 11/800 mm.

Rolling Shutter
ist ein verdammt nerviger Fehler, ausgelöst durch zu langsame Datenauslosung und dadurch werden Motive in die Länge gezogen und sogar komplett verzerrt. Das passiert nur mit meist preiswerten Digitalkameras wenn der elektronische Verschluss verwendet wird. Mit dem mechanischen Verschluss, der in allen Kameras außer der Z9 noch vorhanden ist, passiert das nicht.
Aber selbst in teuren Kameras wie der Canon R5 und der Sony 7RIV kommt es aufgrund der großen Datenmengen bei schnellen Serien häufiger zu RS.
Völlig frei davon sind bisher nur: Sony A1, A9II, Canon R3, Nikon Z9, OMDS OM-1.

Wir rutschen mit R5 und R7 in zwei gegensätzliche Problemzonen hinein:
Mit R5 braucht man schnellste Speicher und muß trotzdem immer auf den internen Speicher achten. Bis 10.000 ISO sieht alles noch gut aus. Aber mit 1.6x Faktor landet man bei 17 MP-Dateien.
Mit R7 hat man nur SD-Karten, RAW verbietet sich praktisch, den der interne Speicher ist schnell überlastet. Bis 3200 ISO sieht alles noch gut aus, aber schon 6400 ISO kann je nach Kontrast und Licht kritisches Bildrauschen zeigen. Man behält 32 MP-Dateien, aber verliert die ursprüngliche Tele-Brennweite – denn aus 100-500 mm werden immer 160-800 mm und aus 11/800 mm immer 11/1280 mm Bildausschnitt! Also schnell zurück zoomen gelingt nur begrenzt, wenn Tiere sich rasch nähern und im Flug darf man letztlich nur das 100-500 mm oder noch weniger Brennweite verwenden, wenn man die Motive verfolgen will.

Wir können nicht alles haben!
Schon wenn ich die Klarheit beeinflusse, stehen mir viele wichtige, digitale Funktionen nicht mehr zur Verfügung (speichern in HEIF, Pro-Birst etc.).
Und so zieht sich das durch die ganze Kamera, weil am teuersten in der Kamera gespart wurde und weil wir richtig schnellen internen Speicher mit mindestens 6000€ bezahlen müssen (R3, A1, Z9).
Also hier liegt genau die Verkrüppelung der R7 – trotzdem passt gemessen an einer R3, hier der Preis für 1500€ kann die Kamera viel und lässt vieles zu, was bisher unmöglich war und sie spart nicht an Autofokus-Performance!

 

Sogar Libellen im Flug klappen. Bekassine am fast  ausgetrockneten See.Die  scheue  Wasserralle gelingt auch!
Selbst schnelle Schwalben und 5 Limikolen hält der R7 AF meistens.

Beim Storch sehen schon 6400 ISO kritisch aus…

Ich habe meine Nikon Z9 und das 6.7/800 mm einem Bekannten zur gleichen Zeit überlassen. Er ist ein echter Nikon-Affinicado – zwischen ihn und Nikon pafft keine Feder. Er ist einer von den Zweihundertprozentigen, für die es nur RAW und penibelste Auswahl und Bearbeitung gibt. Und er macht mit viel Naturverständnis immer wieder tolle Fotos mit Nikon D500 und D850 und greift sogar häufig manuell in den AF ein und verwendet nur ein mittleres AF-Feld, aber selbst seine schnellen Flugaufnahmen sind häufig scharf.
Nach 3-4 Stunden mit sehr vielen Motiven im besten Morgenlicht war er total frustriert, weitgehend unscharfe Fotos. Das ist nur ein schwacher Trost, das ich nicht der einzige Tier_Fotograf bin, dem es mit Nikon so geht. Und es straft weiterhin die ganzen Influenza Lügen.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

9. August 2022
NIKON Z9 Autofokus

Nikon Z9 mit Z 4.5/400 mm S VR – empörtes Eichhörnchen – Fotografieren beim Futtern nicht erlaubt!
Hier stimmt alles, schönes Licht, toller Moment, perfekte Brennweite, f:4.5, sahnige Unschärfe –
aber die Schärfe liegt trotz AF-C – 3D Tier-Tracking und absolut still sitzendem Hörnchen =
nicht auf dem Auge.
Ich könnte platzen, wenn ich überall höre und lese wie “perfekt” die Z9 “immer” das Motiv fokussiert und “exakt” auf die Augen fokussiert – bei komplett identischen Einstellungen!
Und in der Serie ist das nur eins von einem großen Anteil nicht perfekt scharfer Bilder!
Also was ist da los?
Lügt Harry oder sind alle anderen Spinner und warten auf die Geld/Natural-“Geschenke” oder sind es verblendete Fans?
Antwort B und C müssen richtig sein, denn die Situation kann ich täglich mit verschiedenen Motiven
und Lichtsituationen wiederholen.
Kamera und Objektiv sind nagelneu und arbeiten ja  a-u-c-h öfter mal einwandfrei
Ein leichteres Motiv kann es kaum geben und weder mit OM-1, noch A1, A7RIV, R5, R7 gibt es hier
irgendetwas zu beanstanden und deren ganze Serie ist einwandfrei scharf!
Erst Sekunden und ein dutzend Aufnahmen später, erkennt das Nikon System Auge oder Schnauze:


Ich finde es eben extrem ärgerlich, wenn der AF auch bei sitzenden Motiven oder langsamen Bewegungen nicht mitzieht.
Aber wer zurück blättert, 2-3 Jahre, der liest bei mir auch, das es mit Sony A9, A7RIV, A9II, R5, R6, E-M1III, E-M1X ganz ähnliche Probleme gab.
Man hofft aber eben doch, dass nachfolgende Firmen diese Probleme dann mit neuen Kameras überspringen können. Aber offensichtlich ist das nicht so!
Alles wurde mit brandneuer Firmware gemacht, die angeblich solche kleinen Schwächen ausbügeln sollte – NO – sie tut es nicht!
Dann nach 4-5 komplett unscharfen Fotos endlich wieder Schärfe:


Um im nächsten Sekundenbruchteil wieder verloren zu gehen…. oh Nikon – was für eine Schmach…
und es bleibt so, sekundenlang – hier ein richtig tolles Bild –
wenn doch nur das Auge scharf wäre oder ich auf f:11 abgeblendet oder noch besser manuell fokussiert hätte oder eben meine Sony in der Hand gehabt hätte…
“Hätte” ist eine miese Ausrede – nur an der richtigen Stelle scharf, zählt!

Und das ich weder Nikon böse bin, noch die Marke verachte oder ihr gar schaden will, beweise ich durch echte Käufe von Z9, 800 mm, 400 mm, 24-120 mm und 40 mm.
Das ist alles noch nicht Armageddon, aber es zeigt ganz deutlich wie verlogen oder auch nur unaufmerksam, unerfahren alle Nutzer sind, die etwas anderes behaupten.


und dann unmittelbar danach – wo ist die Schärfe? Augen nicht erkannt! Scharfstellung per 3D Tracking auf dem weißen Bauch…


Also Geld verdient man mit solchen Serienfotos allenfalls zufällig…
Dann habe ich umgeschaltet auf DX – praktisch 600 mm Bildausschnitt: Scharf


Absolut erstaunlich, in DX sitzt fast jedes Serienbild perfekt! Also krankt das Programm der Z9 an zu kleinen Augen, in Japan gibt es wohl keine kleinen, roten Eichhörnchen – also können Asiaten die auch nicht programmieren?
Oder ist das schon das Deep Learning, nach 40-50 Fotos Motiv registriert, Augen gefunden und erkannt, abgespeichert und ab jetzt alles scharf? Schauen wir weiter…
Zurück und weiter mit Vollformat und zu schnellen, plötzlichen Wechseln im Sekundenbruchteil von Fressen auf Beobachten:


Überraschung
, Deep Learning funktioniert – meistens – nachdem Motiv und Licht endlich erkannt sind, finden zumindest keine gröberen Ausreißer mehr statt!
– allerdings hätte das ja dann zur Folge, dass die Kamera/System kaum für schnelle, spontane Motive geeignet ist…

O-Ton NIKON:
Das leistungsstarke AF-System der Z9 ist das Ergebnis dreier Technologien: einer beispiellosen AF-Berechnungsgeschwindigkeit von 120 Zyklen pro Sekunde (hatte Sony A1 zuerst eingeführt), einer intelligenten Motiverkennung, die mithilfe von Deep Learning entwickelt wurde und einer schnellen, konstanten Kommunikation von AF-Informationen zwischen dem Objektiv und dem Kameragehäuse über das Z-Bajonett.
Bis auf das Deep Learning ist das alles weder neu, noch aussergewöhnlich und selbst dass haben Sony, Canon, OMS selbstverständlich auch, in ihren eigenen Algorithmen.

Bis auf wenige Ausnahmen waren von da an, lange alle Fotos in dieser Situation perfekt scharf, selbst wenn ich ins Hochformat wechselte. Bis dann plötzlich wieder der AF entschied von den Augen auf die Pfoten oder auf den vorderen Bildrand zu springen.
Sicherlich fotografiere ich hier extrem, aus nur 3-4m Entfernung mit 400 mm bei f:4.5 und auch gerne mit 600 mm Bildausschnitt. Ich könnte auch abblenden oder einen größeren Abstand einhalten, dann hat es der AF nicht schwer – doch dann brauche ich nicht 3.700€ plus 6.000€ für ein 4.5/400 mm S mit Z9 auszugeben! Dann kann ich fotografieren wie jeder andere auch, mit 5.6/100-400 mm, aber das erscheint mir mit solchen Motiven eher langweilig und austauschbar, denn sonst lichte ich ja unter gleichen Bedingungen mit f:2.8 ab.
Unzweifelhaft ist für mich, der AF-C von Nikon braucht lange, bis er sich festbeißt und auch dann bringt er es nicht dauerhaft bis zum Ende einer Situation – 980 Bilddateien mit kurzen Salven à 10 und 20 BpS ergibt KEINE konstant richtig auf die Augen fokussierten Fotos.

 

Wie alle anderen, kann ich ja viel behaupten, aber so sieht es bei einem solchen Vergleichs-Praxis-Test aus…

Was mich weiter sehr an der Nikon Z9 ärgert:
Ich kann damit nicht so weiterarbeiten wie ich es gelernt und dann mit Sony und Olympus weiter vertieft habe: Im Belichtungsprogramm M!
Ich kann nicht ISO-Automatik in von mir vorgegebenen Grenzen aktivieren und die 3 wichtigsten Werte jederzeit kontrollieren und anpassen – also Belichtungszeit, Objektiv-Blendenöffnung und Belichtungskorrektur.
Nikon erlaubt das nicht! Denn wenn ich in M fotografiere, wird auf jeden Fall die Belichtungskorrektur-Anzeige ausgeblendet, bzw. bleibt immer auf Null und meine Abweichung wird erst sichtbar, wenn ich die +/- Taste gedrückt halte. Also Nikon, was soll dieser Schwachsinn, Olympus, Panasonic, Fujifilm, Canon und Sony können es – Nikon verweigert es.
Die Werte kontrollieren geht nur, wenn ich in A oder S arbeite oder die ISO manuell einstelle.
Wer arbeitet denn noch so? Wer verwendet warum noch eine manuelle ISO-Einstellung?
Der Sinn ist mir nicht klar. Denn mit Zeit oder Blende kann ich ja jederzeit auch meine ISO-Push-Empfindlichkeit im Auge behalten und dafür sorgen, dass sie einen Wert nicht überschreitet.

 

Veröffentlicht in Kameras im Test, Praxis-Tests

 

9. August 2022
August – heiß und trocken


Nikon Z9 & 4.5/400 mm mit PreReleaseCapture 30 BpS

Damit man nicht versauert, muß man viel für andere tun, dazu gehören heute vor allem auch Natur und Tiere… wenn ich sehe dass hier allmonatlich weiter Bäume gefällt werden, Felder und Wälder brennen… es wird noch schwieriger in Zukunft schöne Motive zu entdecken.

Ich bin oft und zugegeben sehr gerne ein großer, lebender Widerspruch. Schon weil es sich lohnt die Dinge anders zu betrachten, zu hinterfragen und auf den Kopf zu stellen, zu überprüfen. Denn gar nichts ist, wie es scheint und schon doppelt auch nicht klar und einfach. Jede menschliche Betrachtung ist abhängig von der einzelnen Motivation, Erfahrung und dem Blickwinkel.
Dem einen ist sein Nikon heilig, dem anderen sein Canon oder seine Leica und allen die höchste Schärfe – mich lässt das alles kalt.

“Den Mutigen gehört die Welt”, sagt man, wer nur die Vögel beobachtet, weiß sofort, es ist unter allen Geschöpfen und vor allem unter allen Menschen genau so: Nur den mutigsten, räuberischsten, frechsten, dreistesten und kämpferischsten gehört überhaupt etwas.
Zu mir kommt jetzt täglich ein Eichhörnchen ängstlich und trotzdem rotzfrech die ausgelegten Nüsse und Sämereien klauen. Aber nur wenn ich nicht da bin, wenn ich nicht rasch mit der Kamera am Nachbarfenster auftauche. Es müßte längst verstanden haben, dass von mir keinerlei Gefahr ausgeht, hier an den Fotos sieht man, dass ich es auch mal 1-2 Minuten am Stück ablichten konnte. Sein Verhalten ist letztlich dumm, denn ein anderes mutiges Hörnchen und die viel mutigeren Meisen, und andere Vögel sowieso, schnappen ihm die besten Brocken weg und das ist bei uns Menschen ganz genauso. Wer das nicht wahrhaben will, ist ein dummer Träumer. Jeder verteidigt so lange er kann ein Stück Platz und Reichtümer auf dieser Welt, bis einer mit einer größeren Keule kommt und es umverteilt. Demokratie und Recht und Justiz – alles Unsinn und nur selten durchsetzbar (bzw. es setzt sich fast immer der ohnehin schon Reichere durch). Mit Wahlen werden am Ende auch nur Menschen legitimiert um uns zu berauben, verhöhnen und sich selbst das Schönste heraus zu picken und an der Zitze der Macht zu schlecken.

Über 75% sind für die Verlängerung der letzten 3 AKW’s? Das überrascht ja nicht, dass selbst in der heutigen Zeit, in der praktisch jedem eine breitgefächerte Bildung und Information zur Verfügung steht, eine überwiegend breite Masse sich dafür nicht interessiert, nur im Hier und Jetzt lebt, sich bei Gefahren und Risiken nur zu gerne belügen und verarschen lässt. Das der Masse die möglichen – sehr kurzfristigen – 2-3 cent pro Kilowattstunde Ersparnis wichtiger scheinen, als die gigantischen Folgekosten und die bereits geschehenen Katastrophen. Ganz davon abgesehen, das auch nur halbwegs sichere Endlager noch eine Utopie sind. Es ist brutal, aber die Massen sind saudumm oder lassen sich sehr, sehr einfach manipulieren. Und ich halte mich weder für breit genug gebildet, noch besonders schlau und ich bin auch schnell mal bei einem Thema nur minimal Informiert oder maximal desinfiziert. Aber die Themen, die ich durchdacht habe sind dafür umso klarer für mich. Finger weg, von Dingen die ich und der Rest der kläglichen Menschheit nicht “beherrschen” können. Was da extrem konservativ klingt, halte ich für soliden Überlebenswillen.
Genauso diese Partei für Superreiche und Selbständige und für viele Ärzte, Anwälte und andere gut Verdienende und die stellt bei uns diesen lausigen, verfilzten Minister für Finanzen.
Deutschland ist immer noch ein extrem reiches Land und diese Kreise könnten uns kaum ein Lächeln abfordern, würden wir mal den Erben und den zu Reichen das weg nehmen, was sie durch harte Arbeit und permanente Verantwortung fürs Überleben und den Stress einer echten 7-Tage Woche niemals “verdienen” könnten. Denen endlich das finanzielle Machtpensum entziehen.
Aber nein, viele diskutieren lieber leidenschaftlich über gleiche Bezahlung und Bedingungen für Fußballerinnen – aber unter falschen Vorzeichen. Falsch, weil diese Frauen nicht soviel Wahnsinnsgeld wie ihre männlichen Kollegen bekommen sollten, sondern die Männer einen erheblichen Teil im Profi-Bereich reduziert bekommen sollten – weil alles komplett abgehoben ist. Weniger war schon immer mehr. Allerdings gleich für alle beiden Geschlechter (nein, ein drittes Geschlecht scheint mir nicht zu existieren). Es muss sich viel verändern, wir sind alle bei zu vielen Angelegenheit so weit über’s Ziel hinaus geschossen.
Was soll an Verzicht so schlimm sein?
War nicht unser aller Verprassen, unser bedenkenloses Verschwenden und Verzehren nicht 1000x schlimmer?


Versand – KOSTEN

Nicht nur DHL hat seine Preise deutlich erhöht, auch Amazon für Prime-Kunden und viele weitere werden folgen. Ich konnte noch nie einen echten Vorteil am für den Endkunden kostenfreien Versand erkennen. Es führte nur zu noch mehr Konsum, noch mehr Versand und Rückversand und keineswegs zu mehr Zufriedenheit oder gar glücklichen Kunden.
Das Ganze war wieder so eine typisch amerikanische Erfindung, in den USA gibt es die kostenfreie Warenzurückgabe gegen Geld-Retour schon ewig, genauso wie kostenfreien Versand ab bestimmten Warenwerten, verlängerte Garantien bis hin zu Lifetime – letztlich viel Bauernfängerei.
Dahinter steckt aber eine noch viel perfidere Taktik, die vor allem bei uns auch besonders deutlich wurde:
Die großen Versender handelten Versand- und Rückversand-Kostenpauschalen aus und bauten rasch ihren eigenen Vertrieb auf. Das hatte für alle großen und mittelgroßen Händler zur Folge, sie mußten auf Gedeih und Verderb mitziehen und büßten Gewinne ein. Kleinere Händler wurden zur Aufgabe gezwungen. Ich habe mich immer schon gewundert, wie lange man bei den kleinen Gewinnmargen im Elektro-Handel überleben sollte, wenn dann noch kostenfreier Versand und Rücknahme dazu kamen – Exitus.
Es ist nun einmal so, einen Artikel in Deutschland über mehr als 50 Km zu versenden kostet: Paketverpackung, Klebeband, Füllmaterial, Porto, Versicherung und Lebenszeit – also damit das aufgeht, müßte schon ein kleines Paket ohne hohe Versicherung mindestens mit 20€ berechnet werden. Hinzu kommen dann die Kosten die durch Transport und Umweltbelastung anfallen…
Die großen Unternehmen verpesten unsere Umwelt und ruinieren die Straßen und berechnen alle ihre Kosten sorgfältig mit in ihren Verkaufspreisen ein, die haben keinen Cent zu verschenken und die Kunden zahlen letztlich immer drauf. Und schon heute haben diese Supersaurier keine Konkurrenz mehr und scheißen Geld.
Wir sollten aufhören sie zu füttern, besser überlegen was wir brauchen und bestellen und auch faire Versandkosten zahlen.
Und danach bleibt weiter die Vorderem im Raum – wann kosten endlich E-Mails pro stück 1-2 Cent (damit der Spam ausgerottet wird), wann zahlen wir endlich wieder Telefongespräche und reale Online-Zeit? Das sind alles solche Verrücktheiten – die schnell korrigiert werden sollten. Nur über den Preis verstehen die Verbraucher etwas und beim Auto-, Motorradfahren, beim Fliegen und beim Schippern hilft auch das alleine nichts – wir werden an einer konsequenten Geschwindigkeit-Bremse nicht vorbei kommen. Aber nicht durch staatliche Überwachung und Abkassieren – sondern durch gesetzliche Abriegelung aller Fahrzeuge. Wer jetzt noch rast hat gar nichts kapiert und mit Freiheit hat das eben rein gar nichts zu tun.

Die Werte haben sich verschoben.
Bis vor kurzem haben die Objektive einen vielfachen Wert der Kameras ausgemacht – zumindest bei mir. Zwischen 10-15 verschiedenen Objektiven habe ich seit ich fotografisch denken kann.
Doch jetzt ist alles anders. Sind nicht „Schmerzgrenzen“ überhaupt komplett albern?
Heute kostet eine brauchbare Standard-Systemkamera im vollen Format mindestens 4500€ (Nikon und Panasonic haben keine) und eine schnelle Pro-Kamera mindestens 6000€ und diese Preise werden steigen.
Ob ich vor 1 1/2 Jahren 4500€ für eine R5 ausgegeben habe oder heute – was ist der Unterschied? Ich hatte in dieser Zeit zu dem Preis, die beste Kamera am Weltmarkt und so verhält es sich auch mit A1, Z9, R3 – die Preise werden nur bei dem „Amateurkrempel“ mal nachgeben, weil sie schon vorher bewußt hochpreisig eingeführt wurden, siehe Z6, R6, S1.
Allerdings war mir mit Vorstellung der sauteuren R5 auch sauübel, schon die 5DIV war keinesfalls 4.070€ wert, sondern allenfalls 3000€ und auch die 5DIII mit 3.300€ hatte einen happigen Preis. Jetzt stehen wir bei 4500€ für eine sehr gut ausgestattete Kamera, die bis auf Akku, Hauptschalter und Sucher praktisch konkurrenzlos “günstig” ist.
Auch die Objektivpreise zeigen steil nach oben, aber ich vermute, wir kaufen alle weniger davon. Ein paar wichtige Zooms und von denen mit fester Brennweite am liebsten adaptierte oder China-Ware?
Und bei den Super-Tele lässt sich neuerdings sogar sparen und manchem reicht auch da längst ein 150-600 mm oder 100-500 mm.
Ich bin ja noch mutiger, decke den ganzen WW-Bereich mit 4.0/14-35 mm, 1.8/20 mm und 1.4/24 mm ab und steige erst dann mit dem unschlagbar leichten 2.8/70-200 mm GMII wieder ein.

Nikon ist vielleicht schon allen anderen (vielleicht von Panasonic abgesehen) einen Schritt voraus. Nikon scheint mir konsequent auf Video zu setzen. Seit der Z-Baureihe spielt Fotografie für Nikon vielleicht nur noch ein leises Instrument, die zweite Geige. Denn Nikon konnte nicht schnell auf Canon oder gar Sony und nicht einmal auf die Entwicklung von OMS aufholen. Daher blieb nur, die übliche Lösung, alles bereits auf den nächsten Schritt auslegen: Video. Spätestens an der Z7II und der Z9 und den neuen Teles sehen wir, das sie nicht mehr eindeutig für Fotografen erdacht und ausgestattet sind. Video steht hier klar im Vordergrund. Es wird daher auch nicht mehr der weltschnellste, der weltpräziseste AF gebraucht, denn der ist im bewegten Filmbild nicht mehr vordergründig wichtig.

Spannende Objektive 2022
Womit kann man mich, oder jeden mit hohen Ansprüchen, der schon viel kennt,  heute noch locken?
Ein sehr wichtiger Joker bleibt der Abbildungsmaßstab! Objektive die 1:2 erreichen sind einfach großartig und im langen Tele-Bereich sind auch 1:3 bis 1:4 sehr hilfreich.
Was haben wir uns bis vor kurzem noch nach einem Nikkor 5.6/70-180 mm Micro verzehrt – inzwischen ist mit dem Canon RF 8.0/100-400 mm 1:2 möglichen auch Zooms von 100-400 mm und 100-500 mm erreichen stolze 1:3 und mit einem Ausschnitt auf 1.5x oder 2.0x wird dann auch fast Macro erreicht.
Panasonic und Nikon haben ganz falsch begonnen und bis heute wenige spannende Objektive. Genauso tut sich Sigma besonders schwer und Tamron hat überholt. Aber wenn die sich wie jüngst, schon für die Entwicklung eines 6.3/50-400 mm feiern lassen wollen – dann wird es absurd.
Tamron hat aber einen mutigen Anfang gemacht und ein 2.0/35-150 mm für stolze 2000€ im Sortiment, das jedoch nur in Kleinstmengen ausgeliefert wird.
Vergleichbares ist unbedingt von Canon, Sony, Nikon gefordert. Beerdigt endlich die lästigen 2.8/24-70 mm Konstruktionen und gebt und 2.0/35-105 mm oder 2.0/50-150 mm.

Canons Innovation beim 2.8/100 mm Macro wird von vielen noch belächelt, was auch ein bisschen am absurd hohen Preis liegt. Aber ein Macro mit 1,4:1 und SA Control zu liefern ist trotzdem ein wichtiger Schachzug, den alle anderen erst noch verdauen müssen. In dem Zusammenhang plädiere ich unbedingt für lichtstärkere Macro bis 1:2, die auch als Porträtobjektiv taugen, wie ein RF 2.0/90 mm SA, ein Z 1.4/105 mm DC und ein 1.4/95 mm SA GM.

Zuletzt ist mir ein 2.0/40 mm Nikon Z in die Finger gefallen. Nachdem ich von der für meine schnelle Fotografie total untauglichen Z7II für Teleobjektive notgedrungen auf die Z9 wechseln mußte, habe ich mir auch das 2.0/40 mm angeschaut. Die Fantasiepreise für 1.8/35 mm und 1.8/50 mm – die Nikon aufruft, war ich keineswegs bereit zu zahlen, zumal ich sie nicht so besonders gut finde und ich die lange Bauweise gar nicht mag. Dagegen drängt sich das 2.0/40 mm geradezu auf, für die Z9 als kleines Glas. Mit viel Erfahrung sieht man schon an den ersten Fotos, wie gut das Objektiv ist und man gibt es nicht mehr her. Außerdem ist 40 mm spannend und nicht so bodenlos langweilig wie 50 mm. Ich habe fast mit allen AF-Objektiven (aller Hersteller) fotografiert und ich muß ehrlich zugeben, dass mich Nikon bisher für das Z-Bajonett enttäuscht, es gibt kaum ein Objektiv, das ich davon haben müßte und wenn ich mit Sony und Canon vergleiche, sieht Nikon Z noch viel schlechter aus. 


Sigma 1.4/20 mm ART und 1.4/24 mm ART
Scharf – sagittale Koma werden weitgehend auskorrigiert (?) – schwer und dick. Sigma fertigt hier speziell nach astrofotografischen Standards neue ART-Objektive. Allerdings nur für das “eigene” L- und Sony E-Bajonett. Damit will man endlich wieder an die alten Erfolge des letzten Jahrzehnts der ART-Baureihe für DSLR anknüpfen. Bisher liegen damit f:1.4 20 mm – 24 mm – 35 mm – 85 mm vor. Weitere Objektive mit 14 mm, 28 mm, 40 mm, 50 mm und 135 mm werden vermutlich folgen. Ich fand bisher die meisten ART-Objektive zwar optisch sehr gut, aber trotzdem nicht ansprechend in Proportionen und Gewicht, nun zeigt Sigma, dass es endlich auch anders geht.
Wer hat auf ein 1000€ teures 1.4/20 mm gewartet? (hohes Gewicht, schwacher Abbildungsmaßstab). Die Mini-Nische Astro-Fotografie mag noch in Mode sein, aber rechtfertigt sie eigene, aufwendige Objektive, die etwas lichtstärker sind? Astro-Fans werden das 1.4/20 mm lieben. Wirklich Neues:
Neu ist ein MFL-Schalter, der den Schärfenpunkt manuell sperrt, so dass er bei der Himmelsfotografie nicht versehentlich verschoben werden kann. Und auch bei Standby oder Ausschalten der Kamera eben genau diese Entfernungseinstellung wieder hergestellt wird. Und es wird ein Nachfokussieren unterdrückt. Das sind gute Gedanken, denn wie oft hatte man seine perfekte Einstellung und dann fokussiert die blöde Kamera wieder von neuem und alles ist verloren und wird so schnell nicht wieder gefunden.
Die Frontlinse ist Wasser- und Ölabweisend mit einer nano-porösen Mehrfachbeschichtung behandelt.
Es gibt einen zusätzlichen Filtereinschub an der Rückseite.
Endlich lässt sich die Sonnenblende fest arretieren und mit einem versenkten Knopf lösen!
Für das 20 mm Objektiv gibt es jetzt erstmals sogar eine Heiz-Manschette geben, die die Temperatur an die Umgebung anpassen und den “Nebel” im Objektiv verhindern soll (auch um unpräzise Schärfenauswirkungen auf das Glas zu reduzieren). Das wünschen wir uns auch für Macro-Objektive in den Tropen oder im Gewächshaus!
Auch diese beiden ART-Objektive sind mit dem Dock in ihrer Firmware und der Programmierung veränderbar – da warten wir bis heute, das der Gedanke einmal von S, C, N, P, O, L aufgegriffen wird. Auf der anderen Seite lässt sich auch leicht argumentieren: Na ja wer so etwas alles für tolle Fotos braucht.
Sigma hat sicher die optische Korrektur weiter auf die Spitze getrieben, bietet sogar relativ flache Frontlinsen und einen hintere Filterschublade sowie einen Objektivwärmer an. Mit 640g und 82 mm Durchmesser ist das 1.4/20 mm kein Leichtgewicht und eher ein Spezialobjektiv und auch das 1.4/24 mm kann mit 520g und 72 mm Durchmesser kaum als unauffällig in der Fototasche gelten. Beides sind auch zum Preis von 1000€ und 900€ nicht wirklich günstig.
Sigma arbeitet weiter für „sein eigenes“ L-Bajonett, denn als Sony Nutzer würde ich 1.8/20 mm G oder 1.4/24 mm GM klar favorisieren. Und wenn das nicht reicht, dann das sagenhafte 1.8/14 mm GM.
Ich weiß nicht, was aus Sigma werden soll, wenn sie keine eigenen konkurrenzfähigen Kameras erschaffen und den Anschluß an R und Z auch nicht schaffen. Bei aller Kunst (ART) – das ist nicht genug. Seit wenigen Jahren habe ich kein Sigma Objektiv mehr und das war die letzten 3 Jahrzehnte noch nie so. Sigma ist für mich aus der Balance – nicht mehr so entscheidend preiswerter, zu selten hervorstechende Eigenschaften, hohe Gewichte oder einfach nicht die Brennweiten, die ich gerne hätte. Und es ist bezeichnend, dass sich auch die gemeinsame Plattform mit Panasonic und Leica für Sigma kaum rechnet. Bisher hat Sigma Objektive geschickt in die Lücken der großen Kamerahersteller platziert und heute versuchen sie einfach alles anzubieten praktisch für das “eigene Bajonett”, was meist schon einmal erdacht wurde.
Und wer hat anstelle des fantastischen 1.4/24 mm GM auf ein 900€ teures 1.4/24 mm von Sigma gewartet? (moderates Gewicht, schwacher Abbildungsmaßstab).
Wie Sigma vollmundig behaupten kann, hier ein besonders leichtes und kompaktes 1.4/24 mm vorzulegen ist mir schleierhaft, denn die GM Konstruktion von Sony aus 2018 ist 70g leichter, 2 mm kürzer (und vielleicht mit Sonnenblende bestückt sogar noch deutlich kürzer) und hat 67 mm Filterdurchmesser bei 1:5.9 Abbildungsmaßstab (Sigma: 9,6 cm lang, 520g schwer, 72 mm, 1:7,1).
Ein 1.4/20 mm gibt es bisher nur von Sigma selbst für DSLR mit 1050g Gewicht, gemessen daran ist die neue Konstruktion erheblich leichter und kompakter. Spannend für die Landschaftsfotografie finde ich die Blende aus 11 Lamellen, bei den beiden Objektiven.
Dass Canon und Nikon ihre neuen Bajonette heute nicht mehr öffnen wollen, ist logisch, das würde kein Geschäftsmodell tun. Sony hat ganz anders geplant und wußte, dass in kurzer Zeit so viele erstklassige Eigenkonstruktionen vorliegen, dass Sie weder Sigma noch Tamron oder sonst jemanden fürchten müssen. Ich habe nicht einmal das wunderbar leichte 1.4/85 mm Art angeschafft, weil es mir an Sony beim AF zu gebremst ist. Sigmas lange Hochphase endete mit den Art- und Sports-Konstruktionen für DSLR, dann wurden sie offensichtlich genauso von Sony überrascht wie C und N und haben sich bis heute nicht davon erholt. Alle aktuellen Objektive für spiegelfreie Konstruktionen wirken auf mich halbherzig. Und ein paar hunderter Preisersparnis stehen einem großen Gebrauchtangebot von Sony gegenüber und werden beim Sigma Weiterverkauf wieder eingebüßt.
Also für Astro-Fans ist das 20 mm wohl ein sicherer Kauf und das 1.4/24 mm könnte man anstatt des 1.4/24 mm Sony GM anschaffen. 24 mm und 85 mm gehören als lichtstarke Festbrennweiten heute wirklich in jede Fototasche ambitionierter Fotografen und Filmer!

Mit allen Kameras gleich arbeiten?
Das klappt nicht und gleich doppelt nicht, wenn Nikon im Spiel ist. Schnell von einer EOS auf eine Sony und zur Olympus wechseln klappt mit etwas Konzentration, alle Hersteller beherrschen die Grundprinzipien: Auto-ISO in Manuell und zusätzliche Belichtungskorrektur. Nikon nicht. Bei Nikon ist Auto-ISO seit Anfang an ein ständiger Fluch oder anders gedacht. Nikon scheint zu denken, dass die “künstliche ISO-Push-Empfindlichkeit” eine extrem wichtige Größe ist, die vor jedem Bild sehr bewußt gewählt werden muss. Das Menschen vielleicht einfach einen bestimmten Blendenwert und eine dazu genau passende Zeit und dazu eine ideale Belichtung brauchen und das dann ISO komplett nebensächlich ist (bzw. in vordefinierten Grenzen, 64-12.8000 ISO) zu laufen hat – auf die Idee ist bei Nikon noch nie jemand gekommen. Hier hat Sony als erster Hersteller konsequent auf M gesetzt und erlaubt mit dem +/- Rad sofort auch Veränderungen der Belichtung, ohne dass sich Zeit und Blende verändern – nur die ISO ändert sich.

KAMERAS ohne Spiegel:
Ich bin gespannt wie es jetzt weiter geht. Die Verkaufszahlen sind weiterhin am Boden und Spiegelreflex ist außer bei Pentax so leblos, wie es nur sein kann, Pentax führt als Zombies noch seine K1 und K3 Baureihen. Und bringt ein überarbeitetes 2.8/100 mm Macro.
Einiges liegt längst vernagelt in der Gruft und keiner wird es wieder beleben. Canon EOS M und Leica TL Halbformate sind kürzlich dazu gekommen.Inzwischen kamen überraschend die Ankündigung von Nikon und Panasonic, dass sie das Interesse an der Produktion von Kompaktkameras verloren haben. Bei Nikon wundert das kaum, aber das der Marktführer Panasonic hier wieder das Handtuch wirft ist ein böses Zeichen.  Keine Panasonic DC, LX und FZ Kameras mehr und bedeutet dann auch das Ende für Leica C-Lux, D-Lux und V-Lux Kameras. Und Sony hat daraufhin gleich beteuert, das sie an weiteren RX-Kameras arbeiten und sonst ist dann nur noch Canon als großer Spieler im Rennen.
Die Prokameras sind alle gesetzt, da ist außer Verbesserungen und einer EOS R1 nichts mehr zu erwarten.
Auch SemiPro ist ausgereizt, da hat nur Nikon noch wichtigen Nachholbedarf.
Ab jetzt wird mit härteren Bandagen um das Halbformat und die Einsteigerkameras gekämpft. Sony wird sich da komplett neu positionieren müssen und Canon und Nikon wollen da wieder mitspielen.
Ich denke beim Halbformal werden sich neben der OM-1 nur die R7 durchsetzen. Sony hat sein Potential verloren und Nikon hat mit 3 Kameras noch kein Potential gefunden. Canon hat mit der R7 am wenigsten Fehler gemacht und Preis und Angebot passen gut zusammen, wenn ich auch daran viel zu meckern habe, weil sie weder schnell, noch fehlerfrei noch PRO genug ist. Der Einwurf aus dem Canon-Lager, man könne ja durchaus schnellste Bildserien (15 BpS nicht 30!) ohne Rolling Shutter realisieren, indem man die bewährte Reflextechnik nutzt – den kann ich nicht gelten lassen. Ich kaufe doch keine lautlose, spiegelfreie Kameraur mir dann wieder das Geratter und den Verschleiß vom mechanischen Verschluss anzutun!

Panasonic ist tief verwurzelt mit Video und löst vieles professioneller als Sony und Canon, von Nikon und Fuji ganz zu schweigen. Aber eine GH6 ist trotzdem kein sommerfüllendes Programm und die S-Kameras locken ja hierzulande niemanden aus dem Haus. Die GH9 sollte einen Nachfolger bekommen.
Wenn Sony jetzt eine verbesserte 7R mit gleicher Auflösung bringt, werden sie in kürze von Canon rasiert und selbst wenn sie jetzt 80-90 MP bringen, könnten sie von Canon deklassiert werden.Setzt Sony eine besser ausgestattete A9 gegen die R3? Kommt noch ein großes Update für die A1? Was ist mit frischen Tele-Objektiven – weit mehr Fragen als Motive bei Sony.
Und was wird aus Fujifilm?
Sie scheinen nicht im Stande sich aus der selbst eingemauerten Sackgasse zu befreien. Sie haben zwar jetzt eine X-H2 mit 26 und 40 MP – aber mit beiden greifen sie eher Vollformat an – allerdings haben sie bei den Objektiven kaum Munition und im Tele-Bereich überhaupt kein nennenswertes Profil. Daran wird auch ein gut gemeintes 5.6-8.0/150-600 mm für 2200€ nichts ändern. Canon kommt am Vollformat mit seinem lichtschwachen Zooms (8.0/100-400 mm und 7.1/100-500 mm) und Festbrennweiten 11/600 mm & 11/800 mm locker durch – sie haben geringstes Bildrauschen, schnellsten AF und wirksamste Bildstabilisierung. Das alles fehlt jedoch Fujifilm – sie haben überhaupt kein Renommee mit ihrem 2.0/200 mm und dem 5.6/100-400 mm erworben.
Also der Kampf gegen VF ist aussichtslos.
Also ich sehe nicht, wer sich wirklich eine X-H2 oder X-H2s kaufen wird. Für alle anderen Objektive sind keine 20-30 BpS und kein schneller, pausenloser Suchereindruck notwendig. Fuji erreicht hier zwar das Niveau von Sony und Nikon zum besseren Preisniveau – aber gegen eine OM-1 sehen sie trotzdem wieder groß und schwer aus. Also das Fuji sich gegen Sony, Canon oder auch nur Nikon behaupten kann, sehe ich nicht 2750€ (X-H2s 26 MP) und 2200€ (X-H2 40 MP) nur für die Gehäuse sind viel Geld – sie hätten sich früh ganz intensiv Video widmen müssen, das haben sie mächtig versäumt. Nur Porträtfotografie ist zu wenig. Die Stückzahlen beim Mittelformat GFX sind trotz allem eher gering.

 

SCHÄRFE:
Wir sind alle in der Fotografie mit dem Anspruch an absolute Schärfe aufgewachsen – gemeint war meistens eine Kombination aus extremer Detailauflösung (des Objektives und Motives) und präziser Fokussierung. Ersteres war fast ausschließlich mit speziellen Macro-Objektiven aus vordefiniertem Abstand zu erreichen und letzteres früher praktisch nur durch manuelle Scharfstellung.
Die Scharfempfindung hängt massgeblich von den eigenen Augen ab und wie jemand trainiert ist zu sehen. Mir war schon früh diese extreme Detailauflösung nicht mehr wichtig. Weil ich sie nicht brauchte, sie zu selten sah oder nicht immer als besonders positiv wahrnahm. Außerdem war und ist sie aus größeren Distanzen und mit langen Tele-Objektiven praktisch nicht mehr zu erreichen und in der Weitwinkelfotografie geht sie ohnehin unter. Die Farbbrillanz, Licht und Kontraste waren mir immer wichtiger. Ohne Kontrast keine Schärfe.
Das größte Problem war immer der Autofokus mit Spiegelreflexkameras – nur Nikon hat da am Ende einen guten Kompromiss gefunden. Doch das bittere Tal liegt zum Glück hinter uns.
Jetzt liegt allerdings eine weite Wüste vor uns: Die Videografie. Denn da es sich dort um sehr viele Bilder pro Sekunde handelt, mindestens 24 bis hin zu 120 BpS und weit mehr. Was wir dann sehen, ist eine Bewegung in allen Details, wobei allerdings Schärfe eine eher untergeordnete Rolle spielt und sie ist auch genau genommen nur zu halten wenn manuell fokussiert und die Schärfe sich exakt halten lässt und sich der Abstand zwischen Motiv und Sensor um keinen Millimeter verschiebt.
Scharfe Objektive kann heute jeder berechnen und herstellen, selbst jeder kleine chinesische “Hinterhof-Anbieter”. Ein Objektiv mit besonderer Schärfenleistung anzupreisen, scheint mir heute unsinniger denn je.

BLITZ:
Verschiedene Fotoprojekte machten es notwendig mir einen neuen Blitz zu zu legen.
Während die meisten Kollegen inzwischen mit Nissan (modern und empfehlenswert) oder Yongnou und anderen Blitzen klassischer Bauart Geld sparen zu versuchen, wollte ich etwas moderneres.
Ein Blitzgerät, bei dem über Licht, Energie und Zubehör neu nachgedacht wurde.
Das ist nicht schwer zu finden: Godox V1
Hier haben die Chinesen zumindest über ein paar grundlegende Blitz-Dinge nachgedacht:
– kreisrunde Ausleuchtung
– viel magnetisches Zubehör wie sonst nur bei Studio-Blitzen
– eigener Akku + eigenes Ladegerät
– Preis ab 250€
Wir werden sehen wie er sich bewährt. Vor allem der Akku wird es entscheiden.
Endlich kein eckiger Blitz mehr und einen schönen runden Dome – allerdings wird er dadurch etwas dicker und größer. Alle Filter und Zubehör haften dank starker Magnete am Gehäuse.

INSPIRATION:
In der jüngsten Naturfoto schreibt der Kollege so schön im Vorwort, es gibt nicht den einen richtigen Weg in der Naturfotografie” und wir sollten ” die einzig gültige Auffassung bei uns selbst immer kritisch hinterfragen” – ja und ich füge zwei Sachen hinzu:
Wir sollten unbedingt immer für neue Beobachtungen, Erkenntnisse und Techniken wie Technik offen und neugierig bleiben!
Und längst nicht jedes Tier/Natur-Bild in der Naturfoto oder in allen anderen Zeitschriften ist es unbedingt wert gedruckt zu werden, viel mehr Bilder werden übersehen oder schlicht nicht gewürdigt – denn alle bewegen sich in einer eingefahrenen Mode-Blase (Mainstream-Bubble).
Man macht sich sehr schnell unglücklich, wenn man sich mit Redaktionen einlässt – da werden Erfahrungen und die daraus resultierenden Fotos ganz anders beurteilt und schließlich verwurstet, als man es selbst je befürchten konnte. Bald sehen wir alle, was ich meine…
Und es gibt doch einige, die die wesentlichen Elemente der wichtigsten Aspekte der Naturfotografie besonders gut in ihren Bildern vereinigen und eben nicht nur Wettbewerbsfotograf, Techniker, Journalist, Ornithologie oder Bild und Lichtkünstler sind – hier einmal ein Beispiel, ein treuer Freund und Leser, der es immer wieder und immer weiter einfach drauf hat:

Wolfgang Hemmer, schaut mal rein:
www.Naturbilder-Hemmer.de

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht