Tresor  
Filo Rings

Archiv für April 2023

29. April 2023
NIKON Z8 – technischer Vergleich


NIKON Z8 –

Wie wird die Kamera voraussichtlich ausfallen? Erwartungen und Enttäuschungen und für wen sie gedacht ist.
Während die Z9 eine echte Profi-Kampfansage an Sony und Canon, wie auch an Leica und Panasonic war, wird die Z8 nur eine verkleinerte Version der Z9.
Das an sich wäre nicht schlimm, wenn diese kurz nach der Z9 erschienen wäre, aber jetzt?
Jetzt nach 18 Monaten habe ich mit einer weiteren mutigen, selbstständigen Power-Version gerechnet, die vor allem Canon bedrängt. Dazu hätte die Z8 mit 60 MP und trotzdem 20 BpS und ohne Rolling Shutter erscheinen müssen. Das hat Nikon leider nicht hinbekommen, bzw, der dafür verwendbare Sony Sensor ohne STACKED-Technologie und Prozessoren lassen das nicht zu. Denn sonst hätte Sony das längst in der 7RV realisiert. Aber auch wer eine Landschaftskamera von Nikon erwartet hat, wie es die D850 und D810 vor ihr waren, wird vermutlich enttäuscht – denn dann wären 60-80 MP als Verkaufsargument notwendig gewesen.
Fast 2 Jahre nach der Z9 wird sie tatsächlich eine kleine Z9. Ein Hybrid zwischen Z7II und Z9 – denken einige, ich sehe aber wenig Verwandtschaft zur Z7II.
Wo liegen die Unterschiede?
Sie wird deutlich flacher als die Z9 durch den fehlenden Hochformatgriff und auch in der Breite und natürlich im Gewicht um 30% etwas geschrumpft.
Dennoch, wenn ich einen Hochformatgriff brauche oder bei Kälte eine verbesserte Stromversorgung und Handhabung – dann wird auch eine Z8 mit Zusatzgriff (der erscheint ebenfalls für rund 400€) wie eine A1 noch schwerer und noch größer als die Z9! Also Canon hat mit der R3 den derzeit perfekten Form- und Gewichtsfaktor erschaffen!
Wegen des häufig kritisierten Gewichts der Z9 (:-)) hat sie ein neue Carbon-Aussenhülle bekommen, die das Gewicht aber auch nur auf 960g reduziert.
Aber auch die Z8 wird deutlich höher ausfallen als eine Canon R5 oder gar eine Sony 7RV oder A1 – Nikon bietet mehr Grifffläche und eine stärker genarbtere “Belederung” für alle Finger.

Sensor, Prozessor und IBIS sind identisch mit Z9, rund 46 MP und bis zu 20 BpS im RAW oder 120 BpS im kleinen JPEG. Das klingt zunächst mehr als ausreichend, aber mich stört eben doch das unruhige Bildrauschen ab 3200 ISO bei allen Nikon Kameras. Sony gelingt das in der A1 schon sichtbar besser und Canon bleibt mit der R5 hier Klassensieger. Der mechanische Verschluss wird auch manchem hier fehlen, Nikon setzt als einziger Hersteller konsequent auf den elektronischen Verschluss, auch in der Z8 – für Menschen die viel blitzen oder im Studio arbeiten ist das nicht voll zufriedenstellend.

Der Autofokus bleibt mit nur 493 Feldern praktisch der gleiche wie in der Z9 und die Verbesserungen, werden die aller Voraussicht nach, auch in der Z9 nachgereicht. Allerdings ist er damit Sony, OMDS und besonders Canon weiterhin deutlich unterlegen, denn je mehr Felder, desto besser gelingt die Motiverkennung und Verfolgung.

Sie bekommt den Akku EN-EL15c der Z6/Z7 Baureihe, hat aber einen hohen Stromverbrauch – sie kann sich daher gar nicht mit der Z9 messen. Allerdings kostet hier ein Akku auch gut 200€.

Bei Video ist die Z8 auch nicht begrenzt worden, mal schauen, wie das kleinere Gehäuse mit Hitze umgehen kann, die Z9 bleibt die beste Video-Lösung am Markt.

Spannend wird es, wie sich Nikon gegen Canon und Sony im High-End Vollformat positioniert.
Wenn die Z8 mit 4600€ an den Start geht, wird sie die teuerste Kamera in dem Bereich sein, auch wenn Nikon behauptet sie sei die preiswerteste Kamera mit STACKED-Sensor. Das stimmt aber allenfalls im Vollformat, wenn man OM-1 und X-H2s vergisst und Sonys A9II wird weiterhin angeboten.
Die R5 ist inzwischen unter 3500€ erhältlich und die 7RV auch ab und zu unter 4500€.
R5 und A7RV sind noch einmal kleiner und leichter.

Es ist definitiv, das der Sucher vergleichbar sein wird mit dem der Z9, die Z8 bekommt keine höhere Auflösung als die 3,7 MP! Die Sony wird den am stärksten auflösenden Sucher behalten, der ist jedoch nur in der 7RV voll zufriedenstellend. Aber daneben können sich R3 und sogar R5 durchaus noch sehen lassen und der Sucher der Z9 lässt kaum zu wünschen offen.
Der Monitor bekommt die gleiche Größe 3,2″ und 3,7 MP Auflösung – und zum Glück hat sie auch das schwere Scharnier für Hochformat bekommen. Beim Monitor trumpfen jetzt die schwere Z9 und die Z8 auf. Sie bieten aus meiner Sicht bisher die beste Lösung, Kippen und im Hochformat klappen und immer ohne große Parallaxe. Die Canon R3, R5 haben den nicht ganz zufriedenstellenden Monitor, der sich nur seitlich drehen lässt (nachteilig wegen der Parallaxe zum Auge und den Kabeln links). Dafür wird die Canon die beste Touch-Funktion behalten.
Sony hat endlich auch einen tollen Klapp-Monitor mit seitlichem Drehgewinde, aber nur in der A7RV.

Die Z8 hat einen Kartenschacht für CFE B und einen für SD-Karten, was den meisten Fotografen sehr gelegen kommt. Allerdings ist SD deutlich langsamerer, darauf macht es nur Sinn JPEG/HEIF-Fotos zu speichern.

Schnelligkeit, Nikon Z9, Z8 bieten schnelle Serien ohne Rolling Shutter. Das gelingt einer R3 auch, aber einer R5 und Sony 7RV nur im Halbformat. Sonst sind diese in der Geschwindigkeit praktisch halbiert. Noch schlimmer sind nur Nikon Z5, Z6II,  Z7II.

HEIF Datenformat und 5-Achsen Stabi mit 6 Stufen sind an Bord.

Die Z8 fällt deutlich kleiner aus als die Z9, allerdings eben auch ohne Handgriff. Die Z8 ist am ehesten in der Größe mit der D850 verwandt und deutlich größer als die Z7II. Hier sieht man gut, dass die Z8 auch mehr Platz braucht und bietet als eine R5 und wie winzig eine Sony A7RV ausfällt. Die Nikon-Fans wollen das offensichtlich so.

Der Z8 fehlt die dritte Speichertaste rechts vom Bajonett und das schnelle Geschwindigkeit-Einstell-Rad oben links – ein Aufhellblitz fehlt beiden.

Die neue Nikon Z8 startet in Deutschland für 4600€.
Sie soll besonders geeignet sein für: Hochzeiten (Events), Landschaften, Vogelfotografie und Flugzeug Beobachtung.
Sehr seltsame Mischung.
Wenn das Nikon so vermarkten will… Events ok, Landschaften, na ja, wer sich keine Fuji oder Sony 7RV leisten will, Flugzeuge bei Start und Landung? Kann jede Kamera!
Birding oder Vogelfotografie ist ein extrem weites und spezialisiertes Feld – die allermeisten verwenden hier MFT und Canon und auch etwas Sony. Also da bin ich sehr skeptisch, da müßte die Z8 ja viel schneller, viel besser bei der Motiverkennung werden als die Z9 und das kommende 5.6-6.3/180-600 mm eine echte, schnelle Geheimwaffe.
Gegen eine OM-1 mit 4.5/150-400 mm oder Canon R5 mit 7.1/100-500 mm sehe ich da wenig Chancen.



Ich vermisse dieses Design: Der Griff der A99 hatte eine Rille, auch mehrere wären angenehm und auf der Rückseite ist das geniale Gelenk unten an der Kamera für die Beweglichkeit des Sensors.

MEIN vorläufiges Resümee:
Wer jetzt noch mit Nikon DSLR Kameras wie D850 & D500 fotografiert und den Nikon-Objektiven vertraut, steigt mit der Z8 oder kleiner ein.
Wer eine Z9 hat, wird kaum zu einer Z8 wechseln und auch eine teure Zweitkamera wie die Z8 käme für mich nicht in Frage.
Wer eine Nikon Z6 oder Z7 oder die Version II hat, würde sich mit einer Z8 deutlich verbessern – allerdings mit hohem Verlust und kräftiger Zuzahlung.
Wer schon Erfahrungen mit Canon R hat, wird vermutlich kaum zwingend umsteigen müssen, zumal die Umgewöhnung mit dem Nikon-Bajonett schwer fällt.
Alle die mit Sony fotografieren, könnten von einer Z8/Z9 profitieren – sie bekommen mehr Kamera in die Hand und mit Megadap-Adapter passen alle Sony E-Objektive uneingeschränkt auf Nikon! Allerdings könnten sie den besseren AF und die etwas besseren Sensoren, ein anderes Bildrauschen und andere Farbgebung vermissen.
Doch für mich ist das trotzdem bisher noch der beste Weg, weil eine A1 abgehoben teuer und mit Griff größer und schwerer ist, mir bringt eine 7RV ausser dem AF und der schnellen Umschaltung auf Halbformat (24 MP) keine Vorteile, die 61 MP verpuffen bei mir meistens. Aber ich behalte Sony im Auge und wenn ich irgendwo eine deutlich günstiger bekomme, wandert sie als Zweitkamera neben Nikon in meine Tasche – schon wegen dem besten AF.
Wenn Nikon mal 5-10 Features, die es bei Nikon ganz besonders gibt, vorstellen würde im Countdown – das wäre mal etwas und am Ende kann sich der Kunde aussuchen welche er davon glaubt zu brauchen und dann bekommt er eine individuelle Kamera mit eigener Griff-Form und dazu einen persönlichen Preis.
Wenn wir jetzt schon bei 4000-7000€ sind, würde ich genau das erwarten.
Aber das wird nie kommen, ist der Industrie viel zu aufwendig und sie verkauft sich ja auch so… ich weiß!
Hauptsache das 200-600 mm, welches wohl doch ein 5-6-6.3/180-600 mm wird, unter 2 Kilo leicht… kommt aber erst im Hochsommer
dazu 2.8/70-180 mm bis 1.1… Macrolinse
2.0/60-135 mm bis 1:4 Porträtlinse
1.8/135 mm DC bis 1:3 Tele-Allrounder mit Bokeh-Einstellung
1.8/20 mm mit Blendenstern bei Offenblende (NiSI)
Träume…

Nikon rühmt sich immer für das beste Foto-Kamera-Design – dennoch finde ich, kann eine Z9 und jetzt auch die Z8 überhaupt nicht gegen die komplett neu gedachte Canon EOS R3 anstinken – auch wenn die den falschen Sensor für meine Motive hat:

Das Benennungs-Schema der heutigen Kameras:
Das Benennungschema von Canon hat mir nie gefallen.
Eine R kann man heute schon vergessen (wie früher D30, D60, M) und wird wie vermutlich auch die RP nicht weiter geführt. Bei Canon sind die ersten Kameras immer ein Schuß in den Ofen. Anstattdessen taucht wieder ein unlogisches Zahlenschema auf: VF und HF wild gemischt – wieso heißt eine R7 nicht R70?
Warum schreibt man nicht FullFrame – FF hinter die Zahl? Wenn man damit die Laien wie mit Klebstoff locken will?
Und dann kommen wieder die römischen Zusätze, so das man, wenn man gefragt wird, die auch noch mit erwähnen muss. Das ist Murks.
Nikon war bisher klar und ist dann bei Z plötzlich auf die Sony Linie umgeschwenkt, während Sony einfach und unerwartet eine A1 oben drauf gesetzt hat – kommt das von Nikon als nächstes?Früher war alles sonnenklar, Nikon F3, F4… FE, FA, FG, FM, D1, D2… etc. Auch bei Minolta war alles transparent, es gab 7er, 9er, 5er Kamerareihen.
Heute wäre es sinnvoll Kamera weiter zu spezialisieren und ihnen Buchstaben für den Fotoschwerpunkt hinzu zu fügen:
P für Presse, AL für Avaiable Light, WL für Wildlife, S für Sport, L für Landschaft, E für Event etc.
Aber nein, das wäre zu einfach und damit würde man sich zu sehr festlegen, es bleibt lieber nebulös, lieber Kameras die angeblich alles können und dann am Ende oft nichts richtig.
Und mit den Unglückszahlen – warum sollte man mit einer R4 oder R9 weniger Fotoglück haben als mit einer R3 oder R8? Bei technischen Geräten ist das doch wirklich GaGa!

NIKON Sorgen von Menschen die noch mit Nikon DSLRs fotografieren – Gedankenaustausch zum Thema, nach D500 und D850 jetzt Z8 kaufen?

Hast du schon mal Teleobjektive an deine Z9 adaptiert? Wenn ja, wie bewährt sich der AF-C bei schnellen Motiven, hast du da spürbare Einbussen? Ich habe nämlich vor, auch mal das 200-500 bei Spiegelfrei auszuprobieren.
Hallo, ich hatte das 200-500 mm von einem Freund und wir haben das Verhalten D500 gegen Z9 getestet.
Was soll ich lange herum reden – er hatte mit D500 wesentlich mehr Treffer. Allerdings ist er zweifelsfrei der weit bessere Vogelfotograf als ich – er bekommt sie fast immer im vollen Flug. Er fokussiert allerdings vor und scheut sich nicht MF zu verwenden und hat beides perfekt justiert.
Dagegen tut sich die Z9 schwerer, auch in seiner Hand – er will sie trotzdem haben, aber der AF-C hat, für Nikon gesprochen, noch nicht das Niveau der D500 oder D850.
Wir haben das auch mit 400 mm und 800 mm Z probiert – wenn ein Vogel wippt, unruhig fliegt oder sich sehr schnell bewegt – würde ich immer Sony 7RV oder Canon R5/R7 versuchen und sogar mit OM-1 habe ich gute Treffer.
Die Z9 habe ich in fast allen nur denkbaren AF-Konstellationen – mal 1 Feld, dann alle, dann Balken Gruppe oder mittlere Gruppe und verschiedenen Einstellungen probiert – bei Vögeln und Eichhörnchen sehr schwierig – es sieht immer scharf aus, aber am Monitor zu Hause sitzt der AF zu häufig 1-5 mm daneben, bzw springt.
In der schnellen Serie ist immer ein Bild dabei – aber das kann es trotzdem nicht sein, wenn Sony und Canon und OMDS meistens drauf bleiben. Selbiges, wenn ich die Sony Kanonen wie 2.8/400 mm an der Nikon verwende.

Da staune ich jetzt aber, ich hätte nie gedacht, dass die D500 eine Chance gegen die Z9 hat, insbesondere nach dem AF-Update. Ich hatte eigentlich gehofft, dass gerade beim AF-C die Z9/8 einen deutlichen Mehrwert bieten. Mit der Kombi D500/200-500 bin ich grundsätzlich sehr zufrieden, es sind bei einer Serie von 6 bis 10 Bildern immer mehrere knackscharfe dabei. Die einzige Schwäche ist das Fokussieren bei geringen Kontrasten und generell im Schatten oder in der Dämmerung. Da erhoffe ich mir auch einige Fortschritte bei den Spiegellosen.

Denn bei Kleinvögeln im Flug oder Eichhörnchen in Bewegung sollte der Fokus schon sitzen. Ich wohne z.B. nur 20 Fussminuten von einem Hotspot für Feldlerchen entfernt.  Am Boden erwischt man die meistens nur auf den hässlichen Äckern und sonst halt im Flug. Da braucht es gutes Material. Mit der D500 klappt das sehr gut. Da Feldlerchen häufig bodennah fliegen, besteht die Schwierigkeit darin, auf eine ausreichende Verschlusszeit zu kommen, also 1/4000. Eine Wolke vor der Sonne, und man kann es mit f5.6 vergessen. Wenn die Z8, und davon gehe ich nach deinen Ausführungen aus, solche Motive nicht schafft, kommt sie für mich nicht in Frage.
Canon würde mir vom System her auch gefallen, dann aber die R5, eine Halbformat habe ich ja schon. Canon hat schon ziemlich alles, was ich brauche, und bei Makro bleibe ich sowieso bei der D500, das geht gar nicht besser. Bei der OM-1 stört mich, dass das System in der Schwebe ist und auch der Service nicht mehr so gut sein soll. Da steht man dann vielleicht plötzlich so da wie die Fotografen mit einer Samsung. Interessant wäre noch zu erfahren, wieso dein Freund, der ja auch gerne Vögel im Flug fotografiert, die Z9 trotzdem haben möchte. Hofft er auf weitere Updates?

OMSystems hat diesen Monat eine neue Objektiv-Fabrik in Japan eröffnet – und erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Sie konzentrieren sich noch stärker auf Tier- und Urlaubs-Fotografen und genau da sind sie auch bisher ungeschlagen.
Bei Nikon hoffen wir beide auf weitere Software – bessere Motiverkennung, die das ganze ausgleicht. War bei Sony 7RIV anfangs ja auch nicht so dolle.
Canon hat eben den Vorteil von Double-CMOS und ambitionierter Motiverkennung bei Vögeln. Nikon hat viel geleistet und da wird bald noch viel kommen.
Ich will die nicht kleinreden – wir sprechen vom Limit der Fotografie! Das was wir merken, werden 95% der Fotofans nie merken.
Bei niedrigen Kontrasten und in der Dämmerung wirst Du Probleme bekommen, das merkt man vor allem an Z5, Z6II, Z7II. Du hast zwar die Möglichkeit, Fokussieren bei wenig Licht einzustellen, hast dann aber nur noch Kontrast-AF. Der ist sehr genau, Du musst aber wirklich Geduld aufbringen, bis er trifft. Bei D500 und D850 gibt es diese Probleme nicht. Die Empfindlichkeit des AF gibt Nikon mit Lichtwert -4 an, im Kleingedruckten steht dann bei Objektiven mit Lichtstärke 2.0. Bei Canon ist die Blende 1,4 oder 1,2 im Spiel. Bei Nikon ist es so, wenn Du eine Blende wie z.B. auf f:8.0 einstellst, schließt sich die Blende auf 5,6 und entsprechend langsamer arbeitet der AF. Die Kamera fokussiert also nie bei Offenblende. Im Gegensatz zu D500 und D850 und Canon, Sony!

Ich wußte nicht, dass die DSLMs von Nikon einen Blendenwert dunkler fokussieren. Das wäre natürlich eine Erklärung für die mangelhafte Leistung des AF-C. Vielleicht hatte auch deshalb dein Freund  eine bessere Trefferquote mit der D500 als du mit der Z9. Aber dieses Problem lässt sich vermutlich nicht mit Software-Updates lösen, sehe ich das richtig?
Wenn Nikon das nicht in den Griff kriegt, kommt eine DSLM für mich nicht in Frage. Mir wäre es natürlich lieber, wenn ich eine Nikon hätte, dann könnte ich wenigstens einen Teil der Objektive, mehrere Sigma Art, adaptieren. Da ich die D750 ja verkauft habe, möchte ich noch eine VF mit mindestens 45 MP, bei der ich nach Bedarf auf 1.5 x Ausschnitt stellen kann und immer noch genügend MP übrig habe. Eigentlich wäre die D850 perfekt, und ich war auch schon nahe daran, mir eine zu kaufen. Dann würde ich aber noch einige Jahre bei DSLR bleiben. 
Ehrlich gesagt weiss ich nicht so recht, was ich machen soll. Da ist es meistens besser, mal gar nichts zu machen und weiter zu fotografieren.

Man merkt es auch insbesondere bei der Schärfentiefe, während eine Sony Kamera das sofort bei Abblenden sehr gut visualisiert im Sucher, sieht man bei Nikon nur wenig und bei Canon hängt es anscheinend stark vom verwendeten Objektiv ab. Aber grundsätzlich gilt: Man gewöhnt sich! Anders sind tausende tolle Fotos täglich mit Nikon kaum zu erklären, genauso mit OMDS und Fujis – man muss die Limits des Systems und seine eigenen kennenlernen und dann einen Weg für sich finden.
Nikon wurde schon immer in erster Linie wegen der Objektive gekauft.
Canon seit über 30 Jahren wegen der Elektronik und Sony wegen Sensore, Kompaktheit, Objektivauswahl.
Du wirst lernen damit umzugehen. Eine Z8 sollte bald ein angenehmer Begleiter für dich werden.
Bei Canon und Sony müßtest du schon mit Bajonett und Bedienung komplett umlernen.
Dein letzter Satz trifft den Kern. Die D850 hätte für Dich den Vorteil, nichts ändern zu müssen. Gerade die Bedienung der Kamera im Vergleich zur D500 erfordert kein Umdenken. Die Möglichkeit mit der D850 wahlweise FX oder DX zu fotografieren, ist auch nicht zu unterschätzen, nur eben auf nicht so schnellem Serienbild-Niveau.
Rein rational betrachtet liegt die Zukunft klar bei DSLM. Denn man kann zwar noch D780, D850 und D6 neu kaufen, wobei es nur eine Frage der Zeit ist, wann Nikon das DSLR-Programm komplett einstellt.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

24. April 2023
Die 50 mm Normal-Brennweite

Die 50 mm, die Normal-, die Standard-OBJEKTIVE werden immer wieder hochgejazzt.
Wenn ein Objektiv praktisch alle Kamera und Bajonett-Anbieter verbindet, dann ist es das 50 mm Objektiv.
Es wurde von Leica, Zeiss, Nikon, Canon, Minolta, Pentax, Olympus, Yashica, Contax, Konica, Fujica, Revue, Praktica, und vielen mehr hergestellt.
Mit verschiedenen Lichtstärken f:2.8 – f:2.0 – f:1.8 – f:1.7 – f:1.4 – f:1.2 – f:1.0 – f:0,95 versuchte sich hier jeder Anbieter auszutoben.

Damit meine ich nicht die üblichen 4 cm langen und 4 cm dicken, 200g leichten und gemütlichen 1.4/50 mm wie man sie aus den 70iger, 80iger und 90iger Jahren noch kennt. Deren optische Konstruktion sich oft nur durch die Vergütung unterschied. Und die trotzdem von Canon und Nikon bis zuletzt für Spiegelreflex  hergestellt werden.
Es gab einen Bruch, seit Erscheinen des OTUS 1.4/55 mm von Zeiss ist alles anders, seit dem sind 50er riesig, haben gewaltige blütenförmige Sonnenblenden, kosten leicht 1.000€ und wiegen schnell 1 Kilo.
Nach Zeiss folgte Sigma mit einem 1.4/50 mm ART neuester Bauform, lang, schwer groß und damit war der Hühnerstall offen und alle Hersteller kommen mit komplett veränderten 50 mm Objektiv-Rechnungen.

Ich habe meine ernsthafte Fotografie mit einem Pentax M 1.4/50 mm, ende der 70er  begonnen. Doch wenn ich damals schon eine Auswahl gehabt hätte, wäre meine Wahl sicher auf ein 2.0/85 mm oder 2.0/35 mm gefallen. Denn das 50 mm war weder Fisch noch Fleisch und einfach etwas langweilig normal. Das sehen die meisten Fotografen anders, wodurch sich wohl auch der heutige Neuheiten-Boom erklärt.
Begonnen hat alles im März 2008, Sigma präsentiert erstmals ein 50 mm Lichtstärke f:1.4 – denn Sigma will seine eigene Kameralinie stärken und dafür scheint ein 50 mm Objektiv unverzichtbar.
Während Canon, Nikon, Sony und Pentax oft noch alte Objektivrechnungen a la Gauß als Linsenkonstruktionen im Programm haben, treibt Sigma erstmals einen höheren Aufwand – mit Asphäre und 8 Glas-Elementen in 6 Gruppen. Das mündet in einem 505 g schweren, 8,5 cm dicken und 6,8 cm langem Glas-Pummel mit 77mm Filterdurchmesser. Erstmals wird auch eine Asphäre verwendet…
Es wird gekauft – ich fand es gemessen an der Leistung einfach schon überdimensioniert.


Zeiss kontert 2013 mit einem manuellen OTUS 1.4/55 mm und setzt mit einem 3500€ Preis eine neue Duftmarke. Stolze 12 Linsen in 8 Gruppen, davon 1 außergewöhnliche doppelseitige Asphäre und weitere 6 Spezialgläser mit anormaler Teildispersion. Das mündet in einem 970g Glasklotz, 14 cm lang und 9 cm dick. Es wird für Canon und Nikon-Bajonett angeboten. Viel zu schwer und ohne Autofokus fand ich es uninteressant, doch auch das wird hochgejubelt und gekauft. Für Filmer, Studiofotografen, Sammler und Technokraten ist es vielleicht eine spannende Konstruktion.
Mir gefällt die überschärfte Bildsprache nicht, eben typisch für Zeiss – es ist kein Objektiv, das meine Fotografie in irgendeiner weise weiter bringen könnte.
Nikon und Canon sehen sich das muntere Treiben gähnend an.
Wobei Nikon 2013 kurz erwacht und ein neues AF-S 1.4/58 mm präsentiert. Doch der AF fällt sehr langsam aus. Die Bildsprache ist hier wirklich fantastisch und es kann sich gut neben dem OTUS und dem Sigma behaupten. Das klassische Nikon AF-S 1.4/50 mm stammt aus dem Jahre 2008, seine optische Konstruktion aus 8 Linsen in 7 Gruppen ist neu.
Canon fühlt sich 2006 dazu berufen dem 1.0/50 mm L Glas-Monster ein moderneres 1.2/50 mm L folgen zu lassen. 8 Gläser in 6 Gruppen, 580g leicht, 8,6 cm dick und 6,6 cm lang.

Doch Sigma setzt 2014 noch einen drauf und führt das 1.4/50 mm ART mit 13 Glaselementen in 8 Gruppen ein. Erstmals werden SLD-Glas und mehrere Asphären verwendet. Die Naheinstellgrenze sinkt auf 40 cm und der Abbildungsmaßstab steigt auf 1:5.5.
Es bringt 815g auf die Waage, ist 10 cm lang und 8,5 cm dick und braucht eine riesige Sonnenblende. Dafür soll es auch 100MP Auflösung liefern können. Es hat Autofokus und steckt damit sogar das Zeiss Otus in die Tasche. Ich habe es nicht gekauft.

Pentax hat mit 3 handgefertigten Limited-Objektiven den Trend zu kompakten und extrem guten Objektiven mit Autofokus vorweg genommen, das 1.9/43 mm Limited finde ich bis heute bahnbrechend. Es ist scharf, klein, ausgesprochen schön zeichnend, unauffällig und hat die einzige echte Normal-Brennweite bezogen auf das Kleinbild-Format. Zwischendurch gab es ein 1.4/55 mm DA* – aber das bezog sich nur auf den Halbformatsensor und schattet am K1 Vollformat deutlich ab. Außerdem ist sein AF eher unsicher.
Das aktuell auch Pentax-Ricoh mit einem großen Glasklotz 1.4/50 mm * aufwartet, ist eher gruselig als stimmig.

Leica will da auch eine Referenz bieten, das Leica SL 1.4/50 mm Asph. ist für 4800€ erschienen. Allein der Preis dürfte da schon referenzlastig sein. Sein schlechter Abbildungsmaßstab von 1:10 ist leider leicatypisch und wenig praxisnah. Das Gewicht von 1065g bei 12,4 cm Baulänge und 8,8 cm Durchmesser und 82 mm Filterfassung sind einsamer Rekord. Zumal diesen einsamen Leistungen an dem schwachen 24 MP Sensor auch keine rauscharme Zukunft blüht. Womit dann wieder klar ist, dass Leica auch die SL wieder nur für eine Handvoll “Verrückte” produziert.

Wer im Reigen noch fehlt ist Tamron, Tamron ist ausgeschert und hat ein SP 1.8/45 mm VC als einziges mit Bildstabilisator präsentiert. Ein sehr gutes, sehr stimmiges Objektiv, das nur leider von der noch spannenderen Konstruktion SP 1.8/35 mm in den Schatten gestellt wird.
Nur Tokina bietet bisher kein 50iger an.

Also von Leica und Zeiss kann man sich auch hier nur veräppelt fühlen.

Ich sehe trotzdem, dass heute aktuelle 1.8/85 mm, 1.4/85 mm und 1.4/35 mm oder 2.0/35 mm viel befriedigender sind und mehr Kreativität zulassen. Ein lichtstarkes 50 mm hat bei mir keinen hohen Stellenwert und wenn ich sehe zu welchen schweren Glaskolossen sie sich entwickelt haben, nehme ich noch lieber ein 35iger (1.8 Tamron) oder 105er mit (1.4 Nikon).
Die Bastion der Kleinbild-Vollformat-Fotografen habe ich zuletzt Einsatz folgender DSLR-Objektive empfohlen:

CANON:
aktuelle AF-Auswahl: 1.2/50 mm L – 1.4/50 mm – 1.8/50 mm STM – 1.4/50 mm ART Sigma – SP 1.8/45 mm VC Tamron
Meine Empfehlung: 1.8/50 mm STM
Das Sigma ART ist mir zu groß und nicht so gewaltig schärfer als das 1.8/50 mm STM Canon, schon gar nicht an den Rändern. Ich habe das 1.2/50 mm L, doch die CR sind manchmal sehr lästig, es ist vor 10 Jahren entworfen worden und eine Neurechnung scheint unausweichlich. Wann endlich das uralte, schlechte 1.4/50 mm optimiert wird, steht in den Sternen.
Das Tamron ist eine interessante Alternative.

NIKON:
aktuelle AF-Auswahl:  1.4/50 mm G – 1.8/50 mm G – 1.4/58 mm G – 1.4/50 mm ART Sigma – SP 1.8/45 mm VC Tamron
Meine Empfehlung: 1.4/50 mm G (mit Bauschmerzen)
Ich würde mir am liebsten das 58 mm zulegen, aber sein AF ist so langsam, allerdings ist er bei den beiden preiswerteren Nikon-Konstruktionen kaum wirklich schneller. In dem schweren Sigma sehe ich keinen Vorteil, nur das Tamron könnte eine Alternative sein.

PENTAX:
aktuelle AF-Auswahl:  1.4/50 mm*
Meine Empfehlung: auf das 1.4/50 mm* warten
Sigma und Tamron bieten nicht für die Pentax K1 an – bescheuert. Pentax bietet effektive Bildstabilisierung für alle Objektive. Es könnten also auch ältere Pentax M, A, FA Objektive eingesetzt werden. Bisher eine unbefriedigende Notlösung.

SONY:
aktuelle AF-Auswahl: 1.4/50 mm – 1.4/50 mm Zeiss – 1.4/50 mm ART Sigma – SP 1.8/45 mm Tamron
Meine Empfehlung: 1.4/50 mm ART Sigma

SONY E-Mount:
aktuelle AF-Auswahl: 1.8/50 mm – 1.4/50 mm Zeiss – 1.8/55 mm Zeiss
Meine Empfehlung: 1.8/55 mm Zeiss

Wer dann eins dieser Normal-Objektive auch am APS-C-Halbformat nutzen möchte, dem sei bei Aufnahmen von Menschen und Tieren dringend ein Arbeitsabstand von mehr als 1m geraten, damit nicht die gleichen scheußlichen, verzeichneten Handy-Fratzen zu stände kommen. Ein 50 mm ist niemals ein Porträt-Objektiv!

Doch, das ist alles Schnee von gestern.
Für spiegelfreie Kameras gibt es fast ausschließlich teure, große 1.8/50 mm oder schweineteure 1.2/50 mm Konstruktionen.
Doch mit ein paar Abstrichen bei Mechanik und wenn man nicht zu festgelegt ist, auf 50 mm, gibt es trotzdem einige preiswerte und scharfe und weitgehend sehr zufriedenstellende Konstruktionen:
Nikon Z 2.0/40 mm
Canon RF 1.8/50 mm

Für Sony E werden tatsächlich über 40 verschiedene 50 mm Objektive angeboten. (7Artisans, TT-Artisan, Meike, Meyer-Optik, Vivitar, , Samyang, Rokinon, Voigtländer, Yongnuo, Kipon, Mitagon, Viltrox, Rollei, Zeiss – davon sind einige baugleich und werden nur unter anderem Namen auf verschiedenen Märkten angeboten)

Sony hat alleine schon 5 verschiedene und die meisten anderen sind aus China und haben nur manuellen Fokus.Sony selbst hat mit dem 1.8/50 mm ein sehr schwaches, das ich nie empfehlen würde, das 1.8/55 mm Zeiss hat mich auch nie gelockt, das 1.4/50 mm Zeiss ist auch veraltet. Das Macro 50 mm ist mir zu speziell, das 1,2/50 mm ist bei weitem das spannendste, aber teuer. Mal abwarten wie das 1.4/50 mm Sony GM ausfällt.

 
 

20. April 2023
April 2023 – Viel Neues, Canon Supertele, Samyang, Sigma

Theorie und Praxis

Vor einigen Tagen hatte ich ein Gespräch mit so einem “Vogel”, der sich gerade neu eine Sony Alpha 7RV mit dem 6.3/200-600 mm gegönnt hatte. Etwas ketzerisch meinte ich dann, dass er mit meiner OM-1 und 4.5/150-400 mm nicht mitkomme.
Er hat versucht mit mildem Lächeln zu trotzen, weil er ja 61 Megapixel und Vollformat hat. Dann kann ich ja nicht an mich halten und rechne ihm vor, wenn er 1.5x Faktor aktiviert, ist er schon bei nur noch 24 MP und bei Faktor 2x nur noch bei knapp 16 MP – (abgesehen vom oft in der Tierfotografie ungünstigeren Seitenverhältnis von 2:3 gegen mein 3:4).
Da zeigte er mir fast den Vogel und beschwerte sich, er kaufe sich doch keine 61 MP Kamera um dann Faktor 1.5x einzustellen und mit weniger Pixel zu fotografieren.
Jetzt war er mir total unterlegen, denn wie wollte er denn den Eisvogel am anderen Ende des Sees fotografieren mit 600 mm – ohne das Tier aufzuscheuchen oder gar zu gefährden?
Er könne ja nachher immer noch einen Ausschnitt machen – ja aber dann fällt er wieder deutlich unter 20 MP.
Und er habe ja 1 Blende Lichtverlust… sofort kam die Wiederrede, er habe ja 4x so viel Licht durch den großen Sensor.
Ja theoretisch, aber wenn er 1/4000 Sekunde für das Abtauchen braucht, nutzt ihm das wenig – denn der 61 MP Sensor rauscht bei 6400 ISO schon stärker als mein kleiner 20 MP Sensor und ich verfüge über schnellste “Stacked-Sensor-Technologie” und er nur über langsame “BSI-Sensor Technik”. Er wird also bestenfalls 2-3 scharfe Serienbilder bekommen, wo ich mit 10-15 rechnen kann.
Die Objektive sind technologisch gut vergleichbar, beide haben internen Zoom und sind bis auf 300g gleich schwer.
Er schafft bei 1.5x einen Ausschnitt von 6.3/900 mm – verliert aber Schärfe und Auflösung jenseits 450 mm – ich schaffe 4.5/800 mm oder eben 5.6/1000 mm und verliere keine Schärfe. Und ich habe jederzeit die Option ein sehr gutes Bild bis 4.5/1600 mm zu bekommen.
Ihm bleibt der bessere Autofokus, mit besserer Motiverkennung, aber die Kamera bleibt langsam und von Rolling Shutter ausgebremst bei maximal 10 BpS und nur wenigen Serienbildern.
Ich kann mehr als 20 BpS, sogar 50 BpS und halte fast 150 Bilder in Serie durch.
Vorher hatte ich ja eine A1 mit dem Objektiv und ich habe immer sehr genau verglichen und weiß genau warum ich nur noch die OM-1 habe.
Preislich gebe ich 9500€ aus und er kam mit “nur” 6000€ davon, aber eben bei 1 vollen Blende weniger Lichtstärke.
Man kann sich in der Fototechnik leicht selbst ein Bein stellen (ich auch)!
Weder Vollformat noch Microfourthirds sind Allheilmittel.

Wen man entsprechend langbrennweitige und lichtstarke Objektive bereit ist, anzuschaffen und zu tragen – dann gewinnt Vollformat mit Stacked-Sensor oft, siehe meine Nikon Z9 mit 6,3/800 mm. Aber, meine Trefferquote ist in der Praxis mit der Nikon Z9 noch einiges schlechter als mit der OM-1, die Belichtung mit Nikon ist viel anspruchsvoller, der Sensor rauscht bei 6400 schon deutlich und mehr als bei der OM-1 und bei Einsatz des Z 1.4x Konverters verliert das 800 mm schon etwas zu sehr an Schärfe. Selbst der AF-Motor im Objektiv kommt mir bei Nikon etwas langsamer vor und ich trage 4.000g und 40 cm mit mir herum und habe für Nikon gut 13.000€ bezahlt.

Unsere Welt ist zu glatt und zu unglücklich.
Wann bekommen Kameras endlich wieder Kontur der Griff muss kontrolliert sein und vieles andere mehr. Ich bin gespannt, wann endlich die Sprache in der Kamera Einzug hält. Es wäre doch viel einfacher, den Auslöser mit einem Befehl wie Feuer oder go oder los auszulösen als ständig den Zeigefinger auf dem Auslöser zu halten.
Du kannst nichts mehr trauen, nicht einmal mehr Blumen auf dem Friedhof. Da sind zumindest in meiner Gegend die allermeisten Blumen künstlich. Diese ganze Kunstwelt, die hüllt uns ein und legt uns Fesseln an. Es ist unglaublich was jetzt so schnell als A.I. über uns donnert uns platt macht, Kunst vernichtet. Er hat seine Faszination für wirklich jungen Leute, weil sie damit irgendwie meinen kreativ sein zu können, aber aus meinem Alter muss ich sagen, es ist nicht wirklich kreativ ist es auch nicht wirklich erstrebenswert.
Mit den Fotos ist es jetzt schon so, das ich mich häufig rechtfertigen muss. Wie ich das gemacht habe, was ich da verwendet habe, weil die Leute nicht mehr Kameras und Objektive meinen, sondern wirklich darauf abzielen, welche Tricks und Filter und Programme ich dafür angewendet habe.
Und genau das tue ich natürlich nicht! Insofern sind alle meine Fotos irgendwie noch echt. Aber damit gleichzeitig leider auch aus der Welt gefallen. Immer mehr Menschen leben nur noch in einer künstlichen, glatten Welt. Sehen sich und nur sich in allem als verzerrtes Spiegelbild. Sie sehen nur das Bild, das irgendwelche Smartphones von Ihnen erschaffen und dass sie dann optimieren bis zum geht nicht mehr. Auch in der Landschaftsfotografie ist es ja so, dass so viele Filter angewendet werden und so viel stilisiert wird also mir wird das alles nicht gefallen.
Ich bin immer noch so, ich sehe was tolles in der Welt und will es fotografisch aufnehmen und bewahren. Ich fotografiere den Ort und vielleicht gehe ich noch einige Male wieder hin, wenn optimaleres Licht ist. Aber ich will doch was entdecken und ich will auch nicht vor dem PC sitzen und da rum spielen, was anderes ist es letztendlich nicht. Also insgesamt muss ich doch feststellen, es läuft ganz schön scheiße für uns. Bald können wir alles draußen nicht mehr genießen.
Was ist erstrebenswert?
Letztlich Synchronizität, weil wir wollen lieben und geliebt werden. Wir wollen uns kümmern und wir wollen, dass jemand sich um uns kümmert. Wir wollen entdecken und entdeckt werden. Wir wollen uns freuen und immer andere erfreuen. Es muss immer eine Balance herrschen.
Vor allem für Fotografen ist es wichtig, dass sie gesehen werden, weil wofür fotografieren Sie sonst.
Nur ist das mit den letzten Jahren viel zu sehr ausgeufert. Heute muss man tausende Freunde im Internet haben und 100 Likes am Tag, mindestens, wenn nicht sogar Tausende. Man muss auf 3-5 verschiedenen Plattformen sein, überall aktiv, überall zu sehen. Überall wichtig.
Sicher freue ich mich, wenn Leute mein Bild gut finden, aber ob das letztendlich Einer, hunderttausend oder 1 Million sind, dass ist am Ende eigentlich genau genommen ohne belang.
(Außer für die, die meinen so ihr Geld verdienen zu müssen)
Vielleicht ist es doch einfach so, wir sind komplett abhängig von unserem Glück.
Denn alles was wir herbeiführen, uns einreden, vorbereiten, planen ist letztlich gar nicht so befriedigend. Das Glück, ganz egal ob als Fotomotiv  ein Tiererlebnis oder sogar der Liebe des Lebens zu begegnen, ist durch nichts zu ersetzen. Das Glück ist durch nichts zu bestechen, durch nichts zu schlagen. Deshalb kann man nur eins machen, immer Augen und Ohren offen zu halten, bereit sein für das Glück, in welcher Form auch immer und es anzunehmen und sich dann nicht klein zu reden. Und es zu genießen voll auszukosten.
Ich bin auch so ein Sammler, aber am Ende macht das natürlich wenig Sinn irgendwas zu sammeln, weil nichts wiederholt sich einiges scheint in einer Zeitschleife fest zu halten und anderes scheint immer wieder zu gehen aber doch nur ähnlich aber nicht wirklich komplett. Wiederholen können sich ein Film noch mal angucken, ob die mit Emotionen, die man dabei hat. Die werden schon komplett unterschiedlich sein. Und das ist es toll an der Tierfotografie. Man wird niemals zweimal die selbe Situation erleben, auch wenn der Vogel immer auf dem selben Ast zum Singen landet oder wieder zum selben Nest kommt und gleich füttert und der Anflug sehr sehr ähnlich ist. Es ist trotzdem nicht genau das gleiche. Das Licht ändert sich, die Schatten ändern sich, alles ändert sich. Wir sind alle Sklaven des Glücks.

Artificial Intelligence Fotos
A.I. ist in aller Munde und die Ergebnisse verbessern sich von Monat zu Monat, vermutlich sogar schon von Tag zu Tag.
Es kann uns hier verstören und entsetzen, trotzdem werden es junge “Fotografen” bald für fast alles nutzen und das was wir als Fotos kennen, wird irgendwann etwas seltenes und seltsames sein.Deshalb sollten wir vielleicht zu allererst für etwas kämpfen.
Mit dem Argument, das sind keine echten Fotos, sie zeigen keine Wirklichkeit – kommen wir nicht weiter!
Denn auch Photographen vor 100 und mehr Jahren, haben schon ihre Photos oder die Motive verändert und durch ihre Idee angepasst oder auch manipuliert (man denke nur an die Retouche auf Glasnegativen, wie ich sie noch im Studium gelernt habe).
Aber eine Sache ist sehr wichtig: Wir haben sein Jahrzehnten mit LICHT gemalt! Und deshalb waren es Photos oder Fotos (malen mit Licht)!
Was heute in Computern entsteht, ist alles, aber kein malen mit Licht – deshalb dürfen sich solche Bilder eben nicht Foto nennen!
Es braucht einen neuen Ausdruck dafür – Pixelmalerei oder was auch immer!
Dafür sollten wir uns einsetzen – sonst verlieren wir alles.
Schon bald wird niemand mehr unseren oft noch dokumentarischen Naturfotos mehr glauben!
Es muß einen Unterschied geben zwischen PC-Fantasie und Lichtbild!
Sehr bald werden wir keinem Bild mehr vertrauen können!
Im Film wird das noch wirkungsvoller – der Mensch verabschiedet sich von der tatsächlich realen Welt.
Vermutlich bleibt jüngeren und ganz alten Menschen auch gar nichts mehr anderes übrig – denn die Welt unserer Kindheit, unserer Eltern und Vorfahren existiert schon heute nicht mehr. Die Ketten sind gerissen, jede Sekunde sterben Tier- und Pflanzenarten für immer aus und kein Cloning wird sie je zurück bringen.
Wir begeistern uns für Raumfahrt-Programme und wissen doch viel zu wenig über die Erde und das Leben.
Ich habe auch keine Ahnung wie wir das Ganze aufhalten und zurückdrehen – es fängt schon beim Nachbarn mit Steingarten oder gepflegtem Rasen an und hört beim Landwirt um die Ecke mit seinem Gift und keinem Raum für Tiere, keine Deckung, keine Grünstreifen – noch lange nicht auf.
Wir sind im Arsch und die nicht ganz Dummen wissen das auch und Zweckoptimismus und Wissenschaft werden uns nicht bewahren – sondern es nur noch viel rasanter und ignoranter voran treiben. Wissenschaft wird demnächst nur Lösungen für Menschen anbieten können, die diese auch bezahlen können. Wir sehen schon jetzt, das seit 100 Jahren wenige ganz große Unternehmen die Preise bestimmen, die Welt aufgeteilt und unter Verwaltung haben. Das wird noch heftiger.
Was nützt es wenn eine Firma saubere Luft und Wasser und gesunde Lebensmittel produzieren kann und wir sie uns nicht leisten können?
Man sieht es am Beispiel pflege, auch gut verdienen können sich das System im Alter nicht mehr für 10-20 Jahre leisten, dazu kommt vorher alles unter den Hammer und das reicht noch nicht.
Die Last Generation sieht das komplett richtig und Extinction Rebellion ebenso. Und anstatt sich über Straßenblockierer und Gemäldebewerber aufzuregen, sollten wir besser den Bauern um die Ecke stoppen, alle Großverdiener hinterfragen und keinem Politiker, keiner Verwaltung mehr trauen.
Und wenn ein der bekannteste Bergsteiger sich mit seinen Bergtouren rechtfertig, das sei seine Kunst sein Lebensausdruck – dann kann ich nicht anders als das lächerlich und verstörend zugleich finden. Er hat es mit weniger Technik und Geld geschafft, aber er hat etwas mit ausgelöst. Also diese Ansichten ganz alter Herren kann ich beim besten Willen nicht teilen.
Sie würden besser dazu stehen, was sie sicher besser nicht gemacht hätten.

Einfach mal machen… Tastendruck genügt und schon gibt die OM-1 das Wasser fließend wieder und der Vogel bleibt trotzdem scharf – keine Filter notwendig:
1/8 Sekunde mit 400 mm freihand.

DPReview lebt, noch ein bisschen
Die Datenbanken bleiben nun vorerst doch erhalten, nur neue Berichte wird es keine mehr geben.
Das ist auf jeden Fall ein Quantum Trost!!! Zuerst einmal Danke dafür!
Es wäre unentschuldbar 25 Jahre Wissen einfach so zu versenken!
Aber was Amazon hier macht ist ganz offensichtlich: Der Ansturm der Beschwerden war wohl so groß, die Drohung, dass viele nicht mehr bei Amazon kaufen wollen, das sie einen halbherzigen Rückzieher machen. Sie nehmen erst einmal Dampf aus dem Kessel und erst wenn es ruhiger ist, kaum noch Neuheiten auf DPR zu finden sind und die Meisten auf andere Seiten abgewandert sind, wird man es dann trotzdem Einschlafen und irgendwann auch ganz vom Netz nehmen lassen.
Also trotzdem sollten wir die Einkäufe auf A. sehr genau überdenken.
Überhaupt unser Einkaufsverhalten, unsere Brücken sind nicht umsonst überall marode – wo jeden Tag unzählbare, schwer beladen LKW drüber donnern – Hin und wieder zurück. Weil unsere Industrie alles dort hin fährt, wo es am billigsten produziert oder gepumpt, oder Gesetze umgangen werden. Und auch wir Verbraucher tragen die Schuld, weil wir so viel bestellen und zurück senden – es ist alles ein Irrsinn und die wichtigste Frage bleibt: WOFÜR?
Um unsere Langeweile zu bekämpfen, uns von der ausgebluteten Erde abwenden zu können, dem Verschwinden der Tiere und Pflanzen. Und ich bin nicht besser, ich bin mitten drin, wie wir alle, der Antrieb der Vernichtung – keiner sieht den Weg raus. Weniger, vernünftiger, durchdachter – mehr fällt mir auch nicht ein.

Kurzer neuer Topas DeNoise Test
Da mir die Fotos mit rund 10.000 ISO an MFT doch schon deutlich verrauscht aussehen, hat mir mein Freund Helmut H. etwas auf die Sprünge geholfen und für mich mit verschiedenen DeNoise Einstellungen entrauscht. Es handelt sich immer um JPEG-Fotos ohne den langsamen Umweg über RAW:
Also so hier publiziert oder ausgedruckt ist der Unterschied weit kleiner als von allen vermutet! Nur der 200% Monitor-Schauer gruselt sich…

MEISTER-Objektiv
Meister fallen nicht vom Himmel und sind auch nicht häufig. Genauso verhält es sich mit Tele-Objektiven der Meisterklasse.
Ein scharf zeichnendes Tele-Zoom zu entwerfen ist heute nicht mehr so unmöglich und selbst eine gute Qualität in der Produktion zu erhalten gelingt heute häufiger.
Zuerst die Zooms, den hier hat sich am meisten entwickelt und verändert.
Viele Objektive, die wir früher eine Weile für meisterlich gehalten haben, sind es im Nachhinein meistens nicht mehr.
5.6/35-350 mm L Canon
5.6/28-300 mm L Canon
5.6/28-200 mm Nikon
5.6/200-400 mm Tamron
4.5-6.3/100-400 mm USD Tamron
3.5-6.3/18-400 mm Tamron
5.6/200-500 mm SP Tamron
6.9/200-500 mm Tamron
5.0-6.3/200-500 mm Tamron
5.0-6.3/150-600 mm USD Tamron
5.0-6.3/150-600 mm USD G2 Tamron
4.5-5.6/80-400 mm Tokina
5.6/150-500 mm Tokina
und auch viele Festbrennweiten!

Canon bringt RF 2.8/100-300 mm L USM für gut 12.000€
Canon spricht von einem Supertele-Zoom-Objektiv mit beeindruckender Vielseitigkeit.
Sorry, ich habe da starke Zweifel. Es ist gedacht für den Sportbereich – so viel ist klar.
Der Preis ist verrückt und wir Reichen sollen für die Amis (9500$) und alle anderen auf der Welt mitbezahlen, keine Frage. Es richtet sich hauptsächlich an letzte Sport- und Mode-Fotografen.
Es wird gut 7,5 cm länger ausfallen als das beliebte 2.8/300 mm L IS II und damit eben nicht mehr leicht verstaubar sein. Das Zoom ist nur rund 200g schwerer (2590g) als die alte Festbrennweite für DSLR-Kameras!
Canon folgt hier Sigma  und Nikon 2.8/120-300 mm und bringt sehr spät eine eigene Version.
Zu spät, wie ich finde – die Sensortechnik macht das Zoom fast obsolet.
Es kann zwar mit beiden RF-Konvertern verlängert werden. Ein 2.8/70-200 mm wiegt 1070g, also weit weniger als die Hälfte und ist mit 15 cm Länge auch erheblich kompakter.
Leider hat es wieder nur zwei AF-Bereiche – von 6m bis unendlich und den vollen Bereich von 2m bis unendlich.


Der Stativring mit Klick kann wieder einmal nicht abgenommen werden – sehr dumm, denn viele werden es freihand einsetzen wollen und da ist der Stativanschluß nur im Weg und allenfalls noch als Tragehilfe zu gebrauchen. An Arca-Schiene wurde wieder einmal nicht gedacht!
Die Naheinstellgrenze liegt bei 1,8m und damit wird ein Maßstab von maximal 1: 6,2 erreicht! Es bleibt 32cm lang und verändert seine Baulänge nicht.
Canon ist bei leibe nicht dumm –  sie wissen, dass sie allenfalls wenige tausend davon verkaufen und daher der astronomische Preis – den Nikon als erster vorgestellt hat.
Da wurden keine Millionen investiert!
Das “Glas” kostet rund 1000€, Entwicklung und Fassung und Motoren vielleicht noch mal 1000€ und dann kommen die ganzen anderen Kosten und ein fetter, schneller Gewinn.
So funktioniert die Wirtschaftswelt, man wird überall verarscht und über den Tisch gezogen. Einige wenige sacken alles Geld ein.
Bei dem Objektiv gibt es gar nichts zu testen – scharf und kontrastreich kann heute jeder und das rechtfertigt längst keine hohen Preise mehr.
Das Gewicht ist sehr gut, das Handling bekannt, Fehler wie das klickende Einstellrad für Filmer, die nicht abnehmbare Stativgondel, keine Arca-Schiene ausgefräst, die zu kurze Sonnenblende, die falschen AF-Einstellbereiche (weil 1,8m-6m fehlt) sieht der erfahrene Tele-Pro schon an den Bildern.

Der Kollege hat es hier schön verglichen mit den aktuellen Canon-Telezooms und der 2.8/300 mm Festbrennweite. Er durfte es exklusiv für Canon vorab testen.


Man kann den Nutzen auf verschiedene Arten sehen:
Ein 2.8/300 mm ohne Zoom hätte gereicht und wäre deutlich leichter, wie Sony kommendes Jahr beweist.
Es kommt auch nicht an den Nutzen des 2.8/400 mm heran, schon gar nicht mit Konverter wie bei Nikon.
Wer braucht da noch ein Zoom, wir haben so viele Auflösung, da reicht ein kleiner Bildausschnitt.
Ein 2.8/70-200 mm lässt sich mit bester BQ als 2.8//300 mm nutzen, es ist viel leichter, sauschnell und scharf-
Ich tendiere zum letzten Argument, der Weg vom 200 mm zum 300 mm Ausschnitt ist nicht weit, aber 1,5 Kilo! leichter.
Gut das Canon nicht auf 120-300 mm gesetzt hat, wie bisher immer Sigma – aber ein 2.8/50-300 mm wäre sicher auch drinn gewesen.
Fakt ist, 2.8/300 mm fehlt in Neurechnung schon sehr lange, Nikon hat immer noch keins und das von Sony lässt noch fast ein Jahr auf sich warten.
Es wird jetzt auch klar, warum man das RF 2.8/70-200 mm L IS nicht mit Konvertern nutzen DARF! Man soll schließlich dieses teure Zoom-Monster kaufen.
So wer braucht so ein lichtstarkes Monster-Zoom heute noch? Vor allem an den neuesten Sensoren die das Ausschneiden auf einen 300 mm Bildausschnitt problemlos zulassen?
Ich habe mein 2.8/300 mm L IS II geliebt und ich bin sicher, Sony wird ein sehr leichtes (unter 2 Kilo) und sehr schnelles 2.8/300 mm nächstes Jahr im Verkauf haben und das ist dann die bessere Kombination mit dem Weltbesten 2.8/70-200 mm GMII und Konvertern.
Canon ist viel zu spät mit so einem Objektiv – sogar Nikon hat eins seit Jahren und liefert jetzt mit dem leichtesten und schärfsten 4.5/400 mm was Canon verpennt hat.

SONY die Canon und Nikon längst den Schneid abgekauft haben und heute durch die Bank weg die weltbesten und modernsten Foto-Objektive herstellen wird bald sein heute schwaches und unbefriedigendes 4.0/70-200 mm G durch ein viel besseres Objektiv das dann auch für Nahaufnahmen tauglich ist, ersetzen.
Ansonsten gab es eine neue ZV-E1 Videocam – keine Ahnung wer so etwas braucht, Kameras ohne Sucher…

Nikon hat nur ein launiges Z 3.5-5.6/12-28 mm für Halbformat vorgestellt, damit sich die Leute selbst in ihrem sinnlosen Leben aufnehmen können 🙂


Samyang
 (Süd-Korea) hat sich an eine preiswertere Kopie des Tamron 2.0-2.8/35-150 mm heran getraut. Es ist mit 1350€ immerhin 400€ preiswerter als das Tamron. Dass sich Tamron eine solch dreiste Kopie von den Koreanern gefallen lässt, ist erstaunlich. Selbst die Schalthebel sehen dem Original ähnlich.
Beim Autofokus-Motor (STM Stepper) bin ich sehr skeptisch, hier wurde bestimmt entscheidend gespart. Tamron nutzt spezielle VXD-Motoren und fokussiert auch wirklich schnell und sicher. Der Preis des Tamron 35-150 mm ist inzwischen auf rund 1680€ gefallen (Liste 2000€), also wer schnellen AF gewohnt ist, der wird wohl gut 400€ mehr ausgeben müssen.
Doch wer sich für das günstigere Samyang interessiert, hier einige Fotos und die Daten: (in Klammern abweichende Werte des Tamron!)

Baulänge: 16 cm
Durchmesser: 82 mm Filter
Gewicht: 1220g (T: 1160g)
Linsen: 18-21 (T: 15-21)
Naheinstellgrenze: 0,33mm WW – 0,85 mm Tele (T:
Abbildungsmaßstab: 1:5.5 (T: 1:5,7 – 5,9)
Blendenlamellen: 9
Anschluß: Nur für Sony!
Abdichtungen gegen Feuchtigkeit
Allerdings sind beide auch Staubsauger und Staubbläser auf dem Sensor.

Ich habe zuletzt einen kleinen Vergleichstest mit den aktuellen Telezooms gemacht.
Ich war ernüchtert vom Sigma 6.3/150-600 mm Sports – mir war der STM-Stepper AF-Motor einfach zu langsam, offensichtlich wird hier ältere Technik verwendet. Denn schon im Vergleich mit dem Tamron 150-500 mm merke ich den Unterschied deutlich und auch gegen ein Sony 6.3/200-600 mm muß das Sigma passen. Das 6.3/60-600 mm ist dagegen etwas schneller, aber sein Gewicht macht leider wenig Freude. Auch sind die neueren Sigma Tele-Zooms zu kopflastig.
Ganz anders dagegen das fantastisch verarbeitete Tamron 6.3/50-400 mm, damit macht fotografieren wirklich spaß und es ist alles dran und so gut wie es sein soll. Ich hoffe Tamron bleibt auf dem Kurs. Denn auch sein 2.0-2.8/35-150 mm ist sehr gelungen, lässt haptisch keine Wünsche offen und ist auch weniger Kopflastig als erwartet. An einer Sony A1 macht es schon Vergnügen damit zu arbeiten. Gekauft habe ich die beiden bisher trotzdem noch nicht. Das 400 mm ist für mich zu “kurz” mit 400 mm Endbrennweite und das 35-150 mm noch zu kostspielig.

MONOCHROME Welt
Die frühen Photographien und Filme waren praktisch blind und taub.
Chemische Emulsionen für Photos und Filme waren farbenblind und nur durch Schwarz-Weiß, durch Helligkeit, Kontraste und farbige Filter zu steuern.
Filme konnten noch keinen Ton aufzeichnen.
Die Schwarz-Weiß-Photographie ist aber bis heute besser geeignet um Formen, Strukturen und Kontraste deutlicher zu machen und als eigene Kunstform erhalten.
Solange es fotografische Filmemulsionen zur Aufzeichnung gab, konnte man SW- oder Farbe-Filme auswählen. Mit den Digitalsensoren zur Bildaufzeichnung kamen dann elektronische Filter, wie sie vor allem Olympus und Fujifilm schon früh in ihre Kameras integriert hatten. Doch auch alle anderen konnten das Farbbild auf ein monochromes reduzieren. Zusätzlich hab es dann bald die nachträgliche Umwandlung durch Bildsoftware, besonders Color Efex Pro bietet hier praktisch grenzenlose Möglichkeiten.
Nach den legendären Anfängen mit Adams, Streichen, Feiniger und wie sie alle hießen, die noch mit großformatigen Kameras und Film-Platten oder später Planfilmen photographierten, lassen sich heute in jedem Smartphone und jedem digitalen Aufnahmegerät die Farb-Bilder schnell und einfach in Monochrome Bilder umwandeln.
Heute vielgeachtete Fotografen wie Salgado, Poliza, Yarrow, Gorman, Dahmane, Rankin, Lindbergh haben ihre monochromen Bücher gemacht. Ich habe durch Andreas Einiger und Max Jacoby das fotografische Sehen geschult und dank Art Wolfe,  Jim Brandenburg, Frans Lanting, Fritz Pölking wie auch Norbert Rosing meine Liebe zur Naturfotografie vertieft. Heute habe ich die meisten, der aktuell bekannten Fotografen, aus den Augen verloren. Also wer immer da gerade mit Leica und anderen Systemen durch das Internet tingelt, bleibt mir weitgehend verborgen, zumal fast alle nur eine kurze Zeit bekannt sind.
LEICA hat 2012 mit der M-Monochrom begonnen einen eigenen SW-Sensor anzubieten. Seither sind sehr viele beeindruckende Fotos in monochromer Darstellung, vor allem von Salgado, entstanden – aber eine Leica Monochrom wurde dafür nie verwendet oder gar gebraucht. Also den Mythos den Leica hier versucht zu basteln, dass wir schönes, perfektes SW nur mit einer Monochrom-Kamera/Sensor bekommen ist eine Marketing-Fantasie. Es gibt Auflösungs- und Empfindlichkeitsvorteile, aber die sind letztlich doch meist vernachlässigter, wie bielgekaufte Fotografen jeden Tag beweisen.
Leica versucht uns “schwarzweiß” zu machen, dass sie da einen ganz eigenen Sensor einkaufen, in Wahrheit dürfte es der Sony 7R Sensor mit rund 61 MP sein.
Nach 3 Leica M Kameras erschien dann 2020 eine Q2 Monochrom. Und jetzt ganz frisch für rund 9500 €uro die Leica M11 Monochrom mit 60 Megapixel Auflösung.
Hier können wir erstmals von echten 60 Millionen Pixel sprechen, da dem Sensor kein Bayer-Farbfilter vorgesetzt ist und das Licht nicht in drei Farben interpretiert werden muss, wie bei praktisch allen anderen Kameras (denn selbst Sony’s 7RV mit 60 MP zeigt ja letztlich pro Farbe nur knapp 20 MP Auflösung!). Ich denke trotzdem nicht, das wir eine solche Kamera wirklich brauchen, nicht einmal um damit “neue” Kunst zu schaffen.
Ricoh hat nach einer Fan-Befragung jetzt erstmals eine Pentax K-3 Mark III Monochrome für rund 2500€ vorgestellt. Auch für Pentax und einen kleinen Sensor ist das ein horrender Fan-Preis. Sie hat jedoch nur einen Sensor in der Halbformat-Größe, was ich etwas inkonsequent finde. Eine Pentax K1 Monochrome wäre sicherlich mutiger gewesen.
Beide Hersteller bedienen nur sehr kleine Nischen im Fotomarkt, Leica’s Marketing und die technische Unterstützung von Panasonic verschaffen der Marke aus Wetzlar jedoch etwas mehr Leuchtkraft. Während Pentax sich vom deutschen Markt fast zurück gezogen hat, in Europa nur noch in Frankreich voll präsent ist und sich sonst mehr auf die asiatische (japanische) Heimat tummelt.

Photo by Andreas Feininger

LEICA Q3 in Aussicht
Vermutlich wieder mit 1.8/28 mm Objektiv geliefert, das so famos sein will und mit gut 6000€ für 60 MP muss gerechnet werden. Meine Meinung dazu:
Nachdem ich die Q2 einen ganzen Tage testen durfte (siehe Praxisbericht hier) ist es umso frappierender, dass mir Leica keine verkaufen konnte. Die kennen mich nach über 30 Jahren schon ein bisschen, aber damit haben sie nicht gerechnet.
Ich mache schöne Fotos aber eine “schöne” Kamera brauche ich dazu sicher nicht, zumal das für mich nicht passen will, zu der Designsprache der letzten 5-10 Jahre von Leica. Da ist mir die klare Kante von Sony – obwohl ich derzeit keine mehr habe –und Nikon deutlich lieber. Und ein 1.8/28 mm zu verwenden um dann Ausschnitte zu wählen und sowohl die 60 MP Auflösung als auch die Bildsprache zu verändern – also das was Smartphones häufig machen, scheint mir wenig sinnvoll. Der richtige Weg könnten ja nur wechselbare Objektiv-Vorsätze sein, die die Lichtstärke weitgehend erhalten.
Sony Objektive schlagen wirklich erschreckend oft in meinen Vergleichen die Leica Objektive. Lasst mich mal überlegen, was ich außer meiner LX an Kameras noch besonders gelungen finde,… Olympus OM3TI, Contax S2, Leica R7, Leica M7, Nikon F5, und von den neueren Nikon Z9, Nikon Z7, Fuji X-T3, GFX100s, Pentax K1, 645Z.
Leica baut Kameras für Fotografen, die sonst schon alles haben?
Leica hat seinen Platz – aber mehr auch nicht. Fotofans die alles haben, sollten sich mal eine Sony RX10IV, RX1 gönnen. Nicht was alle einem suggerieren wollen, ist schön – sondern was sich logisch und gut anfühlt und weit weg ist von einer Smartphone-Bedienung mit wenigen Knöpfen!
Anhimmeln alleine reicht nicht – der Nutzwert muss sich mit der Form vereinigen.
Auch die neuen Porsches mit ihren 4 Lichtpünktchen sind hässlich und mit gefällt ein Aston Martin oder auch ein Mazda MX-5 besser.

Stativ-Neuigkeiten:

Ich hatte zuletzt im Test das Einbein-Stativ AIR 25 Monopod, dass von der Firma Steadicam/Tiffen geliefert wurde.
Es wird als neue, schnelle Geheimwaffe mit rasanter, pneumatischer Höhenverstellung gefeiert.
Damit war ich nicht ganz zufrieden, weil das Stativ mit 1,6 Kilo sehr schwer war. Ich konnte die Daten vorher in der Beschreibung lesen. Aber es fühlte sich dann trotzdem in der Praxis noch schwerer an! Vor allem aber sein quietschender Fuß hat viel Gewicht.
(Monostat lässt grüßen – aber keiner, weder Manfrotto noch Tiffen haben es so hinbekommen wie die Leute von Monostat – allen fehlt die Verkapselung und daher quietschen die Gummis und gehen mit der Zeit verloren)
Unten am Fuß ist ein Dämpfer und mithilfe dieses Dämpfers, kann man einen Tritthebel aufklappen und dann wie beim Mülleimer angeblich schnell in der Höhe verstellen.
Vergessen wurde dabei aber, es lässt sich schnell ausfahren, sogar zu schnell, so dass man sich durchaus auch damit verletzen könnte, bzw. sich damit seine Kamera ans Kinn schlagen könnte. Man muss das ganz vorsichtig bedienen, da ist richtig Druck darauf. Aber alles in allem, um dann die Kamera was ich häufig brauche, schnell vom stehenden Fotografieren in die Höhe zum hockenden Fotografieren zu bekommen muß man drücken wie ein Ochse. Ich wechsle häufig schnell die Stativhöhe und das gestaltete sich viel zu anstrengend. Also ich hatte das Steadicam 25, die schwächere Version 15 wird anscheinend nicht mehr hergestellt.  Bei Version 25 ist dann doch so viel Druck dahinter, dass man das nicht so ohne weiteres einsetzen kann,  selbst mit gut 3-4i Kilo Gewicht nicht. Obendrauf muss man fester auf die Kamera Einheit drücken, damit sich das Stativ wieder Richtung Boden senkt und das hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war nicht meine Vorstellung. Es mag sein, dass es sich mit schwersten Videokameras bewährt, für Super-Tele-Fotografie finde ich es unbrauchbar.  Und deswegen habe ich es auch hier nicht empfohlen.

 


Peak Design Travel Tripod – das Reisestativ der letzten Jahre ist an mir und hoffentlich auch an euch vorbei gegangen, mit 800€ in Carbon viel zu teuer und Klappenverschlüsse will ich schon seit 20 Jahren nicht mehr verwenden. Es bleibt 39cm kurz zum verstauen und das Gewicht ist mit 1.300g auch gering, dafür ist aber auch die Arbeitshöhe mit 1,31m oder 1,53m mit dünner Mittelsäule sehr gering. Es bietet witzige Sonderlösungen, wie die ausfahrbare SP-Halterung und wirkt ganz gut durchdacht – aber für den Preis – einfach Gaga!

Fingerquetsche? Brauche ich nicht!

Alle Rollei Stative sind bisher auch von mir ignoriert worden – brauche ich nicht, will ich nicht.


Ulanzi Zero Y bietet zwar ein sehr geringes Packmaß mit nur 44 cm Länge und wiegt nur 1100g, bringt aber nur 1,32 m Höhe. Oder man muss eine dürre Mittelsäule ausziehen um 1,58m zu erreichen, der flache Kopf trägt maximal 5 Kg, was auch nicht viel ist. Und es ist wieder ein Objektiv mit dürren Klappenscharnieren, die leicht mal Haut einquetschen können.
Das hat mich auch nicht überzeugt, um dafür 350€ auszugeben. Da nehme ich doch lieber mein altbewährtes, flaches Cullmann Magic aus dem Schrank und setze einen brauchbaren Kopf darauf.
Also dann vielleicht lieber etwas richtig innovatives:


Na habt ihr denn jetzt alle schon euer BENRO THETA bei Kickstarter bestellt?
Also ich finde das Konzept faszinierend, zumal mal jemand darüber nachgedacht hat, was man eigentlich noch mit einem Stativ machen kann. Nicht nur einfach kompakter und handlicher, sondern eben auch fernbedienbar und mit einem Akku versehen.
Eins muß ich gleich vorweg herausstellen – weil es von zu vielen übersehen wird – von denen die sagen, was soll ich mit so einem Quatsch, ich brauche keine elektrische Verstellung, keine Akkus und Motoren am Stativ.
Diese sollten eben auch verstehen, das Theta kann ganz ohne Strom sehr viel schneller als fast alle anderen Stative aufgebaut und eingesetzt werden. Man hat sich hier das Prinzip des Cullmann Magic angeschaut – einmal alle Beinsegmente ausziehen und dann eine Drehung und es steht in der gewünschten Höhe fest auf dem Boden.
Keine drei Drehringe und schon gar keine 3 Quetschhebel pro Bein werden benötigt! Ein geniales System, wenn auch eben nicht wirklich neu.
Erst wenn man das verstanden hat, kann man über die Gimmicks nachdenken.
Akkus an der Mittelsäule kann man dank USB-Anschluss als kleine Power-Bank nutzen, kann damit die Kamera oder das Smartphone oder andere Geräte kurzfristig weiter nutzen (die genaue Kapazität gibt Benro leider noch nicht an).
Und überhaupt, auch eine komplette Kamerasteuerung, die Kamera als Live-Kamera, oder sogar für Spezialanwendungen wie Lichtspuren oder Nachführung nutzen, ist dank zwei anderer Module möglich. Die Module können alle am Stativkragen eingeklinkt werden.
Natürlich, das ganze kostet einen Batzen Geld. Also selbst jetzt in der Kickstarter Kampagne soll man dafür immer noch 400 $ für das größere Dreibein bis 1.70m Höhe bezahlen. Das kleinere, für alle die sich noch gerne bücken kostet 350 $.
plus 30 $ für einen Akku, plus 100 $ für ein Kamera-Kontoll-Modul (Kamerasteuerung),
plus 50 $ für ein Kamera-Matrix-Modul zum perfekten Ausrichten auf Sterne etc
plus 100 $ für ein Extra Modul um die Kamera als Live Kamera benutzen zu können.
Also das ist schon mal happig.


Ob das dann gut angelegt ist, wird erst ein Praxistest zeigen. Ich habe mir jedenfalls eins gesichert, weil ich habe eigentlich ganz gute Erfahrung mit Kickstarter gemacht und verschiedene Produkte in letzter Zeit ausprobiert. Ich war da durchaus nicht unzufrieden, zumal ich halt eben auch zu den Leuten die Produkte schaffen, Kontakte geknüpft habe. Und also durchaus auch Anregungen weitergegeben habe, die dann teilweise umgesetzt werden konnten. Also zum Beispiel bei dem FJORDEN-Griff für das iPhone, da konnte ich mich ein bisschen einbringen und das Produkt ist im Endeffekt sehr gut geworden.
Jedenfalls ist es gut, dass sich bei den Stativen etwas tut.

Ich habe von Benro die letzten 20 Jahre zwei Stative angeschafft und habe beide noch ab und zu in Benutzung. Ihr wisst ich bin kein Stativfan. Zumindest nicht von Dreibein-Stativen.
Auf die Benro Qualität konnte ich mich allerdings immer verlassen und da gab es eigentlich keine schwerwiegende Nachteile.
Was mich jetzt an dem neuen THETA besonders reizt, ist nicht nur das Stativ und die motorische Beinverstellung, die an sich ja eine Premiere auf dem Stativ Markt ist, sondern der flache Kugel-Kopf mit Starr-Achse.
Zuerst fand ich ein bisschen seltsam, dass sie da wieder eine eigene Platte konstruiert haben. Aber schlussendlich ist auch diese Führung dann mit Arca with kompatibel und dass ist heute absolutes Muss. Also ohne ohne diese Führung würde ich heute kein Stativ mehr kaufen. Dieser Kopf sieht vielversprechend aus, ist sehr kompakt und lässt eben auch die Schwenkneigemöglichkeit zu. Man muss dafür ein Stift entfernen. Wie das dann in der Praxis klappt, werde ich dann eben berichten.

Schatten:
– Als Schatten kann sich herausstellen, dass das motorische Verstellen natürlich nicht lautlos funktioniert
– Das Stativ kann vielleicht nicht so tief auf die Erde kommen da muss man sehen wie die Verstellbarkeit der Beine letztendlich ist.

Ich denke, Benro hat sich über Stative viele Gedanken gemacht und es wurden viele neue Detaillösungen verwirklicht, die es nur einzeln an verschiedenen Stativen gibt. Aber hier hat man eine gute Zusammenfassung geschaffen. Also ich bin wirklich gespannt auf das Ding. Ich hab das mal bestellt und ja irgendwann im Juni soll es ausgeliefert werden. Ich hoffe es bleibt bei Juni für mich zwar trotzdem etwas spät, aber gut, ich werde drüber berichten.
Ich habe viele kritische Stimmen gehört von Fotografen, die sich diese Kickstarter Kampagne durchgelesen haben und sich ihre Gedanken dazu gemacht haben. Ich kann dem nicht immer zustimmen, weil oft bemängelt wird, dass Stativ könne umfallen und dann die Kameraausrüstung größeren Schaden erleiden. Weil man damit ja nicht permanent die Hand anlegt, wenn es aus der Ferne bedient wird. Das birgt ein gewisses Risiko.  Im Video ist jedenfalls zu sehen, dass selbst wenn es kippt, sich die Beine motorisch so verstellen, dass es nicht umfällt.
Besonders spannend fand ich, dass man es tatsächlich im Wasser einsetzen kann und sehr leicht reinigen kann. Zumindest sieht es im Video so aus. Das ist ein Kritikpunkt, den ich immer wieder habe, also speziell in Salzwasser oder Sumpf, da taugen selbst die teuren Gitzo-Stative meist nichts. Beziehungsweise sie müssen danach sofort sorgfältig gereinigt werden, sonst bekommt man wirklich große Probleme. Dass das THETA ist spritzwassergeschützt und überhaupt gegen Wasser geschützt. Also, ich lasse mich da überraschen.
Die Rohre sehen etwas dünn aus, was aber heute mit dem durchschnittlich leichteren Kameraausrüstung nicht mehr so ein großes Problem sein dürfte. Also mehr als vier Kilo setze ich eigentlich heute nicht mehr auf mein Stativ. Ich wüsste nicht warum. Weil selbst wenn ich ein 2,8 400 mit Konverter und Kamera oder ein 4.0/600 mit Konverter verwende, dann komme ich selten über vier, maximal viereinhalb Kilo. Mehr Gewicht bringt man als Fotograf heutzutage nicht mehr leicht auf ein Stativ. Das war vor gut zehn Jahren noch ganz anders, da hatte man schnell Gewichte zwischen acht und zehn Kilo zusammen und das war schon eine ganz andere Baustelle. Nicht umsonst ist Gitzo so bekannt geworden.



Letzte Rettung NIKON?
Bald werden wir erleben welches Konzept die Z8 verfolgt, reiht sie sich auf dem Niveau der Sony A7R Baureihe ein oder bleibt sie in einer Linie mit einer Canon R5?
Also langsam mit BSI-Sensor und hoher Auflösung oder eher flott mit STACKED-Sensor und mit moderater Auflösung? Letzteres macht angesichts von Sonys fünfter Generation, die von Canon, und Panasonic bisher unbearbeitet blieb, fast weniger Sinn.Ich wäre auch nicht dafür den Sensor der Z9 wieder zu verwenden, denn der rauscht doch sehr ab 6400 ISO – also da sind Canon und Sony definitiv besser. Nikon könnte sich nur retten, wenn sie den Sensor der A1 einkaufen – aber dann machen sie sich ihre Z9 fast überflüssig.
Schwere Entscheidung.
Das 6.3/200-600 mm wird kein S Objektiv und daher eher ein Nachfolger des 5.6/200-500 mm – was nicht schlecht sein muss. Aber es wird eher mit einem Tamron 150-500 mm, Sigma 150-600 mm, Nikon 200-500 mm, Sony 200-600 mm konkurrieren und vielleicht um 2000€ kosten. Es wird nicht mit einem Canon RF 7.1/100-500 mm L und erst recht nicht mit dem teuren OMDS 4.5/150-400 mm wetteifern.
Das Canon ein weiteres 200-600 mm mit Konverter vorbereitet ist in der Branche kein Geheimnis, nur bezahlen kann das dann wieder kaum noch jemand.

Ich hoffe, wir sind uns weiterhin darüber einig, welches die Königs-Disziplin für Fotos und Film ist?
Auch wenn Sport-Fotografen von schnellsten Sportarten und Landschaftsfans, die gerade von ihrer Eseltour aus den Bergen mit entwickelten Großformatnegativen wohl eine andere Ansicht zu untermauern versuchen – die Königsdisziplin ist und bleibt die Tier-Fotografie.
Deshalb war HarrysinFocus und jetzt Harrys-Fototagebuch immer eine ausgesprochene Fan-Seite für alle die, die am besten Equipment für Tier und Natur-Fotografie interessiert sind.
Und jetzt wo sich die Fotografie wieder auf die Kameraverkäufe vor 1990 zurück zieht und über 90% mit Smartphones und anderen Geräten fotografiert und gefilmt wird, erste bedeutende Homepages und Magazine sterben und fast jeder Fotoversender einen eigenen “Testfutzi” hat, der die Kaufwilligen anheizt, den neuesten Kram zu kaufen, wird es eng.
Deshalb bitte geben Sie gerne immer ihre Gedanken zu meiner Homepage preis – sonst könnte ich mich vorzeitig in den Ruhestand abseilen. Was mir aber vermutlich nicht gut tut und wie ich von regelmäßigen Lesern weiß, bisher nicht erwünscht ist.
Meine Erkenntnisse und Berichte lassen sich von der Tierfotografie auch immer auf alle anderen Fotogebiete anwenden. Es ist eben so wie Ferrari, Aston Martin, Lamborghini oder Porsche am Limit fahren – dann kommt man schnell auch mit jedem anderen Auto zurecht.
Deshalb berichte ich eben nicht aus der Presse-, Mode-, Street- oder einer anderen Art Fotografie, weil das Tier- und Sport-Fotografen nicht weiter hilft.
Also, die Königsklasse 2023!
Neun bedeutende Anbieter sind übrig: Canon, Fujifilm, Hasselblad, Leica, Nikon, OMSystems, Panasonic, Pentax, Sony
Sigma ist mir zu sehr Nische und Hasselblad wie Pentax haben derzeit eher eine Randbedeutung. Damit sind nur SIEBEN Anbieter, allesamt aus Japan oder mit japanischer Technik, übrig.
Wo liegen aus meiner Sicht die größten Schwierigkeiten mit deren vorhandenen Foto-Systemen?

7. LEICA bemüht sich dank Panasonic-Technik wieder stärker im Vollformat und kleinen Mittelformat mit zu mischen.
Die letzte deutsche Marke überzieht die oft gute Panasonic-Technik mit klassischem Design und extrem hohen Preisen. In der Königsdisziplin führt einen beides aber nicht weiter, daran ändert auch das erste 6.3/100-400 mm Zoom nichts. Letzter Platz.

6. PANASONIC hat sich zusammen mit Leica geöffnet und bietet neben MFT auch Vollformat an.
Der Anbieter hat zu spät erkannt, dass er sich gegen Sony wehren muß, auch im Vollformat und das wir vom Autofokus etwas anderes erwarten. Es lässt sich hervorragend damit fotografieren und noch besser Filmen – aber die Trefferquote bei bewegten Motiven bleibt bisher eben schwach. Die S5II verbessert dies jetzt endlich.Aber letztlich müssen erst alle VF und MFT-Kameras mit neuem AF ausgerüstet werden. In der Zwischenzeit werden alle anderen noch besser, daher bin ich besorgt um Panasonic als Spitzenanbieter. Ich würde mir heute nach  meinen vielen Erfahrungen mit der G9 keine mehr kaufen und auch eine S5II reizt mich noch längst nicht. Da neben Leica und Panasonic auch Sigma bisher kaum unverzichtbare Objektive für das L-Bajonett liefern.

5. FIJIFILM beschränkt sich auf Halbformat und kleines Mittelformat.
Die Produkte leiden unter einigen kleinen Versäumnissen und sind nicht überall technisch im Spitzenfeld, wichtiger scheinen hier die Objektiv-, Software- und Design-Entwicklung zu sein.
Es fehlen sehr gute Tele-Objektive jenseits 300 mm Brennweite!
Zwei Zooms und ein 2.0/200 mm sind da nur ein schwacher Trost. Auch die schnellste Kamera (X-H2s) und der hochauflösendste Sensor (X-H2, XT-5) können deshalb bei kleinen, scheuen und weit entfernten Motiven nicht wirklich komplett überzeugen.
Deshalb ist Fuji für mich seit langem nur der fünftbeste Anbieter, trotz mancher Stärken. Zusätzlich lassen AF/Motiv-Erkennung und Bildstabilisierung wie Gesamtschnelligkeit zu wünschen übrig.

4. NIKON bietet auch bis Vollformat sehr viel an.
Erst mit Nikon wird es ernst, der ehemalige Klassenprimus hat zuletzt mit D5 und D500 wie D850 alle anderen Systemfotografen aussehen lassen. Doch der Bruch durch Nikon 1 und dann die späte Z-Reihe haben Nikon ins Hintertreffen gebracht.

3. CANON bietet alles bis Vollformat an – in vielen Sensorformaten.
Ich habe wirklich alle Canon-Kameras durch. Und die letzten ohne Spiegel ganz besonders. Es ist immer Canon, mit sehr gewohntem Menü und gutem Griff und Sucher. Doch es geht besser. Die R, R6, R5 und jetzt auch R7 haben schnell Schwächen gezeigt – sie sind alle unausgewogen oder zusammen gespart oder auf heißem Feuer gestrickt. Für die R3 gilt letzteres nicht, aber der erste Canon-STACKED-Sensor hat trotzdem eine heute nicht mehr passende Auflösung. Auch Canon versucht unbedingt im Video-Himmel anzukommen, da sitzt das fette Geld.

2. SONY bietet alles ausser Mittelformat an.
In jüngster Zeit bemüht sich Sony sehr um Videofilmer (content Creator) und außer Canon und Leica sind letztlich alle von Sonys Sensorfertigung abhängig (von Sony Semi Conductor).
Sony ist weiterhin bemüht Canon den Platz eins in allen Kategorien streitig zu machen und hat damit vor allem im Videobereich Erfolg. Daher ist die Konzentration auf Video-Kameras kaum verwunderlich – aber letztlich für uns trotzdem auch ärgerlich.

1. OMDS bietet ausschließlich im Viertelformat Microfourthirds an.
Manche nennen es böse “Die Restverwerter von Olympus”, auch ich sehe schwierige Zeiten für OMDS sich nur mit dem MicroFourthirds-System über Wasser zu halten, sehe auch die Risiken. Trotzdem, ich setzte OMDS bewußt auf Platz 1, weil mit diesen System, mit den neuesten Komponenten eine Bildqualität unter widrigsten Bedingungen möglich ist – die alle anderen nur deutlich schwerer, teurer und schwerfälliger liefern können, wenn überhaupt.
Olympus hat in den letzten Jahren bei der Software so viel Gas gegeben, das selbst Canon, Nikon, Sony da nur schwierig mitkommen und jetzt eilig einiges versuchen zu übernehmen.
Und Objektivberechnungen wie 4.0/300 mm, 2.8/12-40 mm, 2.8/40-150 mm, 4.0/12-100 mm und vor allem 4.5/150-400 mm sprechen absolut für die Verwendung dieses Systems – sie sind in Summe sogar weiterhin konkurrenzlos.
Und ich habe oft und immer wieder mit Olympus gehadert und erst die OM-1 und 150-400 mm haben mich versöhnt – damit könnte ich sogar in “Rente” gehen. Mit keinem anderen System sonst, würde ich das tun wollen.
Haptisch, technisch und in Sachen Haltbarkeit sind eine OM-1 oder OM-5 keineswegs Spitzenklasse. Im Service vielleicht sogar nur Hinterbänkler. Allerdings verwenden viele, wie ich selbst auch, OMDS als Zweitsystem und haben zusätzlich eine VF-Kamera und dann passt eigentlich alles.
Die Frage bleibt nur, welches VF-System verträgt sich neben OMDS am besten.
Olympus hat sich immer stark an Canon orientiert – leider. Der Unterschiede zu Sony und besonders Nikon bleiben sehr stark. Vor allem Canon und Nikon verlangen dem Benutzer den Umgang mit RAW-Dateien ab, was OMDS und selbst Sony so nicht mehr tun. Denn Kameras sollte der Anwender IMMER präzise auf Motive und Anforderungen anpassen und dann ist vor allem bei OMDS und Sony das RAW praktisch überflüssig und bei Nikon trotzdem kaum entbehrlich.

 

 

SIGMA (oder Siechma ?)
hat wieder einige Neuheiten präsentiert.
Sie setzen brutal auf Metall, auch wenn die Erfahrenen alle wissen, welche enormen Nachteile Metall-Fronttuben und Sonnenblenden haben – wie schnell sind sie in den 80ern verkratzt und verbeult bis nichts mehr ging. Also die Canon-Plaste-Verbundstoffe haben sich bei mir meist besser bewährt.
620€ setzt Sigma für das 4.0/17 mm Vollformat an.
Es ist lichtschwach und daher wenig geeignet für den Abendhimmel und den Flug zu den Sternen.
Die Blende hat nur 7 Lamellen, aber abblenden wird man damit ohnehin kaum.
Abbildungsmaßstab 1:3,6 aus 26cm Entfernung aus Sensor.
Der Filter wird nur sehr klein mit 55cm gebraucht und die Deckel-Kappe ist magnetisch, was eine gute Idee ist.
Blendenring mit Klick in Drittelstufen und MF/AF Schalter.
Nur 220g leicht für Sony.
Mal schauen wie es in der Praxis ausfällt.

ART 1.4/50 mm Vollformat für 950€
670g schwer
72 mm Filterdurchmesser
11 Blendenlamellen

Japaner und die Zukunft
Japaner sind ein komisches Völkchen, sie steigen häufig in Technologien ein, die andere Länder längst verlassen haben. Ich will nicht sagen, dass die extrem profitorientierten – die unsere Erde rasant schnell ausbluten lassen, wie U.S.A., England, der Westen und teilweise auch unsere Wirtschaft, besser sind. Die japanische Industrie ist bei HiFi-Geräten nicht ausgestiegen als der iPod populär wurde und tut es auch jetzt nicht bei dem Bau von Objektiven und Kameras – obwohl die fetten Jahre vorbei sind.
Ich bin darüber nicht unglücklich, denn ich weiß, tolle Kameras wie schöne HiFi-Anlagen noch zu schätzen. Aber irgendwann wird trotzdem alles verschwinden. Der größte Autobauer der Welt Toyota hielt an Hybrid-Technik und konventionellen Motoren fest und auch die Nummer 2, VW hat viel zu spät rein elektrische Fahrzeuge gebracht. Sie werden von USA und China an den Rand gedrängt – zumindest wenn wir mitspielen. Aber selbst wenn wir das nicht tun, die Chinesen, ganz Asien und Inder und später Afrika wird es tun und damit ⅔ der Weltbevölkerung.
Dass uns vor allem Canon, Nikon, Sony, Panasonic und Sigma wie Tamron jetzt alle paar Monate mit neuen Objektiven zuschütten ist gar nicht logisch. Der Foto-Video-Kameramarkt ist total ausgebrannt und stirbt in seiner jetzigen Form. Warum dann noch so viele, überteuerte Objektive produzieren?
Die Software und A.I. werden viele der Objektiveigenschaften bestimmen und übernehmen – das ist sehr bitter, aber absehbar.
Das hat mit der Korrektur der Objektive begonnen, in RAW kann jeder sehen wie schlecht die Bildfehler der Linsenkonstruktionen heute sind. Erst die Software-Entwicklung macht daraus die besten Bildergebnisse aller Zeiten.
In so fern ist auch die immer propagierte RAW-Entwicklung ein verrücktes Salto Rückwärts – was diese Fotografen alle tun ist: Ein schlechteres Objektiv akzeptieren, um es dann mit altem Dateiformat aufzupimpen auf heutige Ansprüche. Sie würden vielleicht besser wieder Dia- und Negativ-Filme verwenden…
Auch JPEG mit begrenztem Farbraum ist heute, genau genommen, keine Alternative mehr und TIFF weiterhin zu groß. Es braucht unbedingt ein neues Dateiformat und auch HEIF ist bisher nicht unisono in alle Kameras und Entwicklungen eingezogen. Auch hier halten die Japaner wieder viel zu lange am Alten fest – bis nichts mehr geht.
Ich bin zur Ansicht gelangt, A.I. wird unsere Fotografie weitgehend komplett übernehmen und da bleibt auch kein Platz mehr für Lightroom, RAW, JPEG und Co und wir werden uns rasant von einer weitgehend wirklichen Fotografie entfernen.
Die Marketing-Futzies schlachten das ja schon seit Jahren für sich aus, die letzte Generation wird schon gar nicht mehr unterscheiden können, ob eine im Foto/Film dargestellte Situation so real war oder komplett fantastisch ist. Machtmenschen werden das alles benutzen um uns noch mundtoter und dümmer zu machen als sowieso schon. Ja die Regierungsform der Demokratie ist in großer Gefahr. Aber auch sie basiert letztlich auf Trugbildern und kaum auf Wahrheiten und gewissenhaften Handeln. Selbst engagierte Politiker müssen heute so viel Kompromisse am Tag machen, das am Ende des Tages nichts Wahres mehr bleibt, praktisch kein Ziel mehr erreichbar scheint.

Manchmal bekomme ich hier nur wenig Leser-Reaktionen, dann fürchte ich immer schnell, das ich nur für mich selbst schreibe – deshalb bitte, wenn Sie etwas konkret wissen wollen, raus damit, ich bemühe mich es heraus zu finden. Und dann wissen sie hoffentlich besser woran sie sind als wenn sie dutzende Berichte nach dem Wissen durchsuchen.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht