Sony Alpha 77 – Dead on arrival
nennen das die amerikanischen Kollegen so treffend, tot bei Ankunft.
Mehr als drei Jahre lies Sony die Amateure auf diese Kamera warten, die Alpha 700 gibt es seit vier Jahren und sie ist schon lange technisch überholt: Seit mehr als einem Jahr kursieren nun schon Fotos der neuen Kameras (damit zumindest die Minolta- & Sony-Fans getröstet und jetzt vielleicht versöhnt werden können). Die dramatische Flut in Thailand wird für weitere Lieferverzögerungen sorgen. Zeitgleich präsentierte Sony auch noch die abgespeckte Alpha 65 und baut so eine ganz neue SLT-Baureihe aus: SLT 33 – SLT 55 – SLT – 65 – SLT 77 und eine SLT 99 ist für kommendes Frühjahr angekündigt. Sony hat alles getan um mit Canons Eos 7D, Nikons D300s, Pentax K5 und Olympus E-5 mithalten zu können. Sony setzt trotz des kleinen Halbformat-Sensors (APS-C) auf eine gigantische Auflösung von 24 Millionen Pixel (MP) und bietet damit etwas mehr Auflösung als alle Konkurrenten bisher. Die Kamera bietet einen moderneren Autofokus ist gegen Umwelteinflüsse und leichten Regen geschützt, bietet die Video-Aufnahme und natürlich den besonders schnellen Live-View über den beweglichen Monitor.
Für alle die Objektive für ein paar tausend Euro von Minolta oder Sony besitzen ist diese Kamera sehr wichtig – ohne Frage.
Wenn Sie hochwertige Objektive im Schrank haben und Sie mit ISO 1600 dicke auskommen, ist diese Kamera eine perfekte Ergänzung, ich würde dann auch nicht die leichtere Alpha 65 kaufen, sondern gleich die Alpha 77!
Hochwertige Objektive sind für mich, die Macros, das 2,8/70-200 mm; das 3,5/17-35 mm; das 1,4/85 mm; das 1,8/135 mm; das 2,8/300 mm; 4,0/300 mm; das 4,5/400 mm; das 4,0/600 mm und das neue 2,8/16-50 mm lässt sich auch dazu zählen. Für alle anderen Objektive lohnt sich diese hohe Auflösung nicht, bzw. sie ist dann nachteilig.
Nur sehe ich nicht wie Sony mit den Kameraneuheiten neue Kunden gewinnen will, denn wenn die kritisch vergleichen, sehe ich kaum Vorzüge für eine Alpha-SLT-Kameras.
Sony will die Fotokamera neu erfinden. Das zeigen die vorgestellten Kameras der NEX- und der ALPHA-Serie aus jüngster Zeit ganz deutlich. Und der Nex gelingt das auch in Teilen sehr gut. Die Alpha-Serie suggeriert schon im Namen, dass es sich hierbei um die beste Kameraserie handeln soll. Canon, Nikon, Olympus, Panasonic und Pentax sehen das aber ganz anders und müssen sich auch bisher nicht wirklich Sorgen machen.
Die Alpha 77 verfügt über einen besonders beweglichen Monitor.
Sie speichert Fotos auf einem Halbformat-APS-C-Sensor mit unheimlichen 24 Millionen Bildpunkten. Das ist ein neuer Rekord für den kleinen Sensor und reicht von der Pixeldichte an das heran, was Panasonic mit 16 MP auf dem mFT-Sensor (Viertelformat) zur Verfügung stellt.
Das SLT-DSLR Konzept ist für mich schon vorher eine Totgeburt – hier sind meine Gründe:
– für anspruchsvolle Fotografen (und die soll sie ja ansprechen) ist eine Folie im Strahlengang des Sensors nicht akzeptabel – Staub- und Brillanz-Probleme werden die Folge sein.
– 24 MP sind zu viel, ein hohes Bildrauschen ab 1600 ISO bestätigen jetzt schon erste Tests
– 10 -bis 12 Bilder pro Sekunde sind sinnlos, wenn kein Autofokus und kein Objektiv existiert, das dem Schritt halten kann und die Geschwindigkeit ohnehin bei ISO 800 schon stark gebremst wird
– es existiert bisher kein wirklich gutes Objektiv-System, schon gar nicht für Halbformat
– für gute Bildqualität ist es notwendig mit RAW zu arbeiten, die Ausgabe in JPEG ist unbefriedigend – das macht die Kamera noch langsamer
– starke Unterbelichtung der JPEGs
– der Autofokus ist spürbar langsamer als das was Canon, Nikon und Olympus in ihren bisherigen Kameras bieten
Die Ingenieure von Minolta/Sony haben aber auch klasse Ideen, die Spaß machen.
Der klappbare Monitor zum Beispiel, den man nicht nur hoch und runterklappen, sondern auch an der unteren Achse drehen kann und sogar ein gutes Stück von der Kamera wegziehen kann:
Das macht den Fotografen unheimlich flexibel bei der Bildbetrachtung, zumal die SLT-Technik schnelle Fotos vom Monitor erlaubt. Allerdings wirkt er dadurch auch fragiler und könnte im Einsatz beschädigt werden oder gar abreißen.
HAPTIK – Erste Berührung:
Sie fühlt sich ungewohnt leicht und weniger stabil an, als die Fotos vermuten lassen. Sie wiegt: 730 g (voll beladen) und damit nur 20g weniger als die Pentax K5, aber gut 170g weniger als Canon Eos 7D; Nikon D300s; Olympus E-5 die alle um 900g auf die Waage werfen.
Das aufgeraute Polycarbonat ist nicht wirklich angenehm an der Haut, aber der Griff ist schön groß und klasse gummiert. Das alte Problem der meisten Canon- und Sony-Kameras fällt auch hier gleich ins Blickfeld: Das linke Drehrad für alle Belichtungsmodi, was Minolta noch so intelligent durch eine Mode-Taste ersetzt hatte ist wieder da und verdreht sich leicht und gerne ungewollt. Sony lernt hier nichts aus den Fehlern von Canon und übernimmt einfach ein “modisches” Drehrad. Anstatt ganz einfach, wie Pentax K5 und die neue Canon Eos 60D es richtig vor machen, das Rad mit einer mittleren Taste gegen das unbeabsichtigte verdrehen zu sichern.
Ich gebe gerne zu, dass ich mit allen bisherigen Sony-Kameras ein Problem habe, meine rechte Hand mag sie nicht. Das hat aber ganz und gar nichts mit der Marke zu tun, ich habe viel, gerne und lange mit Minolta-Kameras gearbeitet und schätze Sony-Produkte durchaus. Aber es begann bereits mit der ersten Alpha 100, die 2006 vorgestellt wurde und war dann ab der Alpha 700 (2007) immer ein Problem. Anders als noch die Dynax 7, hat Sony auf die rechte Seite, weit zurückversetzt 2 Tasten für ISO und WB. Diese sind ohne Umgreifen oder Krampf in den Fingern für mich nicht erreichbar. Und auch bei dieser neuen Sony Alpha 77 und 65 Kameragehäusen habe ich die gleiche Schwierigkeit.
Sony mit Krampf:
Auch wenn der Monitor zum Glück wieder zurückgekehrt ist – das gefällig gerundete Design und das elegante Mikrofon deuten zunächst über die ungünstige Verteilung hinweg. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber die wichtigen Tasten +/1 und ISO sind ohne Umgreifen oder verkrampfte Finger kaum erreichbar. Der Griff ist angenehm groß, verstärkt das Problem aber noch. Die vorstehende, rechte Gurtaufhängung stört und bohrt sich manchmal auch in die Hand – Also haptisch – ist die Sony Alpha 77, wie alle bisherigen Sony-Alpha Kameras – kein glatter Reinfall.
Selbst wenn Sony jemals führend mit den Objektiven werden sollte und Techniken anbieten könnte, die kein anderer beherrscht – solche Kameras werden mir nie Freude bei der Arbeit, beim Fotografieren machen und mich immer nerven. Das hatte ich auch schon bei der Alpha 900 festgestellt, sie ist einfach keine Kamera mit der ich gerne arbeite und liegt nur gut in der Hand, solange ich nicht an die Drucktasten heran muß.
Der Mensch kann sich an vieles gewöhnen, sich mit vielem abfinden – aber nur so lange es nichts Besseres gibt! Und Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Panasonic und Sony-Nex-Kameras sind einfach haptisch erheblich besser!
Deshalb fallen auch die neuesten SLT-Kameras 65 und 77 bei mir unten durch!
Jetzt kann sie nur noch die Technik, der Sensor oder das Objektivsortiment retten…
Auch wenn der Monitor zum Glück wieder zurückgekehrt ist – das gefällig gerundete Design und das elegante Mikrofon deuten zunächst über die ungünstige Verteilung hinweg. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber die wichtigen Tasten +/1 und ISO sind ohne Umgreifen oder verkrampfte Finger kaum erreichbar. Der Griff ist angenehm groß, verstärkt das Problem aber noch. Die vorstehende, rechte Gurtaufhängung stört und bohrt sich manchmal auch in die Hand – Also haptisch – ist die Sony Alpha 77, wie alle bisherigen Sony-Alpha Kameras – kein glatter Reinfall.
Selbst wenn Sony jemals führend mit den Objektiven werden sollte und Techniken anbieten könnte, die kein anderer beherrscht – solche Kameras werden mir nie Freude bei der Arbeit, beim Fotografieren machen und mich immer nerven. Das hatte ich auch schon bei der Alpha 900 festgestellt, sie ist einfach keine Kamera mit der ich gerne arbeite und liegt nur gut in der Hand, solange ich nicht an die Drucktasten heran muß.
Der Mensch kann sich an vieles gewöhnen, sich mit vielem abfinden – aber nur so lange es nichts Besseres gibt! Und Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Panasonic und Sony-Nex-Kameras sind einfach haptisch erheblich besser!
Deshalb fallen auch die neuesten SLT-Kameras 65 und 77 bei mir unten durch!
Jetzt kann sie nur noch die Technik, der Sensor oder das Objektivsortiment retten…
Der SUCHER:
Kaum jemandem wird auffallen das er durch einen hochauflösenden (2 MP) Bildmonitor anstatt durch den guten alten Prismen-Sucher schaut. Erst wenn Sie ein Objektiv mit Lichtstärke f: 5,6 einsetzen und in dunkle Ecken schauen, wird Ihnen ein Licht aufgehen. Dann wird offensichtlich, wie gut und vorteilhaft diese neue Sucher-Generation wirklich ist. Das sichtbare Motiv wird nicht dunkel sondern sogar heller und ist bestens beurteilbar.
Der Sucher ist einfach klasse, er spiegelt auf Wunsch alle nur erdenklichen Informationen ein, zeigt das eben gemachte Bild oder den Film, kommt sowohl mit hohen Kontrasten als auch mit konturlosen Scenen klar – das ist die wirklich echte Innovation, die ab jetzt Canon und Nikon noch brauchen.
Die Zeit der DSLR-Technik und der Prismensucher, die Pentax einst erfunden hat ist vorüber.
Panasonic hat den Anfang gemacht (in Systemkameras und Olympus und Sony haben die Sucher konsequent verbessert.)
Für mich ist ein schneller, höchst präzisier Autofokus, der mit allen Objektiven schnell arbeitet, bewegten Motiven folgen kann, mich bei wenige Kontrast/Licht und beim Einsatz von Konvertern nicht im Stich lässt – besonders wichtig an allen Kameras!
Sony bewirbt 19 Sensoren mit 11 Kreuzsensoren, das klingt nicht schlecht, aber Canon und Nikon bieten nicht umsonst über 40 Sensoren an. Sony verteilt sie ungünstig in der Bildmitte, so das sie bei der Komposition wenig helfen. Sony hat alte Methoden aus der Canon-Mottenkiste gekramt und die SLT-Technik mit zusätzlichem Glas im Strahlengang vor dem Sensor wieder ausgegraben. Damit erreichen Sie durch ein drittel Lichtverlust (!) auf dem Sensor, dass alle Motive auch über den Monitor schnell fokussiert werden können.
Sony setzt ein spezielles Glas (vergütete, dünne, teildurchlässige Folie) in den Strahlengang, an die Stelle des bisherigen Klappspiegels und kann so einen Teil des Lichts für die Autofokus-Berechnung abzweigen. Dadurch fällt der bisherige, aufwendige Spiegelmechanismus weg und so kann eine dauerhaft schnelle Fokussierung auch bei Monitor-Fotografie (Live-View) sichergestellt werden. Die Auslösegeräusche sind außerdem deutlich leiser, es können sehr schnelle Bildserien (12 B/Sek) mit kontinuierlichem Autofokus realisiert werden und es entstehen keine Dunkelpausen mehr durch den bewegten Spiegel, wie bei allen anderen DSLR-Kameras. Dadurch fällt auch das bisherige DSLR-Sucherprisma weg und wird durch einen Sucher-Monitor mit bisher höchster 2 MP Auflösung ersetzt. Der Lichtverlust im Sucher ist nicht mehr spürbar, da dieser seine Helligkeit elektronisch regelt.
Das Geheimnis des besten Autofokus besteht aus vielen Komponenten. Viel Licht oder Kontrast, ein entsprechend schnelles AF-Objektiv, der AF-Kameraeinheit mit seinen hochempfindlichen kreuzförmigen AF-Sensoren und der Kameraberechnung im Prozessor. Schaut man sich die neuesten und besten AF-Systeme genau an sind zwei Komponenten besonders wichtig, das AF-Objektiv mit Ultraschall-Motor und die Lichtempfindlichkeit der AF-Sensoren.
Die Lichtempfindlichkeit wird in einem Bereich in EV angegeben, bei einfachen Kameras liegt der meist bei 0 EV bis 18 EV, der kleinste Wert ist entscheidend für die Fokussierung mit wenig Licht/Kontrast. Die beiden modernsten Systeme Olympus E-5 & Canon Eos 1D X, die auch bei geringstem Kontrast und in dunkelsten Ecken oft noch die Schärfe finden (auch ohne Hilfslicht) arbeiten bis -2 EV!
Zum Vergleich: Canon Eos 7D = -05 EV; Canon Eos 5D MK II = -0,5 EV; Canon Eos 1D = -1 EV; Nikon D300s; D7000; D3x; D3s; D700 = -1EV / Pentax K5 = -1 EV.
Das liest sich, als seien es kleine Unterschiede, zwischen -1EV und -2EV – in der Praxis sind das aber Welten und die Olympus hat diesen Wert als erster geknackt und kann sogar mit 2x Konverter an lichtstarken Objektiven noch fast verlustfrei fokussieren und auch dann noch scharf stellen wenn fast kein Kontrast, kaum noch nicht vorhanden ist. Diese Leistung werden jetzt auch die neuen Canon Kameras bringen. Nikon, Pentax und alle Sony Nex, Panasonic G und Samsung NX-Kameras sind von dieser AF-Leistung noch weit entfernt. Die Sony Alpha 77 wird mit -1 EV angegeben, während bisherige Sony-Kameras einschließlich Alpha 900 immer bei 0 EV fest hingen.
Für die Sony Alpha-SLT-Kameras kommt erschwerend hinzu, das nur ein Teil des Lichts zum AF-Sensor gelenkt wird und ich konnte schon im Büro feststellen, das die Alpha 77 größere Schwierigkeiten in dunklen Ecken hat.
Also beim Autofokus, nicht wirklich viel Neues. Mir fällt auch immer auf, das die Kollegen den AF mit 5,6/18-55 mm oder 2,8/16-50 mm oder allenfalls mal mit einem 5,6/70-300 mm testen und ihn für toll befinden. Nur das mit solchen Objektiven und Brennweiten praktisch jeder AF bei gutem Licht gleich schnell ist. Die Unterschiede zeigen sich ja erst mit 2,8/300 mm; mit 4,0/500 mm; mit 2,8/70-200 mm und Konvertern, mit 1,4/85 mm, mit den Macro-Onbjektiven – und da hinkt Sony noch immer sehr hinterher, schon durch die Objektive und deren AF-Motoren – die nicht mit Canon Eos II und Olympus SWD-Technik konkurrieren können.
Sony ist mit Canon zweifelsfrei der größte Sensor-Produzent und baut Sensoren für Handys bis Vollformat-DSLR-Kameras für Nikon, Pentax, Apple und viele andere Firmen. Sony beherrscht die Fertigung sehr gut, aber in Sony-Kameras fällt immer wieder auf, das Firmen wie Nikon und Pentax die Abstimmung besser beherrschen und aus Sony-Sensoren sichtbar mehr Leistung und weniger Bildrauschen heraus kitzeln. Ich finde besonders den 16 MP Sensor wie er jetzt in der Sony Nex 5n, der Pentax K5, der Nikon 7000 und der Alpha 580 angeboten wird sehr gelungen. Kein anderer Halbformat-Sensor rauscht auch so wenig bei hohen ISO-Empfindlichkeiten ab 6400 ISO.
Doch der neue 24 MP Sensor verhält sich da ganz anders, er ist auf Auflösung getrimmt und macht schon bei 1600 ISO keine Freude mehr. Ich fürchte das wir bald auch Nikon- und Pentax-Kameras mit diesem hoch auflösenden Sensor erleben, der in der Praxis nur sehr selten, bei pingeligem Arbeiten vom Stativ mit optimaler Blende einen kleinen Bild-Gewinn bringen, erleben.
Für die Tier- und Action- und Sport-Fotografie sind rauscharme 1600 ISO fast schon das untere Limit und daher ist die Alpha 77 leider unbrauchbar.
Schade, dass Sony in alle beide Kameras den falschen Sensor mit 24 MP baut, die 65 hätte mit 16 MP ein Hit werden können.
Sony Alpha 77 und Alpha 65
Die abgespeckte Alpha 65 ist für mich völlig uninteressant, noch schwächerer AF, langsamerer Verschluß, weniger haltbar. Doch auch die Alpha 77 zeigt mir, der Zug DSLR längst aus dem Bahnhof raus und es macht für die allermeisten fotografischen Anwendungen heute Sinn sind sich eine Systemkamera zu kaufen und keine DSLR mehr. Sony präsentiert nun schlussendlich mit der Alpha 77 Jahre zu spät die Kamera, die das System von Anfang an gebraucht hätte um wirklich erfolgreich zu sein und an Renommee zu gewinnen.
Und doch hat Sony mindestens 2 Fehler im System, 24 MP sind viel zu viel für Halbformat und Sony hat nicht ein einziges spannendes Objektiv – das man als Fotograf haben müsste, das es bei den Mitbewerbern nicht in besserer Ausführung gibt. Und kaum eines der bisher angebotenen Objektive wird aufgeblendet für 24 MP gut genug sein, sie schwächeln ja schon deutlich bei 16 MP auf dem kleinen Sensor! Und selbst die Alpha 900 war mir auf Vollformat nicht gut genug, nicht mit diesen Objektiven und nicht einmal mit den Zeiss-Rechnungen.
Was Sony hier betreibt ist letztlich alles Zahlenspielerei und Augenwischerei – im wahrsten Sinne des Wortes!
Ich verstehe auch nicht, dass Sony eine so ambitionierte Kamera wie die Alpha 77 nicht gleich mit Vollformat-Sensor anbietet. Sony hat außer dem 2,8/16-50 mm und 3,5-4,5/16-80 mm Zeiss kein einziges gutes Objektiv unterhalb 85 mm für hohe Halbformat-Auflösungen zu bieten.
Und die kommende Alpha 99 mit SLT-Technik wird sicherlich einen Vollformat-Sensor mit 32 MP oder gar 36 MP bekommen, den dann auch Nikon übernimmt – total verrückte Sony-Welt.
Viel andere Technik, aber das alles macht kein einziges Foto besser.
Sie werden dank aggressiver Werbung Erfolg haben – aber der Dampf geht in die falsche Richtung, noch mehr unsinnige Pixel bei reduzierter Bildqualität.
Besonders bitter ist, dass Sony einen so excellenten 16MP Sensor hat und ihn in die Nex 5n baut und ihn ja auch Pentax und Nikon zur Verfügung stellt!
ABER – bei aller Kritik – Sony ist wenigstens innovativ.
Für mich ist Sony jedoch eher mit dem Nex-System eine spannende Alternative – denn für die SLT-Alpha-Technik kann ich mich nicht begeistern. Bis 300 mm Brennweite ist eine Nex 5n in vielen Punkten die bessere Wahl. Wer nur 2-3 Objektive kaufen will, kauft mit einer Alpha 77 bestimmt eine falsche Kamera.
Wegbereitend ist die Sony Alpha dadurch das sie endlich die alte Spiegelreflextechnik über Bord wirft, einen schönen, hellen Suchermonitor bietet, viel leiser und weicher auslöst und zusätzlich einen schnellen Autofokus für Bilder und Filmaufnahmen über den Monitor bietet. Der große, hochauflösende Monitor ist sehr flexibel einsetzbar, wie bei sonst keiner anderen Kamera!
Ich finde es trotzdem wichtig, das die Schärfe wie beim Olympus Pen, Panasonic Lumix und Sony Nex-System zukünftig direkt über den Sensor eingestellt wird.
Letztlich bleibt die Sony Alpha 77 gut gemeint, aber nicht konsequent genug umgesetzt. Wegen der Objektive würde ich jederzeit jedes andere System vorziehen!
Für alle die schon Minolta oder Sony-Alpha Equipment besitzen: Unbedingt dazu kaufen, das bisher beste Sony Zoom-Objektiv im Normalbereich: SAL 2,8/16-50 mm SSM
Aus SPORT-REPORTER SICHT – IST DIE KAMERA NATÜRLICH NICHT WIRKLICH PROFESSIONELL, denn schon bei 8 B/SEK kann man nicht mehr das Motiv im jetzigen Augenblick sehen, weil immer noch die Abfolge der Bildserie gezeigt wird – eine Canon EOS 1 oder NIKON D3 sind in vieler Hinsicht schneller und präziser. Der Autofokus AF-C kann bei bewegten Objekten und schnellen Bildfolgen nicht mit den Bildergebnissen einer Canon Eos 1D mit 2,8/70-200 mm oder gar den Super-Tele-Objektiven von Canon oder Nikon mithalten. Wenn die Hälfte aller Fotos leidlich scharf werden ist das schon viel! Früher erreichte ich mit der Nikon D3s; D700 und D300s die größte scharfe Bildausbeute bei 5 B/Sek mit einem 2,8/70-200 mm oder 2,8/400 mm – mittlerweile ist die Trefferquote mit der Canon Eos 7D oder 1D mit gleichen Objektiven noch einmal höher.
Da muß die Alpha 77 noch viel üben und bessere, schnellere Objektive bekommen…
Auch ist nach 14 Bildern im schnellen Serienmodus bereits der Speicher voll, ganz gleich ob in RAW oder JPEG aufgenommen und selbst im langsamen Serienmodus ist bereits ab 20-24 Bildern Schluß mit schneller Speicherung. Die Sony Alpha 77 kann hier nicht einmal mit der Canon Eos 7D oder Nikon D300s oder Nikon D700 oder Olympus E-5 konkurrieren.
Der Bildstabilisator ist gut, bringt aber nur 2-3 Stufen Gewinn, die 24 MP fordern hier Tribut, denn um ein wirklich verwacklungsfreies Bild zu erhalten muß der Steady-Shot jetzt noch mehr leisten. Canon und Nikon Kameras sind mit aktuellen IS und VR Systemen hier auch im Vorteil.
Außerdem würden Profis, die sich jeden Tag auf die Kamera und Objektive verlassen können müssen, keine Sony Alpha 77 kaufen und auch die bisherigen 5,6/11-18 mm; 1,4/85 mm; 2,8/70-200 mm und 2,8/300 mm Objektive wären zu langsam und nicht auf neuestem technischen Stand. Es fehlt ein besonders ein 4,0/10-24 mm und viele weitere Festbrennweiten und auch das 2,8/16-50 mm muß sich erst bewähren – so bleibt Sony-SLT-Technik immer Amateuren und Fans vorbehalten!
Man wird auch den Eindruck nicht, los, dass Sony mit der 77 mehr eine Video-Foto-Reporter-Kamera konstruieren wollte – denn in Sachen Videofilmen ist die 77 den Mitbewerbern bis auf Panasonic, voraus. In Zukunft werden wir natürlich immer mehr Filmchen zu sehen bekommen und das wird von Sonys Live-View Technik und dem toll beweglichen Monitor sehr erleichtert.
Die andere Sicht:
Wenn ich noch ein großes Alpha oder Minolta Dynax-System hätte:
Die ganzen letzten Alpha Kameras konnten mich alle nicht überzeugen, weder die Alpha 550, 580, noch die 55, 33, die 850 und schon gar nicht die inzwischen veraltete Alpha 700. Die Alpha 900 hatte ich ein Jahr, sie war mir zu laut, zu groß, zu schwer, nur gut in RAW, rauschte zu sehr und es gab zu wenig Objektive.
Wenn ich heute meine Alpha-Ausrüstung weiter führen wollte, fiele meine Wahl ganz klar auf dies Alpha 77!
Sie bittet endlich das moderne Gehäuse mit schnellerem Autofokus – in schnellen Bildserien – in vielen Situationen, Film-Möglichkeiten, einen tollen Monitor, einen Bildstabilisator für alle Objektive und einen sehr guten Prismen-Sucher-Ersatz. Nur die hohe Auflösung und die eingeschränkte Nutzung ab 1600 ISO würden mir etwas Sorgen machen.
Die 77 bietet eine hohe Abdichtung, kann unter vielen Witterungsbedingungen arbeiten, kann mit einem Accu gut 500 – 1000 Aufnahmen realisieren und ist für mehr als 150.000 Auslösungen ausgelegt
Und sie hat große Konkurrenz im eigenen Hause, die Sony Nex 5n rauscht 3 Stufen weniger und löst mit 16 MP trotzdem vorbildlich hoch auf, es gibt den gleichen Sucher als Zubehör und für Brennweiten von 18-200 mm reicht sie sicherlich völlig aus und macht sogar etwas mehr Spaß, weil sie klein und unauffällig ist. Und wer es professioneller mag, den wird die Nex 7 verführen, gleicher 24 MP Sensor mit weniger Schwächen (die Nex 7 rauscht tatsächlich weniger und die Farben sind etwas besser), eine tolle Bedienung mit eingebautem Sucher und die 7 sieht einfach aus wie die Kamera aus der Zukunft!
Ich würde mir nur eine Nex 7 sixteen wünschen mit dem 16 MP Sensor aus der Nex 5N – dann wäre sie spitze!
Angesichts aller Alternativen, finde ich die Alpha 77 spannend, wenn man die ganze Bandbreite aller Brennweiten ausnutzen will, also sich auch das 70-400 mm oder gar das 2,8/300 mm sowie das kommende 500 mm zulegen will.
Doch so bald ein gutes 10-24 mm für die Nex-Serie erscheint – wird NEX immer mehr Boden gewinnen und der Alpha das Leben schwer machen, denn das ist derzeit auch bei mFT zu beobachten.
Ich finde sie zwar mit 1200 € noch etwas zu teuer, aber das reguliert der Markt, sie wird sicher schon bald unter 1000 € zu haben sein.
Was kommt auf die Sony-Fans zu?
Im Frühjahr eine Alpha 99 und endlich das versprochene 4,0/500 mm Apo Supertele und endlich ein konkurrenzfähiges, schnelles Zeiss Tele-Zoom 2,8/70-200 mm???
Siehe Foto – weißes Objektiv!
Sony Alpha & Nex-System –
sieht nach viel aus, doch Teleobjektive ab 400 mm Brennweite sowie hochwertige Weitwinkel-Objektive unterhalb 16 mm Brennweite, sowie neue Macro-Objektive sucht man vergebens. Der Schwerpunkt von Sony liegt bisher auf dem Bereich 16-200 mm Brennweite für APS-C.