Nikon – zurück in die Vergangenheit
Eine völlig überteuerte Sammler-Kamera? Da hat die Nikon-Entwicklungsabteilung sicherlich ganz andere Kamera- und Objektiv-Baustellen zu bearbeiten. Angeblich ist die Kamera bereits seit Weihnachten ausverkauft – klar 😉 fragt sich nur welche Stückzahlen…
Wie verzweifelt ist die Nikon-Konzernführung eigentlich?
Als nächstes kommt eine Entlassungswelle.
Die NIKON Df (digitale fusion) wirkt so ein bisschen wie eine Trotz-Reaktion – alles wird per Software geregelt und Nikon stemmt sich mit Drehrädchen, Knöpfchen, Sucher und Verschluss dagegen. Nikon hat seine Fans immer glauben gemacht, die Kameras seien das wichtigste für die Fotografie – dass waren sie aber nie. Ich habe mir überlegt, ob ich überhaupt Zeilen zu der Nikon Df Vollformat-Kamera schreiben soll – denn ich mag mich nicht am werben für diese seltsame, teure Kamera beteiligen. Selten hat eine Firma einen so unverschämten Preis für eine Kamera gefordert, abgesehen von Leica und Contax und zuweilen auch Sony, weil diese Anbieter mit sehr geringen Stückzahlen und hohen Lohnkosten kalkulieren. Kameras können ja nur günstig zu erwerben sein, wenn sie in großen Massen oder mit viel gewinnträchtigem Zubehör (Objektive, Griffe, Akkus) verkauft werden können. Nikon plant also offensichtlich geringe Stückzahlen, denn sonst sind 3000€ für eine solche Kamera kaum zu rechtfertigen. ich würde freiwillig allenfalls 1500€ dafür zahlen, wenn ich mich noch mit Nikon-System rumschlagen müsste. Sie wird vorerst nur mit AF-S 1,8/50 mm G in schwarz oder Silber verkauft.
Masse läuft nicht mehr (nicht mehr in dem Umfang, die bleibt Smartphones und einigen wenigen Systemkameras vorbehalten) – es wäre also durchaus positiv, wenn sich Nikon zukünftig wieder auf Klasse konzentriert und nicht mehr versucht zahlenmäßig an die erste Geige heran zu kommen. Nikon liefert ja nur Kameras, Objektive und Ferngläser für die Fotografen, während der Marktführer von der Kamera bis zum Drucker, Scanner, Monitor und professionellen Kino-Film-Kameras alles liefert. Nikons Losung heißt FX-DSLR-Technik – Vollformat-Kameras mit Sucher und Spiegelkasten und klassischer Bedienung.
Das wurde in der Nikon Df umgesetzt. Für mich ist sie durch den Sensor eher ein Nachfahre der beliebten Nikon D700. Bis 12.800 ISO liefert sie geringstes Bildrauschen.
Am Sucher-Okular ist immer leicht zu erkennen, wie Nikon die Kamera positioniert – nur die besten Profikameras bekommen den runden Suchereinblick: D700; D3x; D4; D800; Df. Alle APS-C Kameras und die D600/D610 haben ein eckiges Sucherokular. Ein Gewicht von 760g ist ja fern von Leichtgewichten. Die D610 wiegt aber 850g, die D800 sogar 900g.
Das Kameragehäuse wird Profi-Fotografen wie ein aufgeblasener Ballon und trotzdem wenig griffig bis flutschig vorkommen. Sie fühlt sich zuerst nach sehr viel Plaste und dick an, so ohne richtigen Griff, wer kleine Kameras gewohnt ist wird sie vermutlich groß und mächtig finden. Immerhin scheinen wenigstens die Drehrädchen aus Metall zu sein, was jedoch seltsam wirkt an diesem Plaste-Bomber. Viele unterschiedliche Sicherungsknöpfe verhindern ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Werte. ½ Werte lassen sich nicht einstellen und man muss die Finger schon teilweise sehr verdrehen um die Drehschalter bedienen zu können, mit der rechten Hand alleine ist da fast gar nichts mehr machbar. Der Programm-Wahlschalter muss sogar hoch gehoben werden und kann dann erst verdreht werden. Das war früher mal wichtig, heute nervt es und ist eher etwas für Spielkinder als für moderne Fotografen. Der Sucher ist gewohnt gut und Live-View ist möglich, aber der Autofokus ist dann erheblich reduziert und Dunkelpausen sind unvermeidlich. Video ist verpönt. Mit Weitwinkel und Normalobjektiven ist das Handling sicher unproblematisch, schwere Objektive oder gar Tele- und Macro-Objektive möchte ich damit nicht einsetzen. Auf einem Stativ spielt das natürlich keine Rolle und die Kamera nimmt in der Fototasche weniger Platz ein. Ein Hochformatgriff, wie er sonst verfügbar ist wird nicht angeboten und ist auch nicht geplant. Die Df ist in Leichtbauweise konstruiert, nur der Kern ist aus Metall, die äußere Schale ist aus lackiertem Polycarbonat. Sie wiegt mit Akku und Speicherkarte 770g – die Olympus E-M1 wiegt 500g, die Panasonic GH3 = 560g. Die Sony Alpha 7r mit 36 MP Vollformatsensor wiegt = 470g und die D700 wog noch über 1000g – die Umgang mit den Kameras wird leichter. Doch die Objektive bleiben bei allen Vollformatkameras zwangsläufig groß und schwer.
Nikon Df Oberdeck: Der Auslöser eingebettet in den ON/OFF-Schalter ist nach hinten auf die Kamera gerutscht, der kleine, angedeutete Griff bleibt frei von Bedienung. Mit dem Daumen kann jetzt schnell die Bildfrequenz entschieden werden ob S – CL – CH – Q – oder Selbstauslöser notwendig sind. Rechts noch ein kleines Drehrad für die ollen Belichtungsprogramme: P,S,A,M und ein kleiner Knopf rechts außen um das winzige Display zu beleuchten. Darin werden Zeit, Blende, Accu-Leistung und Bildanzahl angezeigt. Links behauptet Nikon stolz, dass die Kamera in Japan gefertigt sei. Eine Stufe höher befindet sich ein ISO-Drehrad und darüber ein Belichtungskorrektur-Rad, beides ist sperrbar. Der große Glassucher ist von außen beledert, eine gute Idee um ihn vor Kratzern und Stössen etwas zu schützen. Was mir sofort missfällt, die Autofokusfunktion ist wieder nicht auf dem Oberdeck, wo sie hingehört.
Das die Drehrädchen wieder da sind und ich die eingestellten Daten nicht mehr nur im Monitor oder im Sucher ablesen sondern auf der Kamera gleich sehen kann, finde ich sehr positiv. Nur bringt das auch wieder die alten Beschränkungen und den alten Blödsinn mit, ⅓ Werte, die heute niemand mehr braucht (im Zeitalter von RAW und digitaler Bildbearbeitung), eine Korrektur von nur +/- 3 Stufen, wo +/- 5 Stufen sinnvoller Standard sind, den doofen Mode-Ring für die Belichtungsprogramme, den man eigentlich nie mehr braucht wenn man in M und mit Auto-ISO fotografiert, ISO-Empfindlichkeit in ⅓ Stufen, eine Verschluss nur noch bis 1/4000 Sekunde, wo längst 1/16.000 Sekunde wünschenswert ist und einen Auslöser der weiter zurückgesetzt auf dem Gehäuse liegt, anstatt auf einem ausgeprägten Griffstück gleich am Zeigefinger.
Ich bin da sicher zu sensibel, aber wenn ich ⅓ Werte bei Fotokameras lese dann fühle ich mich verarscht. Denn schon vor 30 Jahren waren ⅓ Werte bei Belichtungszeiten und erst recht bei Blendenstufen und Belichtungskorrekturen ziemlicher Nonsence, aber beim Diafilm waren kleinste Unterschiede manchmal hilfreich. Doch bei Digitalkameras, die ja letztlich ohnehin stufenlos arbeiten sollten und die sowohl bei JPEG und erst recht bei RAW-Dateien locker Belichtungskorrekturen bis 2 Blenden verkraften, spielen ⅓ Werte letztlich gar keine Rolle. Diesen Hang zu kleinsten Werten, auch im Sport – werde ich nie akzeptieren und verstehen – in der Wissenschaft ist es ganz anders, da können Werte und Unterschiede gar nicht klein genug sein.
Die Rückseite der Nikon sieht aus wie die meisten anderen Nikon-Kameras auch – kein beweglicher Monitor, die Knöpfe links und der AF-Kontroller rechts. Immerhin gibt es wieder einen runden Suchereinblick, aber ohne einen Sucherverschluß. Filmen soll die Df auch nicht können.
Der kleine Accu-Schacht war ein Fehler und die Kombination mit dem SD-Speicherkarten-Platz sowieso – das wird keinem Nutzer gefallen. Ein großer Accu bedeutet immer noch eine lange Kameranutzung ohne Nachladen, ein kleiner Accu ist bei dieser Art Kamera nicht sinnvoll.Die blödsinnige Gurtaufhängung funkt auch noch dazwischen und wird immer behindern, besonders wenn man einen Gurt befestigt. Von oben betrachtet ist das Gehäuse mit vielen Treppenstufen versehen – schön sieht anders aus. Der belederte Prismenkopf ist dagegen eine nette Idee um ihn etwas vor Schrammen zu schützen – mal sehen wie schnell sich das Kunstledermaterial ablöst…
Die Nikon Df erlaubt eine schnelle Verstellung der Bildfrequenz bis hin zur Spiegelvorauslösung.Der kleine Monitor wirkt hässlich, da hätte es doch sicher schönere und funktionalere Anzeigen gegeben, schließlich sind LEDs schon lange erfunden.
Wenn Nikon jetzt damit ködert, daß sogar Non-AI Nikkore aus den fünfziger Jahren an diesem Kameragehäuse voll eingesetzt werden können ist das sicher eher lustig gemeint. Denn alte Gaußtypen werden sicher ein Bild auf den modernen Sensor projizieren, doch über Schärfe, Randauflösung etc. sollten wir da besser nicht nachdenken. Allenfalls alte Macro- und Fisheye-Konstruktionen könnten da noch etwas Leistung zeigen. Aber wer hat noch Objektive aus den 60iger und 70iger Jahren herum liegen?
Der Sucher mit rundem Profi-Okular zeigt im Gegensatz zur D700 endlich wieder 100%, ist aber bei der Vergrößerung baugleich mit (D610, D800 und D4) und deutlich kleiner als der einer Nikon F3 oder Canon Eos 1Dx oder Sony Alpha 900.
Bleibt zu hoffen, dass die Fotografen mit dem 16 MP Vollformat-Sensor auch lange voll zufrieden sind. Für hohe Empfindlichkeiten ist das positiv, für Landschafts- & Architektur- & Studio-Arbeiten ist das eher negativ, denn die haben sich alle an 36 MP gewöhnt und wollen bald 60MP – wozu auch immer. Nachdem Nikon Sony folgen musste und seine Halbformat-Einsteiger-Kameras sogar mit 24 MP ausstattete und für Berufsfotografen die Messlatte auf 36 MP Vollformat gelegt hat, sind diese 16 MP auf Vollformat nur konsequent um eben auch niedriges Bildrauschen und feinste Farben bieten zu können.
Verzeihung liebe Nikon-Designer – Schön sieht anders aus. Mir ist das zu sehr Vintage. Vier Jahre Planung bis zur Realisierung? Was Olympus so nebenbei im Handstreich schafft?
Dazu passend das AF-S 1,8/50 mm G auf Vintage getrimmt, mit Chromring und deutlich genarbtem Scharfstellring – ok, das gefällt mir besser als das übliche Nikkor 1,8/50 iger.
Wer ist Nikon? Wenn ich ich im Internet die Nikon-Fotografen oder die Test-Fans verfolge, wird da oft verschleiert, dss Nikon eine sehr kleine Firma ist, die ihr Geld fast nur mit Fotoprodukten erwirtschaften muss. Ganz anders als die Riesen. die sich viel breiter aufgestellt haben, Canon, Sony, Panasonic und Ricoh-Pentax. Nikon profitiert meist noch vom Ruhm der 60iger, 70iger und 80iger Jahre als Profimarke, doch seit den 90igern ist Canon mit weitem Abstand die einzige Profimarke und seit zehn Jahren machen Panasonic, Sony und Olympus mächtig Druck und entfachen jedes Jahr Neuheiten-Innovations-Feuerwerke. Nikon hat bei den Coolpix-Kameras ganz verloren, die Nikon 1 läuft nur in Asien, Nikon DX strauchelt und Nikon FX ist nur ein winziger Nischenmarkt. Ich will Nikon als einen der großen und besten Glashersteller nicht kleinreden, aber das ständige grossreden finde ich wenig zweckmässig – Nikon ist seit langem eine respektable Nummer 2 im Fotomarkt – wenn auch mit deutlichem Abstand. Nur bei den Objektiven können sie teilweise mit besseren Leistungen glänzen (WW-Bereich) bei Kameras sind sie schon lange keine Trendsetter mehr – diese Rolle teilen sich Olympus, Panasonic und jetzt auch Sony. Das Problem für Nikon, die alten Stammfotografen brechen langsam weg, die Generation, die mit dem EOS-System gross geworden ist, hat heute die Zügel in der Hand und die jüngeren Fotografen haben keine Berührungsängste vor Sony, Panasonic und Olympus. Da sind Werbekampagnen wie “I am Nikon” und “Nikon für Profis” wirklich lächerlich.
Eigentlich müsste ich hier allen raten endlich Kameras, Objektive und Zubehör von Nikon zu kaufen, doch Nikon macht es besonders zur Zeit allen sehr schwer sich für Nikon und gegen anderer Hersteller zu entscheiden. Die Werbung und Außenwirkung der Firma finde ich unter aller Sau, das Objektivsystem leidet unter jahrzehntealten Versäumnissen, neue Firmware verbietet den Einsatz von fremden Zubehör, den neuen Kameras fehlt die Zukunftsstrategie und oben drauf gibt Nikon auch noch die Losung aus, „Wir halten am Alten fest und bekennen uns zu DSLR-Vollformat“. Dazu müsste die Firma enorm schrumpfen, denn der Anteil an Fotofreunden, die bereit sind 5000€ und mehr für eine kleine, große Kamera-Ausrüstung auszugeben, ist verschwindend klein. Und besonders Nikon hat in dem letzten Jahrzehnt sehr auf Massenware gesetzt, Massenware die sich jetzt nur noch schleppend verkauft, die Nikon-Lager sind voll mit Einsteiger-DSLR-Kameras und 18bis-Zoom-Objektiven. Und diese ganzen Produkte von Nikon sind fern der Möglichkeiten die heute Panasonic, Olympus, Sony, Fujifilm und Samsung bieten.
Natürlich sind es nur „Kleinigkeiten“ an denen man am Ende festmacht, ob man eine Kamera oder gar eine Marke gut findet und gerne für seine Fotografie einsetzt. Alle Kameras des Marktes können, wenn man sie beherrscht, tolle Fotos in Dateien verwandeln und ich will keinem den Spaß an seiner Nikon verleiden. Nur für mich kommt in diesem Leben keine Nikon mehr in Frage. Ich hatte die FA, die F3, die F4, die F401; die F90x, die F100; die D100; die D2h; die D300 und danach reichte es dann auch. Das F-Bajonett stört mich bis heute. Die Anfassqualität und die Bedienung einer D800 gefällt mir nicht, eine langsame Kamera mit hoher Auflösung und hoher Dynamik bei deutlichem Bildrauschen brauche ich nicht und Nikon hat kaum ein Objektiv, das ich haben müsste. Und Nikon Deutschland hat mich die letzten 10 Jahre unbeschreiblich enttäuscht, Service, Pressevertretung und Marketing zählen für mich zum schlechtesten in der deutschen Fotoscene.
Nikon geht es schlecht, aber ich werde ihnen keine Träne nachweinen, wenn sie sich auf DSLR-Vollformat zurückziehen, bevor sie ganz zerschlagen werden.
Wenn man genügend Rücklagen hat, Nikon-Fan ist und etwas besonderes will, ist die Df sicher eine spannende Kamera, ich für mich habe nur festgestellt, dass Kameras oft schon nach einem Jahr hoffnungslos überrundet werden, es dann neueres und besseres gibt und da ziehe ich für mich eine Preisgrenze, ich kaufe mir keine D4, keine 1Dx und auch keine Df mehr, denn diese Kameras sind einfach jenseits 2000€ viel zu kostspielig, für die 1-2 Jahre in denen man sie meist am intensivsten verwendet. Außerdem habe ich den Eindruck, dass ähnlich wie Olympus bisher, Nikon extrem an der Preisschraube dreht und sich ein vielfaches der Entwicklungs- & Produktionskosten schnell reinholen will um Defizite (Nikon 1) auszugleichen.
Canon hat ja auch die Notbremse gezogen – Sony und Panasonic haben einfach die besseren Produkte – die auch gekauft werden, nur fehlen besonders bei Sony die Objektive, daher können die noch keinen echten Vorteilen aus ihren Innovationen ziehen. Das cleverste Produkt ist die Sony Alpha 3000 – ein Plastebomber mit richtiger Griffigkeit, wenn in dieses Gehäuse die Technik einer Alpha 7 kommt – und Objektive die gut genug sind, dann wird es Nikon sehr schwer haben seine Kunden zu halten.
Der Witz ist doch, dass nicht die Kameras klein und leicht werden müssen, sondern die Objektive und das gelingt erstmals dank Spiegelfreiheit und kleinem Auflagemaß, Die Firma die das nach Leica am konsequentesten zum fairen Preis umsetzt wird Marktführer – das Rennen ist total offen. Das festhalten am Spiegel ist ein Irrweg und technisch in vielen Bereichen (nicht allen) schon überholt, wenn Canon und Nikon und Pentax das nicht verstehen, müssen sie in Zukunft Zitronen verkaufen.
Ich habe gerade die Olympus E-M1 – 55 Bilder mit RAW in Folge, schnellster, treffsicherster AF aller Kameras des Marktes und eine BQ die auch bei 3200 ISO noch über Zweifel erhaben ist, wenn da schnelle Teleobjektive nachkommen (in Planung) dann wird jeder erkennen wie veraltet DSLR schon ist.
Aber es bleibt natürlich noch lange im Markt und lässt uns die Freiheit so zu fotografieren, wie es uns beliebt.
Nikon scheint durch die Bindung der Ressourcen in die Nikon 1 seine letzte Chance zu verspielen – das Geld fehlt für ein spiegelfreies System mit größerem Sensor und ganz neue Objektive für ein kürzeres Auflagemaß – während Canon das Geld dafür aus anderen Geschäftsfeldern erwirtschaften kann, ist Nikons Tür da verschlossen. Canon hat mit der EOS M1 auch einen Flop gelandet, aber der Sensor passt und die Objektive sind super, der Grundstein in die Zukunft ist gelegt und mit den Objektiven sieht sie rosig aus, die brauchen da nur noch Kameraprodukte mit Sucher, die alle wollen.
Für Nikon sieht das düster aus und die DSLR-FX-Technik ist nicht zukunftsfähig.
Man erinnere sich an die vollmundigen Beteuerungen, “Nikon braucht kein Vollformat”, es kam nach vielen Jahren Verzögerung doch und wurde in das zu kleine Bajonett gequetscht oder “Nikon’s Teleobjektive brauchen kein VR” … der Rest ist Geschichte. Nikon hat immer die modernste Technik falsch eingesetzt (sie waren ja die ersten mit VR in einer Coolpix) oder deren Nutzen nicht eingesehen. Ich bin sicher, Nikon ohne spiegelfreie Halb- und Vollformat-Kameras mit eigenen, leichteren Objektiven – hat keine Zukunft.
Die Nikon Df ist zu kostspielig und ein fauler Kompromiss, die D600 und D610 haben erhebliche Probleme mit Verschmutzungen in der Kamera und einen kastrierten AF. Es war wieder kein gutes Jahr für Nikon, die ersehnte D400 kam nicht und die D7100 kann mit dem beschnittenen RAW-Speicher und der verspielten Bedienung nicht alle zufrieden stellen. Eine D610 ist ein Missgriff, einen Fehler mit einem weiteren Fehler schnell austauschen – das funktioniert nicht – die D610 braucht kein Mensch. Die D4 spricht ohnehin nur wenige Käufer an, weil sie extrem teuer ist und sich so teuere Kameras nur selten lohnen. Die D800/D800s ist bei Pixelfans beliebt und sicher die spannendste Nikon Kamera dieser Tage – auch wenn ich sie haptisch überhaupt nicht mag und ich nie länger damit fotografieren wollte (dann lieber eine Sony Alpha 7R!). Ein noch größeres Debakel kündigt sich für Nikon mit der Df an – wer soll so eine teure Kamera kaufen? Nikon muß verrückt sein, wenn sie denken das viele Menschen 3000€ für eine Kamera ausgeben, die eine skalpierte D4 sein will und allenfalls 1500€ kosten sollte.
Bei den Einsteigerkameras blickt keiner mehr durch, 5 Gehäuse tummeln sich in den Märkten: D3100; D3200; D5100; D5200; D5300 – da fragt sich jeder zurecht was er denn kaufen soll und welche Unterschiede es gibt. Und die Preisunterschiede sind zu gering um wirklich Kaufentscheidungen zu erleichtern. Wenn kommt nur die D5300 in Frage und die ist sehr beschnitten, so dass eine gebrauchte D7000 schon wieder meist die bessere Wahl ist.
Also bei Nikon sehe ich schwarz, die D800 (wer glaubt das er die Auflösung nutzen kann) oder die D7100 (wer nicht viel mit RAW arbeitet) sind die beiden einzigen Kameras die vielleicht interessant sind.
Wenn Nikon nicht bald eine gute, ausgewogene D8000/D9000 (D300 Nachfolger) für unter 2000€ bringt, werden sie viele Käufer an Sony und Canon verlieren. Ich denke auch, das eine D9000 noch im Frühling 2014 beim Händler steht, genauso etwas später eine Canon EOS 7DII. Die D300s brachte nichts entscheidend Neues und die D9000 muss liefern – sie muss einen beweglichen Monitor mit schnellem LiveView und ohne lange Zwangspause bei Serienbildern und eine ganz neue AF-Qualität auch bei Live-View bieten. Der Sensor ist gesetzt – ein Sony mit 24 MP – mal wieder – besser wäre ein Neubeginn mit eigenem Sensor und endlich weg von 2:3 – oder zumindest ein neuer Sensor von Fujifilm – aber dafür fehlt Nikon wohl der Mut.
Für das kommende Jahr ist eine D4x vorhersehbar mit höhere Auflösung, auch ein Nischenmodell für wenige. Die Nikon D4 verkauft sich schon nicht sonderlich gut, kaum einer wechselt von der D3 oder D3x zur D4 – da ist wenig echter Vorteil – Nikon Fotografen kaufen lieber die D800. Canon hat an der D1X wirklich alles erneuert und verbessert und seine Fehler ausgemerzt, Nikon braucht ein konsequent neues Profi-Modell, eine D4x mit beweglichem Monitor und 36 MP und 6 B/Sek für unter 5000€ . Alles andere wird genauso wenig Erfolg haben wie eine drastische Preiserhöhung.
Nikon bekennt sich zur veralteten Technik mit Spiegel und Prisma und bräuchte trotzdem unbedingt eine Kamera wie die Sony Alpha 7r. Und je länger sie damit warten, desto mehr Kunden und Marken-Anhänger orientieren sich anders.
Auch die Strategie, die lästigen Drittanbieter von Zubehör loszuwerden (neue Firmware für alle aktuellen Kameras, die Sigma, Meike, Phottix und allen anderen Probleme bereitet) ist sehr unglücklich und führt mehr zur Verwirrung und zum Unmut gegen Nikon – als zu mehr Nikon-Profit.
Obelix hätte recht, wenn er sagt: “Die spinnen die Nikon-Leute!”
Nikon ist von der Panik erfasst, die Verkäufe der Nikon 1 rechnen sich nicht, in Amerika wird das System gar nicht angenommen (die wollen große Kameras und nicht kleinere – siehe ihre Trucks – make it big!) und in Europa auch nur sehr zögerlich und wenn nur zum halbierten Preis. Der echte Vorteil ist eben nicht erkennbar, der Sensor einfach zu ungewohnt klein, die Objektive viel zu teuer. Das System mit APS-C oder gar mFT-Sensor wäre hingegen ein Hit, vermute ich. Nikon’s DSLR-Verkäufe sind ebenfalls eingebrochen – Verluste auf ganzer Linie und kaum etwas um das abzufangen. Ferngläser und Objektive alleine können den relativ kleinen Fotohersteller kaum in das nächste Jahrzehnt retten. Ich denke auch, das es ein Fehler ist, die Sensoren von Sony zu kaufen, Nikon bekommt die BQ zwar etwas besser hin, aber wie gut wäre Nikon erst mit eigenen Sensoren?
Mit Objektiv-Neuvorstellungen war Nikon in den letzten Jahren fleissig und hat einiges aufgeholt und bleibt stark im WW-Bereich. Dieses Jahr kam ein 5,6/18-140 mm DX, dass niemand braucht, ein preiswertes 4,5/18-35 mm DX und ein 1,4/58 mm FX was völlig überteuert und unsinnig scheint. Ein gelungener Witz ist das 5,6/800 mm für 18.000€ – wer soll das kaufen? Was soll ein 800er, wenn alle Super-Tele-Fans sich ein 5,6/300-800 mm VR Zoom wünschen?
Nur das 5,6/-80-400 mm VR war ein wichtiges und extrem gutes Update. Dennoch, im Objektivbau hat Olympus allen gezeigt wie es geht, Canon ist unangefochten bei allen TSE-, Tele- & Tele-Zoom-Objektiven Vorreiter; Sigma ist der Brennweiten-Innovator der Branche und Zeiss ist wieder da und zeigt neben Leica was tatsächlich machbar ist.
Bei Nikon wäre ich allenfalls zufrieden mit: 2,8/17-35 mm- 4,0/24-120 mm – 4,0/70-200 mm – AF-S 5,6/80-400 mm VR und alles andere gibt es besser oder preiswerter. Allenfalls die Festbrennweiten 1,4/24 mm; 1,8/28 mm; 1,8/50 mm und 1,4/85 mm wären noch interessant. Nikon hat zu viel Masse und zu wenig Klasse produziert. So viele DX-Objektive die keiner will, anstatt lichtstarke oder kompakte Festbrennweiten für DX anzubieten, damit die Fotografen eben auch die Vorteile von DX voll nutzen können. Wo bleibt denn ein leichtes 2,8/35-150 mm DX? Und sogar ein 2,0/35-105 mm wäre machbar – das macht alles Sigma – siehe 1,8/18-35 mm und 2,8/50-150 mm. Ein Nikon 2,8/16-55 mm VR fehlt genauso wie ein 4,0/10-24 mm VR, mal von lichtstarken Festbrennweiten ganz zu schweigen.
Nikon scheint gar nicht mehr zu wissen, was Fotografen inspiriert und weiter bringt. Von 2 Dingen hat man nie genug, von Lichtstärke und von Brennweite. Dieses Bild ändert sich aber nun rasch, denn meist ist Blende f:4 bei Zooms oder Blende f:2,8 bei Festbrennweiten der ideale Kompromiss und bei 800 mm Brennweite ist ohnehin Schluss und selbst die können bei 400-600 mm Brennweite leicht durch Ausschnitte erreicht werden. Weil die Software-Elektronik bald alles kann, werden die jetzt viel beschworenen, klassischen Werte (Zeit, Blende, ISO. Schärfentiefe, Belcihtungskorrektur) der Fotografie immer unwichtiger – sehr bedauerlich – aber unaufhaltsam.
Doch Nikon hat weiterhin warten große Baustellen, das AF-S 4,0/300 mm VR ist wichtig; ein 4,5/400 mm VR; 5,6/600 mm VR; 4,0/17 mm PCE; ein 3,5/180 mm Micro VR wird wieder gewünscht; alle Superteles (300-600 mm) müssen leichter und noch besser werden um Canon Paroli bieten zu können.Das 2,8/70-200 mm VR II ist nicht gut genug, das 2,8/24-70 mm braucht VR. Nikon würde ein 3,5/18 mm mit höchster Auflösung gut stehen und ein 1,8/135 mm ist überfällig. Das AF-S 80-400 mm VR ist sehr gelungen (bestes seiner Klasse!) und jetzt sollten AF-S 2,8/35-150 mm VR und AF-S 4,0/50-300 mm VR folgen!
Wenn Nikon weiterhin nur 6-8 Objektive pro Jahr bringt und damit auch Nikon 1 bedient, werden sie es nicht schaffen, alleine Sony versucht in 2 Jahren 20 neue Objektive vor zu stellen.
L I C H T – Sehr gelungen:
+ kleinere und leichtere Vollformat-Kamera
– aber zum hohen Preis (3000€)
KAMERA-GEHÄUSE:
+ großer 100% Glas-Sucher
+ scharfer Monitor
– leider nicht dreh- und klappbar
+ verriegelbare Einstellräder
– leider fummelig und kaum schnell möglich
+ 16 MP Sensor ohne AA-Filter
– 16 MP klingt heute nicht mehr gigantisch viel & Moiree-Bildung möglich
+ Auslöseverzögerung auf Profiniveau
– Verzögerung und AF-Geschwindigkeit bei LV allerdings sehr schlecht
+ Empfindlichkeit bis 12.800 rauscharm
+ klassische Bedienung mit Drehrädern und Tasten
+ Dichtungen gegen Staub und Regen
+ Made in Japan
+ sanfte, leise Verschluß-Auslösung
+ festsitzender Suchergummi / nicht zu leicht verstellbarer Dioptrieausgleich
+ erhöhter Dynamikumfang 11 Stufen
AUTOFOKUS:
+ 39 AF-Fokus Punkte nur in der Bildmitte
+ sehr schneller Single-Autofokus
+ bis 5,5 Bilder pro Sekunde
+ RAW in der Kamera entwickelbar???
Schatten – Was fehlt noch zur Profi-Kamera:
– extrem teure Lifestyle Kamera – sehr hoher Preis
– kleiner Accu mit reduzierter Leistung
– kein 20 mm High-Eyepoint Sucher (nur 15 mm)
– weit verschachteltes Menü
– langsamer, billiger Verschluß – nur 1/4000 Sek
– AF-Felder nur in der Bildmitte
– veralteter Autofokus
– kein AF-Hilfslicht
– kein separater Griff, kein Hochformatauslöser
– wieder kein JPEG 2000 in der Kamera
– nur 1 SD-Kartenschacht im Accufach ist zu wenig
– ISO nur in 1/3 und ganzen Stufen – 1/2 Stufen fehlt
– Blitz nicht eingebaut, keine wireless Blitz-Steuerung
– Bedienung fummelig
– kein schneller Zugriff auf AFC möglich
– hässliche Lederboxen als Kamera-Schutz
– im Serienbetrieb ist Einzelbildauslösung schwierig
– kein beweglicher Monitor
– primitive, störende Gurt-Befestigung
– kein Videodreh möglich
Bei Nikon zieht der Trend Richtung Retrogeist an, sie ist den Kameras der Siebziger Jahre nachempfunden. In der heutigen Auslegung sind es nur 2 Tastschalter die 4 verschiedene Menü-Ebenen erreichen. Auch die Belederung am Sucher und die abgesetzte Wulst zum Kameradeckel u Boden wurden wieder wie früher gestaltet. Und zu meinem persönlichen Leidwesen ist auch die peinliche, schlechte Gurtaufhängung mit ihren störenden silbernen Ösen weiter vorhanden. Hier zeigt Nikon auch kein Einsehen und keinen Fortschritt. Die Canon EOS M, die sich von der Pentax LX inspirieren lies, wird allen zeigen wie man das modern und zweckmäßig ausführt.
Für welche Fotomotive ist die Nikon Df gut geeignet?
Landschaftsfotografie
– dafür ist die Auflösung, die Detail- und Farbtrennung einfach zu gering – hier sollte zumindest eine D800 mit besten Festbrennweiten oder besser eine Mittelformat-Kamera zum Einsatz kommen. Japaner und Nordamerikaner nutzen auch heute noch Aufnahmeformate wie 6×9 cm um Landschaften für die Ewigkeit zu bannen.
Action-Fotografie von bewegten Motiven
– die Df ist nicht die schnellste und nicht die intuitivste Nikon Kamera, sie kann eine D4 nicht ersetzen
Fotografie bei wenig Licht
– hier schlägt sie sich sicherlich sehr gut und kann auch bei 25.600 ISO noch überzeugen und selbst 50.000 ISO sehen nicht wirklich schlecht und verauscht aus.
Porträt-, Mode- und Hochzeits-Fotografie
– die Df hat einen voll brauchbaren Sucher, doch die generelle Auflösung des Sensors, die Tonwert-Trennung und die Detailzeichnung sind recht gut. Die Farbwiedergabe ist toll. Teure Auftragsarbeiten werden meist mit der Leica S oder der Hasselblad bedient.
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