ZEISS hilft Sony auf die Sprünge!
Hoffnung und etwas Enttäuschung – das Sony Nex System hätte ein 2,8/16-80 mm Zeiss in höchster Qualität gebraucht – anstatt dessen kommt dieses Zeiss 4,0/16-70 mm OSS – im Vergleich zum Vollformat-KB nur ein 5,6/24-105 mm.
Aus meiner Sicht lohnt sich eine spiegelfreie Sony-Kamera, ganz gleich ob Voll- oder Halb-Format, nur, wenn vor dem Sensor ein Zeiss Sonnar oder Tessar das bestmögliche Licht sammelt.
Dann kann Sony locker mit Fujifilm mithalten – mit den besten mFT Objektiven konkurrieren und Canon, Nikon, Samsung und Pentax locker auf Abstand halten.
In meinem ersten kurzen Praxistest ist die Abbildungsleistung des eben erschienenen Zeiss Sonnar 1,8/55 mm für rund 1000€ optisch praktisch nicht vom Zeiss 1,4/55 mm Otus zu unterscheiden und ist mit dem Leica 2,0/50 mm Summicron das beste Normal-Objektiv, das je gerechnet wurde.
Ein neues Highlight, das extrem scharfe Normalobjektiv: Zeiss Sonnar 1,8/55 mm für Alpha FE
Es passt an das ehemalige Nex-Bajonett und die Neuen Alpha FE-Vollformatkameras, an den kleinen Sensoren mutiert es zum 1,8/83 mm – also zur perfekten Ergänzung das 1,8/24 mm.
Auch das Zeiss Sonnar 2,8/35 mm ist extrem scharf, schon zu scharf für die Bildaufbearbeitung des Vollformat-Sensors.
SYSTEMkampf:
Sony holt auf! Auch wenn die Kameras und vor allem der AF und die Präzision noch nicht ganz das Niveau von mFT erreicht hat, bei den Objektiven geht es jetzt mit großen Schritten voran. Mit dem 4,0/16-70 mm OSS ZEISS ist die Schärfentiefe bei 16-50 mm vergleichbar groß wie die der 2,8/12-35 mm Objektive bei microFourThirds, mit dem Vorteil des größerem Brennweitenbereichs zum besseren Freistellen. Nachteil ist zwar die halbierte Lichtstärke, aber in der Praxis ist das nicht wirklich so relevant. Ich halte das Zeiss 16-70 mm trotz des saftigen Preises für eine sehr wichtige Neuheit bei Sony, die mFT sehr gut Paroli bietet und wenn noch mehr in der Art kommt, wird es eng für mFT. Denn sowohl das Panasonic 2,8/12-35 mm als auch das Olympus 2,8/12-40 mm kosten kaum weniger als das Zeiss und bieten eine schwächere Freistell-Möglichkeit aufgrund der kurzen Endbrennweite. Die anderen Daten, wie Gewicht, Größe und Abbildungsmaßstab sind weitgehend identisch zwischen mFT und Nex.
Den Vorteil der f:2,8 verspielt mFT wieder, durch seinen kleineren Sensor, der früher und stärker rauscht als die Sony-Sensoren. Wenn Sony jetzt noch eine ausgereifte Kamera mit 24 MP vorstellt und mehr Zeiss-Objektive kommen, lässt sich aus NEX-Aufnahmen mehr heraus holen. Mit der Nex 6 war ich nicht wirklich zufrieden, aber sie ist bisher der beste Kompromiss bei Sony. Eine neue Nex 5T hat wieder keinen Sucher.
Ein Sony 2,8/16-50 mm würde einfach zu groß und zu schwer für die kleinen Nex-Gehäuse, das wäre aber spannend wenn Sony größere Gehäuse mit Nex-Bajonett anbietet – also eine Alpha 65 oder gar 77 als Nex.
Das Zeiss-Zoom kostet rund 1000€ – der Preis ist Hochseil es noch Serienschwankungen hat,
ganz anders als die Zeiss Sonnare 1,8/24mm und 1,8/55 mm.
Um aus den Nex-Kameras Qualität heraus zu locken , kann ich nur die Anschaffung folgender Objektive anraten:
Beste Sony-Alpha (ehem. NEX)-Objektive:
Sony 4,0/10-18 mm OSS (mit Abstrichen bei Schärfe und Zentrierung)
Zeiss 4,0/16-70 mm OSS Vario-Tessar
Tamron 3,5-6,3/18-200 mm VC
Zeiss 1,8/24 mm Sonnar
Zeiss 1,8/55 mm Sonnar
Akzeptable Sony-Nex-Objektive:
Sony 1,8/35 mm
Sony 1,8/50 mm
Sony 3,5/30 mm Macro
Sony 3,5-5,6/18-55 mm OSS
Sony 4,0/18-105 mm G OSS
Sony hat seinen Preis. Unbedingt abraten muß ich von den billigen Objektiven:
Schwache Sony-Objektive:
Sony 3,5-5,6/16-50mm (mechanisch und optisch mangelhaft)
Sony 4,5-6,3/55-210 mm OSS (optisch mangelhaft)
Sony 2,8/16 mm (optisch mangelhaft)
Ebenfalls neu vorgestellt, das Sony Nex 1,8/50 mm OSS Porträt-Objektiv (300€) endlich in schwarz – der silbertrend scheint zu ende zu gehen, dem Himmel sei dank!
Und ein Objektiv für Filmer, mit Powerzoom: Sony 4,0/18-105 mm OSS PZ
Es ist allerdings schon sehr lang (11cm) und 430g schwer. Es wird ab Ende des Jahres für rund 600€ zu kaufen sein.
Die logische Konsequenz: Sony Alpha 3000
Wenn in den USA und Deutschland zu wenig NEX-Kamereas verkauft werden, dann baue ich die Technik eben in ein DSLR-ähnliches Gehäuse ein. Nur ist das hier eine extreme Spardose für rund 400€ mit 18-55 mm NEX-Objektiv kann die Kamera technisch nur vorletzter Stand sein. Immerhin setzt Sony hier erstmals einen 20 MP-Sensor ein. Doch Sucher und Monitor sind von sehr geringer Auflösung udn kaum wirklich für Fotografie geeignet. Die Kamera fühlt sich an wie ein Plaste-Bomber, nichts ist gummiert, nichts weich, kaum Bedienelemente.
Die Idee ist gut, eine griffige Kamera mit Nex-Bajonett und und gewohntem Aussehen mit dem Einsteiger auch angeben können – aber die Umsetzung ist hier katastrophal simpel. Vielleicht fällt Sony ja noch das Gehäuse der Alpha 77 mit der Technik der Nex 6 ein und das für rund 800€ wird sicher einige Kunden ins Nex-System locken, von allem aus den USA, die ja mehr Schein als sein gewohnt sind.
Der neue 20 MP Sensor lässt sich noch nicht beurteilen, aber sonst ist die Kamera eher ein Schaf in Wolfs-Verkleidung – schon peinlich womit Kunden eingelullt werden.