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Filo Rings

6. November 2014
Kamera – System – Unterschiede

Das einzige was die Menschheit erfunden hat – um die Zeit anzuhalten –

ist die FOTOGRAFIE.

Die echte Zeitmaschine, die H.G. Wells so wunderbar beschrieben hat – ist in Wahrheit die FOTOGRAFIE!

Verschwenden Sie Ihre Lebenszeit nicht mit Firmen-Werbe-Gequatsche, nicht mit Werbe-Philosophien, nicht mit Internet-Gerüchten und Werbe-Tests.

Ein Smartphone kann spontane Augenblicke festhalten und mit Filtern und Programmen kann etwas Kunst suggeriert werden – doch mit Fotografie hat das bisher nur sehr wenig zu tun.
Frühere Kompaktkameras waren nicht besser.

Sicherlich gab es Fotografen, die mit Handys und Kompaktkameras Kunst geschaffen haben und es wird sie immer geben, einige wenige, die jedes Gerät perfekt für ihre Kunst einsetzen.

AF-Kamera-Systeme:

N I K O N
haben:
– die beste hochauflösende Kamera: D810 (Nachteil höheres Bildrauschen und Tonwert-Verlust ab 1600 ISO)
– einen extrem guten Nachführ-AF in einer DSLR (D4s/D810)
– das beste, präziseste Blitzsystem
– die besten Sucher mit rundem Einblick (D4s/D810)
– einen oft sehr guten Pro-Service
– volle Unterstützung aller DX-Objektive auch an FX-Kameras
– einstellbare Vergrößerung des Bildausschnitts

fehlen:
– teilweise extrem große, breite Sonnenblenden die nerven
– kein Einrasten im Format bei den Stativschellen der Super-Tele
– schnelle, leichte Super-Tele-Objektive (4,0/400 mm; 4,0/500 mm…)
– breite Verteilung der AF-Felder

NIKON – die spannendsten Objektive:
– AF-S 4,0/24-120 mm VR – nicht perfekt aber besser als alle anderen
– AF-S 4,0/70-200 mm VR – sehr gut und schnell
– AF-S 4,5-5,6/80-400 mm VR – das beste und teuerste am Markt
– AF-S 1,4/24 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 1,8/28 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 1,4/35 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 1,8/35 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 1,4/50 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 1,4/58 mm – sehr gut, eigene Bildsprache, AF nicht optimal
– AF-S 1,4/85 mm – sehr gut, AF etwas träge
– AF-S 2,8/105 mm VR Micro – sehr gut, aber kaum Konvertertauglich
– AF-S 2,8/400 mm VR FL – leicht, schnell, aber extrem teuer
– AF-S 5,6/800 mm VR FL – leichter, schnell, aber extrem teuer

NIKON-Objektive – was fehlt:

– AF-S 2,8/70-200 mm VR II mit größerem Abbildungsmaßstab und höherer Schärfe bei f:2,8/200 mm
– AF-S 4,0-5,6/100-600 mm VR – (f:4,0 bis 400 mm!) denn das 4,0/200-400 mm ist kaum noch spannend
– PC-E 4,0/17 mm – fehlt
– AF-S 2,8/150 mm Micro – fehlt
– AF-S 2,0/180 mm VR in leichter Bauweise
– AF-S 2,8/300 mm VRN mit besserer Konvertertauglichkeit, Schnelligkeit und Abbildungsmaßstab
– AF-S 4,0/300 mm VR – fehlt
– AF-S 4,0/400 mm VR in Leichtbauweise – fehlt
– AF-S 4,5/500 mm VR in Leichtbauweise – fehlt
– AF-S 4,0/600 mm VR in Leichtbauweise – fehlt

 

C A N  O N
haben:
– die schnellsten Kameras: Eos 1Dx und Eos 7DII
– einen sehr guten Nachführ-AF in einer DSLR (1Dx/70DII)
– die größte Auswahl an Objektiven weltweit
– die besten & preiswertesten Supertele-Objektive
– sehr gute Sucher (1Dx; 5D3, D7II)
– Supertele rasten ein
– oft sehr brauchbare Stativschellen
– breite Verteilung der AF-Felder (7DII)
– volle Ausstattung mit Drucker, Scanner, Fernglas
– größte Gebrauchtangebot
– oft das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
– einen sehr guten Pro-Service

fehlen:
– teilweise schwächeres, ungenaueres Blitzsystem
– teilweise billige Sonnenblenden die nerven
– keine Unterstützung von EFs Objektiven an EF-Kameras
– Kamera-Gehäuse & weiße Objektive verkratzen schnell

CANON – die spannendsten Objektive:
– EF 4,0/16-35 mm L IS – optische Bestleistung und shcnell
– EF 2,8/24-70 mm L II – optisch top, aber ohne IS
– EF 4,0/24-105 mm L IS – nicht perfekt
– EF 4,0/70-200 mm L IS – sehr gut und schnell
– EF 2,8/70-200 mm L IS – spitze und schnell
– EF 4,5-5,6/100-400 mm L IS II
– EF 4,0/200-400 mm x1,4x L IS – sehr scharf, aber auch schwer
– EF 4,5-5,6/10-18 mm IS STM – sehr scharf, sehr preiswert
– EFs 4,0-5,6/55-250 mm STM – sehr gut, schneller AF
– EF 1,4/24 mm – sehr gut, AF etwas träge
– EF 4,0/17 mm L TS-E  – einzigartiges Objektiv ohne AF
– EF 1,4/35 mm – sehr gut, AF etwas träge
– EF 2,0/35 mm IS – sehr gut, AF schnell
– EF 2,8/40 mm STM – sehr gut, AF etwas träge
– EF 1,2/50 mm – sehr gut, optisch nicht perfekt
– EF 1,2/85 mm – sehr gut, eigene Bildsprache, AF etwas träge
– EF 2,8/100 mm L IS Macro – sehr gut, nicht Konvertertauglich
– EF 2,0/135 mm L – sehr scharf , schnell & kompakt
– EF 2,8/300 mm L IS II – bestes Super-Tele auf dem Markt
– EF 4,0/300 mm L IS – preiswert und sehr scharf – IS veraltet
– EF 2,8/400 mm L IS – leicht, schnell, aber extrem teuer
– EF 4,0/400 mm DO IS II – einzigartig leichtes Super-Tele
– EF 4,0/500 mm L IS II – leicht & schnell, perfekt für Tierfotografie
– EF 5,6/800 mm L IS – schnell, lang und unhandlich

CANON-Objektive – was fehlt:

– EF 4,0/12-24 mm L IS fehlt
– EF 4,0-5,6/100-600 mm L IS – (f:4,0 bis 400 mm!) denn das 4,0/200-400 mm ist kaum noch spannend
– EF 2,8/150 mm L IS Macro – fehlt
– EF 1,8/135 mm L IS
– EF 4,5/500 mm VR in Leichtbauweise – fehlt
– EF 5,6/600 mm VR in Leichtbauweise – fehlt

 

S O N Y
haben:

– relativ schnelle Kameras
– schneller Nachführ-AF, aber weniger treffsicher
– sehr schnelles Live-View
– guter, großer Live-View Sucher (A99)
– alle Objektive immer bildstabilisiert
– Supertele-rasten ein
– Unterstützung von Halbformat-Objektiven an Vollformat-Kameras

fehlen:
– kein großes, kein gutes Objektiv-System
– teilweise schwächeres Blitzsystem
– kaum Teleobjektive
– deutlich überhöhte Preise wegen geringer nachfrage
– schwächere Verteilung der AF-Felder
– AF bei wenig Licht unsicher
– oft veraltete Objektivrechnungen mit altem AF
– kein PRO-Service
– Kamera-Gehäuse & weiße Objektive verkratzen schnell

SONY – die spannendsten Objektive:
– AF 2,8/16-35 mm – scharf und halbwegs schnell
– AF 2,8/24-70 mm – scharf und schnell
– AF 2,8/70-200 mm G II  – sehr gut und schnell
– AF 4,0-5,6/70-400 mm G II  – sehr gut und schnell
– AF 1,8/135 mm – sehr gut, AF aber sehr langsam
– AF 2,8/300 mm II – scharf und schnell, aber sehr teuer

SONY-Objektive – was fehlt:

– AF 4,0/12-24 mm fehlt
– AF 4,0/24-105 mm
– AF 4,0-5,6/100-600 mm fehlt
– AF 2,8/100 mm Macro mit schnellem AF fehlt
– AF 2,8/150 mm Macro – fehlt
– AF 4,5/400 mm in Leichtbauweise fehlt
– AF 4,5/500 mm in Leichtbauweise – fehlt
– AF 5,6/600 mm in Leichtbauweise – fehlt

 

SCHARFSTELLUNG:

Heute legen wir durch die Darstellung am Computer-Monitor und die extremste Vergrößerungsfähigkeit einen fast schon durchgedrehten Wert auf Schärfe.
Schärfe setzt sich aber zusammen aus Sensor-Auflösung, Kontrast, Abbildungsleistung des Objektives und Einstell-Schärfe.
Alle Jagd nach den besten Fotos ist vergebens, wenn man nicht die perfekte Einstell-Schärfe erreicht. Mit einem 35 mm Objektiv bei Blende F:5,6 ist das einfach, mit einem 50 mm bei F: 2,8 auch noch gut erreichbar und im Weitwinkelbereich ohnehin nicht so kritisch, da sich aus einiger Entfernung zum Motiv auch der Bereich, der scharf im Bild wieder gegeben werden kann (Schärfentiefe) deutlich ausdehnt.
Ich bin immer auf der Suche, nach dem besten Autofokus – das heißt, auf der Suche nach:
– der höchsten Präzision, den AF ist wertlos, wenn er nicht präzise sitzt
– nicht schnell genug das richtige Ziel findet
– nicht schnell genug dem bewegten Motiv folgen kann
– sich von feinen oder großen vorgelagerten Motiven irritieren lässt

Früher war alles einfach, es gab Schnittbildentfernungsmesser im Sucher, nach denen konnte man sich richten, so lange genug Licht vorhanden war, oder das Objektiv auch lichtstark genug war und es gab Leica Messucher: Der verspricht bis heute die höchste Präzision. Allerdings kann das nur gelingen bei Weitwinkelobjektiven und bei hoher Lichtstärke des Objektivs – also bei geringster Schärfentiefe, ist auch das Leica-System an seinen Grenzen.
Wer Präzision will stellt manuell scharf.
Das stimmt – so weit unsere Augen, der Sucher, die Beleuchtung auf dem Motiv und der Kontrast das zulassen.
Der Spiegelreflexsucher ist bis heute sehr beliebt, man kann ihn ihm die Schärfe beurteilen.
Kann man das wirklich? Mit Teleobjektiven und großen Blendenöffnungen und extrem geringer Schärfentiefe, wie: 1,4/50 mm; 1,2/85 mm; 1,8/85 mm; 2,8/200 mm; 2,8/300 mm; 2,8/400 mm; 4,0/500 mm; 4,0/600 mm; 5,6/800 mm etc. – ist das allerdings extrem schwierig.
Manuell traute ich mir das früher gerne zu, aber perfekt scharfe Aufnahmen waren eher Zufall als gewollt.
Der frühe Autofokus war auch keine so große Hilfe.
Jetzt fast 30 Jahre nach Einführung des Autofokus sollten wir alle Probleme beseitigt haben, leider stimmt das nicht.
Denn das Scharfstellen ist besonders komplex und die Ansprüche sind sehr gewachsen.

Große Schwächen hat auch der modernste AF in den neuesten Kameras immer dann, wenn:
– aus geringer Entfernung mit Tele-Brennweiten gearbeitet wird (1-10m)
– große Blendenöffnung mit sehr geringer Schärfentiefe, eingestellt ist (F:0,95 – F: 4,0 je nach Brennweite)
– generell bei wenig Licht (weniger als LV10)
– bei sehr wenig Kontrast
– mit älteren AF-Systemen im Sucher

Das AF-Phasenkontrast-Verfahren, wie wir es bisher aus SLR-Kameras kennen, ist sehr brauchbar bei viel Licht/Kontrast und hat den Vorteil dank ausgeklügelter Sensorentechnik mit bis zu 65 AF-Felder mit Kreuz-Überlagerung, sehr schnell und oft auch ausreichend präzise zu fokussieren.

Das Kontrast-AF-Messverfahren, wie es in Kompaktkameras und modernen spiegelfreien Systemkameras angewendet wird ist oft nicht so schnell, dafür aber im Nahbereich und bei wenig Licht deutlich präziser.

Es besteht allerdings kein Zusammenhang zwischen Schnelligkeit und Präzision – bedeutet, eine langsame Kamera-Fokussierung ist nicht zwangsläufig präziser.

Außerdem wird bei allen Werbebotschaften über besonders schnelle AF-Kameras immer eins verschwiegen:
Der schnellste AF-Algorythmus in der Kamera ist völlig wertlos, wenn nicht ein ebenso schnelles, perfekt angepasstes Objektiv vor der Kamera sitzt.

Hier haben Systeme mit fest eingebautem Objektiv oft einen Vorteil.
Den Meisten ist bekannt, das es nicht selten zu Problemen mit dem AF kommt, wenn ein herstellerfremdes Objektiv verwendet wird.  Hier mußten schon viele Fotografen mit Sigma-, Tamron-, Tokina- AF-Objektiven bittere Erfahrungen machen, besonders Sigma ist da mit manchen Kameras immer wieder sehr problematisch. Ich bin da mit Canon-Kameras besonders leidgeprüft und verwende, wann immer es geht Canon oder sonst Tamron Objektive.
Wenn also aktuell besonders Sony, Fujifilm und Samsung lauthals damit werben jetzt den allerschnellsten AF mit der allerkürzesten Auslöseverzögerung zu haben – und das obwohl kaum ein hochlichtstarkes Objektiv, oder eins mit 200 mm Brennweite und mehr verfügbar ist.
Also die Rekordleistung bezieht sich immer auf lichtschwache Zooms im WW- und Normal-Bereich – und genau da ist jedes System sehr schnell und meistens zufriedenstellend. Das kann also kaum der Maßstab sein.

Bisher lassen sich aus meiner Praxiserfahrung folgende Objektiv-Kamera-Kombinationen auch in lichtschwachen Situationen und auch bei großer Blende mit viel Brennweite am schnellsten und treffsichersten sind:

sehr häufig unterlegen in Treffsicherheit und Schnelligkeit:
alle 3 Pemtax-Systeme (K, Q, 645) und
Sigma SD1 Kameras können nicht wirklich schnell und auch nicht genau scharfstellen!
Fujifilm-Kameras sind alle deutlich langsamer (inclusive X-T1)!

schnell – aber wenig treffsicher sind:
alls Sony-Nex-Alpha Halbformat Kameras (Alpha 3000;  5100; 6000 und ältere)
alle Sony Alpha 7 Vollformat-Kameras sind besonders langsam
alle Sony Alpha-SLT Kameras (Alpha 77; 77II; 99 und ältere)

teilweise präzise, aber weniger schnell sind:
Canon EOS M System
Canon EOS 6D
Nikon D7100
Samsung NX – System
ältere Olympus Pen Kameras
ältere Panasonic G-Kameras

oft treffsicher mit Teleobjektiv bei Fokussierung im Sucher:

Canon Eos 1Dx/7DII mit 2,8/300 mm L IS II
Canon Eos 70D mit 2,8/300 mm L IS II
(ebenfalls noch schnell mit Verlusten bei wenig Licht und immer wieder mangelnde Präzision: EOS 5D3; 1DIV; 700D; 7D)

Olympus E-M1 mit 2,8/40-150 mm PRO
Panasonic GH4 mit Olympus 2,8/40-150 mm PRO
Nikon D810/D4s mit 2,8/400 mm FL
(ebenfalls noch schnell mit Verlusten bei wenig Licht und immer wieder mangelnde Präzision: Nikon D610; D750; Df)
Nikon Serie 1 (allerdings aufgrund der sehr großen Schärfentiefe durch Faktor 2,7x)
Canon EOS 1Dx/7DII mit Canon 2,8/70-200 mm L IS II und Canon 4,5-5,6/100-400 mm L IS

sehr treffsicher, aber langsam in Serie mit Teleobjektiv bei Fokussierung über Live-View-Monitor:

Canon Eos 1Dx/7DII mit 2,8/300 mm L IS II
Canon Eos 70D mit 2,8/300 mm L IS II

Nikon D810/D4s mit 2,8/400 mm FL
Canon EOS 1Dx/7DII mit Canon 2,8/70-200 mm L IS II und Canon 4,5-5,6/100-400 mm L IS


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