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20. September 2016
PHOTOKINA – Ersteindruck

Photokina 2016

 

Erlebtes und Begriffenes – leider wieder ohne Fotos – das schaffe ich heute Abend nicht auch noch, sorry…

Bevor alles wieder verwischt im allgemeinen Geplapper, hier meine Eindrücke vom ersten Messetag:

Ich war in 6 Stunden einmal durch alle Hallen durch und an jedem Stand vorbei und einige Versuche und Gespräche – das gab es so noch nie.
Gefühlt war die Messe 2014 erheblich geschrumpft und jetzt fühlt sie sich im Vergleich noch einmal um 1/3 weniger an.
Einige große Fehlen, Samsung (sehr bedauerlich – erst jetzt weiß man wie innovativ und stark die NX1 war!), Leica (vor 2 Jahren mit fulminantem Stand ist zur kleinen Profiklitsche in Halle 2.2 unten verkommen und stellt in der Halle ein auf halbierter Fläche nur seltsam kleine, belanglose und extrem scheußliche Fotos aus – Beispiele erspare ich Ihnen lieber), Hama war diesmal nicht auffällig, die Rahmen-Anbieter und Finisher ziehen sich mehr und mehr zurück und auch die feinen, kleinen Anbieter findet man dort nicht mehr alle, Eddycam ist nicht da und viele US-Anbieter fehlen und selbst die Asiaten sind nicht alle da, Yasuhara und anderen war die Messe nicht wichtig genug – sehr schade.

Inzwischen passen alle vertretenen Hersteller auf einen einfachen, gefalteten Flyer.
Der Fotobranche geht es nicht mehr gut! Die Fetten Jahre sind vorbei!

Die Messeplakate und Kampagne sind diesmal extrem scheußlich und Ideenlos, die Raubvögel sind verschwunden, dafür steht jetzt draußen eine große Kirmes-Menschenschleuder. Also ganz ehrlich, liebes Photokina-Orga-Team – so geht es nicht weiter. Schließt euch endlich komplett mit der IFA zusammen oder veranstaltet jährlich. Und bitte macht die Messe Dienstags, Mittwochs und Donnerstags zur Fachmesse und schließt das normale Kiddy- und Rentner-Publikum aus – denn so sind echte Fachgespräche, Verhandlungen und vertiefte Kenntnisse nicht möglich. Das Publikum kann sich dort an 3 Tagen austoben, das sollte reichen. Die Eintrittspreise immer weiter zu erhöhen ist keine Lösung!

Ab 10.20 sind die wichtigsten Stände belagert und man kommt nicht mehr an Objektive oder gar an Kameras heran – das ist kein spaß, und jeder ältere Herr möchte dann in epischer Breite seine Fotogeschichten erzählen – kann er ja, aber bitte von Freitags bis Sonntags J
GoPro, Rollei und andere Action-Cam-Anbieter, wie neuerdings auch Nikon trumpfen dafür größer auf und überall fungieren laute, große Drohnen als Windmaschinen.

Aus Instinkt habe ich diesmal den Rundgang nach der Presseakkreditierung ganz andere begonnen, nicht wie sonst in Halle eins früher bei Kodak oder Leica, auch nicht bei Canon, sondern, nachdem ich sah, dass um 9 Uhr bei Panasonic noch abgesperrt war, bei Nikon.

Als frischgebackener Nikon D500 Besitzer gab es viele Objektive aktuell auf das Gehäuse zu setzen und zu schauen wie sie an der D500 reagieren.
Die ganzen 18mm bis irgendwas interessierten mich dabei gar nicht, sondern 50 mm; 58mm, 70-200mm, 300mm, 500mm und vor allem die drei Konverter.
Verblüffende Erkenntnis, alle 3 50iger fokussieren unterschiedlich schnell, jetzt macht wieder der 1,7x Konverter Sinn, denn das 4.0/300 mm PF ist mit 2x Konverter schon überfordert, sprich eher langsam und überwiegend sollte nur der mittlere Sensor eingesetzt werden – aber der 1.4x Konverter ist sehr schnell und auch der 1.7x ist gefühlt nur etwas langsamer.
Die Nikon 1 steht verstohlen und einsam in einer Ecke, mit ein paar Objektiven, die V3 wird gar nicht mehr ausgestellt, nur die 1J – das sagt alles.
Die D3400 wird beworben, die D5 und die D500 und drei neue Action-Kameras – das war es dann bei Nikon – ein eher schwacher Auftritt – aber letztlich nur, weil die echten Innovationen schon einige Monate im Handel sind.
Dann zu Canon, da war es auch noch ruhig, gleich ran an die M5 – liegt etwas verloren in der Hand, Sucher gut, Bedienung logisch, AF schnell, Akku zu schwach, Klappmonitor ok, Touch-Screen sehr gut und dann mit Adapter: Auch dann sind die EOS EF Objektive weitgehend gut uns schnell zu fokussieren – endlich!
Besonders rasant sind das 18-135 mm STM und das brandneue 5.6/70-300 mm IS II USM – das ist wirklich solide verarbeitet und sauschnell – also da braucht man fast kein teures 100-400 mm mehr, das 300 mm ist schneller, selbst an der EOS M5 und an der EOS 5D IV sowieso – hier besteht Canon auch den Live-View-Test vor Nikon und Sony, Nikon kann es dank Double CMOS jetzt richtig schnell.
Also ich revidiere meine ersten Eindruck, das neue 70-300 mm lohnt sich auf jeden Fall, für rund 500€ bekommt man hier ein Objektiv mit modernster Technologie, dass auch bei 300 mm noch sehr scharf abbildet.
Die 5D4 ist überall lieferbar und kaum einer will sie – sie ist die Canon Kamera die nicht gebraucht wird, von ein paar Filmern vielleicht – aber ich denke die geht mit 4000€ baden, das könnte ein veritabler Flop werden. Aber vielleicht regelt das der Preis und Canon holt sie im Sommer 2017 auf unter 3000 – wo sie hin gehört.

2.8/16-35 mm und 4.0/24-105 mm II machen wie erwartet einen sehr guten, sehr robusten Eindruck. Nur teuer sind sie. Das M 18-150 mm ist sehr schnell, kompakt und außen gut verarbeitet, aber eben lichtschwach.

Nichts Neues zur Entwicklung des 4.0/600 mm DO – das dauert offensichtlich noch.

Weiter, endlich zu Panasonic, die ein richtiges Neuheiten-Feuerwerk, wie sonst kein Anbieter gezündet haben: LX10 (ehemals LX100), G80, GH5 sind deutlich verändert aus, dicker, größer, großer Sucherkopf, FZ2000 und 3 neue Leica-Zoom-Objektive.
Das kann sich alles sehen lassen, aber die Preise sind leider zu stolz – wer soll das bezahlen – aber schuld ist Sony, die den Wahnsinn angezettelt haben!
Die Gh5 wird noch dauern – der Stand ist groß und protzt vor Kraft und steht Canon in nichts nach.

Olympus macht auf dunkel und verwinkelt, etwas läuft da schief, da werden Fans gebündelt und Frauen mit Farbe übergossen um zu beweisen wie schnell die Kameras dann doch endlich sein können – Tja Olympus, jahrelang zu viel versprochen – jetzt wird es schwieriger glaubhaft zu bleiben. Die E-M5II hat nicht beeindruckt, die Pen F ist nur was für ein paar Fans und auch die PL-8 wird baden gehen und die E-M1II ist noch nicht fertig – da wird wieder viel versprochen, was alles erst überprüft werden muss – darauf gehe ich später ein. Die drei neuen Objektive sind gut, aber wer braucht ein teures, schweres 1.2/25 mm? Das 12-100 mm ist etwas länger und dicker und mit 1200€ noch nicht zu teuer. Das 3.5/30 mm Macro ist leider wieder ein doofer Kompromiss, denn ihm fehlt der zurückziehbare manuelle Fokusring, den die beiden anderen haben – beim Macro wäre der Pflicht. Sehr schade. Preiswert alleine reicht nicht. Trotzdem Olympus ist im Bereich Macro ungeschlagen – da kommt kein Anbieter mit, vor allem wenn man die Panasonic GX8 mit den Olympus-Macro-Linsen verwendet.

Pentax ist wieder unter Ricoh mit herrlichem Understatement vertreten – die K1 ist aber ein Knüller und die 645Z sowieso und die Objektive sind endlich wieder super verarbeitet. Nur der AF ist eben 2 Generationen hinter her – und damit zu langsam für mich, schade!

Hasselblad, wieder ein elitärer Stand, der Leica zeigt wie es geht, alle gesittet in schwarz gekleidet und wirklich vornehm höflich, die Schweden. Nur die neue Mittelformatkamera kommt wieder nicht aus der Garage heraus. Der Erste Eindruck ist sehr schwer, obwohl es doch die erste handliche Digital-Mittelformat-Kamera ist. Vom Drücken der Taste bis zum ersten Flimmern des Suchers vergehen gut 12 Sekunden, der AF geht, die Bedienung ist gut, die Kamera wird bei Dauernutzung ordentlich warm.

Also leider wieder nichts für mich – Hasselblad hätte zwingend wieder das quadratische Format einführen müssen!

Ganz anders Fujifilm – einer der ganz großen Player, es ist schon unheimlich wie schnell die Marke wieder erstarkt ist. Erst die besten Kompaktkameras, dann ambitionierte APS-C-Kameras, dann die besten Objektive des Marktes, dann die X-T2 – eine Klasse für sich und jetzt die GFX Mittelformat, die schon im Dezember ab 11.000€ out Objektiv ausgeliefert wird. – Also da fließen Saft und Honig und vieles läuft einfach gut, auch für den Handel und im Fotostudio sowieso.
Die haben den großen Schritt gemacht, denn sich Canon, Nikon und Pentax einfach nicht trauen und die verweisen Sony auf ihren Platz, zumindest optisch und technisch. Die Produkte begeistern einfach.

Tamron hat einen klasse Stand, offen, freundlich, kompetent und das neue 150-600 mm ist kräftig überarbeitet worden und lohnt sich jetzt noch mehr. Das 1.8/85 mm VC macht total spaß und ist schnell, das 2.8/90 mm Macro ebenso und auch das 2.8/70-200 mm scheint mir jetzt aus Sicht eine Nikon-Fotografen das beste Objektiv am Markt zu sein, schneller AF, wirksamer VC, solide Verarbeitung zum Preis von nur 1200€ – da kaufe ich doch weder Sigma noch Nikon und Sony sowieso nicht – nur das Canon steht dagegen und gewinnt etwas.

 

Sigma behauptet weiterhin, wir haben die dicksten, ach nee, die Besten… Sigma zeigt stolz sein langes, schweres 4.0/500 mm OS, dass besser sein soll als Canon und Nikon und deshalb auch stolze 7000€ kosten will – als ich gekünzelt hüstelte wurde ich sogar verbal angemacht – also das wäre zu beweisen – ich kann mir nicht vorstellen, dass es gegenüber Canon oder gar dem noch neueren Nikon an Boden gewinnt – ich werde es unbedingt tasten. Das 1.4/85 mm ist bestimmt sehr gut – zeigt aber CR, ist aber ein Brocken und auch nicht mehr preiswert. Das 4.0/12-24 mm ist leider auch ein Glasklotz mit gefährdeter Frontlinse geworden – Also von Sigma brauche ich weiterhin erst einmal nichts – das 150-600 mm C war sein Geld wert.

Tokina langweilt.

Samyang hat so viel neu, da blicke ich noch kaum durch, muss ich alles mal ausprobieren.

Ach ja, den hellen Sony-Stand habe ich natürlich auch noch besucht, die Alpha 99II sieht schon im Sucher grell bunt aus und der AF reißt mich nicht vom Sitz – eine Kamera die ich nicht brauche.

Das sich Schneider-Kreuznach (viel versprochen, wenig gehalten) noch her traut… und Zeiss immer den gleichen langweiligen Stand mit den gleichen doofen Prospekten rausgibt – das ist auch nicht meine Welt, für mich einfach nicht brillant genug.

 

Mehr zum Zubehör … die nächsten Tage – jetzt muss ich erst mal lesen!

 

 

 

 

 


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