Tresor  
Filo Rings

28. Dezember 2016
Was am Ende des Jahres bleibt … 2016

hpx_2130-bsklDie Photo-Kameras und Objektive 2016

So viele neue Kameras und die schreibenden Kollegen waren wieder alle unterwegs, in Spanien für Olympus, in ganz Deutschland für Canon, weiß der Himmel wo, in der Sonne für Sony und Fujifilm, Leica und Co lassen sich sicher auch nicht lumpen. Da werden Events angeboten und Meinungen glatt gebügelt, wenn nicht gar gekauft. Ich bin da nicht dabei, bekomme da kaum noch etwas angeboten und bin auch keine Zielgruppe, weil ich mir meine Erfahrung, meine Anwender-Meinung und meine Expertise sowieso nicht verbiegen lasse.
Die Kollegen schreiben brav nach, was vom Marketing vorgekaut wird, haben oft keine Erfahrungen im Telebereich, oder gar mit schnellen Motiven oder schwierigsten Lichtverhältnissen. Sie faseln von Sony und Olympus und wissen gar nicht was eine Nikon mit dem richtigen Objektiv tatsächlich leistet, oder eine Pentax.

Wo ist die neue Ausrüstung, für die es sich lohnt das Sparschwein zu kitzeln?

Das Profi-Jahr 2016 geht zu Ende, 28 neue Kameragehäuse für Wechselobjektive mit und ohne Spiegelreflextechnik sind erschienen – aber, das besondere: Es sind immerhin 11 professionelle Kameras dabei, so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr!
Nur die Panasonic GH5 und eine Sony Alpha 9 lassen 2017 noch auf sich warten.
Dadurch sind die nächsten 2 Jahre kaum wichtige Neuentwicklungen zu erwarten.
Wenn auch Canon und Nikon einem ersteren Engagement mit spiegelfreien Kameras nicht aus dem Weg gehen können.

Blicke ich tiefer in die Kameras, dann sind nur sehr wenige Modelle wirklich mit spannenden Verbesserungen für uns Fotografen erschienen. Bei Canon und Nikon DSLR’s ist bei Käufern seit langem die Taktik beliebt, ein Modell zu überspringen und das macht auch dieses Jahr Sinn. Wer eine EOS 5D Mark III hatte, gewinnt kaum durch die Mark IV, gleiches gilt für die Eos 1DXII und 80D. Nur Nikon setzt dieses Jahr die Ausnahme, wer die D4s hatte erlebt einen deutlichen Sprung mit der D5 (außer in der Dynamik, die ist schlechter!) und von der D300s zur D500 sind es Welten.
Auch bei spiegelfreien Kameras sind die Innovationssprünge längst nicht so groß wie gerne suggeriert, eine Fujifilm X-Pro2,  X-T2, Olympus E-M1II lassen kaum bessere Fotos zu, als die Vorgänger, nur schneller und sicherer sind sie geworden. Da die Technik bei Kameras ohne Spiegel aber noch nicht so ausgereift und ausgereizt ist wie bei DSLR, sind trotzdem für die Meisten Verbesserungen spürbar. Es zeigt sich jetzt, das die X-T1, X-Pro1, E-M1 und früheren Sony-Kameras gar nicht so gut waren, wie verheißen.
Hier die aus meiner Sicht wichtigsten neuen Kameras 2016:

Für die Landschafts-, Studio-, und kommerziellen Porträt-Fotografen:
Fujifilm GFX 50S
Hasselblad X1D

Für alle Fotografen die genug Leidenschaft und Geld haben:
Nikon D500
Nikon D5
Pentax K1
Sony Alpha 99II

Für alle die auf Reisen/Ausflügen fast alles in einer Kamera wollen:
Panasonic FZ1000 – oder vielleicht FZ2000

Die Preise laufen Amok, der Fotomarkt ist um mehr als die Hälfte eingebrochen und ein weiterer Aufschwung ist kaum vorstellbar. Sicher werden einige der Menschen, die heute mit dem Handy knipsen, in Zukunft gerne mal eine Systemkamera mit Wechselobjektiven haben wollen, aber einen solchen Boom wie zuletzt durch die digitale Fotografie wird die Branche so nicht mehr erleben.
Betrachten wir doch einmal ein paar Preise:

Hasselblad X1D = 9400€
Fujifilm GXF 50S = 9000€
Pentax 645Z = 8000€
Nikon FX D5 = 7000€
Leica SL = 6900€
Canon EOS 1DXII = 6300€
Canon EOS 5DIV = 4060€
Sony Alpha 99II = 3600€
Sony Alpha 7RII = 3600€
Nikon DX D500 = 2200€
Leica TL =2100€  (incl Sucher)
Pentax K1 = 2000€
Olympus E-M1II = 2000€
Fujifilm X-Pro2 = 1800€
Fujifilm X-T2 = 1700€
Sony Alpha 6500 = 1700€
Panasonic FZ2000 = 1250€
Olympus Pen-F = 1200€
Canon Eos 80D = 1100€
Canon EOS M5 = 1100€
Panasonic G81 = 900€
ALLE PREISE JEWEILS OHNE OBJEKTIV –
Die Spanne reicht von 900€ für mFT bis hin zu 9400 € für kleines Mittelformat.
Das LEICA bei den Preisen gleich durch das grobe Sieb fällt, ist offensichtlich und auch so gewollt – “lieber viel Gewinn mit wenigen Kameraverkäufen, als Massenfertigung” ist die Devise.
Wenn ich nicht alleine die Kamera – ihre Funktionen, ihren Sensor und ihre Schnelligkeit – sondern auch die wichtigen Objektive für jedes System betrachte, zeigt sich für mich glasklar:
Extrem überteuert sind angesichts von Ausstattung, Sensor und möglicher BQ:
Canon EOS 5DIV – Nikon FX D5 – Olympus E-M1II und alles von Sony Alpha

Es gibt auch die andere Seite, noch günstig angesichts der gebotenen Ausstattung sind:
Canon EOS M5 – Pentax K1 – Pentax 645Z – Panasonic G81
da gibt es richtig viel Technik für das Geld und die Folgekosten bei den Objektiven sind besonders bei Canon und Panasonic moderat und bei Sony, Olympus und Nikon teilweise sehr übertrieben.
Nach meinen Praxiserfahrungen sind dennoch folgende Kameras/Systeme ihr Geld auch wert:
Nikon D500 – Fujifilm X-T2 – X-Pro2 – Pentax 645Z – Canon Eos M5 – Canon Eos 80D

Canon EOS M5Canon hat 2016 nichts wirklich Neues gebracht, weder 1DX II, noch 5DIV bewegen mich zum rechnen und auch die EOS M5 lässt mich einstweilen noch kalt. Negativpunkte sind für mich: geringe Akku-Kapazität, keine langen Bildfolgen möglich, kein voll beweglicher Monitor, kaum spannende M-Objektive. Ich werde sie vielleicht irgendwann kaufen, aber ich warte erst einmal das Frühjahr ab, Canon muß anspruchsvolle Objektive dafür anbieten. Und es fehlen noch weitere Entwicklungsschritte, so wie es auch bei allen anderen Herstellern war.
Auch wenn die Kamera zunächst von Canon nur als kleine, schnelle Ergänzung zum EOS-System vermarktet wird, folgende Objektive will ich dafür haben:
2.8/15-50 mm – 2.8/35-135 mm – 4.0/18-135 mm  – 2.8/11 mm – 2.0/60 mm
Sicher, alle Kameras sind verbessert worden und die M5 Systemkamera hat jetzt endlich den lange geforderten Sucher – doch mir reicht das nicht.
Nikon hat Canon in der DSLR-Geschwindigkeit und beim AF überholt und hat mehr neue Objektive gebracht und zeigt den Willen sich ganz neu aufzustellen: Das alles fehlt bei Canon im Moment, tolle, extravagante Objektive wie das 4.0/11-24 mm und das 3.5/28 mm Macro mit Ausleuchtung und überarbeitete 2.8/16-35 mm und 4.0/24-105 mm Versionen, genügen da einfach nicht.
Mein EOS-Systemtipp: Vielleicht die M5 dazu kaufen und mit Adapter die EOS-Objektive mal anders nutzen. EOS M wird bleiben und ist keine Eintagsfliege mehr.
Die 5DIV kann kaufen, wer bisher nur mit einer 5D, 5DII oder 6D fotografiert und viel Geld hat. Als verbesserte Version gegen die 5DIII lohnt sie sich hingegen kaum. Auch die EOS 1DXII braucht man  allenfalls wenn man die 1DX noch nicht hat oder die fettesten High-Speed-Aufträge warten.
Doch auch diese High-Speed-Boliden wie 1DX und 5D sind von den Systemkameras schon überrundet, Leica SL, Olympus E-M1, Panasonic GH5 – Fujifilm X-T2 sind noch schneller in der Bildfolge und lautlos!
Ich halte im EOS System weiterhin die EOS 5DSR oder die EOS 80D für die sinnvollsten Käufe. Alles andere braucht man nicht zwingend. Schon im Februar wird eine neue 6DII zeigen ob Canon innovativ ist. Ich erwarte einen neuen AF und einen vollständig beweglichen Monitor mit schnellem LiveView, für Filmer wird sie sicher beschnitten sein.
Denkbar ist sich endlich der Schritt zu einer 6D ohne Spiegel und ohne Adapter, die alle EOS-Objektive problemlos aufnehmen kann.
Mit seinen EOS-Filmkameras ist Canon bisher eher erfolglos, sie gelten als zu kompliziert und anfällig und stellen Berufsfilmer kaum zufrieden.
Ein gutes, schnelleres Update der 5DSR mit besserem Bildrauschen sollte Ende 2017 möglich sein.
Schwere Zeiten für Marktführer Canon, die M5 kommt sehr spät, bei der 5DIV wurde der bewegliche Monitor nicht realisiert, die 1DXII ist ein sterbender Dinosaurier und eine schnelle 7DIII fehlt. Wenn Nikon jetzt noch einen Pixel-Riesen bringt, ist Canon in allen Sparten abgehängt.

Sony Alpha 99II
Die Sony Alpha 99II ist als Kamera spannend und sucht wieder Augenhöhe mit Canon und Nikon, doch die SLT-Folien-Hilfslösung missfällt mir und das System dahinter hat für mich zu große Schwächen. Darauf lasse ich mich nicht ein. Sony hat  keine echten Neuheiten im Gepäck, die sind eher 2017 zu erwarten. Gemunkelt wird sowohl von einer Alpha 7III als auch von einer Alpha 9 – also da sehe ich einiges Verbesserungspotential, selbst wenn die Marke für meine Fotografie kaum interessant ist. Wer heute Sony kauft, ist selbst schuld und gibt viel zu viel Geld aus, ohne dafür einen Mehrwert zu bekommen. Wer das System schon hat, die SLT-Technik hat sich nicht bewährt, daran ändert auch eine 99II nichts und die meisten Objektive sind nur B-Klasse. Wenn Sony, dann Alpha 7RII oder besser auf die kommenden Neuheiten im Frühjahr warten (7III – 7RIII – 9 ?). Denn mit dem hohen Stromverbrauch und den unsteten Leistungen können die Kameras bisher nur halbherzig zufrieden stellen.
Sony ist ein System für Träumer und Technikverliebte, Fotografen kaufen meist andere Geräte.

panasonic-lumix-fz2000
Die Panasonic FZ2000 gehört als kompakte Superzoom-Kamera mit festem Objektiv hier nicht wirklich hin, aber sie ist verborgen innovativ. Mit neuem innenfokussiertem Zoom-Objektiv, plus automatischem Grau-Filter. Sie könnte so den Maßstab für die nächsten 2 Jahre setzen und durchaus als leichte Alternative spannend ist. Panasonic und Leica haben bisher oft eine geniale Kooperation, denen nahm niemand die Stafette weg und auch Sony und Zeiss bleiben daneben blass.
Doch mit der FZ2000 scheinen die Entwickler am Ziel vorbei geschossen zu haben. Die Kameras die ich bisher ausprobieren konnte, zeigen einen deutlichen Verlust im Telebereich – der Sensor scheint nicht optimal auf das Objektiv abgestimmt zu sein. Die FZ2000 ist nur 100g schwerer als die FZ1000, aber sie ist doch deutlich wuchtiger, unhandlicher und weckt nicht, wie der Vorgänger, das Gefühl sie immer mitnehmen zu müssen. Der AF ist schneller geworden und der Graufilter ist sehr wichtig – aber das rechtfertigt kaum einen Preis über 900€ – schon gar nicht 1250€. Auch wenn das so von Sony vorgelebt wird, deren Superzoom-Kameras ich noch schlechter finde, in allen Werten.

Ich fürchte die FZ2000 wird kein großer Wurf und auch die TZ71 und TZ81 taten sich am Markt sehr schwer – die Objektive sind irgendwie ausgereizt – sehr schade.
Für Panasonic wird erst 2017 wieder ein wichtiges Kamerajahr. Die GH5 knüpft ganz neu an, soll 18-20 MP auflösen aber hoffentlich einen Durchbruch bei geringem Bildrauschen auch oberhalb 1600 ISO erzielen. Meine Erwartungen an die GH5 sind vielleicht zu hoch, sie entwickelt sich zur Kamera für Filmer, für Drohnen, das finde ich sehr bedauerlich – einen wirklich neuen Anreiz ausser 6K sehe ich da noch nicht. Ich war auch etwas konstaniert auf der Photokina, als ich sah, dass das an sich geniale Gehäuse – das für mich alle anderen existierenden Digitalkameras in Handling und Bedienung schlägt – geändert wird. Vergrößert und anders. Da müssen wir abwarten, wie sie präsentiert wird und sie wird gut 2000€ kosten. Ansonsten ist mFT ziemlich am Limit, daran ändern auch die 3 kommenden Leica-Zooms vermutlich nicht sehr viel. MFT täte vielleicht eine Kamera mit 12 MP-Sensor die auch bei 12.800 ISO kaum Bildrauschen zeigt, richtig gut. Die 20 MP Sensoren rauschen wie auch die 16 MP-Vorgänger ab 1600 ISO schon zu deutlich, je nach Lichtstimmung.

Die Menschen, die die letzten 8 Jahren nicht mit mFT arbeiten konnten, finden es jetzt plötzlich spannend und mir fehlt irgendwie der richtige Anreiz. Inzwischen sind viele andere Kameras ähnlich klein und sehr kompakt und kleine Objektive gibt es immer mehr – also mFT steht aus meiner Sicht mächtig unter Druck.

Auch Olympus rudert verzweifelt rum, die E-M5 II wollte keiner mehr haben, die E-M1II ist preislich so hoch gesetzt, dass viele lieber den Vorgänger behalten oder jetzt kaufen. 2000€ ohne Zubehör ist eine Summe für Viertelformat, daneben nehmen sich 1200€ für eine Pana FZ2000 mit 2.8-4.0/24-480 mm Leica Zoom fast wie ein Taschengeld aus. Auch das 1.2/25 mm finde ich verrückt, die Brennweite ist langweilig und was sollen f:1.2 im Bild ausrichten? Es hätte schon ein 0.7/22 mm sein müssen um mir positiv aufzufallen. Olympus wird sich an Fujifilm und Sony die Zähne ausbeißen. Wer gute mFT-Objektive hat, oder seine alten FT-Objektive noch gut und schnell einsetzen will, ist hingegen mit der E-M1II derzeit am besten beraten. Die Kamera ist schnell und bietet viele Spielereien.

Pentax hat mit der K1 eine Fan-Kamera vorgelegt, die sich gewaschen hat und die allermeisten zum Kauf reizt, hier stimmen Preis und Leistung schon fast zu gut. Einige neue Objektive gibt es, etwas schneller ist der AF auch geworden – mir reicht das aber so noch nicht. Pentax muss jetzt mit einer richtig schnellen und robusten Halbformatkamera im Stile der Nikon D500 weiter nachlegen.
Und eine mutige 645 muss kommen. Der Trend der anspruchsvollen Fotografen geht wieder zu Mittelformat, hier muß sich Pentax 2017 stark positionieren, oder noch preiswerter.
Einen Einstieg in das Pentax System kann ich auch weiterhin nicht vorbehaltlos befürworten. Deine sehr gute Kamera macht noch kein System.

leica-apo-summicron-m-50mm-rot

Leica ist mir kaum eine Zeile wert, weil mir die Kameras SL, TL und S gar nicht gefallen und keine Freude machen. Aber trotzdem muß ich zugeben, die Idee mit dem roten APO-Summicron 2.0/50 mm vor den schwarzen nichts sagenden Leica-M-Kameras ist genial. Und das Apo-Summicron dürfte auch Sigma und sogar Zeiss OTUS die Grenzen aufzeigen und ist viel kompakter. Objektive können sie einfach, die Menschen in Wetzlar!
Ich würde mir aktuell mit jeder Leica-Kamera drittklassiert vorkommen – aber trotzdem schön, dass die Marke bei anderen Kaufwilligen wieder beliebt ist.
Die nächsten 2 Jahre haben anspruchsvolle Fotografen deshalb nicht viel zu erwarten! Ganz ehrlich, hat mich vieles neue Gerät bisher nicht in Kaufstimmung versetzt.
Rekapituliere ich einmal was 2016 neu erschienen ist:
Canon EOS M5 – Canon EOS 1300D – Canon EOS 80D – Canon EOS 5D4 – Canon EOS 1DXII
Leica TL
Hasselblad X1D
Nikon D3400 – Nikon D5600 – Nikon D500 – Nikon D5
Fujifilm X-A10 – X-A3 – Fujifilm X-E2s – Fujifilm X-Pro2 – Fujifilm X-T2 – Fujifilm GFX 50S
Olympus Pen-F – Olympus PL8 – Olympus E-M1 II
Panasonic GF8 – Panasonic GX80 – (Panasonic FZ2000) – 2017: Panasonic GH5
Pentax K70 –Pentax K1
Sony Alpha 6300 – Sony Alpha 6500 – Sony Alpha 99II

Die fleißigste Firma war glasklar Fujifilm.
Canon und Nikon waren nicht wirklich faul, aber was Fuji leistet, da kann man nur staunen. Die X-Pro-2 mit richtig tollem Sucher für die Weitwinkelfotografie und dazu die klassische Bedienung und die X-T2 geschickt aufgewertet mit neuem AF und vielen Detailverbesserungen. Nur die reine Fotoqualität wird auch durch 24MP kaum merklich besser werden, dazu muß man in andere Spähren. Ob so viele Gehäuse wirklich gut sind, wage ich zu bezweifeln, wenn Fuji, dann die X-T2 – alles andere finde ich weniger spannend. Für alle die weit weniger bezahlen wollen, kann ich dann nur die X-E2s empfehlen.
2017 wird zeigen ob oder besser, wie schnell sich das kleine Mittelformat wieder etabliert, ich erwarte, das Fujifilm den Markt mit seiner GFX mächtig belebt und auch Pentax bei der 645Z nachlegt. Canon hat hier blöderweise seine Chancen nicht genutzt und Nikon wird in der Richtung – größeres Sensor-Format – auch nicht aktiv. Sony könnte da noch eins drauf legen, aber die werden erst einmal den Markt beobachten.

TROTZDEM – viele dieser 27 neuen Kameras sind nur etwas verbesserte Nachfolge-Modelle. Viele lassen eine echte Innovationskraft vermissen.
Panasonic hat Großes vor mit der GH5 und der FZ2000 – beide dürften zu den Gewinnern in 2017 gehören.

Olympus hat sich auf seine Fan-Basis zurück gezogen und bietet wenig echte Innovationen und dafür eine deutliche Verbesserung der jetzigen Technik.

Pentax kann endlich wieder richtig überzeugen mit der K1!

Ganz deutlich gesagt:
Die Unterschiede der Sensoren sind meistens minimal. Selbst bei Fujifilm ist der Sprung von 16 MP auf 24 MP in der Bildqualität nur marginal. Ganz zu schweigen von Canon bei 24 MP und 30 MP.

 

Meine Kamera-Kauf-Tipps zum Jahresende 2016:
1. Nikon D500 – für Fans von Geschwindigkeit und Tier-/Sport-Fotos
2. Fujifilm X-T2 – für alle die Porträts und tolle Reisefotos lieben, alle Studio-Fotografen
3. Olympus E-M1II – für mFT-Fotografen
4. Fujifilm GFX – alle Landschafts- Architektur- und Studio-Fotografen

Wer eine Leidenschaft für höchste Bildqualität hat, sollte sich heute Gedanken um die Fujifilm GFX machen, eine Canon EOS 5DSR in Betracht ziehen oder auf Nikon warten.

Wer schnell fotografiert, bewegte Motive liebt und ein großes System will, kommt nicht an der Nikon D500 vorbei.
Eine ganz neue Erfahrung kann eigentlich nur die Pentax K1 bieten. Nur müssen Sie sich dann ganz auf das neueste Objektiv-Portfolio von Pentax einlassen, nur die Kamera alleine macht noch keine tollen Bilder.
Ich kann auch im 7. Jahr des Bestehens der Sony Alpha Kameras nicht zu dem System raten. Auch wenn es immer mehr begeisterte Stimmen zu den Alpha 7 Kameras gibt – die Probleme bleiben die gleichen:
Sehr schwache Akku-Versorgung, schwache Haptik, Kameras zu klein, Objektive zu groß, extrem überzogene Preise, keine sichtbar bessere Objektiv-Qualität. Sonys Marktanteil könnte trotzdem steigen, weil Canon, Nikon und Pentax sich nicht an digitale Vollformat-Kamera-Systeme ohne DSLR-Technik heran wagen. Nur, wenn man sich die Technik genau betrachtet, sind aber auch die vermeintlichen Vorteile der Sony Alpha 7RII oder 7SII allenfalls für Filmer greifbar und für Fotografen eher nichtig.
Vor fast 9 Jahren sind moderne Systemkameras von Panasonic (G1 und GH1) angetreten um kompakter und leichter zu guten Fotos zu verhelfen. Das ist Panasonic auch auf Anhieb gelungen.
Doch der Preis dafür sind: kleine, lichtunempfindlichere Sensoren, ganz neue Objektivsysteme, hoher Energieverbrauch. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die kommende GH5 wird beweisen müssen, ob sie für die Fotografie entscheidende Vorteile bringen kann, oder sich doch nur verstärkt an Filmer richtet.
Fujifilm ist nach vielen Anfangsproblemen, dem zuerst schwachen AF und der altmodischen, zuerst unpraktischen Bedienung jetzt dabei den Markt ganz neu auf zu rollen. Fujifilm ist heute schon wichtiger als Sony, Olympus, Pentax und Leica.
Sie haben abbildungsmäßig die bei weitem besten Objektive auf dem Weltmarkt. Und sie greifen Nikon und Canon Kunden ab, die nicht mehr warten wollen. Sie haben jetzt sogar die Power mFT- und Sony Kunden zu verführen, zu mehr Bildqualität. Fujifilm kann sich zur Zeit fast nur selbst schlagen. Alle, die wie ich mit Pentax LX, Nikon F3, Canon F1 groß geworden sind, wird die x-T2 gleich gefallen – abgesehen vom Menü sind alle Basisfunktionen schnell erkenn- und umsetzbar.

Wenn Sie eine wirklich neue Erfahrung machen möchten, kaufen Sie eine Fujifilm X-T2 oder sparen für eine GFX. Fujifilm-Kameras sind perfekt für Menschen-Fotos aller Art und alle Studio-Aufnahmen. Auch die Bedienung der X-T2 ist so genial abgestimmt auf diese Motive, dass man nicht mehr mit Canon, Nikon und Co im Studio oder mit Menschen arbeiten möchte.
Meine Lieblingsmotive, Tiere, lassen leider den Einsatz von Fujifilm-Kameras nur begrenzt zu, zumal noch lichtstarke Tele-Festbrennweiten wie 2.0/200 mm, 2.8/300 mm und 3.4/400 mm fehlen. Deshalb werde ich auch in den kommenden Jahren noch Nikon und Canon DSLR-Kameras für meine Leidenschaft einsetzen.
Hinzu kommt auch, dass Canon und Nikon mit leichteren, schnelleres Kameras und sehr leichten, sehr schnellen, Teleobjektiven zeigen, dass DSLR-Technik so bald nicht abgelöst werden kann. Wo Sony versucht flache, leichte Kameras zu bauen, setzen beide Hersteller griffige, robuste Superkameras und schnellste Objektive mit DO oder PF Glas-Technik dagegen. Ich würde eine Nikon D500 bei jetzigem Stand der Technik nicht gegen irgendeine Sony oder Olympus, Panasonic, Leica, Fujifilm, Pentax oder auch nur eine Canon eintauschen wollen.

Je lauter die Hersteller von spiegelfreien Systemkameras die AF-Geschwindigkeit, die AF-Präzision und die allgemeine Schnelligkeit beschreien – desto mehr sollten wir ihnen misstrauen!
Keine auf dem Markt befindliche Systemkamera kann sich mit der Nikon D500 oder gar D5 und EOS 1DXII oder 5DIV messen – keine.
Auch nicht wenn Olympus von 18 Bilder pro Sekunde mit AF spricht – die Fotos sind längst nicht so scharf, wenn überhaupt. Im Telebereich trennt sich ab 300 mm ganz schnell die Spreu vom Weizen,
Sony hat erst gar keine Teleobjektive (angepasst an das Alpha-FE-Bajonett),
Pentax hinkt mit dem AF sowieso hinter her und baut noch klassisch mit Spiegel und Prisma,
Fujifilm hat auch trotz modernem AF und jetzt schnellen Objektiven noch mit Schärfenachführung und Schärfepräzision zu kämpfen,
Panasonic ist schnell und hat den Vorteil der großen Schärfentiefe und daher eine ganz brauchbare Trefferquote – aus meiner Sicht die beste aller spiegelfreien DSLM-Kameras.
nikon-d500Die Nikon Werbung zur D500 ist mal wieder irre führend, denn für die Landschaftsfotografie würde ich die Kamera sicher nicht vorrangig verwenden.

Die Kamera des Jahres 2016 ist für mich ganz eindeutig die Nikon D500!
Ich nutze sie mit Meike-Griff, Hänel-Zusatzakkus, Lexar XQD-Karte, Nikkor: 4.0/300 mm PF – 4.0/70-200 mm – 2.8/60 mm Micro – 5.6/18-55 mm VR – Tamron 6.3/16-300 mm

Da kommt selbst eine Canon 7DII mit 2.8/70-200 mm und 2.8/300 mm nicht mit.
Die erreichbare BQ, vor allem ab 1600 ISO, ist mit der Nikon erheblich gesteigert, die Dynamik sowieso und auch Autofokus und Gesamtgeschwindigkeit liefern die heute beste Performance.

Die Auslaufmodelle – was würde ich heute schon nicht mehr kaufen wollen:

Canon EOS M3 – Canon EOS 7DII – Canon EOS 6D – Canon EOS 5D3
Leica T
Nikon 1 J5 – Nikon 1 V3 – Nikon D5500 – Nikon D7200 – Nikon D810 – Nikon DF
Olympus E-M5II – Olympus E-M1
Pentax K3II
Sony Alpha 5100 – Sony Alpha 6000 – Sony Alpha 7 – Sony Alpha 7II – Sony Alpha 7R – Sony Alpha 7S – Sony Alpha 77II – Sony Alpha 99

Was hat das Jahr 2016 gebracht und welche Aussichten haben wir?

Welche Kameras haben mich angeregt? Womit habe ich gerne fotografiert 2016?
Begleitet haben mich als wichtigste Kameras:
Canon EOS 5DSR – Canon EOS 80D – Canon G5X – Fujifilm X-T1 – Nikon D500 – Panasonic FZ1000 – Panasonic GH4

Welche davon haben mich sehr beeindruckt und habe ich behalten?
1. NIKON D500
2. FUJIFILM X-T2
3. Panasonic FZ1000
4. Canon EOS 80D 

 

Mit welchen Kameras und Objektiven lässt sich zum Abschluss richtig schön eine Menge Geld versenken?

Ich kaufe und verkaufe viele Kameras und Objektive und beobachte den Gebrauchtmarkt seit 25 Jahren sehr intensiv. Ich habe mir da keine Listen gemacht, denn ich finde Listen mit erzielten oder erzielbaren Verkaufspreisen sehr irreführend und dumm.
Das es mal ein Angebot wie folgendes gab: “Canon Eos 5D3 – wie neu für 1700€”
heißt eben nicht, dass wenn das Angebot verschwindet, die Kamera auch für den Preis verkauft wurde, den Preis wert war, oder ob nicht der Anbieter erkannt hat, dass das Angebot viel zu günstig war und er auch problemlos 2100€ hätte bekommen können. Natürlich gibt es Notverkäufe und auch einfältige Menschen, aber die können ja nicht als Maßstab für einen Preis gelten. Dafür lässt sich nur der aktuelle Neupreis heran ziehen – davon 1/3 sollte jedes brauchbare Foto-Equipment im guten Zustand wert sein.

Ich rate ja gerne auch mal vom Kauf ab – denn ich erkenne oft, wenn ein Produkt noch unausgereifter ist, wie andere.

 

KALENDER: Ich mag den Tisch-REISE-Kalender mit täglich neuen Fotos und Tipps von Harenberg, den habe ich seit vielen Jahren auf dem Schreibtisch.
Die Wildlife-Triplet-Kalender von Kirsch sind jedes Jahr klasse, mir gefallen auch die Hardenberg Wochenkalender sehr gut. Wenn ich selbst wieder einen Kalender fertig mache, wird es ganz sicher ein Wochenkalender, ich finde die Monatsabstände zu groß.

KAMERAGURT: einen Eddycam aus Elchleder – den sollten Sie haben, sie können ihn gleich per Mail bei mir bestellen, in vielen Farben und drei verschiedenen Breiten und Längen verfügbar.
Jetzt auch in Gelb/schwarz und rot/schwar für Nikon oder Canon.

FOTOGESCHÄFT des Jahres 2016: Vielen Dank nach NEUWIED für die gute Zusammenarbeit an ALPA-FOTO und nach Düsseldorf an Foto Leistenschneider. 

FOTOTASCHE: Für Systemkameras mit vielen kleinen Objektiven: LowePro EventMessenger 250, schmal am Körper sicher und groß genug für alles, auch auf Reisen.

SPEICHER: Hat man nie genug und werden endlich auch richtig schnell. Mein Tipp:
Sie sollten wichtige Foto-Sessions und Reisen immer auf der Speicherkarte belassen und dieser zur dauerhaften Speicherung verwenden. Keine Festplatte, keine DVD, keine Blu-Ray, kein USB-Stick und auch kein anderes Speicherverfahren ist derzeit so relativ datensicher wie die CF-, XQD- oder SD-Speicherkarte! Verwenden Sie Speicherkarten wie früher die Filme, sie sind sehr preiswert geworden, es lohnt sich nicht sie zu überschreiben.

SPEICHER-LESEGERÄT: Lexar USB 3.0

BESTE FILME 2016: Star Trek Beyond hat mich sehr gut unterhalten – Money Monster – Die Vorsehung – Big Short – Die Königin der Wüste
Beste Serie: The Night Manager

Tier-Erlebnis des Jahres 2016:
Elefanten, Vögel, Leoparden auf Sri Lanka – aber die wollen alle noch aufbereitet werden.

_78a9984-bsnkl

Was ist von meinem letzten Weihnachtsfest noch übrig?

Angeschafft hatte ich für mich:
Fujifilm X-T1 – sie mußte der X-T2 weichen
Panasonic GH4 mußte der GX8 weichen
Canon EOS 7DII wurde von der Nikon D500 verdrängt
Canon EOS 5DSR bleibt bis etwas besseres kommt.

 

Wer eine Digicam mag:

Die Gründe für eine Digicam, klein und leicht für die Jackentasche und kinderleicht zu bedienen
Panasonic hat in nur 12 Jahren den Markt für sich erobert und ist mit den FZ und TZ Kompaktkamera-Serien fast immer technisch an der Spitze und schon lange qualitätiv der Vorreiter dank Leica-Objektivrechnungen. Bei fast allen Kameragrößen sind sie technologisch überlegen und zeigen wie es geht. Mal sehen, ob das so bleibt, die neueren Produkte lassen mich zweifeln.

Nikon Coolpix sind nicht lieferbar, die Sonys gefallen mir in der BQ nicht, Canon macht immerhin wieder einiges richtig, die G5X finde ich prima, Olympus macht nur noch Action-Cams – also der Markt ist ganz schön ausgedünnt. Fujifilm findet mit der X100T dank APS-C Sensor und sehr guter, fester Brennweite bei einigen Beachtung, aber den seltsamen Retro-Style muss man mögen und ich würde immer Wechselobjektive bevorzugen.

Olympus zieht sich immer mehr zurück, die TG-2 Allwetter/Unterwasserkamera bleibt die beste der günstigen, am Markt und die lichtstarke XZ-2 ist auch absolut empfehlenswert.

Sony klotzt und  kommt mit einigen Kameras am ehesten in Panasonic-Lumix Reichweite. Die HX300 (24-1200 mm) ist schnell, aber die Bilder sind wenig Detailtreu und die RX10 – eine 1200€ teure 1 Zoll Sensor Kamera mit 2,8/24-200 mm Zoom wird sicher eher schwertun Fans zu finden, zumal die ersten Kameras bereits extreme Dejoustierungen des Objektives zeigen. Sony kann noch teurer, die RX1R für 3100 mit festem Zeiss Objektiv und 24 MB Vollformat-Sensor sucht reiche Kauflustige. Der optionale, elektronische Sony-Sucher hat mich gar nicht überzeugt und so ist das Kamera-Konzept für mich nicht schlüssig. Sony entfacht immer einen Hype, liefert aber letztlich nicht selten unbefriedigenden Mist.

hpx_2202-bskl


Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht