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Filo Rings

26. Februar 2018
Sigma zeigt 9 ART-Objektive für Vollformat


und begräbt damit alle Sony-Kameras unter sich – weil die meisten zu groß sind!
Alle bisherigen ART-Objektive plus ein neues 1.4/105 mm (1670g!) und ein 2.8/70 mm Macro (ohne IF) sollen alle Sony-Fans befriedigen.
Die bisherigen ART-DSLR-Objektive wurden praktisch mit einem verlängerten Tubus ausgestattet – so als wenn sie den notwendigen Adapter für die spiegelfreie Kamera mit kürzerem Auflagemaß gleich eingebaut hätten. Das Ganze hat also einen hohen Preis, denn alle Objektive sind unverändert für Spiegelreflexkameras berechnet und mit langem Auflagemaß an Sony angepasst.
Dadurch werden die ohnehin schon sehr langen und schweren Objektive noch länger und schwerer und bringen die kleinen Sony-Kameras völlig aus der Balance. – Geile Idee Sigma!
Das bedeutet faktisch zweierlei:
1. dass die Verkäufe von Sony Kameras doch so gut sind, dass sich die Umbauten lohnen und das laute Geschrei der Sony-Fans gehört wird
2. dass sich eine teure Neuentwicklung solcher Objektive für Sony nicht lohnt und das man wartet bis Canon und Nikon so weit sind.
Erst wenn deren spiegelfreie Vollformat-Kameras erscheinen werden komplett neuere und vielleicht angemessne kompakte Objektive entwickelt.
Also für Sigma ist Canon immer noch das wichtigste Bajonett.
Optische Berechnungen für ein größeres DSLR Auflagemaß können zwar adaptiert werden – hier baut Sigma die Adapter nur fest in den Objektivtubus mit ein – sehr clever. Aber für spiegelfreie Kameras mit dem sehr kurzen Abstand zum Bildsensor, erfordern sonst komplette optische Neuberechnungen und brauchen daher ein paar Jahre.

So wird das Sony Alpha-System noch größer und noch weniger ausbalanciert, als sie sowieso schon ist – also dann lieber eine Nikon D850, D750.
Das hier ist ja wieder nur ein fauler Kompromiss und der Strahlengang ist nicht für kurzes Auflagemaß berechnet.
Also aus meiner Sicht verzocken sich hier alle Hersteller außer Panasonic, Olympus und Fujifilm.

Das was Panasonic vor 10 Jahren versprochen und auch in allen Varianten gehalten hat – bekommt Sony nicht hin.
Schade – der Vollformat-KB-Sensor ist auf dem Irrweg und das praktischere Halbformat wird weiter ausgebremst. Sony hätte längst eine innovativere Alpha 8000 zeigen können und Canon baut nur M-Spielzeugkameras.
Jetzt können nur noch Canon, Nikon und vielleicht Pentax noch was retten.




Mit der Sony Alpha 7III erscheint die nächste Kamera-Herausforderung von Sony für knapp 2300€ – ich hoffe die Sony-Enthusiasten spenden jetzt ihr Geld und es kehrt Ruhe ein und sie glauben dass Vollformat die Fotografie rettet.
Die Kamerakonzepte der bisherigen Alpha 7 oder Alpha 6000 Kameras sprechen mich überhaupt nicht an – wenn allenfalls der 7RIII Sensor im Gehäuse der 9.

Ich finde zwar die Sony Kameras weiterhin hässlich-kantig und tot auf der linken Seite (außer Alpha 9) aber immerhin wurden in der Neuerscheinung 7III  viele Problemzonen beseitigt.
Der Preis allerdings auch um 600€ zur 7II angehoben.
Das Problem bleiben die Objektive.
Denn auch die 9 Art Objektive führen die spiegelfreie Strategie ad absurdum – alles wird noch schwerer und größer – außer einige Kameras.
Sony war mir bisher unsympathisch – ganz einfach weil die für mich wichtigsten Kriterien einer modernen Kamera nicht erfüllt wurden:
– ausreichend Akkukapazität
– Sehr schneller, sehr variabler AF mit höchstmöglicher Empfindlichkeit
– Mind. 80 RAW+JPEG Dateien in Folge speichern
– Größer Handgriff, AF Joystick
– 650g inclusive Akku
– Hochauflösender, dynamikstarker Sucher
– Hochauflösender (2MP) Monitor mit Touch-Pad und voll beweglich
– Schneller XQD Speicher, idealerweise mit zwei Schächten (bei Sony ist mal wieder nur ein Schacht für schnelle Karten)
Bei den letzten drei Punkten patzt die Sony – aber sonst kann ich nicht viel zum meckern finden.
Also wenn man sich vorher gefragt hat, ob nicht die Fujifilm X-H1 eine schnelle, spannende Kamera zum fairen Preis ist – dann muss man jetzt Umdenken… denn Sony bringt den doppelt so großen Sensor im kleineren Gehäuse unter und hat trotzdem den Bildstabi und den bisher stärksten Akku und den empfindlichsten AF. Also da zieht jetzt Fuji aber bei Vielen den Kürzeren. Für die Meisten ist die Sensorgrösse ein sehr wichtiges Kriterium und je größer desto mehr Dynamik und desto weniger Bildrauschen.
Jetzt bin ich wirklich interessiert daran zu testen ob die 7III oberhalb 1600 ISO deutlich besser abschneidet als Fuji und Nikon – denn dann müßte ich meinem Motto folgen und Fuji zu Gunsten von Sony aufgeben – denn die Namen der Hersteller sind letztlich bedeutungslos, wenn die Leistung stimmt.

Nur wenn man bei Sony einsteigt, welche Objektive kaufen?

4.0/12-24 mm ist gebongt 1800€
4.0/24-105 mm 1350€
5.6/100-400 mm 2500€
Dazu die teuren Konverter.
Also das sind schon schnell 1000€ mehr als bei Canon/Nikon bei nur 3 Objektiven.
4.0/300 mm und 4.0/400 mm und 4.0/500 mm fehlen
Und bei SIGMA endet auch alles bei 135 mm.
Aber für die Fujifilm X-H1 sieht es ja keineswegs besser aus:
2.8/8-16 mm fehlt noch und wird auch groß und schwer und sehr teuer
2.8/16-55 mm kann bisher nicht wirklich überzeugen
5.6/100-400 mm ist sehr gut und auch preiswert.
die Tele-Baureihe mit f:4.0 ist auch hier nicht in Sicht.
2.0/200 mm wird sehr kostspielig und dick, das wird nur wenige Interessieren.
Canon zeigt eine total kastrierte EOS M50 zum Lockpreis unter 600€ – unsinnige Produktionen die kein Mensch braucht.
Nikon hätte jetzt alle Trümpfe in der Hand – aber es scheint noch zu früh zu sein, das Blatt aufzudecken.
Pentax hat die K1 etwas optimiert und bietet sogar für rund 500€ einen Prozessortausch und Upgrade der K1 an – sehr mutig und längst überfällig!
Panasonic hat endlich sein Leica 2.8-4.0/50-200 mm OIS fertig!

SIGMA versucht sich im Nikon-Territorium und hat dieses fette, hässliche 1.4/105 mm Art vorgestellt, Nikon bringt dicke 980g auf die Waage und das ist schon nicht einfach an einer D850 mit Blitz zu handeln – aber ein 1,7 Kilo schwerer Glasklotz ist freihat gar keine Freude mehr – schon gar nicht bei großer Blenderöffnung. Wer Filter einsetzen will braucht sie im 105mm Durchmesser, Nikon 82 mm. Die Sonnenblende des Sigma-Monsters ist sehr kurz, halb so lang wie die von Nikon – das kann kaum gut gehen.
Ich bin ja für Lichtstärke immer zu haben, aber schon das 1.4/85 mm Art ist misslungen, zu dick, zu schwer ohne besser zu sein als Canon oder Nikon oder Zeiss. Aber das 105 mm Art wird sogar mit Stativschelle ausgeliefert – also dann kann ich gleich das 1.8/135 mm oder ein 2.0/200 mm einsetzen und bekomme noch schönere Freistellung.
Das neue 2.8/70 mm für Vollformat wird auch als Art geführt und hat keinen Innenfokus, was bedeutet, der innere Tubus fährt im Nahbereich lange aus – wie früher. Das wird einige für Spezialanwendungen freuen – bedeutet aber auch einen lahmen AF. Und die Brennweite 70 mm finde ich allenfalls am Halbformat gut passend.
Es fehlt weiterhin ein Tele-Macro-Zoom-Objektiv.

Außerdem lässt Sigma weiterhin die avisierten Neuheiten: 4.0/70-200 mm – 2.8/70-200 mm Sport – 2.8/300 mm Sport vermissen.


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