Eben in Fotoladen stand eine Alpha 7-3 zum Verkauf mit 3,5-5.6/28-70 mm – ich also rein und in die Hand nehmen und sehen wie jetzt die Serienqualität und das Ansprechverhalten sind.
Seit der Alpha 7III verstehe ich was den Reiz auf Sony ausmacht: Großer Sensor ohne Umrechnung, schnell, handlich klein, bildstabilisiert, gerade noch bezahlbar und neu.
Der erfahren wirkende Verkäufer war kürzlich auf einer Sony-Schulung und quatscht wie ein Wasserfall:
„Sie hat den schnellsten, ist am kleinsten, hat den besten, den größten, sie ist das erste bezahlbare Profi-Modell, konkurrenzlos schnell und gut.“
Wenn dieses Schrott-Objektiv nicht am Bajonett gehangen hätte, ich hätte sie sofort kaufen müssen. Eine Wunderkamera.
Sie ist schneller wie jede DSLR, ich ziehe langsam meine D850 aus der Tasche, im LiveView mag das stimmen (wenn man Panasonic & Leica vergisst), im Sucher sieht das dann schon anders aus.
Also der Griff hat mehr Volumen, aber für meine kleinen Hände ist der Griff noch viel zu kurz, mein kleiner Finger bleibt komplett haltlos.
Diese Kamera regt zum Umdenken an, auch bei mir. An der Alpha 9 ist wirklich nur der absurde Preis beeindruckend und somit kommt sie nicht einmal für mich, als ernsthaftes Arbeitsgerät in frage. Selbst 20 Bilder pro Sekunde ohne Blackout und andere Innovationen bleiben da im Schatten, erst bei einem Preis von maximal 3900€ hätte ich da Interesse bekundet.
Eine Sony Alpha 7RIII ist auch beeindruckend und preislich gerade noch interessant, doch sie geht neben einer Nikon D850 in die Knie, da stimmt dann einfach das Verhältnis von Preis und Leistung nicht mehr. Dazu kommt der ruinöse Neukauf von Sony Objektiven. Denn bei Nikon oder Canon kann man sich bequem und günstig aus einem gigantischen Gebrauchtangebot bedienen, bei Sony nicht wirklich.
Aber die Sony Alpha 7III hat mit 2200€ einen akzeptablen Preis und die Verbesserungen zu den Vorgänger-Kameras sind so eminent, dass sie weitere Gedanken wert ist.
Sony hat immerhin nach nur 5 Jahren und 6 Kameras erkannt, dass mehr als ein besonders guter Sensor für eine Kamera notwendig sind.
Ein erneut vergrößerter Griff, leistungsstärkerer Akku, besserer Sucher, Touch-Monitor, 5 Stufen-IBIS, erheblich optimierter Autofokus, übersichtlicheres Menü wiegen weit wichtiger als einfach nur eine kleine und leichte Kamera zu bauen.
Dazu wurde die neueste Sensorgeneration mit 24 MP so stark optimiert, dass sich selbst für Alpha 7II Besitzer sichtbare Verbesserungen in der Bilddynamik und dem Bildrauschen bei hohen Empfindlichkeiten zeigen.
Viele sehen die Sony Vollformat-Kameras als Zauberkisten, die per Adapter alle möglichen manuellen und sogar etliche AF-Objektive beinahe unverändert in ihrer Bildwirkung, einsetzen können. Das ist auch richtig, nur für mich kein attraktiver Ansatz.
Denn um diese Kameras voll zu nutzen und die besten Ergebnisse in der Naturfotografie zu erreichen, brauche ich die neuesten und besten Objektive.
Sony zählt zu den Herstellern, deren Marketingstrategie Käufer unbedingt auf Objektive mit fester Brennweite festnageln will. Damit wird bei oft weniger Aufwand mehr verdient.
Doch der Nutzen der festen Brennweite, bessere BQ, wird nicht so oft wirklich sichtbar, bzw. zeigt sich mehr durch eine schönere Bildsprache bei hochlichtstarken Objektiven. Der Nachteil bleibt, man muss dann häufig wechseln und man bleibt letztlich sehr unflexibel.
Abgesehen also von Zeiss-Festbrennweiten, gibt es 3-4 Zoom-Objektive die die Leistung der Kamera besonders unterstreichen, aber vieles fehlt noch.
Wer viel Geld ausgeben kann, wird zuerst an 2.8/16-35 mm – 2.8/24-70 mm – 2.8/70-200 mm denken, doch mich langweilen diese Objektive und sie offenbaren weiterhin die gleichen Mängel wie schon seit Jahrzehnten:
Das 16-35 mm ist nur abgeblendet und bei 16 mm richtig gut, das 24-70 mm ist am Tele-Ende weich und bietet kein echtes Tele, das 70-200 mm bietet keine Überlappung mit dem 24-70 mm, zwingt zum ständigen Wechsel und lässt bei 200 mm auch etwas nach.
Die drei wären heute nicht mehr wirklich meine Auswahl, in keinem System.
Denn es gibt erheblich kompaktere, leichtere und optisch stärkere Konstruktionen mit Lichtstärke f:4.0, die heute an den modernen Sensoren die Königswahl sind:
4.0/12-24 mm – 4.0/24-105 mm – 4.5-5.6/100-400 mm
Die schwachen Konstruktionen, die nicht wirklich überzeugen können sind bei Sony ebenso schnell ausgeschaut: 3.5-5.6/28-70 mm – 3.5-6.3/24-240 mm – 4.4-5.6/70-300 mm – und auch das 4.0/24-105 mm kann nur ein Notkauf sein, denn es ist so schwach wie auch schon die Konstruktionen von Canon, Nikon du Sigma – den mittleren Bereich bekommt einfach kein Hersteller mit großen Sensoren richtig in den Griff – erst für Halbformat und dann noch viel besser bei mFT sind die Zooms wirklich gelungen.
Deshalb würde ich zum Einstieg bei Sony zu einer Mischung aus Zooms und Festbrennweiten raten:
4.0/12-24 mm – 1.8/55 mm – 2.8/90 mm Macro – 4.5-5.6/100-400 mm
Was fehlt sind richtig gute Objektive die auch kompakt und bezahlbar bleiben: 1.8/20 mm, 2.0/35 mm, 1.8/43 mm, 1.8/90 mm, 1.8/135 mm
Auch die umgebaute Sigma-Art-Baureihe finde ich für Sony wenig spannend, davon käme für mich nur das 1.8/135 mm in Frage.
Zeiss Batis wird da zur wirklichen Alternative, denn 2.0/25 mm und 1.8/85 mm sind sehr gelungen und bieten AF.
Für mich wäre das 100-400 mm am wichtigsten, nur bringt es mir an der 7III keine Vorteile vor den 100-400 mm Lösungen, die ich für mFT, Fuji, Canon und Nikon habe und ist extrem teuer. Der Bereich 12-24 mm ist für mich zweitrangig und nur um den mit Sony nutzen zu können, bin ich nicht bereit 4000€ aus zu geben.
Im Porträt-Bereich käme noch ein leistungsstarker Blitz dazu – also Sony bietet mir trotz spannender Kamera bisher überhaupt keinen Vorteil – sondern ist finanziell nur kostspielig.
Da nützt dann der beste Sensor nichts. Adapterlösungen reizen mich bisher wenig.
Die wichtigsten und besten Foto-Ausrüstungen der Welt:
Canon:
4.0/16-35 mm – 2.8/24-70 mm – 1.4/85 mm – 2.8/100 mm Macro – 2.8/70-200 mm – 4.5-5.6/100-400 mm
Fujifilm:
4.0/10-24 mm – 2.8-4.0/18-55 mm – 2.8/50-140 mm – 4.5-5.6/100-400 mm
Nikon:
2.8/14-24 mm – 3.5-4.5/24-85 mm – 3.5-5.6/28-300 mm – 1.4/105 mm – 2.8/105 mm Macro – 2.8/70-200 mm – 5.6/200-500 mm
Sony:
4.0/12-24 mm – 1.8/55 mm – 2.8/90 mm Macro – 4.5-5.6/100-400 mm
Tamron und Sigma können einige Alternativen bereit stellen.
Tamron Für Canon/Nikon:
2.8/15-30 mm – 1.8/35 mm – 2.8/70-200 mm – 1.8/85 mm – 4.5-6.3/100-400 mm –5.0-6.3/150-600 mm
Sigma für Nikon:
2.8/15-30 mm – 1.8/35 mm – 2.8/70-200 mm – 1.8/85 mm – 4.5-6.3/100-400 mm –5.0-6.3/150-600 mm
Es wird erst spannend, wenn Tamron und Sigma sehr gute, kompakte, schnelle und preiswerte Objektive für Sony vorstellen können – ein 2.8/28-75 mm Tamron klingt da für mich stinklangweilig und umgebaute Sigma-DSLR-Art-Rechnungen kann ich ebenfalls gar nichts abgewinnen.
2200€ klingen nicht so viel, ich denke trotzdem, dass mich das adaptieren von Canon Objektiven nicht wirklich weiter bringen wird, nicht die optimale Performance bringt – aber ich werde es natürlich ausprobieren – vielleicht beginnt ja auch irgendwann meine Sony-Zeit.
Es fehlen mir aber wichtige Anreize wie: Sony 4.0/300 mm DO, Sony 4,5/500 mm, Sony 4.5/50-300 mm.