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Filo Rings

12. April 2018
Frühlings-Sommer mit leisem Super-Tele

In diesem verrückten Frühlings-Sommer bin ich täglich neben meinen regulären Aufträgen und Bürostunden unterwegs um Eichhörnchen, Vögel, Blumen, Bäume und alles in der Natur abzulichten.
Ich könnte mich jetzt mit einem 5.6/800 mm in ein Tarnzelt setzen – aber das ist nicht meine Welt. Inzwischen habe ich mir sogar Einbein-Stative weitgehend abgewöhnt – denn viele Tiere haben davor Angst – und wenn ich eins keinesfalls will, dann Angst machen.
Außerdem mußte ich feststellen, dass besonders Spechte und Eichhörnchen und auch andere Tiere keineswegs gerne Kameraverschluß-Geräusche akzeptieren.
Zuletzt war ich mit der AF-Königin Nikon D500 unterwegs, ja ein paar tolle Aufnahmen gelangen immer, aber dann waren die Tiere weg oder erstarrten in Deckung. Also änderte ich die Taktik – eine lautlose Kamera mit elektronischem Verschluss (DSLM), mit viel Tele-Brennweite und guter Lichtstärke bei geringem Bildrauschen mußte zum Einsatz kommen.
Was kommt in Frage?
DSLR: Canon ist viel zu laut, Sony scheidet aus, Pentax ebenfalls und Nikon stört trotz der leiseren Verschlüsse auch schon mächtig.
DSLM: Sony scheidet aus (wenig Tele), Pentax spielt nicht mit, Leica hat kein langes Tele, Nikon spielt nur mit kleinstem Sensor (Nikon1) , Canon hat bisher nur kleine, leistungsschwache M-Kameras. Am Ende der Überlegungen bleiben nur:
Olympus E-M1II mit 4.0/300 mm und 1.4x, Leica 2,8/200 mm plus Konverter oder Leica 6.3/100-400 mm – die alten 2.8/300 mm oder 2.8/90-250 mm sind mir mit 3.5 Kilo zu schwer.
Panasonic G9 mit Leica 6.3/100-400 mm oder Leica 2,8/200 mm plus Konverter
Fujifilm X-T2 mit 5.6/100-400 mm + 1.4x
Sie sehen, die Auswahl ist noch sehr überschaubar.
Alle meine Versuche, ein Canon 2.8/300 mm L IS II oder 5.6/100-400 mm L IS II schnell an einer anderen Kamera in Betrieb nehmen zu können scheitern bisher an den langsamen Adaptern.

Es fehlen einfach lichtstarke Tele-Festbrennweiten für Systemkameras.
Weder Fujifilm noch MicroFourThirds, noch einer der anderen Anbieter werden dauerhaft an Berechnungen wie: 2.0/200 mm – 4.0/400 mm – 4.0/500 mm – 2.0/150 mm vorbei kommen. Aber diese Objektive werden wieder sehr kostspielig. Nur Canon und Nikon hätten es in der Hand, endlich Systemkameras mit modernster Technik in vernünftiger Größe und Halbformat-Sensoren zu konstruieren – die einen schnellen AF mit allen bisherigen Super-Teles gewährleisten. Canon hat mit der M5 schon einen Schritt gemacht, aber weder Sensor noch Handling , noch Akku oder Schnelligkeit können bisher wirklich überzeugen.

Bei mFT gibt es endlich fast perfekte Kameras, sie sind mit rund 1600€ nicht günstig, aber es steckt alles drin, um unter allen Bedingungen beste Bildergebnisse abzuspeichern.
Doch die Begrenzung bleibt der kleine Sensor. Wir verfügen zwar über maximale Bildausschnitte von:
8.0/600 mm (4.0/300 mm PRO IS),
11/840 mm (4.0/300 mm + 1.4x), das kostet aber 2900€ und
12.6/800 mm (6.3/100-400 mm OIS)
doch dabei ist letztlich Schluß – denn weitere Ausschnittsvergrößerungen verbieten sich meistens.
Dafür ist der kleine Sensor bei mehr als 1000 ISO nicht wirklich gut – bei gutem Kontrast kann man mit 3200 ISO zur Not noch fotografieren – das war es.
Vorteil ist die etwas größere Schärfentiefe.

Doch mir ist die Fujifilm X-T2 mit Zusatzgriff lieber. Der Sensor ist größer, lichtstärker, kann auch bei 6400 ISO noch überzeugen und lässt häufig auch noch weitere Ausschnitte zu.
Leider gibt es bisher nur eine AF-Objektiv-Lösung:
Fujifilm 5.6/100-400 mm OIS
das entspricht einem Bildausschnitt von:
5.6/150-600 mm
Ich bin noch etwas mutiger und nutze es für kleine Tiere und Pflanzen meistens mit 1.4x Extender von Fujifilm und erhalte ein:
8.0/210-840 mm – ein Zoom – bildstabilisiert und lautlos zum Preis von 2000€ mit Konverter!
Ein 2.0/200 mm ist in der Konstruktionsphase, das kann dann hoffentlich ab Herbst 2018 auch als 2.8/420 mm und 4.0/600 mm (imcl Konverter) überzeugen.
Doch Fujifilm muss seine Kameras mit IBIS ausstatten und größere Akkus und Handgriffe zur Verfügung stellen. Der erste Schritt, die X-H1 kann nicht völlig zufrieden stellen.

Auch wenn Olympus das um eine ganze Blende toppen kann, der Preis liegt mit Kamera schon um mehr als 1200€ höher und bei höheren Empfindlichkeiten verliert der mFT-Sensor. Außerdem ist das 300 mm kein Zoom, das oft benötigt wird, um das Motiv schneller zu finden und richtig zu fokussieren.

Hier meine Bildergebnisse mit Fujifilm X-T2 und 5.6/100-400 mm plus 1.4x Konverter bei meist 1/1000 Sekunde, höher Empfindlichkeit und alles frei Hand:


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