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Filo Rings

13. April 2018
Freitag der 13. – Sony Alpha 7III ist bei mir gelandet

Neu bearbeitet – Erste schockierende oder vielmehr befreiende Erkenntnis:
Sony kann es – im Laden!


Allerdings hauptsächlich dann, wenn Sie den Sigma Adapter MC11 (250€) und die besten Canon-Objektive verwenden und nur im Geschäft Trockenübungen machen.
Canon an Sony?
Ja, wenn Sie Canon haben, können Sie sich jetzt endlich eine moderne, noch gerade so bezahlbare Sony Alpha 7III (2300€) kaufen und sie erleben, was Canon so alles verpennt hat.
Klar, die Ergonomie ist bei Canon immer noch besser, genialer, weiter entwickelt. Aber selbst wenn sie eine EOS 6DII oder 80D verwenden, im Live-View über dem Monitor ist Canon der Sony in Sachen AF und Schnelligkeit keineswegs gewachsen.
Sony hat bisher 23 Alpha E-Objektive für das volle Format und dabei sind weiterhin Objektive, die überwiegend deutlich zu teuer und optisch unbefriedigend sind:
3,5-5,6/28-70 mm – 4,5-5,6/70-300 mm – würde ich keinesfalls kaufen und verwenden wollen.
2.8/16-35 mm – 2,8/24-70 mm – 2,8/100-400 mm – 1,4/35 mm – 1,4/50 mm – 2,8/90 mm Macro – 2,8/100 mm STF – sind mit Fantasiepreisen ausgestattet.

Selbst das Canon 2.8/300 mm L IS II macht an der Sony mit MC11 Adapter einen sehr guten, noch flotten Eindruck, auch noch mit 2x Extender und dann 5.6/600 mm Brennweite.
Im Nahbereich ist das an einer Canon dann schneller, da ruckelt die Sony einen Tick zu lange oder verweigert schon mal den Dienst. Die Problematik liegt vermutlich weniger an Sony, als am Sigma-Adapter.

Ich konnte ausprobieren
Sony E  3.5-6,3/24-240 mm G OSS – kommt vermutlich aus Tamron-Fertigung und die verstehen ihr Super-Zoom-Handwerk. Hat einen perfekten Bereich, wenn auch die Tele-Brennweite bei f:6,3 etwas zu deutlich in die Knie geht. Insgesamt ist es aber weit spannender als die 28-300 mm Konstruktionen die Canon und Nikon bieten. Es hat den geileren Brennweitenbereich, ist mit 780g und 12 cm Baulänge gerade noch tragbar und hat einen schnellen AF und sehr gute Stabilisierung. Nur hohe Auflösung im Tele-Bereich sollten Sie davon nicht erwarten.
Sony E 2.8/90 mm G Macro OSS – endlich mal ein schnelles, tolles Macro von Sony, denn alle anderen Macros sind lahme, alte Minolta Rechnungen aus dem letzten Jahrtausend. Nur der Preis, der ist gemessen an Canon und Nikon völlig überzogen und optisch ist es auch nicht aufregender.
Sony E 1.8/55 mm Zeiss – ein tolles, leichtes, schnelles, angenehm scharfes Normalobjektiv, das unweigerlich einen Kaufreflex ausübt. Mehr davon – 1.8/20 – 1.8/24 mm – 1.8/35 mm – 1.8/90 – 1.8/135 mm Zeiss fehlen hier noch dringend.
Sony E 2.8/70-200 mm Sony GM es ist an der 7III langsamer und ruckeliger im AF als Nikon (2.8/70-200 mm VR FL an D750, D850, D500), es ist langsamer als Canon 2.8/70-200 mm L IS II an der Sony Alpha 7III mit Adapter! Und es ist spürbar langsamer als Canon 4,5-5.6/70-300 mm IS II & 4,5/5,6/100-400 mm L IS II.
Sony E 4.0/12-24 mm mm Sony GM leider hat Sony früh erkannt, das die ursprüngliche Preisempfehlung von nur 1700€ nicht ins Sony Programm passt und fluchs, still und leise auf 2000€ erhöht. Sony will eben unbedingt schweineteuer sein! Trotzdem, für mich das bisher spannendste Objektiv von Sony, weil es sonst keiner so anbietet und schon gar nicht so leicht und so kompakt, bei sehr guter Leistung (auch Sigma nicht).
Weder 1.4/85 mm GM noch 1.4/50 mm Zeiss würde ich kaufen.

Ganz ehrlich, ich würde an der 7III  keine alten Sony/Minolta Objektive adaptieren. Wenn Sie Canon Objektive haben, geht das mit dem MC11 ganz gut – aber auch sonst würde ich – wenn es preiswert bleiben soll – lieber gebrauchte Canon-Objektive kaufen, als neue von Sony.

Dies ist ein Vergleich unter vielen, verschiedenen Licht und Motivbedingungen und soll nicht die Einzelleistung schmälern. Natürlich kann ich, bei allen Verbesserungsvorschlägen und kritischen Anmerkungen auch mit einer Sony 7III einwandfreie, herausragende Fotos speichern. Ich mache hier etwas, was sonst beinahe nie getan wird – die besten Kamerasysteme nebeneinander und parallel zu vergleichen. Ich beziehe mich also nicht auf Erinnerungen sondern auf feststellbare Unterschiede im Vergleich mit allen vorhandenen Kameras (Canon EOS 6DII, 80D, Nikon D850, D500, Fujifilm X-T2, X-H1, Olympus E-M1II, Panasonic G9). Es geht mir dabei nicht nur um die BQ – sondern um Performance, Bedienung, Leistungsgrenzen, verfügbare Objektive – jede Kamera ist nur so gut, wie das was ich als Fotograf mit ihr machen kann. Ich fotografiere immer am Limit – denn alles andere geht mit fast jeder Kamera, jedem System mehr oder weniger gleich gut. Ich teste am Limit, mit offener Blende, mit längster Brennweite, Schönschreiberei und Videolabberei gibt es genug im Netz, das sagt für mich wenig über Kamerasysteme aus.
Ich beziehe mich hier nur auf Fotografie – denn für Video-Aufnahmen würde ich immer eine andere, spezielle Video-Kamera verwenden.

Bei meinem Vergleich sollte man sich frei machen von der Sensorgröße, der theoretisch erreichbaren Bildqualität und aufwendiger RAW-Bearbeitung – denn die erreichbare BQ ist zuallererst und massgeblich von Fotografen abhängig und nicht vom Sensor und dessen Format.

Nachdem ich bisher enttäuscht war von allen Sony-DSLM Kameras und mich auch nach längerer Verwendung nicht wirklich an die Bedienlogik, Sucher, Akkuverbrauch und Farbwiedergabe gewöhnen konnte – war die Alpha 7III trotzdem sehr spannend um meine teuren Canon-Objektive an einer kleinen, leichten, leistungsfähigen, lautlosen Live-View-Kamera zu verwenden.
Denn so gut eine EOS 6DII oder gar 5DIV auch sein mögen, der Liveview bleibt doch sehr ausgebremst und nur die 6DII hat bisher den voll beweglichen Monitor – auf den ich bei neuen Kameras nicht mehr verzichten werde.

Wo sind die Haken bei der Kamera – da die Lichter vermutlich wohlbekannt sind, erst die Schatten:

SCHATTEN Alpha 7III:
– kein quadratischer Sensor – der wäre in der Fotografie heute ideal, leider nur altes 2:3 Format
– fummeliges Gehäuse und Bedienung

– rund 2 Sekunden Einschalt- oder Hufwach-Zeit – deutlich zu lange
– Gehäuse relativ kurz und dafür dick
– kein Ladegerät mitgeliefert – nur USB-Stecker
– AF Markierung oft schwierig sichtbar, leuchtet grün auf zur Bestätigung – nicht ideal
– Eye-Start AF nur mit A-Mount Sony Objektiven
– AF Empfindlichkeit -3 EV, aber G9, X-H1, E-M1II sprechen bei wenig Licht besser an und Nikon noch viel schneller
– Speicherkarten müssen immer zuerst formatiert werden, Zeitverlust bei schnellem Wechsel

– sehr ungewohnte Online-Bedienungsanleitung und Kamera-Hilfe
– 660 Seiten PDF-Anleitung – zurückspringen zum vorherigen Punkt/Auflistung nicht möglich?
– lieblos gemachte Anleitung, nur am Anfang farbige Fotos sonst nur Textwüste
fette, rudimentäre Anleitung in 12 Sprachen a 30 Seiten (370 Seiten)
– Akku bekommt schon beim rausnehmen Kratzspuren
– Sucher ist kühl und bei Sonne extrem kontrastreich, kaum Tonwerte zu sehen
– Sucher trotz 2,3 MB Auflösung sehr grieselig – für Umsteiger von DSLR ungeeignet
– Sucher aller Konkurrenten mFT/APS-C Sensoren sind detailreicher und weniger verrauscht – bester: G9, zweitbester X-H1
– billige, dünne Augenmuschel – aber sitzt fest
– relativ lautes, hartes Verschlußgeräusch des mechanischen Auslösers
– kein künstliches, Auslesegeräusch bei elektronischem Verschluss, wie es andere einstellbar haben
– Platz zwischen Handgriff und Objektiv sehr beengt, mit Sigma-EOS-Adapter sehr knapp
– Griff immer noch zu kurz für kleinen Finger

– kein Blitz eingebaut
– kein voll beweglicher Monitor – untauglich im Hochformat
– Monitor 3″ aber nur 0,92 MB Auflösung
– keine Berührungs-Auslösung auf dem Monitor!
– Drehräder etwas fummelig und einen Tick zu schwergängig

– wenig Beschriftungen der Tasten (nur CF1-3)
– sehr lange Akku-Ladezeit mindestens 285 Minuten – fast 5 Stunden! (bei Kälte deutlich länger)
– nur 1 schneller SD-Schacht

– keine XQD-Karten
– Akku NP-FZ100 = 88€ – 2280 mAh
– theoretische Bildanzahl mit einem Akku = 610 durch Sucher, 710 über Monitor

– AWB white-Balance Ausreißer
– fast konsequent auf rechte Hand Bedienung ausgelegt
– unbeleuchtete Tasten
– Monitor und Sucheranzeigen nicht in der Größe – Art der Darstellung variabel
– Ton für Auslösen mit elektronischem Verschluss nicht vorgesehen
– Rolling Shutter bei Serienbildern gut erkennbar
– Bildstabi-Performance nicht mit mFT-Kameras vergleichbar – Ausfälle schon bei ¼ Sekunde

– keine Touch-Auslösung auf dem Monitor
– Menürad klein und fast nur mit 2 Dingern zu bedienen
– vorderes Einstellrad unter dem Auslöser sitzt sehr tief, schwierig mit schwerem Objektiv
– Menü-Taste links oben – um im Menü einzustellen braucht man beide Hände
– 3 billige Plastikklappen links, ohne Dichtungen
– Belichtungskorrektur-Rad klein, wenig griffig und nur +/-3   (+/-5 = normal)
– keine halben Stufen der Belichtungskorrektur (⅓ Stufen sind Unsinn)
– falsche Gutaufhängung, wie fast alle Kameras
– Joystick sehr kurz, Fuji und Pana können das weit besser)
– keine Funktionstasten vorne rechts zwischen Handgriff und Objektiv
– Akkufach sehr fummelig, mit Handschuh kaum zu bedienen
– Griffteil-Verlängerung – aber dann kann man Kamera nicht mehr hinstellen – Fuji bietet das besser an
– Insgesamt scheint mir die 7III kaum bei Kälte mit Handschuhen bedienbar zu sein
– diverse Abstürze möglich


LICHT:

+ derzeit modernster 24 MP Sensor
+ rauscharmer, relativ schneller Sensor/Prozessor
+ Noch klein und kompakt

+ Vollformat – für alle die gerne adaptieren und manuelle Objektive nutzen, ideal
+ 5 Achsen Bildstabi an Bord der Kamera (IBIS)
+ erweiterter ISO Bereich 50-100.000 davon 50-32.000 gut nutzbar
+ 10 Bilder pro Sekunde
+ lautlose Auslösung mit elektronischem Verschluß
+ schneller AF über den Monitor
+ AF Joystick
+ meiste AF-Felder und weiteste Abdeckung aller Kameras
+ endlich besserer Griff mit Auslöser vorne
+ endlich größerer Akku mit deutlich mehr Kapazität
+ 2 SD-Kartenschächte, aber nur einer schnell
+ Touchscreen aber ohne Auslösung
+ mit USB im Auto und auch mit Powerbank aufladbar! (15.000 mAh Belkin = 42€)
+ größeres Monitorbild als G9
+ Sucher Farbtemperatur einstellbar
+ praktische Bildanzahl: an einem Tag, Serienbilder 3700 Auslösungen – Akku bei 40%
+ Sucher mit Zeiss T* Vergütung – aber trotzdem im Vergleich sehr schlecht

Nach der ersten Euphorie im Laden, folgt beim erfahrenen Praxistester natürlich und unweigerlich, die harte Realität im Umgang mit der Kamera.Vor dem Hintergrund, dass Canon und Nikon erst Mitte kommenden Jahres mit wenigen Objektiven an den Start gehen – is die Alpha 7III schon sehr verführerisch.

Zwei gute Stunden fotografiert – 716 Auslösungen – nur JPEG natürlich fällt wieder auf – es ist eine Sony.
Ständig geht man Einstellungen suchen, 2 Abstürze mit original Sony Objektiv 24-240 mm, einmal Datenverlust bei einer schnelleren Serie und Kamera für ne Minute blockiert – zur Wiederherstellung – immer wieder Probleme mit Adapter und Canon Objektiven, die den AF verweigern oder den Auslöser sperren – nach vielem rumprobieren heraus gefunden – dass der Adapter wohl das Problem ist, der sitzt nicht immer perfekt an der Kamera – immer beim Adapterwechsel entsteht das Problem erneut – also das hat dann Sigma verbockt. Einige AF-Funktionen sind blockiert und funktionieren nicht mit Adapter.
Nach weiteren 2 Tagen ist der Spaß am Neuen eigentlich fast aufgebraucht. Ich spüre deutlich wie man vom ersten Gerücht, über die Ankündigung, die Präsentation, den geilen Hype im Netz bis hin zum Produkt dann endlich beim Fotohändler total manipuliert und eingestimmt wird.
Das Produkt hat nach 1-2 Tagen Fotografie in keiner Weise den ganzen Schritten und allem gesagten, geschriebenem, gefilmten, hinein projiziertem – Standhalten können.
So war es in den letzten Jahren mit sehr vielen Produkten – das bringt unsere aufgegeilte Zeit mit sich. Aber es gibt Ausnahmen, Kameras, die man erst entdecken muß, Kameras die dann doch weitgehend, wirklich liefern was versprochen wird (D850, G9, E-M1II).
Wenn Sie in den Laden gehen oder nur einen Online-Vergleich machen und entschlossen sind mal eine Sony zu wagen, in das System einsteigen oder es ausbauen wollen – dann ist die Alpha 7III von 2018 zweifelsfrei der beste und noch preiswerteste Kompromiss.
Eine Alpha 7, Alpha 7II, Alpha 7R, Alpha 7RII, Alpha 7S, Alpha 7SII, kann ich keinem ernsthaft empfehlen, da ist die 7III ganz klar die bessere Kamera! Die Alpha 9 ist in vielen Punkten die ich hier kritisiere verbessert – aber die Preisforderung dafür ist einfach absurd. Und für ein professionelles Produkt ist sie für mich auch noch längst nicht ausgereift genug und es gibt zu wenige Objektive dafür und mit Adaptern wird sie nicht besser liefern als die 7III.
Vor den Menschen, die bisher zufrieden mit den Vorgänger Modellen fotografieren kann ich nur meinen Hut ziehen, sie scheinen gar nicht verwöhnt zu sein und auf vieles keinen Wert zu legen – vielleicht wollen sie auch nur spielen oder angeben – mit einer guten, ausgereiften Kamera haben die Produkte aus meinem Erfahrungshorizont aber leider nicht viel zu tun.

SONY es ist ein langer Weg!
Panasonic hat immer noch einige Jahre Vorsprung, technisch und haptisch, also BQ mag sehr wichtig sein und die kann Sony dank großem Sensor besser – aber am Ende zählt wie viele einwandfreie, richtig belichtete, perfekt fokussierte, unverwackelte Fotos ich habe und mit wieviel Spaß und Leichtigkeit ich zu denen komme.
Ich fürchte nur, dass auch Canon und Nikon jetzt auch eine lange Durststrecke vor sich haben, denn auch sie können kaum vorstellbar einen Zeitsprung zum nahezu ausgereiften Kameraprodukt hinlegen. Und Canon zeigt ja schon mit den M-Kameras wie man es besser nicht machen sollte – sie sind technisch noch viel weiter von Panasonic weg.
Olympus und inzwischen auch Fujifilm sind beide nicht so weit hinter Panasonic und optisch, haptisch manchmal sogar etwas weiter/anders. Fujifilm hat insgesamt die schnellste, positive Lernkurve gemeistert, bringt sich jetzt aber mit dem Nachzügler-IBIS etwas in Schieflage.

Für welche Motive besonders geeignet?
Die Kamera richtet sich, trotz ihres ambitionierten Preise an Umsteiger vom Smartphone und Kompaktkameras und zahlfreudige Einsteiger und Technikfans. Der Schwerpunkt liegt eher auf den Filmeigenschaften, als bei besonderer Fotoeignung für Menschen die schon länger fotografieren.
Der Schwerpunkt liegt bei Reportage und allgemeinen Weitwinkelmotiven, bzw. der Filmerei. Höhere Ansprüche sehe ich nicht zufrieden gestellt mit der Kamera. Und ich wette, das jeder, dem ich eine G9, X-H1, E-M1 II oder gar eine Nikon D750 in die Hand gebe – die Sony nicht mehr in die Hand nehmen mag. Und es fällt schwer mit dem Vollformat bei normalen Lichtverhältnissen deutlich bessere BQ heraus zu holen, als mit den anderen Kameras. Ein Vorteil kann allenfalls bei sehr wenig Licht und konsequenter RAW-Bearbeitung erarbeitet werden.
Vielleicht ist sie gut nutzbar im Studio mit angepasster Beleuchtung.

Für welche Motive eher wenig geeignet?
Einen Zahn mußte ich mir gleich ziehen lassen, trotz 4.0/12-24 mm und den 16-35 mm Zooms ist die 7III kaum brauchbar für die Reisefotografie, noch für Landschaften und Architektur. Warum? Ganz einfach, der Sucher zeigt allenfalls bei weniger Licht und kontrastarmen Stimmungen ein brauchbares Bildergebnis. Sonst ist er immer zu grieselig, zeigt kaum Tonwerte und macht einfach keine Freude zur Beurteilung des Motivs. Das war bei den ersten mFT Kameras auch so, aber heute sind alle Fuji, Oly, Pana Kameras deutlich sichtbar besser als Sony.
Auch der Monitor ist bei Tageslicht oft keine gute Hilfe, seine Auflösung ist eher gering und er spiegelt sehr. Gerade für Motive mit hohen Kontrasten – die ja die Sony-Sensoren anerkannt am besten meistern sollen – taugen die Darstellungen der Kamera gar nichts.
Auch für Porträts – Mode – Hochzeit würde ich mir den Sucher nicht antun wollen, da möchte ich das mir alle Details und Nuancen auffallen, das gelingt allenfalls bei Studiolicht.
Für Sportmotive, wo es nur auf das Einfangen der Bewegung ankommt ist sie noch ganz brauchbar. Aber für Natur und vor allem Tiermotive ist sie eine absolute Spaßbremse. Man sieht einfach nicht, welche tollen Fotos der Sensor liefern kann – erst später am großen Monitor.
Das ist aber für mich nicht die geeignete Fotografie – denn die Kameraausrüstung soll mir schon beim Motiv alles zeigen und vor allem auch ein Freizeitvergnügen oder weitgehend perfektes Arbeitswerkzeug sein – daran scheitert Sony kläglich.

Spaßfaktor?
*****  (5/10)

Das sind letztlich fast alles Kleinigkeiten für einen Fotofreund – doch zusammen genommen, zeigen sie deutlich, was andere Systeme können und das Sony noch weit weg von Perfektion oder Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten ist.

Warum man bei der Arbeit mit dem elektronischen Verschluss – also bewußt lautlos – trotzdem etwas hören oder spüren sollte hat Sony noch nicht verstanden. Weil man sonst jegliche Kontrolle verliert, wieviele Fotos man macht oder ob gerade überhaupt ein Foto abgespeichert wurde. Bei anderen Kameras ist das einstellbar.

Etwas kleiner und kürzerer Griff als G9
A7III = 650g

G9 + 12-100 mm = 1250g
A7III + 24-240 mm = 1420g

Bei Kälte:
Insgesamt ist auch die Alpha 7 wieder eine Kamerareihe, die nicht wirklich für den Einsatz bei kühler Witterung, oder gar mit Handschuhen gedacht ist. Dafür sind die Bedienelemente einfach zu klein, zu verspielt. Alle älteren Alpha’s scheiden bei Temperaturen um die null Grad sowieso aus, weil die Akkupapazität ungenügend ist. Dagegen sind eine G9 oder E-M1II, D750, Canon Eos 6DII weitgehend problemfrei mit Handschuhen und bei Kälte zu bedienen.

Weitere Fragen kläre ich in den nächsten Tagen.
Wie sind die Canon Objektive optisch? CA? Leider Ja, Objektive der hochlichtstarken Serie wie 1.2/50 mm, 1.2/85 mm werden ja leider nicht korrigiert.
Verändert der MC11 auch die Nahgrenze – wirkt er wie ein Zwischenring? Nein, aber er verursacht bei jedem adaptierten Canon-Objektiv erhebliche Probleme im Nahbereich schnell und problemlos zu fokussieren. Im Nahbereich ist jede 80D oder 6DII schneller.
5 Jahre Komplett Garantie gegen Stürze, Wasser, Diebstal

Also mit meinen Canon-Objektiven bin ich nach der Erfahrung mit den EOS-mFT-Adaptern und jetzt an Sony-Vollformat – mit meinen Vorstellungen an Canon gefesselt – den wirklich reibungslosen, wenn auch eben im Live-View weiter eingeschränkten Einsatz bietet nur Canon.
Deshalb wundere ich mich umso stärker, dass so viele Fotografen keinen Wert auf Harmonie in ihrem System legen.
So vielen ist heute nur eins wichtig, Geld einsparen (und dann für andere verlockende oder blödsinnige Dinge ausgeben) – mit der Zeit verhält es sich leider genauso – wir rasen alle lebensgefährdend zu Terminen und Verabredungen und verschleudern dann unsere Lebenszeit vor Handys, Tabletts, Fernsehern, Büchern – sorry kleiner Exkurs.
Alle wollen sparen, aber wie gut sich dann die Fotosysteme vertragen, darauf wird immer weniger geachtet. Auf gleiche Farbgebung der Objektive, harmonisches Zusammenspiel der Elektronik, passende Brennweiten etc. Alles soll kombinierbar sein – doch der Reiz liegt doch gerade in der Verschiedenheit und das nur Canon an Canon die bestmöglichen Ergebnisse bringen kann und im Verhältnis wohl auch Sony an Sony. Und genau deshalb sollte hier noch einmal jeder genau überlegen ob Sony die für ihn passende Marke ist und er bereit ist, den höheren Preis zu bezahlen.

 

Die Eindrücke, die ich vor 8 Jahren mit den ersten Nex-Kameras und dann vor 5 Jahren mit der Alpha 7 Serie hatte- bestätigen sich erneut:

SONY baut Computer denen sie Fotografieren und Filmen beibringen.
Alle anderen (sogar Panasonic – die ja auch ein Elektronikkonzern und kein Glas-/Kamera-Hersteller sind) bauen Kameras, denen sie moderne Computer-Technik beibringen.

Ich glaube so ist jede neuere Sony Kamera am besten erklärt. Das Gen-Material von Minolta ist praktisch gar nicht mehr vorhanden.
Meine Feststellung erklärt auch die besondere Begeisterungsfähigkeit jüngerer Menschen, die mit Smartphone aufgewachsen sind – die kennen die Abstürze ja von Windows und wundern sich nicht, die schauen in keine Bedienungsanleitung, sondern offen auf Hilfe in der Kamera. Aber jetzt erst mal Fotos sichten…

Meine Fotos zeigen es vielleicht, man kann damit gute Bildergebnisse erzielen, nur aus meiner Erfahrung ist das mit der Sony Alpha 7III immer noch (wie mit allen anderen Sony Alpha 7/9/6000) Kameras = Fotografie unter erheblich erschwerten Bedingungen. Es klappt alles, gute Fotos sollten ihn den meisten Situationen mit etwas Übung möglich sein, nur kann man sich damit eben auch das Leben unnötig schwer machen. Wenn man DSLR’s gewohnt ist, oder bereits mit anderen DSLM’s als denen von Sony fotografiert hat, bleibt außer dem AF, der Handhabung der Hauptkritikpunkt der grieselige Sucher.
Für mich steht fest, wer noch nie mit einer Nikon D850/750/500 fotografieren durfte, sollte mit Superlativen zu den Sony-Kameras sehr sparsam sein. Abgesehen vom Sensor gilt das auch für die sehr innovative und in vielen Punkten bessere Panasonic G9/GH5.

Meine Kaufentscheidung ist bisher noch offen und die mache ich immer mehr von den Objektiven als von der Kamera alleine abhängig.
Also bitte nicht von den vielen Schattenseiten beeindrucken lassen – ich liste nur auf, was mir auffällt.
Für mich kommt ein Kauf wohl wegen dem schlechten Sucher, dem weiterhin eingeschränkten Objektivangebot und der heftigen Umgewöhnung bei Bedienung, Menü und Preisen kaum in Frage.

 

SIGMA MC11 Adapter
250€
Großer Vorteil: Sigma liefert Updates über USB-Schnittstelle
Das ist der entscheidende Nachteile alle billigen China-Adapter für 80-120€ – egal ob CommLight, Fotodiox oder wie sie alle heißen
Metabones IV (ohne Glas) kostet 450€ und kann nicht mehr und nichts besser
alle Canon-Objektive – mit Ausnahme EFs und EFm funktionieren mit AF und IS)
die meisten Sigma und Tamron Objektive funktionieren an Sony mit AF und IS
Nachteil: wenn der Adapter nicht perfekt am Sony Bajonett sitzt, funktioniert der AF nicht, oder Auslöser wird nicht frei gegeben. Also schnell wechseln und weiter fotografieren ist oft nicht möglich. Meist muss man den Adapter mehrmals ansetzen, bis der Kontakt sicher gestellt ist.

So jetzt muss ich aber erst einmal raus, Motive suchen und schauen wie es mit den Canon Objektiven optisch aussieht. Ich hoffe der Akku, der mit 7% ausgeliefert wird, ist jetzt endlich voll.

Wo steckt nur die Bildschärfe, heute Morgen relativ erfolglos versucht die Morgenstimmung einzufangen (was mit Nikon blitzartig ging und mit G9 auch recht flott).
Auch der Bildstabs mit dem Sony 24-240 mm lässt sehr zu Wünschen übrig bei ¼ Sekunde.

Schöne Kontraste, oder Dynamik auf Neudeutsch – aber die Bildschärfe – die Auflösung lassen doch sehr zu wünschen übrig:

Nach vielen versuchen, endlich doch noch ein scharfes Bild – mit Adapter & Canon 100-400 mm L IS II & 1,4x bei 560 mm Brennweite:

Da wuchs meine Wut, mit allen anderen Systemen und Tele hätte ich eine tolle Bildserie gehabt – mit Sony und Canon 100-400 mm blieb nur noch das von der Action:

Gekonnt, aber solche Aufnahmen gelingen mit etwas Korrektur eigentlich immer:


Beim flotten Zoomen und Auslösen passiert schnell folgendes: Der AWB spielt verrückt und zeigt heftige Farbsprünge

Buntspecht – dem Himmel so nah – nach einiger Bildbearbeitung noch ganz brauchbar (was viel zu weich und überstrahlt):

Jetzt erst recht, mehr vom Specht:


Ortswechsel – Zoo: mit Canon 100-400 +1,4x
viele unscharfe Fotos, die sonst bei den gleichen Tieren und Bedingungen nicht unscharf sind. Im Zoo taugt die Sony 7III mit Canon 100-400 mm oder Canon 2.8/300 mm mit Konverter einfach nicht. Nicht nur dass im Sucher kaum Detailsichtbar sind und die Sonne zu hell ist für den Klappmonitor – auch der AF nervt, springt hin und her. Was im Laden gut klappte, scheitert hier in der Praxis – sehr schade. Auch die AF-Möglichkeiten der Sony sind sehr begrenzt, häufig verschiebe ich auf dem Monitor versehentlich das AF-Feld – Auslösen lässt sich dort leider nicht. Gut das kann man abstellen – bleibt aber trotzdem unbefriedigend, wo Oly und Pana problemlos und superschnell aufs Auge fokussieren und auslösen lassen.
Gut hingegen klappte es mit dem preiswerten Canon 4,5-5,6/70-300 mm USM II neuester Generation vom Herbst 2016 – da Pakt der AF fast immer und es ist schneller als Sony-eigene Tele-Zooms.


Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht