Nicht allen ist es bewußt, dass es vor allem bei Objektiven drei verschiedene Möglichkeiten gibt.
1. Das Objektiv ist nur mittelmäßig und/oder harmoniert nicht besonders gut mit ihrem Kamera-Sensor
Das tritt vor allem bei Objektiven auf, die älter als 5 Jahre alt sind, kann aber auch bei brandneuen Objektiven der Fall sein. Bedingt durch Fertigungstoleranzen oder einfach dadurch, das das Objektiv einfach nicht perfekt zu berechnen war oder dann nicht mehr zum angepeilten Verkaufspreis passen würde.
2.Das Objektiv war bei Erscheinen super zufriedenstellend und auch ich habe im Test weitgehend lobende Worte gefunden.
Es kann aber durch die Behandlung oder durch neueste Sensortechnik nach einigen Jahren optisch disqualifiziert sein. Nicht selten werden aber auch Objektive im Verlauf der Fertigung mit größeren Toleranzen oder gar sparsamer gefertigt und werden dann dem Ruf – dem Testurteil nicht mehr gerecht.
SERIENSTREUUNG
Zwei Gedanken dazu:
Tests in Zeitschriften und in kommerziellen Internetplattformen/Foren sind UNTERHALTUNG, letztlich nur dazu da, die Seiten mit der Herstellerwerbung zu füllen.
Die beste Objektiv-Rechnung, die sauberste Fertigung, die motivierteste Endkontrolle, der vorsichtigste Versand und Auslieferung – nützen fast gar nichts, wenn die Mechanik des Objektives nicht hochwertig und dauerhaft ist.
Das ist auch der Grund, warum lensrentals die Objektive früh und gerne zerlegt, dann WISSEN die, wo die Schwachstellen wirklich liegen.
Da fällt dann auf, wenn die Abdichtung nicht so aufwendig ist (Sony), wenn die Konstruktion eigentlich wenig reparaturfreundlich ist und überhaupt welcher Aufwand für die Konstruktion aufgewendet wurde.
Da wird dann offensichtlich das Canon bei nicht wenigen Objektiven den meisten Aufwand treibt und viel Erfahrung hat und Sigma sich bei Art- und Sport-Objektiven erheblich verbessert hat, das rein mechanische Objektive wie von Zeiss, Voigtländer, Leica höhere Präzision und Haltbarkeit sicherstellen können.
Ich habe in 30 Jahren hunderte verschiedene Objektive aller Marken eingesetzt und wenn ich mir genau ansehe, WIE viele Objektive konstruiert und gefertigt sind, dann darf ich nur im Idealfall, bei Behandlung wie ein rohes Ei, davon ausgehen, daß damit jahrelang sehr gute Bildleistungen erzielt werden können.
aktuelle Schatten-Beispiele:
Sony 16-50 mm – 16-70 mm – 18-105 mm – 10-18 mm – 24-105 mm
Olympus 12-50 mm – 14-42 mm – 14-150 mm – 75-300 mm – 45 mm – 35 mm – 40-150 mm PRO – 12-100 mm PRO –
Panasonic 7-14 mm – 12-60 mm – 45-200 mm – 100-300 mm –
Fujifilm 18-135 mm – 55-200 mm – 100-400 mm – 18 mm – 27 mm
Nikon 24-120 mm – 18-35 mm – 28-300 mm – 70-300 mm – 16-85 mm – 18-105 mm – 18-140 – 18-200 mm – 18-300 mm – 55-200 mm
Canon 20 mm – 50 mm – 85 mm – 100 mm – 8-15 mm – 17-40 mm – 24-105 mm – 10-22 mm – 10-18 mm – 17-55 mm – 18-135 mm – 18-200 mm – 55-250 mm – 75-300 mm – 70-300 mm STM
Tamron 150-600 – 16-300 – 10-24 mm – 18-400 mm
Sigma 12-24 mm – 17-70 mm – 24-105 mm – 70-200 mm – 120-300 mm – 150-600 mm – 300-800 mm, Zeiss Milvus und viele andere
Was nicht heißt, das sie am Anfang nicht “super” sind.
Zoom-Objektive sind wegen ihrer komplexeren Struktur deutlich stärker gefährdet, selbst die beste Leistung bei einer einzelnen Brennweite nicht lange aufrecht erhalten zu können.
Ich habe mir angewöhnt viele Objektive nach 1-2 Jahren ab zu geben, (bevor sie Leistung einbüßen) neu zu kaufen, andere zu kaufen.
Viele Objektive von Kollegen bieten schon nicht mehr die Leistung, die sie beim Kauf hatten.
Hinzu kommt, dass Gläser altern und je mehr Spezialgläser verwendet werden, desto stärker kann der Einfluss einer solchen Alterung nach 5 und mehr Jahren sein. Glas ist keinesfalls für die Ewigkeit, jedenfalls nicht ohne sich zu verändern. Mir erzählt niemand glaubhaft, dass ein 20 Jahre altes Objektiv noch Höchstleistungen bringt oder sich gar mit neuen Konstruktionen aus den letzten 2-3 Jahren messen kann. Selbst Zeiss schlägt heute mit OTUS und Leica mit Aspherical alles was sie bisher produziert haben an Detailauflösung und Schärfe.
Sicher bestehen Objektive nicht nur aus perfektionierten Leistungskurven, sondern müssen auch ein besonderes Bild liefern und das können ältere Objektive häufig sehr gut.
Wenn Canon L, oder Nikon FL auf eine Fassung schreibt, ist sie sehr oft sehr hochwertig und ein neueres Modell ist meistens noch einmal deutlich verbessert – das sehe ich so bei nicht allen Herstellern.
Auch Sigma hat da sehr viel getan – war aber auch zwingend notwendig, nur übertreiben sie es jetzt schon wieder maßlos.
Mechanisch gefällt mir vieles von Leica, von Canon, von Fujifilm (bis auf Deckel, Sonnenblenden, Blendenringe) einiges von Nikon, von Pentax, von Panasonic sehr gut – bei Sony, Olympus, Tamron, Sigma bin ich oft enttäuscht, selbst wenn PRO, Zeiss, SP, Sport, Art darauf stehen.
Aber das sind nur meine Erfahrungen. Wichtig ist, wenn man ein zufriedenstellendes Objektiv im Sinne von so gut wie erwartet, bekommen hat, es sehr sorgfältig zu behandeln und nach jahrelanger Dauernutzung eben auch rechtzeitig zu ersetzen.
Ich gehe jetzt nicht weiter ins Detail, denn das ufert aus, lensrent gibt ja schöne Einblicke in die Mechanik der Objektive, die sich in der Praxis auch nach Jahren noch bestätigen.