Alles schon gesehen und das meiste, spannende schon fotografiert?
Wozu noch neue Kameras kaufen?
Wenn einem in der „Lebensmitte“ mal die Motive auszugehen scheinen, ist das nicht ungewöhnlich. Abgesehen davon das ich beruflich fotografieren und filmen muß und sich natürlich auch da Motive und Situationen immer wiederholen, geschieht das auch privat.
Landschaften und Städte leben noch stärker als andere Motive, vom Licht. Man sieht diese Motive heute noch öfter als je zu vor. Selbst wenn Sie das erste Mal an einem Ort, in einer Stadt sind, so waren doch schon in den allermeisten Fällen Millionen Menschen vor ihnen da, mit Kameras und erst recht mit Smartphones. Eigentlich ist alles abfotografiert. Fotofans haben das beste Licht, den besten Standplatz, den idealen Zeitpunkt längst gefunden und im schlimmsten Falle auch geteilt.
Sie können das also nur noch wiederholen und ihr eigenes Bild davon machen.
Früher die Postkarten-Kulissen abzulichten war schon ohne Ortskenntnisse, Suche, Geduld und Glück kaum zufriedenstellend möglich – doch heute ist es durch die gigantische Menge an „neuen“ Fotos jeden Tag, fast unmöglich geworden eine Gegend neu zu fotografieren.
Mir ist die Sehnsucht nach Landschafts- und Stadtmotiven deshalb immer etwas fremd geblieben und nach Versuchen mit Großformat, Mittelformat und speziellen Objektiven habe ich irgendwann beschlossen immer den Augenblick zu nutzen.
Damit meine ich, dass ich auf Reisen, bei der für mich ersten Entdeckung der Gegend, nach Möglichkeit nicht im harten Mittagslicht mit der Kamera auf Motivsuche gehe – aber trotzdem letztlich bewußt nicht plane. Und alles dann fotografiere und alles so fest halte, wie es gerade für mich ist.
Wenn ich in der Mittagssonne irgendwo neu bin und mir ein schönes Motiv begegnet, lichte ich es ab und komme wenn möglich bei besserem Licht wieder. Dennoch mache ich die Planungs-Masche nicht mit, ich nutze den Augenblick und mache mein Foto – fertig.
Ich habe neugierige und auf Motive trainierte Augen und meist Objektive dabei, die nicht jeder hat.
Dank mFT-System ist das auf Reisen endlich wieder möglich, auch mal ein Fisheye, ein 1.2/17 mm oder 1.2/45 mm oder 2.8/200 mm dabei zu haben anstatt immer nur lichtarme Zooms oder 25 mm. Wegen der extrem guten Bildstabilisierung sind auch mit dem einzigartigen 4.0/12-100 mm PRO IS von Olympus Aufnahmen möglich, die alle anderen allenfalls mit Stativ oder anderer Kameraauflage hin bekommen können.
Mein Rat – bleiben Sie spontan!
Zum Glück sieht es mit lebendigen Motiven ganz anders aus, es gelingen eigentlich nie zwei gleiche Fotos von ihnen. Bewegungen, Situationen und wechselnde Hintergründe verhindern das und mit verschiedenen Objektiven potenziert sich die Vielfalt der Aufnahmemöglichkeiten noch einmal.
So lange man sich nicht bequem auf Smartphone-Knipserei zurück zieht und die Menschen nicht mit Selfies anöden will, so lange man nicht Abbildungen macht, um in die Welt hinaus zu schreien: „Ich war da und es ist alles wunderbar“, versucht Bewunderung oder gar Neid zu provozieren und sich in das schönste Licht zu stellen – so lange ist noch nicht alles fotografisch verloren und wertlos.
Ich habe mir inzwischen sogar überlegt wie ich mit dem Selfie-Wahnsinn umgehe.
Ich rücke nicht mehr zur Seite und schieße zurück. In Städten wie Miami, Düsseldorf, Lissabon, Barcelona. Dubrovnik, Wien und anderen, wo ich mich gerne aufhalte, mache ich den asiatischen oder europäischen Horden keinen Platz mehr. Und wenn sie sich zu lange an einem Selfie-Spot austoben, mache ich Fotos mit den Selfie-Gangstern im Bild. Nicht selten werfen sich da auch schöne Menschen in Positur. Alle sind sehr irritiert, wenn ich das mache. Und selbst eine Datenschutzverordnung kann mich da nicht stoppen – so lange ich die Dateien nicht veröffentliche, darf ich von öffentlichem Grund jeden fotografieren, „der mir ins Bild läuft“. Da helfen alle Gesetze nicht. Irgendwie müssen diese Leute mal verstehen, dass es so nicht weiter gehen kann, dass sie mit ihrem Selbstdarstellungswahn alles zerstören und immer mehr Menschen an entlegene und einstmals wunderbare Orte locken. Und ja, „Influenza“ ist eine sehr unangenehme Seuche geworden, die schnellstmöglich eingedämmt gehört. Hotspots und vor allem wo und wann ich mich exakt aufhalte oder aufgehalten habe, geht keinen etwas an und werde ich nie teilen.
Der Teufel soll GPS und den Veröffentlichungswahn von Hotspots, holen!
Wie können Menschen nur so bescheuert sein, zu glauben, sie tun damit irgendetwas Gutes, Sinnvolles oder gar Wichtiges?
Wenn Sie etwas Schönes oder gar Wunder-volles gesehen oder erlebt haben – teilen Sie es NICHT! (nicht den Ort und die Zeit)
Neue Kameras und noch mehr neue Objektive beflügeln die eigene Fantasie und geben allen Motiven neuen Glanz. Auch wenn Sie schon mit so unzählbar vielen Objektiven und allen Systemen fotografiert haben, wie ich, gibt es trotzdem auch ohne Künstliche Intelligenz immer neue Reize und Fotomotive.
Die Motive beginnen schon im Haus, im Garten, entdecken Sie ihre vertraute Gegend fotografisch neu. Machen Sie schwarzweiße, oder getonte Fotos, verwenden Sie ungewöhnliche Perspektiven und Objektive – heut ist fast alles möglich. Erzählen Sie aus Ihrem Leben, Ihrem Ort, aus Ihrem Herzen!