Auch 2019 bleiben die schnellsten Kameras für Teleobjektive jenseits 200 mm und bewegte Motive:
Nikon D5 & Nikon D500
Sony Alpha 9 (Alpha 7RIII etwas gebremst durch Prozessor)
Panasonic G9 & GH5
Fuji hat mit X-T3 und X-H1 etwas aufgeholt und kann mit 5.6/100-400 mm und 2.0/200 mm-2.8/280 mm auftreten.
Olympus dürfte mit der kommenden E-M1X mindestens auf Panasonic aufschließen oder gar etwas überholen.
Canon und Nikon bieten leider für R & Z noch keine Tele-Objektive ohne Adapter an. Und die adaptierten Supertele sind nicht so schnell wie an DSLR.
Sony könnte mit Alpha 7000 und Alpha 9II noch weiter beschleunigen und alle anderen außer Sichtweite entkommen. Bis Canon & Nikon mit eigenen R/Z-Supertele aufwarten.
Es wird immer noch oft und gerne behauptet: Festbrennweiten fokussieren in der Regel etwas schneller als Zooms…
Wir neigen alle, mangels besseren Wissens und Erfahrungen, zu Pauschalurteilen – ich leider auch.
Die machbare AF-Geschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab, wenn große Glasmassen bewegt werden müssen bleibt er relativ langsam, ganz gleich welche Kamera mit welchen Prozessoren daran arbeitet. Und bei wenig Licht/Kontrast ist da nicht selten auch die Kamera zu langsam.
Da Zooms häufig mit halbierter Lichtstärke auftreten – im Vergleich zur FB – aber leichteres Glas bewegt wird, sind eigentlich eher Zooms schneller im Fokus. Und sogar erheblich, wenn man mal Canon 100-400 mm mit 2.8/300 400 mm oder auch 4/500 mm u Co vergleicht. Und das aktuelle 70-300 mm würde ich als das aktuell bei weitem schnellste Tele einschätzen.
Bei Nikon sieht es etwas anders aus, weder 80-400 mm noch 200-500 mm fokussieren besonders schnell – da helfen auch D500/D5 nicht so viel – nur das neuere 70-300 mit anderem AF Motor u anderen Massen ist bei Nikon schnell. Daher stimmt für Nikon die Aussage eher als bei Canon oder Fuji.
Doch es ändert sich gerade ganz viel, Vanon hat mit DO angefangen, AF-sauschnell, Leica hat ganz veränderte Konstruktion im 90-280 mm, Sony u Canon haben jetzt 2.8-400 mm (+600 mm Canon) mit weniger beweglichen Massen konstruiert und sind bestimmt so schnell wie 100-400 mm C/S – wenn nicht gar noch schneller.
Jetzt gehts da erst richtig los!
Und wenn jetzt mehr DO/PF kommen – wird die AF-Geschwindigkeit entfesselt!
Bei mFT ist das 2.8/200 mm am schnellsten und sichersten im AF, an beiden Kameramarken. 4/300 ist etwas gebremster – auch gegen 200 mm mit Konverter – um fair zu bleiben – und das 100-400 mm ist sehr flott, hat aber deutlich mehr Ausreißer bei der Trefferquote und einen anderen AF-Motor.
Damit bin ich nicht perfekt glücklich und auch nicht mit dem Oly 40-150 mm – das auf mich schon überscharf wirkt und die Hintergründe unschöner zeichnet.
Die Freistellung wird über strapaziert. Am wichtigsten sind hier nicht die Brennweite oder Lichtstärke oder Sensorgrösse – sondern der Abstand zum Motiv und dessen Abstand zu anderen Motiven und einem Hintergrund.
Und ja, ein 600 mm zeichnet ganz anders als ein 300 mm – ganz gleich welche Größe der Sensor hat!
Das war immer schon ein lächerlicher Vergleich, der sich nur auf einen Bildausschnitt bezieht.
Zumal ein 600 mm mit Adapter an mFT ja ein 1200 mm ist!
Und ein 300 mm auch an APSC und Vollformat ein 300 mm bleibt!
Und größere Schärfentiefe ist weit häufiger wertvoll, als zu geringe Schärfentiefe – hängt auch wieder sehr von der Nähe zum Motiv ab.
Also wer mit den angebotenen Objektiven von mFT nicht freistellen oder kein Bokeh zaubern kann – sollte noch viele Kurse besuchen und sich Gedanken um seine Art zu fotografieren machen und sich mehr um das Motiv bewegen.
Klar im Tarnzelt oder an der Bande beim Sport – vom Stativ, sind wir alle angezählt und da nehme ich auch lieber Vollformat.
OLYMPUS FT E-1 – einige der wenigen Kameras die es bei mir ins Regal geschafft haben – eben absolut kein Langweiler
Gedanke zu mFT:
microFourthirds wird bleiben und Olympus wird das weiter beleben, schon ab Februar wird eine neue, noch schnellere, noch professionellere Kamera im Handel sein. Panasonic wird zunächst einen Schwerpunkt auf Vollformat legen – das sollte jedoch nicht zu der Vermutung führen, das mFT abstirbt oder in Zukunft weniger wichtig wird.
Es ist ein Szenario denkbar, dass das neue L-Bajonett (Leica-Panasonic-Sigma) unerwartet erfolgreich wird und zur Nummer Vier aufsteigt und Olympus-Foto ins trudeln gerät und von Panasonic geschluckt wird – was aber wahrscheinlich auch nicht zum vorzeitigen Ende von mFT führen wird.
Die neuen Vollformat-Systeme und vor allem deren große Objektive werden überdeutlich zeigen, dass die kleineren Aufnahmeformate wie MFT unbestreitbare Vorteile haben und behalten.
Nach 10 Jahren fällt mir bei den unterschiedlichen Systemen immer wieder auf, dass sich Olympus zu sehr an Canon orientiert und Panasonic aus den Schatten von Nikon heraus wächst.
Panasonic geht einen eigenen Weg beim AF und bei der Bedienung und das ist bisher sehr mutig und sehr gelungen!
Auch die kommende Olympus E-M1X nimmt schon im Namen und im fest verbauten Hochformatgriff Anleihen an Canon. Was mir beim Menü gefallen würde, aber bei der Bauart gar nicht gefällt. Olympus würde sich besser an seiner bis heute haptisch gelungensten Kamera orientieren: E1!