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Filo Rings

23. Dezember 2018
Experten…

Au weia, fällt mir nur ein, wenn ich manche Videos zum Thema Objektive und Kameratechnik ansehe…
da kommt sogar der Experte ins schwimmen… dabei ist es ganz einfach.

Wo einige barfuß in Latschen mit gelber PlasteUhr vom „Look“ reden und meinen man muss alles mit offener Blende ablichten, sind andere zu wissenschaftlich und verneinen sofort die unqualifizierten Aussagen.
Spannend wäre ja einmal zu wissen, welche Gelder da fließen – denn auf mich wirkt das nicht wie die intensive Männerfreundschaft.
Es ist aber schon nicht präzise vom 50 mm „NORMAL“-Objektiv zu sprechen. Die Bilddiagonale bei KB-Vollformat ist 41,5 mm und keineswegs 50 mm – das ist bereits eine sehr leichte Telewirkung. Also „der Schwabe“ schwafelt zu gern, ich denke er weiß wie er seine Fotokunden bedient, aber erklären was er da tut, kann er aus meiner Sicht nicht wirklich, ihm fehlen extrem viele Zusammenhänge und Erfahrung – immer ist er bei Sigma, bei Tamron, bei Exoten… solche Dinge wie Filmen eines Interviews in einer großen Halle – mit viel Hall sagen mir schon viel…

Nein, ein 1.8/50-100 mm schlägt nicht wirklich ein 2.8/70-200 mm denn ein 1.8/50-100 mm endet bei 150 mm Bildausschnitt und das andere Zoom bei 200 mm.
Was ist ein Tessar – Speed-Demons? – was „der Schwabe“ alles nicht kennt ist immer wieder der Wahnsinn.

Garnrolle – dann ist Kantenrauschen sehr gut sichtbar – die Übergänge sind dann oft kritisch

„Der Experte“ fotografiert immer in JPEG! Noch Fragen?
Meine Meinung dazu – er ist Profi und will nicht sein Leben am PC-Monitor verbringen, wie die RAW-Junkees

Kleine RAW-Geschichte:
2000 erschien erstmals die Canon EOS D30 mit dem RAW-Format. Bis dahin wurden nur Tiff und JPEG verwendet.
2002 kam dann erst die Nikon D100 – das war die erste Nikon mit RAW-Format
2003 ging RAW erst richtig in Verbreitung
RAW wurde gemacht für Sachverständige und als gerichtsverwendbarer Beweis, weil nicht manipulierbar. Es gibt keine tatsächlichen ROH-Dateien aus einer Kamera – die gibt kein Hersteller preis – denn da zeigt sich das ganze Können und warum vor allem NIKON und auch Pentax besser sind, als alle anderen.

Spannend ist, dass Canon 1987 sein sehr modernes, fortschrittliches und vielleicht sogar bestes FD-Bajonett aufgeben mußte, um ein größeres EF-Bajonett mit Elektronik einzuführen. Minolta hatte das zuvor auch getan und Nikon und Pentax und Olympus, Leica und Co sind alle bei ihrem kleinen Bajonett geblieben und hatten dann in den 90iger Jahren deutlich das Nachsehen und wurden von Canon mehrfach überrundet.

Jetzt erleben wir durch die spiegelfreie Technologie den nächsten Umschwung – die nächsten Bajonett-Änderungen.
Erst fiel das nicht so auf, weil natürlich Panasonic, Olympus, Fujifilm und Leica mit neuen Bajonetten kommen mußten und auch Sony kreierte ein neues E-Bajonett für APS-C-Halbformat.

Und dann machte Sony möglicherweise einen schwerwiegenden Fehler, sie wollten angreifen und hatten es nicht zu Ende gedacht (in so fern das überhaupt möglich ist – also ich meine auf die nächsten 5-10 Jahre bedacht), dass ihr Bajonett für KB-Vollformat – womit sie eigentlich punkten wollten, sehr klein sein würde.
Auch das fiel am Anfang kaum jemandem auf, ich habe das von Anfang an kritisiert, dass das nicht gut gehen kann und die ersten Objektive boten auch keine tolle Leistung.
Und seit 2018 – Nikon kommt mit dem allergrößten Bajonett-Durchmesser – Canon vergrößert schon wieder und Panasonic schließt sich Leica an… ist klar – und Canon greift auch indirekt Sony damit an –
dass die Größe des Bajonettes durchaus ein wichtiger Vorteil für die besten Objektive sein kann.
Vor allem NIKON und Canon und vielleicht auch das L-Bajonett könnten mit ihren größeren Durchmessern über Sony triumphieren.

Dagegen sprechen aber:
Der lange, große Vorsprung von Sony
die extrem guten, handlichen neueren Objektive von Sony und
das Sony die Software-Tricks und Sensorfertigung beherrscht wie kein anderer.

Also Canons jüngste Argumente gegen das zu kleine Sony E-Bajonett sind durchaus technisch richtig – aber Canon muß ja erst einmal in Zukunft den technischen Standard von Sony erreichen – vom Überholen einmal ganz abgesehen.


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