Kaum eine andere Firma hat die letzten 15 Jahre so wertvolle Innovationen für uns Fotografen gebracht wie Olympus:
Olympus E-1 (2003)
Live-View
Staubentfernung
5 Achsen IBIS
Pre-Capture Bildspeicherung
Pro-IS-Objektive
und jetzt soll die nächste Stufe gezündet werden, eine wirklich professionelle MicroFourthirds-Kamera mit integriertem Handgriff. Olympus versucht wieder, wie schon 2003, mit den großen Hunden, Canon, Nikon, Sony zu rennen und versteht offensichtlich nicht, daß die großen Hunde nicht einfach nur wegen ihrer Größe dominieren…
Leider hat man sich nicht an der genialen E-1 orientiert!
Und man verprellt gleichzeitig die Freunde des Systems mit einem aufgeblasenen, überflüssigen Profi-Gehäuse.
– WELTBESTE Bildstabilisierung von 7.5 Stufen mit PRO-IS Objektiven – und nur damit!
Wenig nützlich, da schon bisher praktisch alles unverwackelt war – allenfalls interessant mit Hochauflösenden Fotos im 50 MP-Modus.
– 50 MP Hochauflösende Fotos aus freier Hand
– etwas verbesserter AF mit neuen Ziel-Auswahl-Einstellungen -3.5 bis 20 (100 ISO bei f:2.8) -6 bei f:1.2 – 121 Kreuzsensoren
– Serienbilder mit AF- 15 B/Sek (maximal 18 B/Sek) – 103 RAW – 132 JPEG in Serie 15 B/s – 287 RAW bei 10 B/s
– alter Sucher jetzt mit mit 0.83 x Vergrößerung bezogen VF
– Live ND bis 5 Stufen für fließendes Wasser und andere eingefrorene Bewegungen auch um Menschen in Bewegung aus dem Bild besser zu verbannen
– Noch besser gegen Staub, Wasserspritzer und Frost geschützt
– lauter, mechanischer Verschluss bis 400.000 Auslösungen getestet
– Feld-Sensoren für detailliertere Metadaten, GPS, Barometer
– Zwei High-Speed SD-Karten Schächte
– Akkus gleichzeitig – schnellwechselbar – Ladezeit nur 2 Stunden – mit USB-Verbindung aufladbar und Powerbank nutzbar
– Anti Flicker
– 10 fach Verbesserte Staubentfernung
– 2580 Bilder möglich dank der 2 Akkus
– Touch-AF
Kann ich mir leisten – aber kaufe ich nicht!
Mein Tipp, das Meiste davon wird auch eine E-M1III erben, abwarten, was zum Herbst kommt!
Die Fortschritte werden in erster Linie durch die verdoppelte Prozessor-Power erreicht. Daher sind sie nicht per Firmware nachträglich in bereits lieferbaren Kameras möglich. In preiswerten Kameras sind die Verbesserungen daher auch nicht so bald denkbar. Olympus geht hier den gleichen Schritt wie Sony, an den Sensoren kann der Zeit nicht viel verbessert werden – am Prozessor kann schnellere Rechenleistung aber zu einem Techniksprung führen.
Ungeachtet, dass ich die für mich veraltete und hinderliche, canonlastige Bedienung nicht mag, ich bin mehr als enttäuscht.
Das Olympus jetzt nicht schlagartig mit einer Sony Alpha 9 beim AF mithalten kann – geschenkt. Das sie wohl auch noch nicht die AF-Verfolgung einer Nikon D500 erreicht liegt eben an der anderen Technik. Aber das eine Panasonic G9 mehr bietet und eine Sony Alpha 6400 für nur 1000€ viel mehr AF bietet – das ist schon mehr als bitter.
In einer 3000€ Kamera an so wichtigen Dingen zu sparen, ist frech:
Sucherauflösung
Sensor
Autofokus
Daher ist die E-M1X für mich ein totgeborenes Kind, oder großer Bruder, da hilft auch eine spätere Notbeatmung mit Firmware nicht mehr – weil es einfach an Grundsubstanz fehlt!
Sensor – Sucher – kleines Gehäuse – sinnvolle Bedienung
Olympus hatte bei mir immer einen Bonus.
Als sich keiner an eine E10/E20 Bridgekamera traute, als alle FT verschmähten, hatte ich die E-1, E-3, E-5, E-30 und als Panasonic mit der G1 kam, hatte ich trotzdem auch eine Pen, als eine GH3 da war, auch eine E-M1, GH5 kam trotzem eine E-M1II – doch jetzt mit der G9 – sehe ich keinen Grund für eine E-M1X.
Die ND-Live Funktion ist eine nette Spielerei – aber noch längst nicht voll zufriedenstellend, den High-Res Modus muss Olympus bieten, weil sie sonst von allen anderen, die Voll- oder Mittelformat bieten, ausgebremst werden. So gut die Funktion inzwischen ist, Pentax kann es besser und noch besser ist immer eine 42-51 MP Kamera – 1x drauf drücken und alles ist ohne Zusatz-Rechnerei, so wie es soll, keine Wartezeit. Es ist letztlich nur ein Rechenspiel bei Olympus. Zugegeben ein schöner Bonus der Spaß machen kann.
Die einzigen zwei Dinge, wo Olympus jetzt noch allen anderen voraus ist:
7.5 Stufen Stabilisierung mit PRO-IS-Objektiven und einige sensationelle Objektive.
Ich fotografiere mit Olympus wegen 4/12-100 mm – 2.8/12-40 mm – 2.8/40-150 mm – 1.8/8 mm
Für mich MIST:
– Die Kamera ist immer groß und immer 1 Kilo schwer
– Sucher mit nur 2.3 MP Auflösung nicht mehr zeitgerecht
– keine echte Innovation beim 20 MP Sensor
– kein fortschrittlicher Eye-AF wie Sony
– die grün dsätzliche Bdienung finde ich für einen schnellen Einsatz hinderlich
– die Ösen für den Gurt sind plamabel
– wenn schon so groß, dann muss ein Status-Display einen schnellen Überblick verschaffen
– der beweglicher Monitor hat weiterhin nur 1 MP Auflösung!
Eine Kamera für rund 3000€ ohne Objektiv spricht ja nur einen winzigen Teil Fotografen an, die sich unbedingt von anderen durch die Kamera unterscheiden wollen.
Denn sind wir mal ehrlich und begutachten alle Kameras des Marktes:
Wer sollen denn die Sport- & Reportage-Fotografen sein – deren Agentur ihnen eine Olympus mit gibt (wo ja noch alle wichtigen Objektive fehlen)? Und wo sollen die Proamatuere herkommen, die sich die Kamera selbst kaufen?
Berufsfotografen, die von Fotografie leben können, sterben doch gerade aus. Die tun sich doch schon extrem schwer, sich von Sony überzeugen zu lassen, obwohl da offensichtlich die besten und wichtigsten Argumente vorliegen.
Eine Alpha 9 oder 7RIII sind eine ganz andere Welt als mFT.
Und wer sind die Natur- & Tier-Fotografen die Olympus nutzen sollen?
Ja ich nutze mFT, aber nur wenn genug Licht da ist oder ich in Städten und Landschaften viel laufen muss – sonst gewinne ich mit VF. Tierfotografie und Sport-Fotografie sind die extremen Bereiche, wo am absoluten Limit fotografiert wird – dagegen spricht schon der mFT-Sensor. Ich limitiere mich doch nicht freiwillig selbst.
MFT: Ergänzend, ja sofort – alleine, nie im Leben.
Das ist doch wieder mehr eine Handreichung an Videofilmer, genau wie die neuen Panasonic Kameras – die wollen uns dahin bringen, dass wir aus 25-60 Filmbildern pro Sekunde unsere eine Aufnahme aussuchen oder gar aussuchen lassen.
Olympus ist da auf den ersten Blick kaum innovativ, denn schon GH5 und G9 sowie Fuji XT-3 und H-X1 dürfen sich durchaus technisch professionell nennen und eine Sony Alpha 7000 steht ja noch hinter dem Vorhang. Es scheint, als wird nach dem spiegelfreien coming-out (für Canon, Nikon, Panasonic, Sigma) in 2018 – das kommende Jahr, ein Jahr professioneller Kameras mit schnelleren, flächenreduzierten Sensoren wird.
Das ist insgesamt eine frohe Kunde und vielleicht entschließt sich ja auch der bisherige Branchenprimus Nikon (D500) zu einer verbesserten Neuauflage für den Halbformat-Sensor, also eine Z70…
Olympus bleibt hier leider seinen Fehlern treu, An/Aus-Schalter links, Zwei-Ebenen-Bedienung, kein Status-Display und hinderliche Gurtbefestigung… Und dazu der integrierte Zwangs-Handgriff.
Ich denke, die X werden sich nur wenige mFT-Fans zulegen – denn sie widerspricht den kompakten mFT-Genen.
Sie wird, abgesehen vom Vollformat, rasch von einer Alpha 7000 in den Schatten gestellt. Warum Olympus seine Energie darauf verschwendet und zum 100 jährigen Jubeljahr so eine Kamera in mFT bringt, ist mir mehr als rätselhaft.
Ich will jetzt nicht zu viel mosern, spannend werden nur noch die Praxis-Werte…
MFT-Format:
Der Grundfehler von Olympus wird für mich an der E-M1X überdeutlich, sie versuchen Canon nach zu eifern – oder als Vorbild zu nehmen. Canon war immer ein Sport-Kamera-Anbieter (TV-Belichtungsprogramm) und Canon kann sich noch eine klotzige 1DXII leisten und die Fotografen überzeugen, dass die völlig veraltete, unsinnige Bedienung immer noch taugt.
Olympus sollte sich besser auf die goldenen Zeiten von Olympus konzentrieren und ihre Stärken rausarbeiten – kleinste, hochwertigste Kameras mit Zeitenring, genaueste Belichtungsmessung und Schwerpunkte für den Makrobereich und exotische Objektive. Heute wäre das ein zusätzlicher Ring an jedem Objektiv – was inzwischen ja alle anderen längst wieder entdeckt haben und wo sich Olympus verweigert.
Dazu wäre ein quadratischer Sensor in 15 mm Länge&breite eine Offenbarung, die genau solche unsinnigen Konstruktionen wie die X überflüssig machen.
Und es beißt die Maus keinen Faden daran ab – der Hauptschalter muss an den Auslöser- alles andere ist Obermist! Auch die Zwei-Ebenen-Funktion hat mich immer genervt und bleibt hier erhalten.
Auch das weiterhin 2 Schächte für SD-Karten verfügbar sind, ist unprofessionell, denn schnellste Aufzeichnungen brauchen längst XQD oder CFast Schächte.
1 Kilo schwer, 14,5x 14,7 x 7,5 cm groß!
Die E-M1II wiegt mit Zusatzgriff und 2 Akkus unter 900g 14 x 13,5 x 6,6 cm – die 1M1X wird ein Monster.
Der zusätzliche Akkugriff muss eine Option für bestimmte Aufgaben sein, und kein Dauerbleigewicht unter der Kamera! Um damit auffällig und protzig zu stolzieren kauft man sich besser eine Goldkette.
Von den jetzigen Olympus-Nutzern will sicher kein einziger, das die Firma Geld verliert, Verluste schreibt oder gar ihr Geschäft aufgibt. Aber zum 100Jähringen so eine Kamera anzubieten, hat ja schon lächerliche Leica-Ambitionen und so gar nichts von dem, was die Käuferschicht will.
Die E-M5 und frühen PEN Kameras waren Überraschungserfolge – die Nacholger E-M5II und PEN-F wie auch E-M1II liefen laut Bekundungen des Handels längst nicht so gut und so einfach und blieben für Olympus wohl hinter den Erwartungen zurück. Und sicher jeder hat zum 100jährigen mit einer genial verbesserten E-M5 und E-M1 gerechnet und zumindest dieses visuelle Ergebnis der E-M1X enttäuscht dann schon über alle Maßen.
Schon ohne die technischen Werte genau aus zu probieren ist wahrscheinlich, dass Olympus hier Recourcen verbrennt und keinen Hit landen wird und auch kaum neue Käuferschichten begeistern wird. Eine mFT-Viertelformatkamera gegen Vollformat-Bolliden im Stile Alpha 9, EOS 1DXII und D5 antreten zu lassen, ist ja ein Harakiri-Unterfangen.
Bitte nicht falsch verstehen, Olympus-Nutzer wollen kein Vollformat von Olympus – aber das die bestmögliche Performance aus dem kleinen Sensor und den Objektiven heraus gekitzelt wird.
So kann sie, allenfalls eine Drittkamera in den professionellen Foto-Rucksäcken werden – aber dafür ist sie mit fest integriertem Hochformatgriff einfach schon wieder zu groß – nicht zu vergessen das jeder D5 Fotograf auch eine D850 und D500 dabei hat, jeder 1DXII-Anwender auch eine 5DSR und 7DII mitführt, jeder Sony-Nutzer neben einer Alpha 9 auch eine Alpha 7RIII haben dürfte. Wo soll da denn eine so große, teure Olympus ohne echte Vorteile noch Platz finden?
Olympus hatte mit mFT eine geniale Nische gefunden – die jetzt durch große, professionelle Produkte zu erweitern, scheint mir ein dummes Unterfangen, was nur Geld und Ressourcen vernichtet. Es wird ja schon schwer gegen eine Fujifilm X-T3 zu bestehen und eine Sony Alpha 7000 wartet auf ihre Vorstellung und auch eine Canon 7DII steht vor ihrer Ablösung.
Wo also soll da ein Markt für Olympus E-M1X bleiben? Also dafür braucht man mehr als Fantasie.
Nikon hat als einzige Marke aus meiner Erinnerung ihren Geburtstag richtig und im Sinne der Kunden gefeiert, mit der bis jetzt besten DSLR des Weltmarktes, der D850. Das die X, die beste mFT-Leistung heraus kitzeln kann, daran hege ich keinen Zweifel, doch es wird nicht reichen um an große Sensoren oder gar an eine Nikon D850 heran zu kommen.
Sie ist ja nicht einmal ein er Panasonic G9 überlegen – im Gegenteil, die hat den besseren Sucher mit mehr Auflösung, den entschlosseneren Autofokus und für mich das perfekte Handling.
Für mich falsch:
– kein quadratischer Sensor 15x15mm
– nicht kompakt, nicht verkleinerbar
– On/Off – Schalter falsch platziert
– alter LCD-Sucher mit 2.3 MP
– veraltetes Canon-Layout
– kein Status-Display obwohl Platz dafür vorhanden
– weiterhin 2 Ebenen über Kippschalter
– keine beweglichen Drehräder für zweite Ebene
– vorderes Drehrad ungünstig positioniert
– besch…. Gutaufhängung
– Monitor-Auflösung gering
Gut gelöst:
– Ein schneller Akkuschacht
– voll beweglicher Monitor
– besserer Sucheraufbau
– erheblich schnelle Prozessoren
– Klickschalter in Drehrad
–
Für mich lebt und stirbt ein Kamerakonzept zuerst durch den Sucher. Und wenn eine Firma mir einen alten 2.3 LCD Sucherantrehen will, in dem ich weder Farben, noch Kontraste und Helligkeiten und Details richtig gut und angenehm beurteilen kann – dann macht mich das richtig wütend.
Dafür habe ich Sony bis hin zur heutigen Alpha 7III und Alpha 6400/6500 sehr kritisiert. Denn der Sucher ist eines der Hauptkriterien – ich will doch ein Foto-Erlebniss im Sucher genießen, sonst brauche ich mir doch gar keine Systemkamera zu zu legen und kann auf ein Handy glotzen. Dadurch kann eine Kamera deutlich vor der Spiegelreflextechnik gewinnen oder verlieren. Die X verliert.