Messezeit: CP+ = Nikon & Canon haben sich jetzt eindeutig positioniert.
Wichtige Neuheit:
Bald ist es so weit, dann können wir endlich Canon EOS EF Objektive mit vollen Funktionen (AF & IS) an Nikon-Kameras anschließen. Der erste Adapter von Kippen erscheint demnächst.
Welchen Grund gibt es dann noch Canon-Kameras zu kaufen? Beim jetzigen Stand der Technik – keinen einzigen!
NIKON bringt jetzt die Firmware für die Z6 und Z7 Kameras, die Menschen & Augen blitzschnell erkennt und darauf fokussiert. Ähnlich wie sie bereits Sony und spürbar langsamer auch Fuji und Panasonic anbieten. Nikon schafft ähnlich schnelle Ergebnisse wie Sony, allerdings nicht so sicher aus größeren Distanzen. Sony behält aber seinen Vorteil mit dem Update für Tiere, was demnächst erscheint. Canon schläft noch!
Vollformat hat Vorrang, teure Festbrennweiten und deutlich teurere Zoom-Objektive kämpfen um Kunden:
Bei den drei angeblich wichtigsten Pro-Zooms hat man sich hart gegen Sony positioniert und lässt Sony etwas alt aussehen, wieso?
Sony: 2.8/16-35 mm – 2.8/24-70 mm – 2.8/70-200 mm
Weder mit besonders schnellem AF-Motor, keine besonders leichten, besonders kurzen, besonders Schlanke Konstruktionen, noch unempfindliche Gehäuse.
Canon: 2.8/15-35 mm L IS – 2.8/24-70 mm L IS – 2.8/70-200 mm L IS
Da die Kameras keinen IBIS haben muß Canon mit IS in den Objektiven anbieten und verliert damit optische Leistungsreserven. Canon schafft ein 2.8/70-200 mm das mindestens 5 cm kürzer ist und vermutlich deutlich leichter 1100g? Damit deklassiert Canon auf einen Schlag die gesamte Konkurrenz bei einem der begehrtesten Objektive. (ich hoffe sie vergessen die Konverter dafür nicht ?!)
Nikon: 2.8/14-24 mm – 2.8/24-70 mm – 2.8/70-200 mm
Hier wird erstmals wieder auf VR verzichtet, da IBIS vorhanden ist. Das könnte schärfere, kontraststärkere Objektive erlauben. Nikon bleibt bei 14 mm, kann aber die Innovationskraft von Canon nicht mitgehen und bietet ein konventionell langes 2.8/70-200 mm.
Panasonic:
Baut schwer und groß und wird da nicht mithalten können.
Ich persönlich neige allerdings zur Kombination 4.0/14-30 mm – 1.4/85 mm – 2.8/70-200 mm.
Ein 2.8/70-200 mm in kurzer Bauweise ist zwar sehr verlockend, wird aber sicher sehr teuer und ich sehe dafür keine zwingende Notwendigkeit.
Jetzt müssen alle erst einmal Teleobjektive jenseits 200 mm zeigen.
Die Strategie der Vollformat-Anbieter ist komplett unterschiedlich.
SONY E setzt auf möglichst kleine Kameras mit der innovativsten Technik und will sich technisch deutlich von allen Mitbewerbern abheben. Sony hat ein hohes Preisniveau eingeführt und hält sein kleineres Bajonett für Voll-, Halb- und Video-Geräte gleich. Die Objektive sind noch etwas uneinheitlich, GM ist aber deutlich überragend und daran müssen sich alle anderen Hersteller messen lassen.
Kauftipps: Alpha 7RIII, Alpha 6400, 4.0/12-24 mm – 4.0/24-105 mm – 2.8/70-200 mm – 5.6/100-400 mm – 1.4/24 mm – 1.4/85 mm – 2.8/90 mm – 2.8/400 mm
LEICA L geht einen ganz eigenen Weg, mit teils sehr guter Technik, aber mit sehr veränderter, reduzierter Bedienung, es gefällt nur wenigen.
PANASONIC L hat offensichtlich nicht mit so einem starken und jetzt mit Hochdruck betriebenen Auftritt von Nikon und Canon gerechnet und fühlt sich jetzt gehetzt. Vor allem bei den Objektiven und beim AF scheint Panasonic den Anschluß nicht schnell zu finden. Panasonic versucht es mit großen, schweren und noch teureren Objektiven und wird damit seine Nische noch weiter verkleinern.
SIGMA L will eine 20 MP X3 Foveon Kamera erst 2020 einführen – und verliert damit wieder komplett. An die Irreführung von 20×3 Pixel = 60 MP glaubt hoffentlich kein Mensch mehr.
Kauftipps: Keine
NIKON Z muss und will alles richtig machen und tatsächlich gelingt hier der Kompromiss aus moderner, haptisch ansprechender Kamera und besonders guten Objektiv-Leistungen am sichersten. Dennoch handelt sich Nikon hier schon Nachteile gegen die aufsehen erregenden Objektiv-Neuheiten von Canon ein. Ein manuelles 0,95/58 mm Noct wird allenfalls die Zeiss-Otus Freunde begeistern aber alle anderen kalt lassen. Und sonst ist nichts bahnbrechendes in Sicht. Die Kameras überzeugen beide, solange man keinen schnelleren Serien-AF mit mehr als 2,5 B/Sek benötigt.
Kauftipps: Z6, D500, 4.0/14-30 mm Z – 4.0/24-70 mm Z – 2.8/70-200 mm FL – 6.3/100-400 mm (Tamron) – 1.8/35 mm Z – 1.8/50 mm Z – 2.8/60 mm – 4.0/300 mm PF
CANON R macht weiter mit schwächeren Kameras und Sensoren und greift dafür mit scheinbar günstigeren Preisen (aber technisch reduziert) und Aufsehen erregenden Objektiv-Konstruktionen an. Canon bietet extreme Lichtstärken, DS-Bokeh und ein besonders kurzes 70-200 mm und wird mit weiteren DO-Teles angreifen. Letzteres könnte den Kauf einer Kamera rechtfertigen, aber trotzdem muss eine Kamera dann viel, viel mehr bieten um auch nur ein bisschen an Sony heran zu reichen.
Kauftipps: Keine Kamera, 4.0/24-105 mm R – 2.8/70-200 mm R abwarten – 5.6/100-400 mm II – 1.8/35 mm R – 1.2/85 mm R abwarten – 2.8/100 mm – 2.8/400 mm III
Abgesehen davon, dass jeder hier entscheiden muss, ob er Vollformat wirklich braucht und will und ob er dafür genügend Finanzmittel locker machen soll (Kosten von 5000-10.000€ sind schnell erreicht), sehe ich die meisten Vorteile für mich trotzdem auch jetzt noch bei Sony. Wer keinen schnellen Schwerpunkt bei seinen Motiven hat ist aus meiner Sicht mit Nikon Z am besten beraten. Das L-Bajonett behält und verfestigt seinen teuren Exoten-Reiz und spielt für die meisten Foto-Freunde keine wirkliche Rolle. Canon muss seine Kameratechnik verbessern und seine Rolle erst noch finden, trotz seiner Objektivkunst und der Adapter für das größte EOS-Angebot können die Kameras mich bisher am wenigsten überzeugen. Die Schwachpunkte sind ganz schnell ausgemacht: Sensor, Prozessor, AF, Bildstabilisator, Speicherkarte. Das wird nicht durch den beweglichen Monitor, gewohnt gute Haptik, günstigere Preise, Staub-Verschluß-Rollo ausgeglichen.
Sony hat das 1.8/135 mm GM wie erwartet vorgestellt. Es erlaubt keinen Sony-Konverter-Einsatz!
Der Preis von 2000€ ist heftig. Die technischen Daten beeindrucken zunächst, vor allem ein möglicher Abbildungsmassstab von 1:4 aus 70cm sucht, abgesehen von Tele-Makro-Objektiven, seinesgleichen.
Das können weder Canon noch Nikon, denen diese Brennweite ohnehin schon lange nicht mehr wichtig ist. Sigma, Olympus, Zeiss Batis und Leica auch nicht. Zeiss hat 2006 mit dem Sonnar für Minolta-Sony Alpha Bajonett den Grundstein gelegt und schon damals ähnliche Werte erreicht und auch 1:4 geschafft. Sigma hat dann mit dem 1.8/135 mm ART klasse nachgelegt und bietet immerhin auch 1:5. Doch Fujifilm hat die leichtere, excellence Konkurrenz zum halben Preis und beinahe halbiertem Gewicht (540g) bis 1:5 (bezogen auf VF also sogar 1:3,3!).
Bei Fuji gäbe es bei dem Preis dann sogar eine X-T2 dazu.
Am Halbformat kann das 1.8/135 mm zum „1.8/200 mm“ mutieren und ein schweres, dickes 2.0/200 mm entbehrlicher machen.
Die fehlende Bildstabilisierung ist an neueren Sony Kameras, dank IBIS, sicher verzichtbar.
Schmerzlich finde ich trotzdem, das es keine Möglichkeit gibt, die beiden leistungsstarken Sony-Konverter zu verwenden!
In Sachen Bokeh „KANN“ das 1.8/135 mm durch seine längere Brennweite, Objektive wie 1.2/85 mm und sogar 1.4/105 mm in den Schatten stellen, nur am 2.0/200 mm findet es seinen Meister. Allerdings ist ein 200 mm mehr als doppelt so schwer und teuer.
Der Preis von 2000€ war zu erwarten, aber ohne die Konverternutzung ist mir das Objektiv zu limitiert auf den Porträtbereich, wo ich am liebsten mit Nikon 1.4/105 mm oder Fuji 2.0/90 mm unterwegs bin.
Hoffentlich bringen bald auch Canon und Nikon diese hochlichtstarke Brennweite, am liebsten mit Bokeh-Kontrolle: DS / DC.
Sigma
Sigma bringt wie erwartet, einen MC-21 Adapter um Canon Objektive an das Leica-Panasonic-Sigma-L Bajonett anzuschließen. Aus meiner Sicht gräbt sich Sigma damit seine Grube nur tiefer. Denn die überschweren Art Objektive wird an den neuen spiegelfreien Kameras kein Mensch mehr schleppen wollen. Für mich sind die, trotz teilweise exzellenter optischer und mechanischer Leistung, jetzt schon “Altglas”. Sigma wird neue Konstruktionen brauchen und dafür vergehen noch Jahre. Vielleicht irre ich mich – aber ich werde mir außer meinem 1.8/50-100 mm kein weiteres Sigma-ART-Objektiv mehr zulegen.
Der Kunde denkt gerne, das Ziel der Industrie ist es, erheblich verbesserte Produkte her zu stellen. Doch in der heute stark geprägten japanisch-asiatischen Fotobranche, habe ich immer öfter den Eindruck, dass sie ein anderes Ziel verfolgt, der Kunde darf nie zufrieden sein. In immer kürzeren Abständen werden Kleinigkeiten verbessert und dafür gewohnte, bewährte Technik mutwillig reduziert.
Tamronlangweilt mich mit drei weiteren Objektiv-Neuheiten. Das ist natürlich sehr individuell, haben Sie auf diese 3 Vollformat-Objektive gewartet?
1.4/35 mm DSLR (Canon/Nikon) – Tamron hat bereits ein 1.8/35 mm mit tollem Abbildungsmaßstab, wen lockt denn ½ Blende mehr Lichtstärke, schlechtere Daten und ein höherer Preis aus der Reserve? Und wer sucht so ein Objektiv heute noch für DSLR? Dann wäre ja ein 1.2/35 mm eine echte Leistung gewesen…
2.8-4/50-135 mm für DSLR Canon/Nikon. Ein 2.8-4.0/35-150 mm bedeutet, dass ab etwa 80 mm schon nur noch f:4.0 zur Verfügung steht – wo wir alle gerne f:2.8 hätten! Ich werde so ein Objektiv nicht kaufen!
Für lebendige Porträts bevorzuge ich 1.4/85 mm, 1.4/105 mm, 1.4/40 mm und 1.4/24 mm oder eben ein Zoom 2.0-2.8/35-105 mm – Sigma schafft immerhin ein 1.8/50-100 mm – nur ist das im AF so lahm, das es wieder weniger Spaß macht.
2.8/17-35 mm RX für Sony FE – ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ein Zoom das bei 17 mm startet klingt für mich total unsexy. Nikon hatte so etwas vor Jahrzehnten, Canon dann später und das war nie sonderlich gut. Das 2.8/28-75 mm RX mag ja optisch beim Kauf ganz gut sein – mechanisch fühlt es sich aber bescheiden an und nach meiner Erfahrung wird es nach einigen Monaten intensiver Nutzung auch optisch deutlich nachlassen.
Eine langlebige, präzise Mechanik ist das A und O eines Objektives, sonst sind sie am Anfang super und nach einem Jahr larifarifertig.
Alle drei sind erst in Entwicklung und kommen im Laufe des Jahres.
Nichts dabei was ich brauche oder irgendwelche Aufnahmesituationen besser erfassen lässt – auch ohne das die Objektive fertig sind
Wirklich besorgt sehe ich die Entwicklungen im Smartphone-Foto-Bereich.
Denn was Oppo da in Periskop-Bauweise für ein superkompaktes Zoom vorgestellt hat, ein winziges 10x Zoom 24-240 mm an einem 48 MP Sensor ist mehr als erschreckend. Auch die Variante mit 35-350 mm wird bald eingeführt. Das wird sicher am Anfang sehr teuer und so schnell nicht wirklich überzeugen, aber es gibt dann jedem die Möglichkeit Tele auf kleinstem Raum zu erleben und treibt Systemkameras noch stärker in die Enge.