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Filo Rings

7. März 2019
Frische Erkenntnisse


Das Leben ist eine Achterbahn, ist Veränderung, Anpassung, ewiges Lernen. Nichts bleibt wie es ist. Gerade ziehen die Kamera-Neuerscheinungen den Fotomarkt nicht nach oben, sondern reißen alle noch weiter nach unten.
In Japan ist schon wieder Frühlingsmesse und Chinesen fluten den Markt weiter mit Objektiven… ich weiß nicht was ich mit den ganzen lichtstarken Festbrennweiten ohne AF anfangen soll, mit Kamlan, Samyang, Yongnuo, Meike & Co.Ich verspüre weder Lust eines davon auszuprobieren noch damit mühsam zu fokussieren, sorry, das ist einfach nicht meine Welt. Wenn ich preiswert eine Festbrennweite brauche, schaue ich bei Nikon oder Pentax nach, da gibt es reichlich Auswahl.

Wenn ich mein Tagebuch durchlese, was ich so vor 4-5 Jahren geschrieben habe, damals noch sehr canonlastig, dann ist davon heute einiges nicht mehr wahr. Es war damals aufrichtig und wahr, heute nicht mehr.
Ich habe einen ganzen Tag bei Nikon verbracht und kam endlich dazu, einmal alle Objektive mit Adapter an den Z-Kameras auszuprobieren. Es ist gut, das wenigstens Nikon jetzt versucht ein bisschen an Sony aufzuschließen und immerhin jetzt auch ähnlich schnelle Augenerkennung per Firmware für die Z-Kameras anbieten soll. Umso bitterer ist, das man von Canon da nichts hört.
Anders als bei Canon EOS R arbeitet der Z-Adapter mit neueren AF-S Objektiven und deutlich spürbare AF-Einstellungsverluste. Besonders 300 mm PF und 500 mm PF fokussierten ungebremst schnell auch an der Z6/Z7. Sonst konnte ich kleinere Unterschiede bei wenig Kontrast ausmachen, mit den Makro-Objektiven und generell im Nahbereich und ein Nikon Z24-70 mm fokussiert schneller von Nah bis Unendlich als ein AF-S 24-85 mm oder 24-70 mm. Canon ist da mit seinen Double-CMOS-Sensor-AF-Technik deutlich gebremster.

Inzwischen haben auch ein paar meiner Stammleser hier, ihre Fotoausrüstung um Sony Kameras ergänzt. Es macht ungeahnte Freude das neue Terrain gemeinsam auszuloten. Canon hat seinen Fotografen einfach schon viel zu lange nur Krümmel nach langem Warten hingeworfen. Und die Aussicht auf schnelle R-Kameras, die dann für jenseits 4000€ eingeführt werden. ist auch nicht wirklich verlockend.
Gerade werden wieder vermeintliche Mythen über Sony erklärt.
Für mich ist es nur logisch, dass Sony mit Einführung des E-Bajonetts etwas kopflos gehandelt hat und das es zunächst nur für Halbformat und Video gedacht war. 2011 war noch kein Hype um Vollformat absehbar, da gab es nur den verzweifelten Versuch mit NEX Anschluß an Panasonic mFT zu finden. Und schon das schnelle verschwinden der Bezeichnung NEX und die plötzliche Einführung von der Alpha 7 belegen für mich, das Sony noch keine ausgereifte Strategie hatten. Auch wenn Sony bereits 2010 in Interviews Pläne für Vollformat geäußert hat, so war nicht klar, dass VF breite Akzeptanz finden würde.

Der Verkauf von Fotokameras sinkt weiterhin bedenklich. Im Winterhalbjahr wurden bisher gut 20% weniger Kameras als vergangenes Jahr verkauft – der Boden ist also noch nicht erreicht. Das finde ich umso bedenklicher, weil Canon, Nikon und auch Panasonic, Fuji, Olympus neue Kameras vorgestellt haben. Aber viele verhalten sich so wie ich und warten auf ausgereifte Modelle und kaufen erst einmal nicht.
Die Verluste an einer Kamera , die jetzt 3000-4000€ Löcher im Budget reißt sind auch einfach zu hoch. Hat man bisher eine Kamera bis 2000€ gekauft, hat man in den ersten 2 Jahren 300-500€ Wertverlust, bei den jetzigen Kameras werden es weit über 1000€ sein. Hinzu kommt, das die meisten sie ja nicht kaufen wollen und Hersteller wie Fuji, Panasonic und bald auch Canon und Nikon die Preise durch CashBack drastisch senken werden. Fujifilm hat sich ja schon seine beste Kamera, die X-H1 verschossen und Olympus wird mit der E-M1X und Canon mit der EOS R das gleiche Schicksal blühen.

Olympus hat jetzt auch schon schnell angekündigt, daß bis Sommer eine E-M5III kommen wird. Ich mochte schon den Vorgänger trotz guter Technik und gesteigerter Leistung nicht und er hat sich auch nicht gut verkauft. Und ich vermute sogar das Olympus bis zum Jahresende auch die E-M1 renovieren wird. Und so lange wird Olympus nicht viel verkaufen und wenn sie keinen neuen Sensor haben, wird auch dann der Absatz nicht florieren.

Bis zum Jahr 2001 spielten Kameras ja bei der Bildqualität praktisch keine Rolle. Kameras waren schwarze Kisten, die Objektive und Filme Halt gaben, trotzdem wurden sie heftig geliebt, besprochen und alles drehte sich nur um sie. Es ging aber letztlich immer um die Wahl des richtigen Objektives und Filmes.
Es war nebensächlich ob sie mit einer Canon EOS 1V oder Nikon D5 fotografierten. Seit der Popularität der digitalen Sensoren wird Kameras eine noch erheblich größere Bedeutung beigemessen – trotzdem bleibe ich bei der Feststellung von +30 Jahren Erfahrung – am wichtigsten für ein besseres Foto, ist nach dem Fotografen und dem Licht, ganz unzweifelhaft das Objektiv.
Die Belichtungsmessung war noch vor der Schärfe unheimlich wichtig. Zum Glück haben sich solche Spielereien wie Spätmessung, Mittenbetonte Messung oder gar Zonen-System überlebt und sind heute völlig überflüssig.
Heute gibt es mit jeder Kamera eigentlich nur noch ein bedeutendes technisches Problem: Die Schärfe und deren Ausbreitung auf dem Motiv richtig zu legen. Und dann eben auch schnell zu reagieren um Situationen und Motive der Zeit zu entreißen. Am reagieren kann man nur mit trainieren etwas optimieren, Aber die Schärfe-Problematik wird zukünftig durch die Motiverkennung, Verfolgung und Fokussierung auf Bildwichtige Teile entschärft.

Heute kommen dem Sensor und neuerdings dem Bild-Prozessor zusätzlich eine gewichtige Bedeutung zu.
Wer heute den schnellsten Prozessor mit dem besten Sensor und bestmöglichen Objektiven vereinen kann, wird in der Praxis am besten überzeugen, ob uns das gefällt oder nicht. Wer sich heute noch einreden will, dass seine Canon die besten Ergebnisse bringt, der muß einem schon leid tun, er macht sich etwas vor und ignoriert einfach alle anderen Innovationen.
Da wir in einer weiteren, gewaltigen Umbruchphase sind, kommt Sony heute das bei weitem größte Potential zu.
Canon baut hervorragende Objektive, auch jetzt für R, aber Kameras, Sensoren und Prozessoren sind nur zweit- oder gar drittklassig.
Nikon baut hervorragende Kameras, beherrscht die Sensoren und schwächelt bei den Prozessoren und auch bei überraschend vielen Objektiven.
Die japanische Käuferschicht der bisherigen DSLR-Kameras besteht zu über 80% aus Männern über 50 Lebensjahren. Nur wenigen japanischen Kamera-Produkten gelingt es, Käufer anzusprechen und wenn wir mal genau hinschauen, ist es bei uns fast genauso – wovon will die japanische Kameraindustrie in Zukunft also leben?
Die ausgegebene Losung, zwar weit geringere Stückzahlen, aber dafür mit extrem hohen Profiten, bei weiterhin sehr kleinen Handelsmargen zu verkaufen, kann auch nicht lange gut gehen.
Bisher haben die beliebtesten Kameras mit Kit-Objektiv rund 1000€ gekostet und für 300€ bis 700€ gab es schon viele (alte) Objektivberechnungen dazu und der Handel hatte eine Marge von rund 150€. Schon jetzt kosten viele Kameras jenseits 3000€ mit Objektiv und zusätzliche Objektive moderner Bauart kosten 700€ bis 2000€. Dazu sollte man bedenken, das die einzige Mechanik aus dem Verschluß und den Kartenschächten dazu geliefert wird (stellt kein Kamera-Anbieter selbst her), alles andere ist Elektronik. Auch Sucher und Monitoren werden von Epson und anderen zugekauft. Die Sensoren werden, nach eigenen Spezifikationen, fast immer von Sony Semiconductor (außer Canon) gefertigt und auch die Prozessoren werden von anderen Industriezweigen beigesteuert. Nach einer Anlaufzeit sind die Herstellungskosten für Kameras ohne SLR-Technik aus meiner Sicht mindestens 30% preiswerter her zu stellen. Woran die Hersteller also inzwischen ausgezeichnet verdienen. Bei erwarteten kleinsten Stückzahlen, wie der Oly E-M1X wird einfach der Preis um 1000€ erhöht und auch eine Sony Alpha 9, die für verrückte 5400€ auf den Markt kam und jetzt realistischer für unter 4000€ angeboten wird, bringt noch satten Gewinn.



Für die neuen Objektive werden oft mehr Glas und auch mehr spezielle Glassorten verwendet, allerdings verdoppelt das keineswegs die Kosten. Das gute alte 1.8/50 mm konnte für 270€ (Liste) mit sattem Gewinn verkauft werden und Nikon will heute dafür 680€ (Liste) haben. Panasonic und Olympus haben mit den hohen Objektivpreisen angefangen, da lies es sich anfangs noch mit den hohen Entwicklungskosten rechtfertigen, doch inzwischen sind die Preise weiter gestiegen. Auch am Beispiel Fujifilm mit seinen idiotischen CashBack-Rückzahlungen von 150 bis sogar 300€ sieht man (nur Dumme freuen sich über CashBack, denn das Gerät verliert für immer an Wert), das ein Verdrängungswettbewerb auf hohem Niveau stattfindet, der aber wohl jede Woche mit reichlich Sake begossen wird. Also der Dreh ist, erheblich weniger für erheblich mehr Geld zu verkaufen.
Hinzu kommt die Ankündigung des Branchenprimus Canon, sich künftig mehr auf Industrieprodukte zu fokussieren – der Foto-Massenmarkt ist tot. Alle werden sich neue Verdienstfelder suchen müssen oder Angestellte entlassen.
Preisorientierte Menschen werden in Zukunft mit adaptierten DSLR-Objektiven oder mit kleineren Sensorformaten fotografieren müssen.
Es ist tragisch, was da alles passiert, das Smartphone rast vorbei und lässt alles im Staub zurück – ich möchte trotzdem künftig nicht alles schöne mit dem flachen Monitorspanner fotografieren.
Bis vor 3 Jahren kamen die bei weitem meisten Innovationen von Panasonic und auch viel von Olympus, sie hatten schon Canon abgelöst und vor 3 Jahren drehte Sony dann richtig auf und hat als einziger einen echten Innovationssprung in allen Fotobereichen (Kompakt-, Bridge-, Sport-Kameras und VF) entfesselt. Das sollte man auch als Canon-Nikon-Pentax-Leica-Fan anerkennen können.
Zeiss hat mit dem OTUS die Objektivfertigung entfesselt, Sigma ist dem mit ART und SPORT gefolgt und Tamron hat die Zoom-Linsen auf Vordermann gebracht.

Canon-Tele -Innovation
Canon wagt das Reportage-Tele-Zoom der Zukunft: Canon bringt ein offensichtlich 5 cm kürzeres 2.8/70-200 mm während Nikon, Panasonic, Sigma, Tamron, Pentax und Sony einstweilen bei der vertrauten, 20 cm langen Bauweise bleiben.
Dazu muß man wissen, um 200 mm Brennweite zu erreichen, braucht man eine Baulänge von 200 mm. Verkürzen lässt sich die Bauweise nur mit Fresnell-Spezialglas (DO/PF), Spiegelsystemen oder durch eine andere mechanische Bauart. Letzteres wagt offensichtlich Canon. Während bisher alle 70-200er ihre Baulänge über den gesamten Zoombereich beibehalten, wird das neue R-Zoom eine Konstruktion mit mehreren Auszügen werden, die bei 200mm Brennweite auch 20 cm Länge erreicht – also die kurze Bauweise dient nur dem Transport. Immer mehr Hersteller bedienen sich auch eines  Tricks, den Olympus vor einigen Jahren wieder begonnen hat und Nikon jetzt auch bei den neuen Z-Zooms einsetzt – die Objektive müssen erst aus ihrer Fassung heraus gedreht werden, bis man sie verwenden kann.
Letztlich kann das was Canon hier anstrebt zu einer empfindlicheren Objektivkonstruktion führen, ich bin sehr gespannt, wie Canon das in der Fertigungsqualität umsetzt und wie viele Tausender sie sich dafür bezahlen lassen.

Leica-Panasonic-Sigma L-Bajonett
Protzig auf der letzten Messe mit 2 Kameras von Panasonic, drei von Leica und mit 78 Objektiven ausgestellt.
Bei den 78 Objektiven sind jedoch nur 10 Objektive wirklich neu und 4 weitere werden 2019 vorgestellt (von Leica und Panasonic), 11 weitere werden von Sigma mit L-Bajonett angeboten plus Adapter für Sigma-DSLR-Objektive mit Canon-Bajonett (!!) – also 29 derzeit, plus 7 TL Objektive vom Leica Halbformat und 13 Cine-Objektive zählt man von Sigma auch noch großzügig mit dazu. In Japan sorgt das für viel Aufsehen.
Für mich zeigt sich daran, dass es sehr schlau ist, sich zusammen zu tun, was Mercedes und BMW; Porsche, Audi und VW; Opel und Peugeot können, sollte in der Fotobranche auch bald Realität sein. Es war sehr schlau von Panasonic mit mFT einen offenen Standard einzuführen (wie das Pentax schon vor 40 Jahren mit dem K-Bajonett vorgemacht hatte) und auch Sony ist dem Beispiel mit dem E-Bajonett gefolgt. Canon, Nikon und Fujifilm wird ihre in sich geschlossene Produktion noch um die Ohren fliegen. Besonders Fuji krankt daran, dass es keine Sigma, keine Tamron und wenig andere Objektive für das XF-Bajonett gibt.
Ich kann zwar auf die allermeisten manuellen Billig-China-Objektive verzichten – aber die Abschottungspolitik der drei wird sie viele Marktanteile kosten.

50+
Ist also leider immer noch die verstärkt angepeilte Zielgruppe für neue System-Kameras.
Besonders diese Menschen mögen neue Technik nicht, weil sie sich ungern umgewöhnen, weil ihre Furcht vor Neuem siegt.
Anders ist das Verharren bei Canon nicht zu erklären. Den wer einmal Bildserien mit einer Alpha 9 aufgenommen hat, der wird nie wieder eine EOS 5DIV, 1DX oder Nikon D750 oder D5 verwenden wollen und sich selbst mit einer Alpha 7RIII schwer tun. Ich bin letztlich künstlerischer Handwerker und natürlich verwende ich die bestmögliche und passende Technik für mein Projekt.

Nikon verzeiht am meisten, am deutlichsten die Fotografen-Fehler!

Großens Lob an NIKON – der Hersteller muss zwar in der Käufergunst deutlich zulegen, aber sie machen es bisher sehr souverän, professionell und unaufdringlich.
Sie legen einfach schon im Februar zwei pralle Prospekte auf, 83 Seiten über das Z-System und 50 Seiten Objektivprospekt mit bereits einigen neuen Objektiven, die noch nicht im Handel sind. Alle Achtung.

Sucher
Wenn Sie einen Tag mit der D850 gearbeitet haben, werden sie vom Sucher schwärmen, erst wenn sie dann die Z in die Hand nehmen kippt das Bild etwas, denn in Räumen und bei wenig Licht, ist die Z viel heller und deutlich im Vorteil. Doch mit 1.4/105 mm oder 1.8/20 mm möchte ich die D850 nicht missen.
Nimmt man dann zwischendurch eine D500 ans Auge, kommt es einem vor, als schaut man in kleines, dunkles Mäusekino. Ich habe mal wieder meine D500 herausgeholt. Nicht einfach sich wieder an Gewicht und deutlich vernehmbares, mechanisches Klack-Klack zu gewöhnen. Alle Tiere schauen mitleidig, jetzt klappert er wieder. Nur wenn sie eine 2000€ Kamera für 1300€ nicht gleich verkaufen können – dann ist klar, daß viele Foto-Menschen den realistischen Blick für Preise und Leistung komplett verloren haben. Die D500 bleibt bei weitem die beste und sinnvollste DSLR, auch 2019. Und schon 2000€ sind für die gebotene Technik ein fairer Preis.
Mit 4.0/300 mm PF oder 5.6/500 mm PF und der D500 hat man auch 2019 die leichteste und effektivste Tele-Kamera-Kombination.

Autodidakten
Ich mag sie nicht mehr – sie werden zunehmend lästig und frech und reden dumm.
Denen fehlen meistens die Grundzüge der Fotografie, des Filmens, sie habe oft auch nach 10-15 Jahren Tätigkeit mit Kameras und Kunden noch nicht verinnerlicht was Fotografie und fotografische Technik und Gerätetechnik bedeuten.
Sie lesen zwar im Internet und schauen Videos – aber trotzdem habe ich den Eindruck, das lernen tritt bei nicht wenigen auf der Stelle. Sie meinen sie können alles durch ausprobieren heraus und richtig hin bekommen.
Auf der anderen Seite, die Kollegen mit der klassischen Fotografen-Ausbildung und noch schlimmer, die Innungsmeister – die haben alles mal gelernt und hoffentlich auch etwas verstanden und behalten, aber ihre Ergebnisse sind nicht selten so langweilig, austauschbar und Ideenlos, das es einen auch graust. Die sagen zwar, die Kunden wünschen das ja so – aber Kunden sind launisch und haben ja meist selbst gar keine Ahnung/Erfahrung.
Es tut einfach den Ohren und Verstand nicht gut, wenn MK oder stilfremde Piraten und zahllose andere Autodidakten, sie seit 10 Jahren Geld mit Fotos verdienen und unbedingt influenzen wollen.

Ich war mit 16 vielleicht auch noch so, aber nach wenigen Jahren war ich für die Redaktionen, durch eine intensive Schule gegangen, hatte das Fotolabor verinnerlicht und dann Fototechnik studiert. Und nie aufgehört zu lernen. Aber heute sind einfach die Grundlagen praktisch unbekannt. Nach 30 Jahren mit allen Objektiven reicht mir heute schon ein Schnellkontakt und die technischen Daten um das Objektiv einordnen zu können und im Vergleich zu wissen was es kann und was nicht. Doch das können die allermeisten Anderen nicht, weil sie nicht über meine Ausbildung, Erfahrung, Neugier, Vergleichswut verfügen.
Und wenn ich sehe, auf was sich Objektiv-Ausprobierer stürzen und was sie alles kritisieren – dann ist das schon keine Unterhaltung mehr (wie sonst alle Tests) – sondern Stress und Verunsicherung. Früher waren mal Leica und vielleicht auch Zeiss perfekt – heute ist dieser Grad der fehlerfreien Perfektion gar nicht mehr erreichbar, nicht mehr vorstellbar – alles wird dem Zeitgeist geopfert, das meiste gelingt heute mit Software-Algorithmen. Objektivbaukunst wird immer weniger gefragt.

Die ganzen Ambassadors stören mich auch – alle verkaufen sich selbst, weil sich mit Fotos kaum noch Geld verdienen lässt.
Ich mache mich doch nicht zum Marken-Luden… zum Hersteller-Clown.
Da erklärt heute jeder, daß er mit Kamera XYZ die geilsten Bilder macht und impliziert, das das nur mit der Kamera gelingt und wir das auch alle so tun sollten.
Was für ein Schwachsinn – aber das merken ja die meisten schnell, wenn sie sehen, das tolle, aufregende Fotos mit jeder Kamera möglich sind, wenn sich nur der Fotograf dahinter mächtig reinkniet oder unerhört viel Glück hat.
Und wenn ich hier Sony technisch hervorhebe, soll sich kein Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Panasonic, Fujifilm Indianer herab gewürdigt fühlen – ich sage ja nur, das es mir mit Sony leichter fällt mit mehr Spaß, zu besonders guten Ergebnissen zu kommen. Alles andere ist abhängig vom Licht, Motiv und Objektiv!
Wer mit Leidenschaft seine Mittelformat und die passenden Linsen, oder seine D850/EOS 1DX und seine Sigma ART-Linsen schleppt und damit Bestätigung und tolle Bilder bekommt – der soll das ruhig tun. Nur ich werde das nicht mehr tun und das nicht mangels Kraft, sondern weil es mir viel einfacher und leichter gelingt, die Fotos zu realisieren, die ich abliefern muss oder erschaffen will.
Und wer nur mit seinem Smartphone rumwackeln will oder die Vollautomatik braucht, ohne Gedanken an technische Vorgänge zu verschwenden – der soll auch das tun.

VÖGEL
Wir sind immer so fixiert auf lange Teleobjektive und eine Kamera vor dem Auge. Inzwischen kommt man mit Fotofallen, Foto-Robotern und Selbstauslösungen viel schöner nah an die Tiere. Für die einen ist das ein “Selfie-Wahn” und die anderen freuen sich über tolle Fotos.
Wenn man noch Vögel in den Garten locken kann, hier ein spannendes Foto-Spielzeug:
Vogelkamera Photobooth 2.0


Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht