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Filo Rings

6. September 2019
Leserbrief zu Nikon Z

Leserbrief:

Sehr geehrter …

länger nicht mehr im unmittelbaren Kontakt gewesen.
Das lag nicht an ihren Artikeln, beileibe nicht!
Das Nachfolgende musste ich nun nach den “Neuheiten”-Ankündigungen doch mal los werden.

Nikon reiht sich in die Unvernunft der Mitbewerber ein, die jetzt auch 1,2-er Objektive (statt 1,4-er) im Programm haben. Welcher ernstzunehmende Porträtfotograf riskiert eine Porträtaufnahme bei Blende 1.2, bei der die Wimpern schon unscharf sind, wenn die beiden Pupillen es überhaupt sind? Dazu müsste man, wie vor hundert Jahren u.m., die Köpfe fixieren, wodurch die Abgebildeten besonders locker:-\ wirken.

Über das Mehrgewicht und die Mehrpreise muss man gar nicht erst nachdenken, geschweige über die Unhandlichkeit in Verbindung mit der angeblich leichteren Bauweise der Spiegellosen. Da werden diese Vorteile schon vom Ansatz konterkariert. Zudem, wenn die Kameras immer höhere ISO-Werte nutzen können, wozu braucht es dann diese Lichtstärken? Nur 1 ironisch gemeintes Argument fällt mir ein, wenn die VFs bald die 100 Mpix erreichen und die noch nutzbaren Blenden gegen 2.0 tendieren, nämlich, wenigstens den Arbeitsblendenbereich nach unten, sprich: weiter öffnende Bereiche, auszuweiten, bevor die Beugungsunschärfe eintritt. Dann können sich die Early Adaptors über den teuren Unsinn freuen, den sie sich damit erkauften.

Die Dinos starben auch wegen der Unangemessenheit an die gebotenen Lebensbedingungen aus. Die Fotoindustrie lebte lange gut vom Massengeschäft. Wer sich soweit vom Bedarf weg entwickelt, darf sich nicht über die abnehmenden Umsätze wundern.

Wer braucht denn überhaupt noch diese aufgemotzte Technik bei einer Ausbelichtung – wenn überhaupt – von selten mehr als DIN A4, geschweige denn übergroße Dateien für das Internetteilen der Knipsbilder? Selbst die flankierenden Datenmassen erschweren nur die Postproduktion.

Erfahrene Fotografen, von denen die Firmen mehr Markentreue erfuhren, lassen sich von diesen durchsichtigen Animationen eher abschrecken als animieren.

An einem Gruß aus dem sonnigen Brandenburg sollte es nicht fehlen.
Weiterhin genügen “Stoff” für ihre unterhaltsamen und profunden Artikel wünscht…
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dem wollte ich gerne Antworten:

Hallo Herr …

Dazu ein paar Gedanken:
Nikon hat jetzt 25 Jahre unter der Fuchtel von Canon verbracht, daraus müssen sie sich befreien und dazu gehören auch f:1.2 Festbrennweiten.
Filmer fordern und bezahlen sie und genug Fotografen ebenso. Ich habe 20 Jahre mit den 1.2/85 mm Objektiven von Canon gearbeitet und sehr viel ganz offen und habe damit Fotos machen können, die mit NIKON so nicht möglich waren.
Es klingt nach nicht viel, aber die Abstimmung des Objektives ist wichtig und das 1.2/85 mm war konkurrenzlos im Look.
Wenn man sich traut 1.2 auch zu verwenden.
Ja das war schwierig, weil Fotograf und Model sich immer bewegen.
Das ist jetzt Geschichte – Kameras erkennen Augen, Pupille und die Schärfe sitzt oft und dann perfekt!
Ja bei viel Licht braucht man ISO 25 oder Graufilter – und Aufhellblitz ist auch nicht so einfach – geht aber.
Mist waren immer die starken CA bei Canon – das Problem ist heute auch gelöst.
Ob man das braucht, muss jeder selbst entscheiden, wenn ich nicht oft ganz aufblende, leistet ein 1.8/85 mm perfekte Fotos!
Was die 60-120 MP für die kommenden Kameras angeht – so wird das seit Jahren überschätzt!
Ja es gibt Beugung und Unschärfen – aber das wird heute auch ausgeglichen und ist selbst bei einer 61 MP Kamera bei f:11 kein ernsthaftes Problem – nur ein theoretisches und es kann bei Macros an Bedeutung gewinnen.
Man sagt auch, bei diesen Auflösungen muss man zwingend mit Stativ arbeiten – hat sich auch mit dem neuen IBIS als falsch erwiesen – aber sorgfältiger sollte man arbeiten.
Es ist genau wie mit RAW, es wird immer behauptet, das es nicht ohne geht – die Wahrheit ist:
wie bei allem auf der Welt:
ES KOMMT DARAUF AN!
Ja für 20×30 sind die Auflösungen viel zu hoch und ja die Preise sind verrückt!
Aber auch eine Folge der immer kleineren Auflagen.
Wir sind leider die Dinos…

Sonnige Grüße aus Erfurt – ich bin wirklich sprachlos, wie abwechslungsreich und schön die Stadt ist – bin zum ersten Mal dort.
Lg Harry

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht