Hallo Harry,
lang lang ist´s her, dass wir uns zuletzt was geschrieben haben. Aber zumindest ich bleibe immer wieder mit Dir in Kontakt, weil ich immer wieder auf Deine Internetseite reinschaue.
Ich hoffe, es geht Dir gut und alles ist im grünen Bereich. Ich bin beruflich immer noch total eingespannt, aber gut ist, mein Hauptthema, die Vernässung der Moore aufgrund des Klimawandels stärker in den Fokus der politischen Aufmerksamkeit gerückt ist, da trocken Moore heftige CO2-Schleudern sind und im Umkehrschluss die Wiedervernässung viel zur Reduzierung der Klimakrise beitragen kann. Aber hier ist es wie überall, das Beharrungsvermögen unseres Beamtenapparates (und je größer der wird, je träger wir diese Masse) extrem ist. Es war ja schon schwierig genug, die Politiker für das Thema zu interessieren, aber momentan ist die Politik (zumindest in D) weiter als der Beamtenapparat darunter. Nun bremsen die alles aus. Es ist zum Verrücktwerden – und extrem beschämend, dass unsere Kinder und Jugendliche auf die Strasse gehen müssen, weil die Entscheidungsebene zu blöd ist, um die Tragweite ihres Nichthandelns zu begreifen ….
Zurück zur Fotografie:
Ich bin bisher immer noch Pentax treu geblieben – ist für mich sowas wie eine “erste Liebe” …. Allerdings war ich dann schon ziemlich enttäuscht, dass im “anniversary-Jahr” das ersehnte neue APS-Flaggschiff nicht herausgekommen ist. Nun ist diese Kamera zwar vollmundig für den Sommer 2020 angekündigt, doch wer weiß, ob sie wirklich kommt und mit welchen AF-Features. Die ungenügende AF-Qualität ist für mich ja das größte Problem, der Rest passt ja ganz leidlich. Seit längerem verfolge ich nun die Entwicklung bei Sony, weil auch ein Wechsel zu Canon oder Nikon für mich nicht wirklich in Frage gekommen war – gegen diese beiden habe ich eine persönliche, nicht näher erklärbare Abneigung. Klingt blöd, ist es vielleicht auch, aber mir geht es halt so. Und Sony fällt mir leichter, da hatte ich auch schon Super-Hifi-Geräte im Wohnzimmer stehen ….
Besonders die Alpha 7R4 hat es mir angetan, aber bevor ich den Schritt mache (spätestens wohl, wenn Pentax im Sommer wieder nix “Gscheites” daherbringt), habe ich mir zu Weihnachten die DSC-RX10 MIV “geschenkt”. Ich wollte damit den Einstieg zu Sony wagen, und da ich eh ein leichtes Gehäuse zum Rucksack-Wandern in Schweden brauche (und mir meine bisherige Kombi Pentax K5IIs plus Tamron 18-250 plus Pentax 150-450 eigentlich zu schwer war) kam mir diese gerade recht. Nun sitze ich mit dem Ding rum und hadere mit den irre komplizierten Menu- und Einstellungs-Details und trauere der für mich perfekten Einstellungs-Ergonomie von Pentax nach. Schon, als sich der “AF-Punkt” von mittig dauernd irgendwo an den Rand hin verschoben hat (ohne mein bewusstes Zutun hin), habe ich geflucht.
Vermutlich kann man alles so einstellen, wie es dann nachher perfekt passt, aber das Handbuch und die Hilfe sind dabei nicht wirklich eine große Hilfe ….
Und da dachte ich mir, vielleicht kannst Du mir etwas weiter helfen, da Du Dich ja ins Sony-System eingearbeitet hast und wahrscheinlich auch die großen Sonys in der Menu-Logik dem gleichen System folgen. Kannst Du mir Deine Einstellungen irgendwie schicken oder mir zumindest ein paar Tipps geben, wie ich folgendes “richtig” einstellen kann:
1) Auto ISO – welche Min / Max Werte machen Sinn? Bei Pentax konnte ich die ISO-Sprünge auf volle Blenden reduzieren. Das fand ich praktisch. Finde ich bei Sony nicht.
2) Auto-ISO Sprünge und Brennweite: Bei Pentax gab es eine Einstellung, dass entweder eine möglichst niedrige ISO-Zahl möglichst lange genutzt wurde (höhere Bildquali) oder eine möglichst zur Brennweite passende Verschlußzeit Vorrang hatte. Finde ich bei Sony nicht.
3) Überhaupt tue ich mir schwer, Einstellungen oder ein Programm zu finden, um wie früher mit Veränderungen der Blende oder der Verschlußzeit “aktiv selbst” zu fotografieren. Irgendwie geht alles automatisch ……
4) Der Sucher ist mir viel zu hell – ist eh irgendwie komisch so ein digitales Bild, wenn man von ner Spiegelreflex kommt. Aber, z.B. an Weihnachten im Zimmer war das Bild im Sucher viel heller als nachher das Foto. Das ist enorm doof, weil man dann ja im Sucher gar nicht richtig kontrollieren kann, wie das Bild nachher wird.
5) Und die zig AF-Einstellungen checke ich auch noch nicht wirklich: Ich hätte gerne zunächst den AF in der Mitte, und dann die Möglichkeit, des Verfolgens (AF-Tracking?) des Vogels, wenn er im Himmel rumfliegt oder rumhüpft.
Das sind momentan mal meine ersten “Baustellen” …..
Gibt es denn ein gutes Buch, das mir diese und die anderen Einstellungen erklärt. Ich will Dich ja nicht dauernd mit meinen blöden Fragen nerven ….
Vielen Dank schon im Voraus für Deine Mühe und die besten Wünsche für die Feiertage und das Neue Jahr! Liebe Grüße
Hallo
schön von dir zu lesen, auch spannend was du zur Moor-Situation beiträgst.
Es wird dich vielleicht verblüffen, aber ich bekomme gerne solche Leserpost mit Fragen, denn sie führen meist dazu, das ich mich eines Themas intensiver widme und das dann auch für alle veröffentliche – das ist befreiend, weil ich mir ja sonst immer etwas „ausdenke“ oder nur schreiben kann, was mich beschäftigt.
Schön ist auch, das ich gerade aufgrund des Updates zum zweiten Mal eine RX10IV angeschafft habe. Vorher stimmten einfach der Preis nicht und neben anderen kleinen Fehlern war der AF nicht optimal. Perfektion ist noch nicht nahe gerückt – aber ich sehe für unterwegs kein Produkt, wenn es auch um Telereichweite geht, das ihr auch nur annähernd das Wasser reichen kann, Panasonic ist da leider sehr ins Hintertreffen geraten. Keineswegs schlecht und auch viel günstiger – aber es fehlt eben an den Pana-Kameras die Performance. Und jetzt hat der große Elektronik-Konzern auch noch seine Sensor-Speicherung komplett aufgegeben und muss bei Sony kaufen und gibt dem Rivalen damit endgültig die Monopol-Stellung.
Das verheißt nichts gutes und Canon ist ebenfalls technisch so stark angeschlagen, das auch deren Sensorfertigung einen großen Satz machen müsste um mit Sony gleich zu ziehen. Sicher, wenn eine neue Sensortechnik kommt, hat Canon dazu die Chance, oder Fuji, oder Samsung – aber das ist noch nicht konkret in Sicht.
Ich verstehe auch gut, das du dich als Pentax-Nutzer nicht von Canon oder Nikon „ausbremsen“ lassen willst, ich vermute aber – und das belegt das 100ste Jahr von Pentax zu deutlich – das bald das Feuer im Pentax-Kamin erlischt. Es ist einfach eine Frage, wie viele Fehlentscheidungen kann sich eine Fotofirma heute noch leisten?
Pentax hat sein gewinnbringendes Herzblut an Ricoh abgegeben (wie bei Olympus die Medizintechnik) – Foto alleine bringt die kommenden Jahre nicht genug ein und ein sensationeller Umschwung ist nicht denkbar, wir erleben eher den Erfolg von Uhren und Brillen mit Fototechnik, denn auch das Smartphone wird so nicht mehr lange weiter machen – als das wieder ein Boom für Kameras beginnt. Der Name Pentax wird vermutlich weiter geführt, aber en konkurrenzfähige Produkte glaube ich da nicht mehr.
Wer aber heute und in den nächsten 10 Jahren wie gewohnt und mit hoher Ausdruckskraft und logischer Technik weiter fotografieren will, dem bleiben nur C, N, Fuji, Panasonic, Olympus und eben Sony übrig. Im Jubeljahr hätte Pentax mit neuer 645 und Halbformat auf dem Markt sein müssen – die 645 in Hybrid-Technik mit Sucher oder Bildschirm anbieten müssen und eben das Auflagemaß fest in die Kamera integrieren müssen. Es war ein komplett peinlicher Auftritt mit einer K1II. Und der AF wird langsam bleiben. Pentax hat 6 Kameras in den letzten 5 Jahren vorgestellt… hat viel zu wenige Impulse gegeben.
Pentax hat abgesehen vom verschleppten AF, AF-Konverter, Sucher, Objektiven eben auch mit dem Designobjekt der K-01 – damit waren sie zu früh – aber das hätten sie unbedingt weiter verfolgen sollen, das war die richtige Idee – EVF-Sucher drauf, neuer AF über den Sony-Sensor und dann mit 24 MP, 42 MP kontern – verpennt – zu mutlos gewesen. Und dann die Q – die dann selbst für Asien schnell zu verspielt war, die BQ lag bald schon hinter der SP-BQ…
Das Menü von Sony ist gar nicht kompliziert – auch wenn es alle sagen – die Masse hat nicht immer automatisch recht – nicht selten ist die Masse auch einfach doof. Nur das Sony kein komplettes Handbuch beilegt und auf Online-Lösungen und Videos vertröstet ist sehr ärgerlich. Die Denkweise hinter dem Menü ist eine völlig andere.
Sony-Techniker sind inzwischen so weit voraus, das sie wissen, das ein Menü und viele heute tägliche Einstellungen in der Form gar nicht mehr benötigt werden. Deshalb haben sie mal alles mögliche reingeschrieben, was ihnen so einfiel und dann am Ende eine Lösung angeboten: Sich einmal die wichtigen Dinge heraus kopieren auf 4 Blätter (im Menü am Ende MEIN Menü-Einstellung), wo man sie schnell findet und dazu weitgehend frei programmierbare Tasten – fertig.
Was soll daran kompliziert sein – frage ich immer, wenn ich lese, das die Canon/Nikon Fotografen da mit ihren Gewohnheiten heran gehen. Es ist einfach anders.
Beispiel, woran man jetzt schon klar sieht wie weit Sony ist und wie sie denken: AF – ist bei allen Kameras noch die Auswahl von AF-S, AF-C, MF, bestimmter Messfeldgruppen, oder Ein-Messefeld, Joystick zu navigieren, oder Touch-Screen – das geht bei Sony auch – für die „Oldies“ – aber Sony geht für viele Motive einen Schritt weiter – einfach IMMER AF-C und der AF sucht sich ein Auge, Gesicht oder Hauptmotiv, stellt es rasanter als alle anderen scharf, speichert es und behält die Schärfe einfach darauf. Die Ablenkung durch AF-Punkte und Steuerung sind passè.
Noch besser klappt das in der RX10, weil die ja nur den kleinen Sensor mit großer Schärfentiefe hat, also kann sie ja schneller und präziser fokussieren als im Vollformat.
Für die Landschaft oder ruhige Motive ist es dann wieder sinnvoll manuell zu fokussieren oder eben mit Einzelfeld einzugreifen.
Auto ISO – es gibt kaum noch exotische Lichtsituationen in denen man eine ISO vorwählen sollte – das ist meistens Blödsinn – eher im Studio wichtig. Heute verwendet man Auto-ISO und gibt eben frei, wie es einem gefällt. Kritische Geister werden die Sony nicht über ISO 800 freigeben. Das wird aber dann problematisch mit schnellen Motiven und das Bildrauschen ist eben sehr abhängig von der Temperatur (!) um die Kamera, von der Art der Beleuchtung, von der Struktur des Motivs etc. Ich habe für mich fest gelegt, das auch 1600 ISO selbst bei schwachem Licht und unruhigem Motiv noch gut sind. Bei 3200 wird es kritisch – aber ich stoppe erst bei 6400 ISO, weil ich oft schnelle Motive bei relativ gutem Licht habe, aber die 1/1000 Sekunde brauche! Und eine scharfe Aufnahme mit 6400 ISO fast immer noch zu vergrößern und zu verkaufen ist – immer besser als eine Unscharfe oder gar keine Aufnahme.
Ja Pentax hatte da tolle Programme, die hat sich Sony gespart – du entscheidest mit Zeit und Blende, wieviel BQ du bekommst, die ISO passt sich dam an.
IMMER in M fotografieren! Volle Kontrolle über Zeit und Blende – außer im Studio. Ich lasse die Blende immer ganz offen – warum sollte ich die jemals schließen??? Gut das ist jetzt fast blasphemisch – aber der Sensor hat nur 1/8 Größe und die Leistung des Objektives wird nicht nennenswert besser beim Abblenden, allenfalls f: 5.6 könnte man nehmen, alles andere macht für mich wenig Sinn. Je mehr Licht der kleine Sensor bekommt, desto besser die Ergebnisse (mal von Fotos in Lichtquelle/Sonne abgesehen! was man mit Sensoren nie machen sollte). Es ist eben nicht, wie bei Halb-, Voll-Format das kreativ mit Blende gearbeitet wird – die Kreativität liegt bei der RX10 in der Entfernung zum Motiv und dem Zoom!!!
Das macht die Kamera so genial – oder eben so langweilig, wenn man an den Rädern drehen will… Für mich zählt in erster Linie immer das Ergebnis. Wer hier alles einstellen und ISO und RAW wählen will – ist hier eigentlich falsch. Das ist wie ein Angler der sich mehr mit seiner Angelrute beschäftigt als mit Köder, Wind, Wasser und Fisch. Kann jeder machen – ist aber aus meiner Sicht Unsinn und führt nur in sehr wenigen Ausnahmefällen (Mischlicht) zum vielleicht einmal besseren Ergebnis.
Sucher
Das ist ein Monitor, dein IMac oder anderer PC-Monitor oder dein SP sind auch brutal hell, vor allem wenn das Umgebungslicht aus ist. Das ist genau das „geile“, man sieht endlich immer was man da ablichtet – nicht so eine dunkle Schattenbox wie in der Pentax – die zwingend lichtstarke Objektive braucht – das ist vorbei!
Da bitte „einfach“ Umdenken/Umgewöhnen und blos nicht die Sucherhelligkeit verstellen… besser nicht! Das kann man im Konzert machen – aber das führt immer zu Irritationen. Der Sucher könnte, müßte noch deutlich hochauflösender sein, wie in der 7RIV und der 9 – das wird die kommende RX10V bringen – aber es ist gut brauchbar. Das was du im Sucher siehst ist eben nicht mehr das dunkle Glasbild oder der Fotoabzug – sondern dein SP oder Monitor-Bild – weil ja heute kaum noch jemand Fotos ausdruckt. Und selbst wenn man das, wie ich, noch macht, wird man überrascht sein wie toll und richtig belichtet die Fotos werden – denn das geht ja heute auch digital und da wird eben auch auf Monitoren kontrolliert.
AF, nimm einfach die erste Einstellung – dann kannst du wählen wie groß den AF-Feld sein soll (endlich!) – und fertig. Und für alles was sich bewegt, nimmst du die letzte AF-Feld-Auswahl, plazierst sie auf dem Motiv und gibst die Kamera frei und du wirst bald feststellen, das du noch nie, mit keiner Kamera jemals, so viele richtig fokussierte Fotos hattest. Wichtig Update auf 2.0 machen!
Weiter finde ich den Menü-Punkt 1/ 6 von 14 Ges./AugenAF-Einst – da wähle ich meistens Tier – dann geht aber seltsamerweise kein Tracking – das geht nur bei Einstellung Mensch – da fehlt also noch eine Up-Date-Stufe. Deshalb brauchst du meistens den erweiterten Flexible Spot AF – der verfolgt und sucht selbstständig. Tracking eben nur bei Menschen – also Sport.
Für die Vögel auf Tier einstellen. Ich bin aber auch noch am Einstellungen testen, da ich hier nicht alles wie in der 9 oder 7R machen muss und ich immer noch probiere, wann die Kamera am schnellsten reagiert.
Also gerne weiter nach fragen.
Ich hoffe das hilft erst einmal – deine Gedanken neu zu „justieren“ – weg von DSLR-Hilfs-Technik – sie ist eben leider jetzt veraltet – auch wenn sie uns ein Leben lang gute Dienste geleistet hat und Pentax der entscheidende Wegbereiter war. Am besten, alles teure von Pentax verkaufen, oder eben als Museums- / Rumspiel-Ware betrachten – wenn einen der Wert nicht kümmern muß. Ich meine das keineswegs böse, ich habe auch meine LX, ME Super, Super A, 645 hier stehen und spiele manchmal einfach gerne damit.
Beste Grüße Harry