Wie von mir erwartet wurde die Photokina 2020 abgesagt.
Schuld daran ist jetzt Covid-19 oder wahlweise auch die Bundesregierung, die keine Messen in nächster Zeit zulässt.
In Wahrheit trifft aus meiner Sicht nur die Kölner Messegesellschaft die Schuld. Die Entscheidung von 2 Jahren auf 1 Jahr zu wechseln war längst überfällig, vor allem nach dem die Messe im letzten Jahrzehnt nur noch mit ¼ bis ⅓ der Fläche aufwarten konnte und sich nicht gegen die IFA, noch die Handymessen oder auch nur gegen die lokalen Photo-Veranstaltungen, mit immer mehr Publikum, positionieren konnte.
Falsch war dann die Messe in den Frühling zu holen und falsch war Leica, Nikon und Olympus ziehen zu lassen.
So long Photokina, ich habe die Kölner Weltmesse der Photographie seit 1982 immer ausgiebig besucht, ich habe dort für Pentax, Ilford und mehrmals für Sigma meinen Mann gestanden und Menschen eine Woche lang beraten.
Es kehrt nichts zurück, ich habe gute Erinnerungen und viel dort erlebt.
Pro forma wurde die Messe jetzt auf Mai 2022 verschoben, ich habe wenig Zuversicht, das sie dann tatsächlich stattfinden oder auch weltweiten Anklang finden wird.
Ich war ansonsten relativ stumm, es gab auch nicht viel zu fotografieren, mehr zu sortieren.
Ich bin mir nicht schlüssig ob Covid-19 für uns Menschen auch positive Aspekte haben wird, dazu müßten wir jetzt drastisch und weltweit unser Verhalten, unseren viel zu gewichtigen Fußabdruck ändern.
Das werden die Allermeisten nicht tun und die Länder werden danach ihre Wirtschaften nur noch mehr anheizen, nach den Pleiten kommen extrem hohe Preise und die cleversten Gewinner werden wieder ihre Taschen voll stopfen – weil keiner sie aufhält.
Es läuft so unsagbar viel schief in der Menschenwelt…
Und die wirklichen Herausforderungen liegen noch vor uns – Covid-19 und die dadurch ausgelöste Pandemie ist – selbst wenn sie Millionen Tote zur Folge hätte – nur ein Staubkorn dessen was uns erwartet, wenn die Temperaturen so weiter steigen. Und den Technikgläubigen kann ich nur sagen, das Technik immer viel länger braucht, als wir uns das je vorgestellt haben.
Es geht eigentlich schon längst nicht mehr um Arbeitsplätze, um Gehälter, um Wirtschaft – es geht nur noch um unsere völlig aus dem Ruder gelaufene Überlastung des Planeten – in jeder Hinsicht.
Und hier auch der Grund für meine Wut: Wenn ich sehe, das die Nachbarn und sogar die Kirchen überall die Büsche entfernen, die Haselnüsse abreißen, alles wo letztes Jahr noch Blumen blühen in Kiesbete verwandeln – möchte ich mich fast über eine lange Ausgangssperre für diese dummen, bornierten Menschen freuen – fast. Auch wenn es ein Jahr dauert, sie werden nichts lernen, nichts bedenken und sich selbst für unsagbar wichtig halten und weiter stören und zerstören.
Es ist traurig.
Ich wünsche trotzdem allen, die sich für die Natur einsetzen und sich Gedanken machen, einen wunderbaren Frühling und bleibt gesund!
Für Fragen, Anregungen und Gedankenaustausch stehe ich jeden Tag zur Verfügung, denn auch ich habe ab jetzt mehr Freizeit und kann nicht reisen.