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Filo Rings

12. Juli 2022
Neue Canon VF-Objektive 1.8/24 mm Macro & 6.3/15-30 mm

 

Grundsätzlich muß ich Canon loben, dass sie immer wieder Objektive herausbringen, die – wie soll ich es ausdrücken? preisgünstig? für preisbewußten Einsteiger und Massen-Linie, sind?
Das Problem ist, 700€ und 750€ sind ja alles, aber kein Kleingeld, auch nicht für die vielversprechende Weitwinkel-Festbrennweite die jetzt auch 1:2 kann und sogar f:1.8/24 mm Lichtstärke bietet und noch weniger für ein 4.5-6.3/15-30 mm Zoom, auch wenn es KB-Vollformat ausleuchtet.

Allerdings im Vergleich mit MFT, wo Objektive wie 2.8-4.0/8-18 mm, 2.8/7-14 mm und 4.0/8-25 mm angeboten werden, die alle einen Listenpreis von gut jenseits 1000€ haben – ist Canon hier schon wieder mit 700€ sehr preiswert. Zumal die Objektive für MFT der Bildsprache eines f:8.0 oder allenfalls f:5.6 entsprechen. Und bei Fujifilm FX oder Sony E  ist es keineswegs besser und alle diese sind nicht für Vollformat gerechnet wie das neue Canon. (Die Lichtstärke sieht stärker aus, letztlich macht das aber ein großer VF-Sensor durch gesteigerte Lichtaufnahme mindestens 1-2 Blenden wett)
Auch bei Gewicht und Abmessungen können alle Objektive für kleinere Sensorformate Canon hier nicht einholen.
Es kommt eben immer darauf an, in welchem Verhältnis man die Zahlen betrachtet.
Canon erhöht damit seine RF Objektivangebot auf 30 verschiedene Exemplare plus 2 Telekonverter und hat darin auch zwei Objektive für das neue Halbformat realisiert.

Beim neuen 1.8/24 mm IS STM Macro haut Canon, wie schon mit dem 1.8/35 mm IS STM Macro, eine Kerbe wo sonst alle anderen nur “langweilige” Einheitsware bieten, die oft über 1000€ kostet und nur 1:4.5 (1.8/24 mm) Abbildungsmaßstab bieten. Ob das gegen die aktuellen Smartphones mit Super-Macro dann ausreicht, ist eine ganz andere Frage, aber ein 24 mm Macro bis 1:2 mit hoher Lichtstärke hat es bisher nie gegeben. Tamron war bisher der einzige, der solche Macro-Eigenschaft bot, aber nur mit Lichtstärke f:2.8 und mit Preisen von 550€ bis 650€ fast schon grotesk teuer.

 

Was ist sonst so passiert…
Klangheimlich haben sich weitere zwei Foto-Systeme verabschiedet:
Leica hat sein CL-Halbformat-System beerdigt – sehr schade, aber hier fehlte es wohl am Willen eine preiswerte Alternative aufzubauen.
Canon verabschiedet sich leise weiter von seinem ersten spiegelfreien System, Canon-M.
Leider hatte hier Canon ein abgewandeltes Bajonett, das jetzt nur noch mit EF-DSLR-Objektiven von früher kompatibel ist.


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