Mein Foto-Erlebnis 2022
entstand völlig unverhofft und ganz plötzlich, ein kleines, braunweißes MAUSWIESEL starte mich an, hoffte um 14.30 Uhr nicht von mir entdeckt zu werden. Doch ich sah die kleine Bewegung, die dunklen Augen, den weißen Unterbauch. Bisher hatte ich immer nur ganz kurz einen Blick von weitem auf das extrem scheue Tier erhaschen können. Am 23.März war es anders. Ich streifte mit der OM-1 & 6.3/100-400 mm umher, um Testfotos zu machen, sonst hatte ich ausser dem Smartphone nichts dabei. Ich hob betont ruhig und besonnen die OM-1 ans Auge, jetzt konnte, jetzt mußte OMDS zeigen, was sie drauf haben. Ich sah das scharfe Gesichtchen mit vielen Details im Sucher und machte lautlos Fotos in Serie, nur nichts verreissen – mit offener Blende bei 1/500 Sekunde, das konnte klappen. Nur die ISO hatte ich als Feind, je nach Hintergrund gab mir die Automatik 3600 bis nur noch 8000 ISO.
Immer wenn sich der kleine Räuber bewegt und er bewegt sich blitzschnell, verliert die OM-1 in kurz aus dem Fokus – das wäre mit der Sony A1 nicht so deutlich passiert.
Ich durfte das kleine Tier 10 Minuten begleiten, es erlaubte sogar, dass ich vorsichtig um es herum ging und es auf der Treppe und den Eingang zu seinem Versteck ablichtete. Das Mauswiesel blickte mich einige Male direkt und unverwandt an, ich erkannte keine Furcht, eher Neugier – so sollte es immer sein bei der Begegnung mit Tieren!
Gepriesen sei die schnellste und lautlose Fotografie! Ich möchte nie wieder anders fotografieren. Längst nicht jedes Bild war einwandfrei scharf und umverwackelt, es fehlten noch alle Updates und bei schnellen Serien darf man von keinem System zu viel erwarten, alle Fotos “perfekt” scharf ist auch mit den teuersten Kameras und Objektiven sehr unrealistisch.
Der Himmel schenkte mir 10 Minuten mit diesem fantastischen kleinen Raubtier.
Kleiner König in seinem Reich – er hat sich seit März nicht mehr gezeigt, obwohl ich da noch hundert Mal vorbei gegangen bin und gewartet habe – nur so kann ich dieses seltene Glück und Vertrauen bemessen.
Als Kamera kamen hier die brandneue OMDS OM-1 (ohne die späteren Updates) und das Olympus 6.3/100-400 mm zum Einsatz. Das zeigt, es kann nicht jedes Bild scharf werden. Notwendig wäre das 2.8/40-150 mm und vielleicht noch der 1.4x Konverter, mit jeder Festbrennweite wäre ich zu unflexibel gewesen. Schon heute würden die Ergebnisse komplett anders aussehen, es gibt Augenerkennung und ich hätte das 4.5/150-400 mm mit mehr Lichtstärke dabei gehabt.
Entscheidend ist – immer vorsichtig dran bleiben ohne das Tier zu beunruhigen! Solche Fotografie ist nicht mit dem Smartphone möglich, nicht einmal mit Kompaktkameras und genau genommen auch nicht mit einer ratternden Spiegelreflex. Ich habe in rund 10 Minuten 896 mal ausgelöst um diese Fotos zu bekommen. Kleine Säugetiere bewegen sich sehr schnell und zeigen immer neue Facetten und 1/500 Sekunde und weit besser 1/2000 Sekunde braucht man sie kaum abzulichten. Vielleicht kann das verstärkte Bildrauschen wegen der unvermeidlich hohen Empfindlichkeit zukünftig von besserer Software beseitigt werden. Aber schon jetzt sehen die meisten dieser Fotos auf A2 an der Wand sehr gut und sehr rauscharm aus!