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Filo Rings

28. Juni 2024
Die Porträt-Legenden und welche Objektive und Sensoren 2024 am besten zaubern

 

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eine gute Handvoll Glas – Mechanik – Elektronik und Träume: Nikkor AF-S 1.4/105 mm ED

Ganz wichtig für mich, ein Porträt (Mensch oder Tier) lebt für mich nicht von der höchsten Auflösung und Detailschärfe sondern von der Kontrastwiedergabe (Bokeh) und der Zeichnung.
Scharfzeichner und Objektive mit mehreren asphärischen Linsen-Elementen sind hier für mich meistens sehr ungeliebt.
Ich bin ein großer Fan davon ganz aufgeblendet die Schärfe auf einer Pupille zu platzieren – abblenden kann ja jeder!
Manuell war das sehr schwierig, zumal ich Stative ablehne und in Bewegung bleiben will.
Selbst der frühe Autofokus war meist zu langsam, erst Sony behob das Problem dank Augen-Erkennung!
Es wird behauptet, die Brennweite spielt die Musik in der Portraitfotografie…
Erst einmal sollte definiert sein, was Portraits sind. Heute sind leider die Grenzen zur Reportage, Street-, Nah- und der Knipser-Fotografie von Menschen vor Bauwerken oder touristischen Attraktionen sehr verwischt! Auch meinen die meisten ausschließlich Menschenportraits, vergessen aber sofort die Tierportraits und Gruppenportraits, die ganz andere Anforderungen stellen. Eine Verallgemeinerung der Brennweite kann heute noch weniger als früher gelten.
Denn so viele unterschiedliche Sensorgrößen erfordern letztendlich ganz andere Brennweiten – weil keineswegs die Brennweite entscheidend ist, sondern der Bildwinkel und der wird von Experten bevorzugt bei rund 23° bis 28° liegen (105-85 mm KB-VF). Und besser nicht größer oder keinesfalls bei 44-46° (35-50 mm KB-VF)! Der Bildwinkel ist jedoch letztlich auch nicht so einfach, denn es gibt drei Bildwinkel: Am häufigsten wird der diagonale Bildwinkel, also bei 50 mm Brennweite bezogen auf Leica M Kleinbild-Vollformat: 47° angegeben, dazu kommen dann aber noch horizontaler 40° und vertikaler 27° Bildwinkel!

Leica hat zudem eine so behauptete „universelle Portraitbrennweite“ erschaffen: 75 mm (32°) Es gibt davon die durchaus faszinierenden 1.25/75 mm Noctilux (1055g)  und 2.0/75 mm Apo-Summicron (430g) – beide haben für mich den „Fehler“ dass sie eine Naheinstellgrenze von 70cm ab Sensor zulassen. Um nahezu verzeichnungsfrei abbildend zu bleiben, sollte der Fotograf besser mindestens 90 cm von Gesichtern fernbleiben.

Ich habe mit Pentax 4.0/70-210 – Tokina 2.8/60-120 mm – Pentax A 1.4/50 mm begonnen.
Danach verlegte ich mich auf Tamron 2.8/35-105 mm – Pentax A* 1.4/85 mm und mit Autofokus kamen dann:
Canon 1.2/85 mm L – 1.8/85 mm – 2.0/100 mm – 2.0/135 mm L – 2.0/200 mm L – 2.8/70-200 mm L – 2.8/24-70 mm L
Nikon 2.0/105 mm DC – 2.0/135 mm DC
Olympus 2.0/50 mm Macro – Leica 1.2/42,5 mm – O 1.8/75 mm
Fujifilm 1.2/65 mm – 2.0/90 mm – 2.8/40-140 mm
Sony 1.4/85 mm – 2.8/70-200 mm 

 

Ich liebe Innovationen, ganz besonders im Bereich der Tele-Objektive!
Nikon stellt ein bisher nie da gewesenes AF-S 1.4/105 mm ED vor.

Sehr wichtig finde ich, je größer der Bildsensor und damit die belichtete Fläche, desto schöner die Ergebnisse. Daher würde ich heute nur noch Schnapp-Schüsse mit MFT anfertigen, aber kaum noch gezielt fotografieren – dafür braucht es mindestens Fujifilm Halbformat. Unbestreitbar am besten ist Fujifilm Mittelformat, optisch ganz deutlich Vollformat überlegen.

HEUTE werden wir fast schon genötigt 50 mm, 75 mm oder gar das 0,95/58 mm Noct für Porträts einzusetzen oder ganz auf Vintage-Objektive frühester Kleinbild-Foto-Jahrzehnte zu setzen. Das ist Quatsch, Vor allem Fujifilm, Sony und auch Nikon zeigen, dass das nicht sein muss.

Schauen wir einmal welche lichtstarken Porträt-Objektive mit fester Brennweite, es bisher zwischen 50 mm und 200 mm gibt:

Kleinbild-Vollformat-Objektiv-Rechnungen:
– 1.8/55 mm – von Zeiss für Sony
– 1.4/58 mm – exklusiv von Nikon, langsamer AF
– 1.4/75 mm – für meine Arbeit zu wenig Brennweite von Leica, MF
– 2.0/75 mm – das Summicron von Leica, MF
– 1.2/85 mm – ein Ausnahme-Objektiv von Canon
1.4/85 mm – ein Klassiker von Canon, Nikon, Sigma, Sony, Pentax, Zeiss, Samyang
– 1.8/85 mm – die preiswerte, schnelle und sehr gute Alternative von Canon, Nikon
– 2.0/90 mm – Macro von Olympus – fantastisch, aber leider bis heute nur manuell
– 2.0/90 mm – Summicron von Leica – nur manuell
– 2.0/100 mm – ein unterschätzter Klassiker von Canon
– 1.4/105 mm – Nikon
– 2.0/105 mm DC – ein einzigartiges Objektiv mit Kontrolle des Vorher- oder Hintergrundes von Nikon
– 1.8/135 mm – ein spannendes, aber AF-technisch langsames Tele von Zeiss für Sony
– 2.0/135 mm – der scharfe Klassiker von Canon
– 2.0/135 mm DC – ein einzigartiges Objektiv mit Kontrolle des Vorher- oder Hintergrundes von Nikon
– 2.8/135 mm STF – das manuelle Soft-Focus von Sony Minolta
– 1.8/200 mm – ein hochlichtstarkes Einzelstück von Canon
– 2.0/200 mm – zwei fantastische, aber dicke und schwere Objektive von Canon und Nikon

Wechselobjektive berechnet für alle Halbformat-Sensoren:

– 1.2/56 mm WR – Neuversion ohne Aspähren von Fujifilm
– 2.0/90 mm – von Fujifilm, super für Halbformat-Sensoren
– 1.4/55 mm – letztlich enttäuschend langsames Tele von Pentax
– 1.2/56 mm APD & 1. Version – von Fujifilm, heute überfordert
– 2.0/60 mm Macro – spannendes Macro von Tamron, leider sehr langsamer AF
– 2.4/70 mm – wenig lichtstarkes Mini-Tele von Pentax
– 1.8/77 mm – Pentax in fantastischer Metallfassung mit besten Leistungen
– 1.4/85 mm – von Samsung, wird leider nicht mehr produziert

Wechselobjektive berechnet für alle kleineren Sensoren, MFT und 1″:
– 1.2/32 mm – gut gemeint von Nikon für das 1″ Kamerasystem – letztlich zu teuer und enttäuschend
– 0,95/42,5 – das besondere von Voigtländer für mFT, aber nur manuell
– 1.2/42.5 mm – Leica für mFT
– 1.7/42.5 mm – Panasonic mFT, preiswert und sehr gut
– 1.8/45 mm – Olympus mFT, etwas billig
– 1.2/45 mm – Olympus MFT – sehr gut, mechanisch & optisch
– 2.0/50 mm – Macro für Olympus FT – weit unterschätzt und wunderschön für Porträts
– 1.8/75 mm – Olympus mFT, keine leicht einzusetzende Brennweite

Klarer Porträt-Sieger für mich:
0.Fujifilm GFX100II mit 2.0/110 mm!

1. Sony 1.4/85 mm GM
2. Nikon Z 1.8/85 mm S
3. Nikon F 1.4/105 mm
4. Canon RF 2.8/100 mm Macro SA
5. Fujifilm 1.2/56 mm WR
6. Nikon Z 1.8/135 mm Plena S
7. Sony 1.8/135 mm GM
8. Canon RF 1.8/135 mm L 

 

Tamron, Sigma und Tokina haben sich bisher kaum um den wichtigsten fotografischen Bereich verdient gemacht.
Deshalb sind diese Porträts-Brennweiten ein guter Indikator um sich für das beste System zu entscheiden, da es praktisch keine Alternativen gibt. Will ich unauffälliger und weniger bedrohlich arbeiten, verwende ich Fujifilm oder mFT, aber für die optimale Leistung verwende ich Vollformat mit sehr hoher Auflösung oder auch Mittelformat.

Selbst von dieser gewaltigen Auswahl sind praktisch alle Objektive den Mittelformat-Objektiven an größeren Sensoren unterlegen.

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Let the sun shine…. through
das Nikkor ist ein besonderer Spieler im Feld, viel Glas und folglich auch schwer, dick und kostspielig.

Konstruktionsmerkmale: NIKKOR AF-S 1.4/105 mm ED
Blenden:
1.4 – 16 in Drittelstufen oder Stufenlos durch die Kamera, 9 abgerundete Lamellen
Bauart: Polycarbonat mit Metallbajonett und Sichtfenster für Entfernung
Optischer Aufbau: 14 Elemente in 9 Gruppen und davon 3 ED-Linsen
Naheigenschaften: aus 1.o m Entfernung wird ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:7.7 erreicht
Filterdurchmesser: 82 mm
Dicke und Baulänge: 9,5 cm x 10,6 cm
Gewicht: 990g
PREIS: 2420€

LICHT:
+ Innovative Konstruktion mit sehr praxisnaher Brennweite
+ extrem scharf – schärfstes Porträt-Tele weltweit
+ sehr tolle Hintergrundzeichnung bei Offenblende
+ echte Innenfokussierung
+ sauber verarbeitet
+ 3 ED Gläser zur Minimierung von Farbfehlern
+ sehr gut abgedichtet
+ leiser AF-S Antrieb

SCHATTEN:
– keine DC-Funktion
– keine Konverter nutzbar
– keine Bildstabilisierung
– kein blitzschneller Autofokus
– keine Nahbereichsbegrenzung
– kein praxisnaher Abbildungsmaßstab eingebaut – nur 1:7.7
– kein Blendenring am Objektiv
– verrückter Preis
– Made in China

Zum Vergleich habe ich das Canon 1.2/85 mm L II – mit dem ich seit 10 Jahren arbeite und von Fujifilm nutze ich:1.2/56 mm WR und 2.0/90 mm, die nur auf Halbformat gerechnet sind.

Doch auch die anderen beiden Objektive kann ich einfach an Halbformatkameras wie 7DII, 80D und D500, D7200 einsetzen – dann sind sie gut vergleichbar:
Canon: 1.8/136 mm
Nikon: 2.1/159 mm
Fujifilm: 1.8/84 mm
Fujifilm: 2.8/135 mm

Das Canon- Baureihe der lichtstärksten Porträt-Linsen mit 85 mm kenne ich extrem gut. Sie hat einige lange Schatten:
– starke CA – Farbfehler
– hohe Schärfe erst ab f:4-0
– ohne Sonnenblende kaum nutzbar
– bei Streiflicht geht oft kein AF mehr
– es fokussiert auch an neuesten Kameras eher etwas verzögert
– es hat keine echte Innenfokussierung
– die Sonnenblende löst sich schnell
– der Abbildungsmaßstab ist mit 1.9 nicht besonders
– es wiegt ein Kilo
– keine Canon-Konverter nutzbar
– es braucht zur Fokussierung immer Strom
– es ist bis zu 2000€ teuer

Auf der Seite des Lichts:
+ einzigartige Bildsprache
+ superlichtstark

Das Canon war zum erscheinen des Nikon 16 Jahre alt und Nikon zeigt was besser geht und setzt es auch um.
Nikon gewinnt:
+ deutlich höhere Auflösung und Schärfe
+ traumhaft schönes Bokeh bei f:1.4
+ der AF ist schneller
+ keine CAs
+ kein ausfahrender Tubus
+ Abbildungsmaßstab 1:7.7
+ besser abgedichtet
+ praktisch gleiches Gewicht (aber länger und 1 cm dicker)

Den Bildstabilisator haben und brauchen beide NICHT! Er würde nur Lichtstärke und Abbildungsqualität kosten.
Letztlich ist das ein Objektiv für Nikon-Fans – aber kaum eines was der Porträt-, Mode-, Hochzeit-Fotograf haben muss.
Ich arbeite lieber mit Canon 1.2/85 mm – Fujifilm 1.2/56 mm und 2.0/90 mm oder Leica 1.2/42,5 mm. Wenn ich Nikon verwende kommt bei mir das 2.0/135 mm DC zum Einsatz.
Aber wer Schärfe bis an die Bildränder geil findet, ist hier richtig. Selbst das Zeiss Otus ist hier nicht mehr überlegen und es lässt sich nur langwierig fokussieren und ist ein Kaltzeichner – Also Nikon übernimmt hier die Krone. Ich bin gespannt wie Canon darauf antwortet.

Jetzt können wir trefflich darüber diskutieren, ob man so ein Objektiv braucht um bessere Fotos zu erleben – ob es nicht auch ein Zoom oder ein 1.8/85 mm tut. Mich inspiriert eine solche Neuheit dazu die Welt neu zu entdecken und bewußter zu fotografieren. Ich mag auch das hohe Gewicht, man hält es ruhig und bewußt und wenn es mal zu schwer wird, dann nehme ich die Fuji X-T2. Doch mit einem 2.8/70-200 mm – wie es viele tun, fotografiere ich ungern eine ganze Session – da wird es dann zu schwer und kopflastig.

Was bis heute fehlt ist ein lichtstarkes Zoom mit dem wichtigsten Brennweitenbereich:
AF-S 2.0/35-135 mm oder mindestens 2.0/35-105 mm

Alle Objektive die bei 70 mm Brennweite beginnen, zwingen mich noch ein weiteres Objektiv für den schnellen Wechsel zu Ganzkörper-Aufnahmen oder das einbeziehen von Hintergründen zu verwenden.
Auch das in den Himmel gejubelte Sigma 1.8/50-100 mm kann mich da gar nicht locken.
Es ist einfach lächerlich uns heute immer noch 2.8/24-70 mm und 2.8/70-200 mm für Menschenfotografie anzubieten!
Wenn, müssen sich die Bereiche deutlich überschneiden: 2.8/24-90 mm & 2.8/50-200 mm!
Liebes Nikon Team – das ist eine neue Lichtstärke für die schöne Brennweite 105 mm, extrem scharf – aber mehr leider auch nicht.
Das Objektiv ist 1000€ zu teuer, hat einen schwachen Abbildungsmaßstab und kann keine Fotos realisieren, die mit 1.4/85 mm oder gar 1.2/85 mm oder 2.0/135 mm nicht mindestens genauso gut möglich wären. Und die Hintergrundzeichnung eines 2.0/200 mm oder 2.8/300 mm ist noch schöner.

 

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Warum Canon-Objektive allgemein vielleicht immer Chef im Ring bleiben?
Das gigantische Bajonett eröffnet ganz andere Konstruktionen… Nikon – Canon – Fujifilm
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Ich sehe Objektive nicht nur technisch, sondern auch emotional:

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