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Filo Rings

13. September 2025
Mein Europa und meine Reisen

EUROPA und Reisen

Was lohnt sich noch wieder zu sehen?

In Deutschland habe ich sehr viel gesehen und einiges auch nicht. Ich kenne die Landschaften und viele Städte und hab sie gut im Kopf, außer Berlin-West möchte ich da nichts wirklich unbedingt wieder sehen. Nichts desto trotz fahren die kleine Familie und ich gerne immer wieder mal ins Allgäu oder an die Nordsee. Alles ist auch politisch, im Westen zur Schule gegangen, hat mich der heute wilde Osten wenig tangiert. Im Gegensatz zu den Meisten finde ich Dresden hässlich, Leipzig so lala, Ostberlin grauenhaft, nur Erfurt bleibt in schöner Erinnerung.
Die Länder sind Überrand, das Reisen sehr kostspielig und auch mit Wohnmobilen gibt es ohne Verbuchung kaum noch gute Plätze.
Wenn die Tourismusbranche nicht bald implodiert – wundern würde es mich nicht.
Es kaum aber wohl darauf an, was man auf Reisen sehen will. Ich will auf jeden Fall so wenig Menschen wie möglich sehen und keinesfalls um beste Zimmer, Plätze, Essen und Fotopunkte kämpfen müssen. Aber genau so ist es heute fast überall in Europa und auf Safari.
Deshalb frage ich mich ernsthaft, was lohnt sich noch.
Es bringt vermutlich nichts, jedes Jahr zur gleichen Zeit nach Malle oder an die Nordsee zu fahren. Überhaupt spielt die Zeit eine entscheidende Rolle, es gibt vier Jahreszeiten und für Tiere, Blumen und Landschaften noch weit mehr. Wer nicht im Winter und im frühen Frühjahr an seinem Lieblings-Flecken war, hat kaum etwas erlebt.
Ich habe mit der Zeit gelernt, dass es gar nichts bringt alle Kontinente zu bereisen, sondern besser ein abwechslungsreiches Land immer wieder. Denn einen Grand Canyon gibt es nicht nur unweit von Las Vegas, sondern ganz ähnlich auch in Afrika, Europa, Indien, China, Australien. Die Landschaften, die Flüsse, Wasser, Meer und Berge wie Schluchten unterscheiden sich auf unserer Erde oft gar nicht so sehr.
Deshalb, lassen wir die “Kreuzfahrer” fahren, sie werden immer nur das gleiche sehen, zu viele Menschen und nichts richtig intensiv erleben.
Und wer einheimische Menschen besonders schätzt, sie sind geprägt von ihren Landschaften, Flüssen, Bergen, Wüste und Meer und auch sie ähneln sich unter ähnlichen geografischen Bedingungen. Nur ihr “verflixter” Glaube, der so leicht manipuliert und instrumentalisiert werden kann ist oft eher teuflisch dumm.

Die Niederlande kenne ich fast genauso gut, hier vermisse ich nichts, nicht einmal Texel oder Zandfoort. Die Welt zwischen den Deichen war schon immer sehr voll, aber jetzt ist es praktisch unerträglich.

Belgien hat mich geprägt und mir die Comics geschenkt und Brüssel finde ich immer noch sehr reizvoll oder De Panne, De Haan.

Mit Frankreich wurde ich immer nur sehr schwer warm – was nicht zuletzt an den Vorbehalten der Franzosen gegen Deutsche. Und trotz gegenteiliger Behauptungen kenne ich fast nur drittklassiges Essen. In Bayern, Österreich, Ungarn, Prag, Kroatien, Italien speise ich 1000x lieber. Paris und alle anderen Städte muss ich nie wieder hin. Am besten gefiel mir wohl die westliche Atlantikküste.

Die Briten haben mich überwiegend geärgert, in Schottland war es etwas angenehmer, aber das miese Wetter und die permanente Überwachung brauche ich nicht mehr.

Irland war interessant und vielleicht zu kurz, aber es gibt da zu wenig abwechslungsreiche Natur und Tiere, die mein Herz erwärmt haben.

Spanien ole, Barcelona sofort wieder und alle Küsten auch gerne noch mal. Ich war in Bilbao, Santander, in den Pyrenäen, an vielen Orten der Mittelmeerküste. Da sind Glanz und Elena fast so dicht aneinander wie in Indien. Im Landesinneren ist es meist zu heiß, sonst wäre das viele Entdeckungen wert.
Ich war auf einigen Inseln, auf Mallorca – Insel sehr schön, Menschen einfach gräßlich; auf Fuerteventura, sehr karg und heute wohl kaum eine Reise wert, außer zum Surfen; Teneriffa ist eine Perle und der Norden gefällt mir landschaftlich sehr; Gran Canaria fehlt mir noch als Winterziel.

Aber Portugal fliegt fast meine ganze Liebe zu, die Strände, den Menschen, der Teint der Frauen, dem kargen Kork-Land.
Ich war aber nur bis Lissabon, da mich das enge, steile Porto mit seinem vielen Wein, kaum interessiert. Sehr sehenswert ist Madeira, da wollte ich immer noch einmal hin. Und auch die Azoren liegen sehr gesund weit draußen im Meer.

Süd-Tirol habe ich auch immer geliebt.

Mit dem Alter fragt man sich, ob man nicht in Wahrheit die Orte am liebsten hat, an denen man unvergesslich gut essen und trinken kann.
Weshalb derzeit Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark und alles von Indien bis China und Japan für mich schnell von der Weltkarte rutschen. Nur Österreich, Ungarn, Italien und sogar die USA und Canada leuchten da hervor.
Italien hat viel zu bieten, fast überall. Ich hab zu wenig gesehen, bis Pisa bin ich nur vorgedrungen.

Die Schweiz ist schön aber zuerst immer extrem teuer. Schweizer extrem verbunkert.

Österreich, da liebe ich Wien und die Puszta um den Neusiedler See. Sofort und immer wieder, schon wegen dem Essen und dem Schmäh!

In Tschechien war ich, in einigen Zoos und in Prag. Super essen, klasse Preise, lebendige Fotoscene. Aber es reizt mich nicht mehr.

Kroatien habe ich geliebt und häufig bereist bis nach Dubrovnik und auf die äußersten Inseln. Leider bin ich kein Seemann, mit Segelei kenne ich mich zu wenig aus und Boote mit Motoren werden sehr schnell sehr teuer, deshalb bleibt mir eine der schönsten Insel-Gegenden die Kornaten vor Split immer verborgen.

Von Ungarn habe ich noch nicht so viel gesehen, die Verständigung ist auch einfach schwierig.Und ich habe überall ein unsicheres Gefühl.

Schweden war erholsam – aber wenn man Nova Scotia in Canada erleben durfte, hat Schweden nur noch wenig Reize.

Genau genommen reizt mich alles östlich von West-Berlin nicht – ich bin schon bei der Bezeichnung OSTEN negativ belegt – das haben die Amis gut hin bekommen.
Auch in den Süden, südlich von Italien mag ich nicht. alles nördlich von Göteborg interessiert mich kaum.
So macht sich jeder seine Welt selbst klein.
Indien war für mich ein Wunder, Sri Lanka mehr ein Alptraum, genauso wie ich Tunesien faszinierend fand aber gar nicht mochte, weil ich mich nicht sicher fühlte.
Es ist trotzdem ein großes Glück zufällig in Deutschland geboren zu sein.

Und um zeigenswerte Fotos von den REISEN mit zu bringen, bleibt für mich das Microfourthirds-System auch nach 15 Jahren noch das Mittel der Wahl.
Ich bevorzuge die letzten Jahre OMSystems weil ich die OM-1 mehr schätze als eine Panasonic G9 oder GH7.
Ja ich könnte bei dem ein oder anderen Motiv oder Licht noch einiges mehr herauskitzeln, doch dafür Vollformat mit zu schleppen, scheint mir nicht mehr geeignet.
Die Schwächen von MFT liegen, anders als Mancher überzeugt ist, weniger im “schlechten Bokeh mit der großen Tiefenwirkung” als viel mehr generell in der fehlenden Auflösung im Weitwinkelbereich. Aber auch Vollformat ist hier nicht so entschieden besser. Erst Mittelformat mit 100 MP und erstklassigem Sucher lernt uns dann wieder das Staunen.
Sogar die Premium-Smartphones lassen einen sofort staunen, weil sie viel mehr Gradation – Dynamik und Farben zeigen, die Dunkelheit etwas aufhellen und Schatten weniger beherrschend zeigen.
Wer heute optimal fotografisch reisen will, hat in der Hosentasche ein neueres IPhone Pro oder wegen mir auch Samsung S, die MFT in kleiner Tasche plus der GFX100II mit 2-3 Objektiven im kleinen Rucksack.
Ich reise nie ohne mein Olympus 4.5/150-400 mm. NIE, denn ich weiß nicht was mir plötzlich begegnet, welches Wunder ich sehe.
(und dem kann bis heute kein 6.3/150-600 mm, 8/400-800 mm; 9/200-800 mm oder ähnliches das Licht reichen. Einzig das Canon 7.1/100-500 mm kommt halbwegs dicht heran)

Und wer wissen will, wo ich nächste Woche Kraft tanken werde, die Bilder verraten es.

 


Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht