Sigmas schwer Nikon-Nachbau.
Ich habe das AF-S 2.8/14-24 mm Nikkor verachtet, als es vor 10 Jahren erschien. Monströs, dick, extrem gefährdete Frontlinse, einfache Polycarbonat-Fassung und ein enormer Preis bei 915g Gewicht. Inzwischen Fotografiere ich an der D850 häufiger damit, da die 16-35 mm und 17-35 mm Konstruktionen heute nicht mehr komplett zufrieden stellen.
Für viele Weitwinkel-Fans ist es aber ein Highlight im Nikon-Portfolio.
Sigma versucht das natürlich weitgehend zu toppen:
1150g schwer (970g Nikon)
9,6 cm dick
13,5 cm lang (13 cm Nikon)
1:5.6 Abbildungsmaßstab (1:7,1 Nikon)
+ abgedichtet
Sonnenblende abnehmbar
– Keine Bildstabilisierung – nur für Canon und Nikon Vollformat und Sigma eigene Produkte.
Sigma-Objektive scheinen mir immer dann am interessantesten – wenn Sie eigene Objektiv-Kreationen wagen.
Wenn sie wie hier, oder wie beim 2.8/24-70mm – 2.8/70-200 mm – 4.0/24-105 mm – 1.4/35 mm die Kamerahersteller „kopieren“, schwächeln sie.
Das Nikon 2.8/14-24 mm ist ein Objektivmonster, das man nicht gerne auf Flugreisen dabei hat, nicht in staubigen Gegenden einsetzen mag – aber es ist sehr beliebt – mal sehen wie sich Sigma dagegen positionieren kann – außer das sie vermutlich 500€ preiswerter sind – was für viele schon genug Anreiz zu sein scheint. Der Preis wird noch nicht genannt, ich vermute ihn um 1400€ – denn Nikon verlangte bei Einführung 1600€ und will heute 2000€. Es sind allerdings häufiger gebrauchte Nikkore zum fairen Preis zu bekommen:
Also für Nikon-Fotografen dürfte das Sigma wenig Kaufanreize bieten und Canon-Fotografen, denen 2.8/16-35 mm zu wenig Herausforderern sind und die kein 4.0/11-24 mm oder 4.0/12-24 mm anschaffen wollen, könnten hier endlich in den Genuss der Nikon-Erfindung kommen.
Seltsam finde ich nur, dass Sigma so einzeln präsentiert, denn auch 2.8/70-200 mm Sport und 4.0/70-200 mm C sollen jetzt im Frühjahr erscheinen – aber vermutlich sucht Sigma die ungeteilte Aufmerksamkeit für jedes einzelne Objektiv und präsentiert lieber im Abstand von einigen Wochen.