Die gekräuselten Schwarzköpfchen sind frisch gelandet und genießen das Leben in vollen Zügen
FujiFilm X-H1 & 100-400 mm bei 10.000 ISO
Die beiden großen, alten Kamerahersteller aus Japan machen sich anscheinend größere Sorgen als vermutet.
Sorgen um ihren Fortbestand.
Sorgen wegen Panasonic, weil die schon wieder großes und teures wagen und nicht wenige Kunden darauf warten,
wegen Sony weil das inzwischen nicht nur der Technologieführer ist, sondern auch eine ernsthafte Konkurrenz,
wegen der Chinesen, die irgendwann mit eigenen Kamerasystemen kommen,
wegen Sigma, die bisher alle Festbrennweiten-Plätze besetzt halten,
wegen der Kunden, die durchaus bereit sind zu wechseln und sich ein ganz neues System zuzulegen
Gut so!
Nikon gehört bisher die Woche, ein gelungenes 4.0/14-30 mm wurde vorgestellt und Nikon zeigt im Gegensatz zu Canon sehr mutig und transparent, mit welchen Objektiven Kunden die kommenden Jahre fest rechnen können.
2019 erscheinen noch: 0,95/58 mm MF – 2.8/24-70 mm – 2.8/70-200 mm – 1.8/24 mm – 1.8/85 mm – damit kann man schon sehr gut fotografieren – wenn man kein Tele braucht.
2020 kommen dann schon die zusätzlichen Bonusobjektive wie: 2.8/14-24 mm – 1.8/20 mm – 1.2/50 mm plus 4 weitere und 2021 kommen noch einmal 7 Objektive!
Wohl aufgemerkt – das sind alles Z-Objektive und keine für das alte F-Bajonett. Da wird sich nicht viel Neues tun, auch wenn noch ein Tele-Macro, ein neues 2.8/300 mm und weitere PF-Teles erwartet werden.
Undurchsichtig bleibt die Strategie für die Tele-Fotografie – bisher ist kein Objektiv jenseits 200 mm angekündigt.
Nikon scheint irrtümlich (wie auch Canon) zu glauben, dass der Bedarf an Telebrennweiten sich die nächsten Jahre aus den vorhandenen FX-Teles denken wird und alle brav einen Adapter verwenden. Die glauben ernsthaft die eigene Olympiade ohne neue Tele-Objektive an neuen Kameras bestreiten zu können und das gegen Sony – was rauchen die da in Japan?
Wenn jetzt noch Olympus einen Super-Tele-Knüller liefert, Fuji dieses Jahr mit 2.8/400 mm oder ähnlichem nachlegt und Panasonic noch etwas einfällt – dann bluten Canon und Nikon aber die Augen.
Die wichtigsten Teles wie: 100-400 mm und 2.8/300 mm sind bisher nicht einmal in Aussicht gestellt worden, noch ein 70-300 mm oder 4.0/300 mm.
Ich erwarte nicht ohne Schadenfreude, daß Sony diese Lücken in den kommenden 23 Monaten schließt – dann erkennen Nikon und Canon ihren Fehler.
Ich will nicht adaptieren im Telebereich und so wie mir wird es den allermeisten Fotografen gehen – die Kompromisse bei der AF-Geschwindigkeit sind einfach zu groß (durch Adapter, Software und AF-Motoren).
Auch Canon wird langsam nervös:
Neben zwei baldigen, weiteren R-Kameras, sollen auch hier zahlreiche R-Objektive vorgestellt werden und die Planungen für EOS EF-Objektive sind für dieses Jahr komplett ausgesetzt.
Zu erwarten sind datenmäßig sehr ähnliche Objektive wie die gelisteten Nikkore.
Hier wagt jetzt keiner etwas Neues, auch Panasonic nicht, leider.
Es sieht fast so aus, als ob alle Vollformat-Objektiv-Hersteller ihre Berechnungen mit der gleichen Software füttern und bearbeiten – nur SIGMA wich davon bisher immer deutlich ab.
Sigma ist auch wieder die einzige Rettung – aber die haben sich so in ihrem schweren, fetten ART-Turm verschanzt und haben bisher noch gar nicht erkennen lassen, dass sie eigene Vollformatobjektive für spiegelfreie Kameras bauen wollen.
Denn ganz ehrlich, die DSLR-Objektive taugen nicht wirklich für die neue Fotowelt, besonders die Weitwinkelkonstruktionen, aber auch vieles andere muss und kann sich gewaltig ändern.
Die Verlängerung ihrer Objektive ist keine akzeptable Lösung!
Ein technikaffines Fotografen-Pärchen aus den USA macht immer wieder gerne auf YouTube von sich reden. Die jüngsten Gerüchte oder Forderungen des weisshaarigen Fotoyeti sind für mich sehr seltsam.
Jetzt sollen die „kleinen“ Hersteller plötzlich für die kleinen Sensoren höchstlichtstarke Objektive anbieten…
Ich finde das macht überhaupt keinen Sinn. Sicher kann ein 1.8/50-120 mm für Fuji oder Olympus sinnvoll sein, aber wie groß und teuer soll das werden? Ich finde die Preise verbieten ein solches Angebot. Nur weil die Bokeh-Mode noch anhält und die Leute gar nicht verstehen wie geringe Schärfentiefe und schönes Bokeh erzeugt werden.
Der Vorteil ist doch gerade die gewonnene Schärfentiefe bei gleich hoher Lichttsärke!
Wenn ich die Lichtstärke noch über f:1.4 hinaus treibe, resultiert das in fetten, empfindlichen und irrwitzig teuren Objektivkonstruktionen und mit Vollformat kann ich den Effekt leichter und preiswerter erreichen.
Ich bin auch kein Freund eines Olympus 4.0/150-400 mm PRO IS – wenn es 3 Kilo übersteigt und der Preis 5stellig wird.
Was soll in der Pipeline sein?
Canon EOS 7DIII soll doch noch kommen
Canon EOS R5 soll im Stile der 5DIV kommen
Canon EOS RS soll die 5DSR beerben und jenseits 70MP bieten
Dafür soll keine 90D kommen – die wirklich noch spannend wäre für Canon – zumal dann wenn eine 7DIII wieder 2000€ kostet und einen festen Monitor bekommt.
Also ich sehe da keine Kamera von Canon auf uns zu kommen, die das Warten wert wäre!
Canon will 2019 keine EF Objektive bringen und stattdessen seine ganze Kapazität in RF Objektive stecken. Da sollen bald die 2.8er Profizooms erscheinen, zuerst vielleicht das 2.8/24-70 mm L IS und 2.8/70-200 mm L IS, ein 2.8/90 mm Macro und 5.6/400 mm DO sowie 5.6/500 mm DO fertig sein. Für die Porträtfotografen kommen endlich ein neues 1.8/85 mm und ein 1.4/105 mm.
Doch mal ehrlich, wer wartet darauf?
Nikon soll nun 2019 im zweiten Halbjahr endlich eine D760 mit 4K und 24 MP und integriertem VR bringen – vermutlich wird die auch um 2000€ teuer werden.
Die D6 steht in den Startlöchern mit Reflex-Technik.
Von einer neuen D500 oder einer weiteren Z Kamera ist für 2019 nichts zu hören.
Wie avisiert werden 2019 weitere Z-Objektive folgen. Auch ein neues Macro, sowie 5.6/400 mm PF und 5.6/600 mm PF werden erwartet – wobei ich nur letzteres wirklich wichtig finde.
Fujifilm könnte allenfalls mit einer X-PRO 3 trösten und ihr die Technik und den Sensor der X-T3 schenken. Fuji wird jetzt vermutlich an einem 2.8/300 mm oder 2.8/400 mm arbeiten. Ich hoffe, dass bald endlich das 4.0/16-80 mm Wirklichkeit wird.
Der Schwerpunkt wird auf Mittelfformat liegen, die GFX100S soll nun doch spürbar unter 10.000€ vermarktet werden.
Bei Panasonic ist alles klar, von weiteren mFT-Kasme4ras ist zunächst keine Rede. 1.7er Zooms werden für mFT kommen – Pana hat viel zu tun.
Olympus bringt seine Profikamera E-M1X und wird zu seinem 100sten Jubileum vielleicht auch die E-M5 und PEN-F auffrischen, sowie zusätzliche Objektive bringen.
Ein überarbeitetes 2.8/40-150 mm PRO IS scheint sehr wahrscheinlich.
Und dann wäre auch eine optimierte Version des 2.8/12-40 mm PRO IS denkbar.
SONY könnte den Vogel abschießen:
Eine Alpha 7000 in einem ähnlichen Gehäuse wie die Alpha 9 mit schnellster Verarbeitung und 32 MP-Sensor ist wahrscheinlich. Da erfahren wir sehr bald mehr und hoffentlich auch zu den 12 geplanten Objektiven und wie bald ein 4.0/600 mm lieferbar ist.
Um Hasselblad ist es erstaunlich ruhig, aber auch die werden mit einer 100 MP Kamera kommen.
Leica wird seine SL modernisieren müssen.
Es gibt zu viel Angst auf dieser Welt und zu wenig Mut.
Eben meine neue FujiFilm X-H1 mal mit dem Telezoom 100-400 mm ausprobiert – die ersten Serienbilder alle viel zu dunkel, obwohl die ISO-Automatik an war und ich bei offener Blende kurze Zeiten erreichen wollte.
Es verging etwas Zeit, bis ich herausfand das der Angsthase, der vorher die Kamera kurz ausprobiert hat, sofort eine ISO-Begrenzung auf 200-800 ISO einprogrammiert hatte.
Wie kann man nur so etwas machen? Wir haben doch schon seit mindestens 15 Jahren keine KB-Filme mehr. 6400 ISO und 12.800 ISO sind für moderne Kameras kein Problem mehr.