Ich berichte immer über die Vorzüge von spiegelfreien Kameras.
Ich nutze sie selbst seit gut 10 Jahren.
Sie haben natürlich auch Nachteile. In jedem Winter wird mir das wieder sehr schnell klar. Sie brauchen Strom und sogar deutlich mehr als alle DSLRs. Außer bei Fujifilm sind alle Akkus besser geworden – trotzdem ist es im Winter wichtig den Ersatzakku dabei zu haben. Auch sind viele Kameras zu pummelig und mit Handschuhen kaum zu bedienen, das kann man eine D500/D850/5DIV wahrlich kaum vorwerfen.
Auch jetzt ist es noch so, dass DSLM nur 37% aller verkauften Kameras ausmachen und DSLR Kameras weiterhin mit 63% dominieren und frühestens in einigen Jahren werden beide gleichstark gegenüberstehen, eher 2022 als früher. Man vergisst das schnell, wenn man jetzt nur noch von Spiegelfreien liest und die Hersteller zugeben, dass 2019 keine neuen SLR-Objektive erscheinen – dann sieht man ein Sterben, was so schnell überhaupt gar nicht stattfindet.
Im Gegenteil, wenn Kameras wie Canon EOS R und Nikon Z vorgestellt werden, verkaufen sich die vom Sensor praktisch weitgehend gleichwertigen DSLRs für weniger Geld (EOS 5DIV – Nikon D750, Nikon D850) umso besser – denn sie sind jetzt preiswerter zu haben als zu ihrer Einführung. Auch bei Sony werden 7II und 7RII weit häufiger verkauft als die neueren 7III und 7RIII – eine Kostenersparnis von 500-1000€ ist für die meisten Menschen viel verlockender als kleine Leistungssteigerungen.
Ich gehöre nicht zu diesen Menschen, aber sie sind ganz klar in der Mehrheit. Ich will immer die allerbeste Technik und dann interessieren mich Vorgänger-Geräte nicht mehr – insofern sie nicht haptisch einzigartig waren.
Spiegelreflexkameras werden nicht schnell wegsterben und so marktbeherrschende Systeme wie Canon EF und Nikon F werden noch lange bleiben. Nur für Pentax und Sony Alpha sieht es schlechter aus, sie spielen kaum noch eine Rolle am Gesamtmarkt der von Canon und Nikon zu über 90% dominiert wird.
Deshalb werden Canon und Nikon diesen Markt auch keinesfalls schnell aufgeben – auch wenn sie keine echte Strategie dafür zu haben scheinen – denn es fehlen Objektive und gezielte Updates bei den Kameras. Die Köpfe der Firmen haben sich völlig verzettelt und bringen jetzt nach 10 Jahren plötzlich fast kopflos neue Bajonette, neue Kameras ohne Spiegelmechanik und neue Objektive – die ausschließlich an diese neuen Bajonette passen.
Das sollte man erst einmal auf sich wirken lassen – in der Zukunft können dann zwar alle möglichen Spiegelreflexobjektive an die neuen Spiegelfreien Kameras adaptiert werden – jedoch können die neueren Objektive, keineswegs ohne technische Wunder an irgendwelche anderen Kameras adaptiert werden – das ist ein Dead-End. Nicht einmal Canon EOS-M Kameras könnten EOS-RF Objektive aufnehmen – geschweige denn umgekehrt. Canon wird nicht an Nikon passen, Nikon nicht an Sony – alle nicht an Leica – doch stopp – die von Panasonic werden an Leica passen und die von Leica an Panasonic und dazu wird noch Sigma kommen –
merken sie worauf ich hinaus will?
Canon und Nikon und auch Sony mauern sich wieder ein – die haben längst die Berliner Mauer oder sogar schon die amerikanische Mauer in ihren Köpfen. Also Vorsicht, treffen Sie eine gute Wahl – es gibt dann keinen Weg mehr zurück, sondern immer nur noch Neukauf.
Weshalb es mir so wichtig ist:
a) mit mehreren Systemen weiter zu machen, es gibt keins was annähernd alle Wünsche erfüllen kann und immer praktisch wäre
b) lieber kein Kamerasystem zu wählen, dass nicht 2 Sensorgrößen anbietet (Halb- & Voll-Format)
c) jetzt auch kein System zu wählen, das nicht markenintern auf ein identisches Bajonett setzt
Ich hoffe und wünsche mir sehr, das Canon und Nikon ihre Strategie dahingehend überdenken – aber so richtig hoffnungsvoll bin ich da für die nächsten Jahre nicht.
Bei Vollformat könnte man auf sehr hochauflösende Sensoren setzen – und doch braucht man in einem System ja nicht selten 2 Kameras und mein Ideal ist da tatsächlich die Nikon D850 plus D500 (während Sport- und Reportage-Fotografen vermutlich D5 und D500 bevorzugen).
Wenn Sie viele gute, neuere CANON EF Objektive haben, mit denen Sie sehr zufrieden sind, könnten Sie zwar um eine EOS R ergänzen (oder zukünftige R-Kameras), bekommen damit aber bisher keinen echten Vorteil. Es wäre dann sogar klüger eine Sony Alpha 7III, 7RII, 7RIII zu kaufen und die Canon-Objektive zu adaptieren.
Canon lässt leider seine Tele-Fotografen und EFs Nutzer zu lange im Stich, eine 80D ist aber immer noch eine gute Wahl, bis dann doch noch die 7DIII kommt.
Wenn Sie viele gute Nikon FX Objektive haben, mit denen Sie gerne fotografieren, könnten Sie die Nikon Z6 kaufen und adaptieren – oder dieses Jahr noch auf ein Update der D750 warten. Wenn genug Geld vorhanden ist, würde ich in jedem Fall die D850 vorziehen, sie wird noch länger die beste, schnelle Kamera der Fotowelt bleiben. Denn schnell ist eine Z7 leider nicht, da hilft auch ein neues Firmware-Update zum Eye-Focus nicht so viel.
Tele-Fotografen sollten weiterhin die D500 im Blick haben, sofern Sie sie noch nicht besitzen – sie ist das beste, was man für Geld kaufen kann.
Wenn Sie bisher über kaum hochwertige Objektive verfügen oder wie ich kürzlich ihr altes System ohne gewaltige Verluste verkaufen konnten – dann würde ich mit einer Sony ganz neu anfangen oder ein paar Jahre auf Panasonic warten. Sony hat heute das größte, modernste, am weitesten entwickelte System ohne Spiegel mit den meisten Objektivoptionen (incl. Adapter!).
Das gilt jedoch alles nur, wenn Sie ihr Herz an Vollformat verloren haben.
Sonst würde ich immer zum Kauf von mFT und deren kleinerer Objektive raten.
Auch wenn ich selbst sehr gerne Fujifilm mit einigem Vergnügen nutze, auf Reisen ist eine mFT-Ausrüstung unschlagbar.
So einfach ist es letztlich!
Ich sehe nicht das Panasonic’s neue S Kameras große Marktbedeutung erobern werden, sie richten sich nur an Menschen die Profis sein wollen und vorwiegend Filmer – das birgt wenig Potential um groß sichtbar im Marktanteil zu werden. Panasonic hat bisher kaum ein Händlernetz, ein schwaches Marketing und vom Service und Reparatur höre ich seit 2 Jahren immer mehr unangenehme Berichte von Lesern. Die Kameras sind super, die Leica-Objektive weitgehend auch – aber die Wende hin zum Vollformat liegt mir irgendwie schwer im Magen. Das ist ein bisschen wie ein Vertrauensbruch – ein bisschen als trauten sie ihrer eigenen, genialen Erfindung nicht mehr: MicroFourThirds – das ist so ein mieses Gefühlt,
wie damals als Nikon nach 7 Jahren doch noch mit FX-Sensoren in Vollformatkameras ankam – obwohl Nikon das geniale DX-Sensorgröße durchgeboxt hatte – die auch heute noch für 95% aller Aufnahmen völlig ausreichend wäre.
Ich fühle mich da ein bisschen von Nikon und von Panasonic verraten – vor allem von Panasonic – denn Nikon hat mit meinen Lieblingskameras dennoch eine geniale Kurve bekommen und mich versöhnt.
Sicher, Canon hat seine Käufer damals mit EF verraten, aber eben das beste AF-System geschaffen, Olympus hat seine Fans schon mehrfach ins AUS geschubst, Pentax hat irgendwann einfach nicht mehr den AF weiter entwickelt, kaum Objektive gebracht, sich 2 mal schlucken lassen.
Die S1 Kameras sind groß und irgendwie ganz anders als die G9, es fehlt der vollbewegliche Monitor – mir will das alles nicht gefallen.
Wie fotografiere ich selbst 2018/2019?
Ich erwische mich immer öfter, daß ich nur mit einem 5.6/100-400 mm unterwegs bin
(meistens Sony oder Fuji – kein Nikon weil mir 200-500 mm zu schwer ist – kein Canon, weil mir eine sehr gute, moderne Kamera dazu fehlt)
Und dann wenn ich deutlich weniger Brennweite als 100 mm brauche – ja ich gebe es ungerne zu – mein Smartphone raus ziehe, da sind dann 30 mm und 60 mm verfügbar und reichen für einen Foto-Überblick und ein spannendes Motiv bei mir.
Was das smarte Gerät leider gar nicht gut kann, sind klasse Makro-Fotos – zumindest nicht ohne große Zusatzlinse. Es ist eigentlich nur im etwas langweiligen, Normal-Bereich stark – denn das 30 mm ist ja kein echtes Weitwinkel und die 60 mm sind vom Tele weit entfernt.
Doch bevor ich mir mit einem zweiten Zoom die Jackentaschen ausbeule oder gar auf ein 35iger wechsle, ist mir das Smartphone wirklich praktischer.
Und ich gebe auch zu, dass mir viele Motive, die man so mit 28-70 mm einsammeln kann oft nicht viel bedeuten, sie sind zwar ganz nett, aber doch wieder schnell von der Masse der Fotos verschüttet. Mein 8mm Fisheye mit höchster Lichtstärke bringt mir Spaß und neue Sichtweisen, aber sonst brauche ich meistens längste Brennweiten. Allenfalls ein 1.4/105 mm (1.4/85 mm zur Not :-)) darf öfter mit und ist perfekt für alle Menschen und viele Landschafts-Fotos.
Das 100-400 mm brauche ich immer und ein 70-200 mm deutlich seltener – auch wenn ich damit viele meiner liebsten und besten Aufnahmen realisiert habe – ich komme an heimische Tiere einfach nicht dicht genug heran damit und da helfen auch Konverter nicht mehr wirklich weiter.
2018 habe ich die weitaus meisten Fotos mit der Panasonic G9 belichtet, erst an zweiter Stelle können sich mit einigem Abstand die Nikon D850 und D500 platzieren, die Sony Alpha 7RIII ist ja erst ein halbes Jahr bei mir und beginnt erst zu Nikon auf zu schließen.
An Canon hatte ich gar keine Freude mehr, auch wenn EOS 5RS und viele wahnsinnige Super-Tele noch griffbereit wären (Freundeskreis). Und auch die Fuji X-T2 hat mich nicht so häufig zum Fotografieren animiert, die Objektive schon, aber die Kamera ist einfach einer Sony nicht gewachsen und kann in der Schnelligkeit auch nicht an eine G9 heran. Das wird sich jetzt vielleicht etwas ändern durch die X-H1.
Für 2019 bin ich auf dem Sprung – denn Vollformat ist für vieles “to much” und für Tele-Fotografie nicht immer perfekt und eigentlich nur für Porträts essentiell. Ich warte sehnsüchtig auf eine richtig schnelle Halbformatkamera – jetzt wird mancher denken, die gibt es doch längst, die vielbeschworene Fuji X-T3. Doch ich habe sie einige Male ausprobiert und sie überzeugt mich nicht und die Objektivauswahl reicht mir nicht. Ich bin auf dem Sprung für eine Sony Alpha 7000 – die für mich auch die Wünsche nach einer Alpha 9 ausradieren könnte.
Eine professionelle mFT wie die kommende Olympus wird meine Schwierigkeiten bei Motiven nicht lösen können – dazu ist der Sensor dann doch wieder zu klein und die G9 zeigt ja schon was geht und was nicht.
Auch eine Canon 7DIII könnte interessant werden – aber ich weiß jetzt schon, sie bekommen den Sensor wieder nicht so gut in den Griff wie Nikon, Sony oder Fuji. Also da mag ich mir nichts mehr vormachen, die Super-Tele sind reizvoll – aber Canon hat für mich auf lange Jahre verloren durch die „schlechten“ Sensoren – sowohl bei Dynamik als auch beim Bildrauschen und die Farben zu blass – sind da zu große Unterschiede schon bei normaler Ansicht auffällig.
Wer die nicht sieht, ok – ich wollte die jetzt auch zuletzt 2 Jahre nicht wahrhaben – aber sie sind da. Canon Bilddateien zu bearbeiten kostet einfach auch mehr Mühe und Zeit und RAW mag ich weiterhin nicht. Sorry Canon – ohne viel besseren Sensor – besser als Sony – wird das mit uns nichts mehr.
Von Nikon ist einfach nichts besseres als D850 – D500 zu erwarten und der Sprung zur Z bringt mich nicht wirklich in eine bessere Position.
Von Fujifilm, Nikon, Canon, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss, Sigma erwarte ich keine durchschlagend bessere, schnellere Kamera mit neuem Sensor für 2019!
Eine neue Nikon D6 oder Canon EOS 1DXIII werden nicht meine Kameras werden – solche Krachbouletten brauche ich nicht mehr, habe ich kaum je wirklich zwingend gebraucht (zuletzt Eos 1V und EOS 1DIII).
Meine Kamera 2019 kann daher eigentlich nur Sony eine Alpha 7000 werden!
Aber mal sehen wo die überall enttäuscht…