Bei den Objektiven ist der Wurm drin
Weder Tamrons 2.8/28-75 mm finde ich sonderlich spannend oder auch nur preiswert, noch das 2.8/17-28 mm.
Und jetzt kommt Sigma nach gehechelt und wird 4 neue Objektive für Sony FE-Bajonett und vermutlich bald auch L-Bajonett vorstellen:
1.2/35 mm Art
Diese neue Meisterleistung scheint die meisten Fotografen anzusprechen, bis Preis und Gewicht und Abmessungen fest stehen… wirklich vermisst, mit ½ Blende mehr Lichtstärke hat dieses Objektiv sicher bisher niemand. Schon die 1.4/35 mm wurden nicht so häufig verkauft und Canon fertigt bisher das Beste mit BR-Glaselement. Der Preis wird sicher deutlich jenseits 1000€ liegen.
2.8/45 mm PanCake, dass so eine weitere Konstruktion ein Renner wird, lässt sich allenfalls durch einen Preis um 200€ mutmaßen. Ein 2.0/43 mm wäre mutig gewesen und ein 1.8/43 mm hätte neue Hoffnung gegeben – aber das hier wird vermutlich nur ein Billigheimer mit sehr gleichmäßiger Schärfe und einfacher Fassungsqualität.
2.8/14-24 mm Sport, dass spricht von den Daten ebenfalls viele Semi-Pro-Fotografen an, aber es wird groß, fett und teuer und ich vermute ein 4.0/12-24 mm wird die sinnvollere Variante bleiben.
2.8/24-70 mm Sport, soll erst 2020 erscheinen,wie erwartet kein 2.8/22-80 mm oder auch nur ein 2.8/28-105 mm. Sigma bleibt wie alle Japaner dem 24-70 mm – 70-200 mm Kodex verhaftet. Reicht mir nicht und brauche ich nicht.
Die spannendste Frage:
Diese neuen Sigma-Objektive werden zuerst für Sony und das L-Bajonett erscheinen und im kommenden Jahr dann wohl auch für Nikon Z und Canon R. Geschieht das aber nicht und folgen nicht rasch Objektive für Canon und Nikon – von Sigma und Tamron – dann ist das ein Scenario was vielen Anwendern sehr missfallen wird und könnte eine stärkere Abkehr von den beiden Profi-Traditions-Marken zur Folge haben. Aber Sigma hat in den letzten Jahrzehnten so viel Geld mit Objektiven für Canon Bajonett verdient, das ich mir einen Verzicht auf Canon oder Nikon kaum vorstellen kann. Technisch wird es aber auf jeden Fall eine größere Hürde.
Sony und Sigma werden neue 35 mm Reportage-Objektive mit hoher Lichtstärke vorstellen.
Sigma will einen neuen Rekord aufstellen und eine spiegelfreie Konstruktion 1.2/35 mm und Sony ein vernünftiges 1.8/35 mm auf den Markt bringen.
Betrachtungen 35 mm
Ein lichtstarkes Objektiv im Bereich 35-55 mm ist meistens hilfreich – vor allem wenn es lichtstärker und kompakter als lichtstarke Zooms ist.
Ob es dann ein f:1.2 – 1.4 – 1.8 – 2.0 ist, kommt mir oft nebensächlicher vor.
Ich kann damit bei sehr wenig Licht weit bessere Bildergebnisse erreichen, als mit Smartphones und Kompaktkameras, wenn ich die Empfindlichkeit des Sensors nicht zu hoch pushen muss.
Hintergründe ausblenden gelingt nur gut durch Nähe zum Vordergrund-Motiv – sonst ist man mit 85-135 mm Brennweite immer besser beraten.
Wenn ich jetzt an modernsten Kameras ohne Prisma, die meist zwischen 500-800g wiegen, ein 1 Kilo Glas verwende, gerät das Fotowerkzeug deutlich aus der Balance. Das kann mal sinnvoll sein, aber 1.8/35 mm mit 400g Gewicht ist in der Praxis meist vorteilhafter.
Nikon hat sein 1.8/35 mm Z von hervorragender Schärfe, Canon R hat es mit dem 1.8/35 mm Macro noch spannender gelöst. 300g mit besonderem Nahbereich machen wirklich Freude, auch wenn der AF nicht superschnell und leise ist.
Tamron hat nicht verstanden, das die DSLR-Züge im Bahnhof auf dem Wartegleis stehen und vielleicht gar nicht mehr richtig Fahrt aufnehmen und DSLM ja im Vollformat erst richtig Dampf bekommt. Das 1.4/35 mm SP Jubiläumsobjektiv für die „alten“ Bajonette wird wohl kaum viele Käufer finden.
Sigma hat mit einem FE 1.2/35iger also wieder Zukunft im Gepäck und will gleich erneut einen Weltrekord bieten.
In sehr kleinen Produktionszahlen sicher ein spannendes Wagnis.
Auf Reisen ist das für mich keine Option und zu Hause im Objektivschrank ist dafür kein Platz mehr.
Aus meiner Sicht gehen Tamron und Sigma sehr schwierigen Zeiten entgegen, alle Hersteller müssen und wollen neue, beste Objektive bieten – da wird die Luft für Alternativen sehr sehr dünn – wenn sie nicht sehr preiswert und kompakter sind.
SIGMA war immer besonders innovativ, ich bin gespannt womit sie sich da weiter besonders profilieren möchten. Sie haben vieles im Telebereich vernachlässigt, es sollten längst 4/300 mm, 2.8/300 mm, 3.5/400 mm, 4.5/500 mm und Macros für Sony FE und andere verfügbar sein…
Und die Weitwinkel können heute noch viel besser auf DSLM optimiert werden.
Das Smartphone wird als Kamera zweckentfremdet, da es immer dabei ist, Kameras können sich nur behaupten wenn sie modularer und besser an das moderne Leben angepasst sind und zusätzlich kompakt, handlich, leicht und bezahlbar werden.
Sony zu kleines Bajonett?
Sony beweist mit jeder Objektiv-Neuvorstellung – dass das „zu kleine Bajonett“ nur ein von Canon eilig herbeigeredetes Marketing-Gesülze ist.
Es mag schwieriger sein f:1.2 oder f 1.0 Objektive für kleinere Bajonett-Durchmesser zu berechnen (allerdings wie macht Leica das seit Jahrzehnten für M?), aber selbst wenn, wer braucht diese Lichtstärke wie oft und ist bereit dafür zu zahlen und sie zu schleppen?
Mir reicht wenn ein 2.8/400 mm oder 5.6/100-400 mm schneller, leichter und schärfer sind als die zwei einzigen Mitbewerber.
Ich freue mich wenn Nikon richtig durchstartet, denn ich nehme gerne eine Z mit 14-30 mm, 1.8/20 mm, 1.8/35 mm für passende Motive und auch wenn Canon erstmals ein wirklich leichtes und kürzeres 2.8/70-200 mm zum vernünftigen Preis bringt – denn das bringt alle anderen unter Druck und zur Neuberechnung – kaufe ich gerne und auch Panasonic, die als erste für Vollformat ein nahtaugliches 4.0/24-105 mm geschaffen haben.
Jede Marke hat ihre Kernkompetenz oder muss sie noch erarbeiten und tut im Marketing alles (auch pseudowissenschaftliche Behauptungen) um sich von allen anderen abzugrenzen und seinen „Fans“ ein erhabenes Gefühl zu verschaffen.
Beste Bildideen und Umsetzungen können ohnehin nur Fotografen liefern und niemals Kameras.
Sigma Art-Festbrennweiten
Ein neues Sigma ART 1.2/35 mm FE für spiegelfreie Sony-Kameras kündigt sich an. Die Rechnung wird nicht aufgehen.
Für Sigma war wichtig, dass sie aus der schlampigen Ecke mal heraus kommen, das ist mit ART weitgehend gut gelungen – aber die Preise dafür sind eben (ganz abgesehen vom verrückten Gewichts-Leistung-Verhältnis) zu überproportional gestiegen.
Es kann nicht jeder Hersteller plötzlich Leica sein und 200-500 Stück zum Luxus-Fantasie-Preis für die ganze Welt produzieren und die besonders Reichen schmücken sich meist lieber mit Booten, Flugzeugen, Rennwagen, Oldtimern, Uhren, Klamotten und Partnern – als mit Kameras.
Wenn der zweite Chinese oder Vietnamese oder Koreaner eine DSLM-Kamera vorstellt und das ist nicht mehr undenkbar (Samsung ist leider an sich selbst gescheitert) – wird der japanische Kamera-Clan schnell absaufen. Es ist jetzt schon bedenklich was da an billigen Objektiven, Blitzen, Stativen und Zubehör in großen Stückzahlen auf den Markt geworfen wird.
Aber die andere Seite ist, wenn weiter so viele Menschen bereit sind 500-1500€ für ein Smartphone auszugeben – was ja auch der totale Luxus ist und sich in nur 2-4 Jahren nie bezahlt macht, dann werden Kameras auch weiterhin 1000/2000€ und weit mehr kosten, offensichtlich zahlen das genug Leute.
Ich vermute weiterhin, das Kameras ohne Sucherprisma viel preiswerter und schneller hergestellt werden können als DSLRs. Und auch Objektive lassen sich heute viel leichter und schneller neu berechnen.
Die Preise sind generell nicht von dieser Welt. Was aber auch für Autos und vieles Andere gilt – was zu völlig absurd überzogenen Preisen trotz 2stelliger Rabatte angeboten wird – es wird einfach ein Raubbau an menschlicher Arbeitsleistung, an Umweltschutz und natürlicher Ressourcen betrieben und auf die Zukunft der Welt geschi….en.
Wir sind die Dummen, die das viel zu oft zahlen. Wenn man sieht wie schwer sich schon Nikon und Canon tun, etwas Neues (System/Bajonett) anzuschieben und zu etablieren, dann braucht es nicht viel Fantasie um sich auszumalen, dass ein L-Bajonett nur für eine sehr sehr kleine Anwendergruppe interessant sein wird und Sigma wird daran allenfalls mit besonderen Objektiven etwas ändern können, aber nicht, wenn diese kostspielig und schwer sind. Bei den Kameras sehe ich einfach keinen wesentlichen Platz für Sigma. Schon die Lücken für Leica und Panasonic sind winzig. Ob da Foveon oder Towerjazz das Licht aufzeichnet und aufarbeitet ist für die allermeisten Fotografen unbedeutend und Unterschiede bisher mehr herbei geredet als tatsächlich vorhanden. Selbst viele Canon-Fotografen können und wollen ja die Unterschiede zu vermeintlich besseren Sensoren nicht erkennen und die sind wirklich leicht feststellbar – am Ende bügelt Software-Bildbearbeitung vieles glatt – es ist praktisch fast unmöglich geworden sich mit einer technisch “besseren” Kamera zu profilieren. Haptisch besser und elektronisch schneller geht immer und manche Kamera passt einfach besser in die Hand als andere und ist logischer, intuitiver zu bedienen. Echte Unterschiede können für mich beinahe nur noch vom Objektiv kommen, dass mir mehr Möglichkeiten oder tatsächlich gleichmäßigere, auf die Spitze getriebene Bildinformationen liefert. Doch wenn das dann zu einem Canon 2.0/28-70 mm, Sigma 1.4/105 mm, Panasonic 1.4/50 mm und ähnlichem führt – dann stehen Preis und Größe nicht mehr in gesunder Relation zum Nutzen.
Beinahe alle japanischen Objektivanbieter sind viel zu verhaftet in einem starren Korsett, es muss immer 24-70 mm – 70-200 mm sein, an 3.4/24-90 mm oder 2.8/50-200 mm, 4.5/50-300 mm wird nicht gedacht es muß ein 4.0/400 mm oder 2.8/400 mm sein – warum kein 3.4/400 mm, kein 5.6/600 mm? immer wieder ein 2.8/100 mm Makro – warum nicht endlich ein 3.4/60-120 mm Macro-Zoom? Bisher hat da nur Olympus viel für mFT getan und neu gedacht. Na ja vielleicht fällt ja Sigma für die neuen Bajonette mal etwas ein…
Tamron schickt für Sony Alpha FE Vollformat ein neues 2.8/17-28 mm RXD ins Rennen um die Gunst der letzten Käufer.
Der Preis von 999€ im Vorverkauf ist ja wohl der Hammer. Der neueste Trick, bevor es dann 1300€ kosten soll, um die Leuten schnell zu einem Kauf zu drängen. Das wäre mir weder 1300€ noch 1000€ wert. Und es wird bald für rund 800€ zu kaufen sein, wie immer bei Tamron.
Für so ein schönes, stabiles Super-Weitwinkel-Objektiv mit perfektem Brennweitenbereich und Schärfe, so leicht, so unauffällig, so wunderbar schnell und schön scharf.
Das muß ich haben! IRONIE AUS.
Ich finde schon den Bereich 17-28 mm reichlich schräg – erinnert an den unzureichend scharfen Flop 4.0/17-40 mm von Canon. Und das, wo wir heute über 12-24 mm, 14-30 mm, 16-36 mm Objektive verfügen können.
Die dann auch ab 1300€ zu haben sind.
Außer für Spezialanwendungen, Himmels, Nacht und UW-Fotografie sehe ich keinen Sinn in einem schweren, unterkorrigiertem f:2.8 Superweitwinkel-Zoom.
Aber das sind nur meine Gedanken dazu – Objektive, die die Welt nicht braucht.
Abbildungsmaßstab: 1:5.3 – Gewicht: 420g – Baulänge: 10 cm – Filter 67 mm, konvexe Frontlinse – Stepper-AF-Motor, nicht besonders schnell
Sobald ich es testen konnte, schreibe ich mehr zur optischen Eignung, Mechanisch ist es gutes Mittelmaß. Für Sony Superweitwinkel würde ich nur das 4.0/12-24 mm empfehlen.
Generell hat Nikon mit dem 4.0/14-30 mm Z bisher das spannendste, beste und praktischste SWW-Objektiv der neuen spiegelfreien Zeit im Portfolio!