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20. August 2019
Canon Herbst 2019


CANON versucht Sony und Nikon zuvor zu kommen und mehr Aufsehen mit 2 technisch ähnlichen Kameras zu erhaschen.

Ich bin gespannt, ob sich heraus kristallisiert, das CANON hier einen frischen 32MP SONY-Sensor verwendet und jetzt nach NIKON auch die Sensor-Fertigung aufgegeben hat. Ich vermute sehr stark das sich Canon, wenn überhaupt nur noch auf eigene Vollformat-Sensoren und Objektive konzentriert.

Die eine: Canon EOS M6II Vlogging Kamera, die auch Fotos in Bildserien bis 14 B kann und die einen Elektro-Sucher nur optional anbietet.

Die andere: EOS 90D mit bestens vertrauter Spiegelreflextechnik bis 10 B/SEK und der Video-Option.

Canon versucht es wieder mit dem abnehmbaren Sucher. Das ist im Grunde eine gute Idee, wenn die Anschlüsse bleiben und man in einigen Jahren auch verbesserte Sucher dafür kaufen kann. Der bisherige Sucher der ersten M6 ist weder besonders hochauflösend noch zeigt er gute Dynamik – der braucht erst einmal das Niveau einer EOS R. Allerdings, so wie ich den Canon-Konzern kennen gelernt habe, wird das hier in der M6II nur gemacht um den Preis scheinbar niedrig zu halten. Und der Zubehör-Sucher wird dann gut 200€ zusätzlich fordern.
Was mich wirklich immer fasziniert, dass offensichtlich auch NIKON mit einer Z5 mit ähnlichem Konzept (optionaler und abnehmbarer Sucher) demnächst erscheint. Das ist für mich immer ein klares Indiz, das die Entscheidungsträger immer wieder bei Sake und Reis zusammen gekauert sitzen, die Puppen tanzen und Koraoke-Sänger singen lassen und einer in die fröhliche Altherren-Runde fragt, womit können wir jetzt sattes Geld verdienen? Und Canon antwortet, wir verkaufen die „Epson“-Sucher als teures Extra. Das war schon bei Olympus und Panasonic vor knapp 8 Jahren so, Sony und Leica haben es auch schon probiert – sollte also klappen.
Neu sind der 32 MP Sensor, eine Per-Shooting-Funktion a la Olympus, 14 b/Sek und ein spezieller Schalter für den schnellen Wechsel von AF auf MF – AF-C wurde mal wieder unterschlagen an diesem Schalter.

Die M6 wurde vor nur 2 ½ Jahren eingeführt für rund 1000€ mit 15-45 mm Zoom und der Sucher kostete 250€ extra – also keineswegs ein preiswertes Kamerapaket.
Eine ähnliche Kalkulation ist jetzt auch zu erwarten.
Trotzdem lohnt sich jetzt der preiswerte Kauf der M6, M5, M50, M3 kaum. Weil die Kameras wenig Reife haben und kaum mit der Konkurrenz mithalten können. Die M6 richtet sich besonders an junge Leute, an Video-Blogger oder neuenglisch Blogger.

Achtung – Fotos zeigen noch die M6 – die M6II ist noch nicht erhältlich und wird äußerlich nur kleinere Änderungen zeigen.

Spannend wäre wenn der Sucher dann auch extern funktioniert und per kabelfreier Verbindung Motiv und Bild korrekt zeigt – aber so weit sind wir wohl noch nicht.
Ich würde wetten, dass bald nach der M6II eine M5II vor den Weihnachtsrausch erscheint, die dann weiter den fest verbauten Sucher hat, bei sonst fast gleicher Technik.

Die langerwartete EOS 90D löst die 3 ½ Jahre alte EOS 80D ab.
Das Gehäuse wurde neu gerundet hat einen Joystick und sonst Canon-Bewährtes- Erstaunlicherweise passen sogar der Griff der EOS 80D & 7DII weiterhin, daher kann man von vergleichbaren Abmessungen der Bodenplatte ausgehen – vielleicht wurde sogar das grobe Skelett der EOS 80D übernommen. Sie hat einen 100% Prismensucher, einen voll beweglichen 100% Monitor, kann bis ISO 25.000 und auch noch 2 Stufen darüber gepusht werden,  verfügt über eine Antistaub-Funktion, fast 100% AF-Abdeckung in Live-View, Gesichts-, & Augenerkennungs-AF, Touch-Funktion, Info-Display,  ein schneller SD-Schacht.
Aber wirklich spannend wird bei den zwei neuen Kameras der 32,5 MP Sensor. Er muss liefern, was bei Canon seit 5 und mehr Jahren nicht geliefert wird, viel mehr Dynamik und geringes Bildrauschen bei hoher Push-Empfindlichkeit. 
32 MP auf einem 1.6x Sensor, das ist weit attraktiver als 20 MP auf MFT 2x Sensor.
Ein wichtiger Nutzen von so hohen Auflösungen mit entsprechend guten Objektiven wird gerne unterschlagen:
Es ist sehr schwierig mit langer Brennweite ein bewegtes Motiv zu finden und zu verfolgen! Es gelangen schon früher viele unglaubliche Fotos mit Leica M und 35 mm – die mit 75 mm und 90 mm, geschweige denn 135 mm kaum möglich waren – weil man dem Motiv folgen konnte. Deshalb begrüße ich wieder alle Zweifel die extremen Auflösungen! Es macht die neuen Canon Kameras sehr attraktiv, wenn ich mit weniger Brennweite leichter mein Mitiv einfangen kann. Das ist auch der Grund warum ich 300-400 mm als längste Brennweite bevorzuge und unbedingt Halb- oder Viertel-Format Sensoren höchster Auflösung haben will. Hinzu kommt, die Objektive werden viel leichter, kürzer, unauffälliger und wirken weit weniger bedrohlich auf Lebewesen als extreme Super-Tele! Trotzdem ist für mich ein 2.8/400 mm wegen seiner Lichtstärke unverzichtbar. Und ein 4.0/600 mm oder 5.6/800 mm meistens Unsinn – zumal die Brennweiten mit Konverter erreichbar sind!
Sony wird auch mit über 30 MP kommen und dann wird es wunderbar mit 200 – 300 und 400 mm alle Motive fest zu halten!

Auf dem Bildmaterial sieht vor allem die EOS 90D sehr billig aus, eher wie eine Einsteiger-Kamera der 800D Serie als ein Ersatz für eine 7D und selbst die ist einer NIKON D500 hoffnungslos unterlegen. Sie sieht für mich aus wie eine 799€ Kamera. Aber sie wird vermutlich jenseits 1000€ vermarktet werden mit veraltetem EF-S Objektiv, die alle schon bei 24 MP überlastet waren.
Die EOS 90D bekommt neue empfindlichere AF-Sensoren bis -5 EV – insgesamt 45 Kreuzsensoren, die zusätzlich zu dem Double-CMOS-Live-AF auf dem Monitor auch beim Blick durch den Sucher die schnelle Scharfstellung sicher stellen sollen.
Bei der M6II ist das anders gelöst, sie greift gleich auch im elektronischen Sucher auf das ganze Motiv zu und kann überall schnell scharf stellen.
Beide Kameras scheinen wieder am IBIS zu scheitern, bzw. keinen zu bieten. Genau der wäre mit dem extrem auflösenden Sensor aber schon für viele Objektive zwingend notwendig- weil sich wegen der Pixelmenge das Verwacklungsrisiko deutlich erhöht. Es kann schon wie ein schlechter Witz anmuten, dass die winzigen RX100 und G5XII Kameras trotzdem einen ausfahrbaren Sucher haben und eine M6 ohne angeboten wird. Am Platz kann das nicht gelegen haben.

Ich mag keinen Messsucher-Style (Rangefinder) in Kameras, ich brauche den Sucher in der Mitte der Kamera und nicht am für mich falschen Rand.

Und wieder 2 neue Canon-Gehäuse ohne die unentbehrlichen neuen Objektive vorgestellt.
Schon durch den 35% höher auflösenden Sensor, wäre das aber besonders wichtig gewesen. Die beiden Kameras bedienen Derivate vom EOS-Bajonett: EF-S und EF-M. Das ist es was mit Unbehagen bereitet. Die S Objektive sind veraltet und das Portfolio im Bereich unter 100 mm sehr lückenhaft mit Schwerpunkt auf Menschen die nur die Kamera im Kit mit 18-55 mm oder bestenfalls 18-135 mm kaufen.
Bei dem M Bajonett entwickelt sich das ähnlich schwach, die Objektive sind deutlich kompakter, es gibt ein 18-150 mm statt dessen, aber das Meiste sehr lichtschwach.
Und 2.8/15-50 mm und 2.8/40-130 mm, geschweige denn 1.8/16-40 mm sind nicht in Sicht. Nicht einmal wirklich vorstellbar. Bei den Festbrennweiten hat Canon wieder Sigma Platz gemacht für drei sehr gute 1.4er mit 16, 30 und 56 mm Brennweite. Als Tele-Zweitkamera wäre ich nicht einmal komplett abgeneigt eine EOS 90D oder gar M6II mit Adapter (oder realistischer gleich eine M5II) anzuschaffen – wenn der Sensor über Sony-Niveau liegt. Das ist jedoch kaum zu erwarten.
Somit ist dann bei den Sensoren und bei den Kameras wieder 3-6 Jahre Ruhe im Karton. Bei DSLR wird sich in Halbformat lange nichts mehr ändern, wenn nicht gar die 90D der Schwanengesang auf Halbformat-DSLR ist. Bei der M werden weiter kleine Verbesserungen kommen, demnächst eben M5II, M3 und M50II und so weiter.

Im nächsten Schritt wird Canon eine ähnliche Taktik beim Vollformat ankündigen, weniger DSLR Kameras und mehr spiegelfreie.


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