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Filo Rings

11. Juli 2020
 Neue Objektive & Kameras für 2020

Neue Objektive 2020

Ich hatte schon das Tamron 2.8/70-180 mm intensiv getestet und es für mich wegen halbierter AF-Geschwindigkeit, unruhigerem Bokeh, nur 180 mm, Konverterverweigerung und letztlich zu hohem Preis ausgeschlossen. Es ist zweitklassig und wenn ich ein Sony GM 2.8/70-200 mm daneben habe, wird es trotz oder wegen seiner sehr leichten Bauweise sogar drittklassig. Und wer denkt optisch könne es ja wohl in jedem Falle bis 180 mm mithalten, sagen zumindest fast alle YT-Tester – der irrt oder hat keinen Vergleich oder ist zu schnell zufrieden. An einer 7RIII und 7RIV sieht man sehr schnell Unterschiede zugunsten des Sony GM. Für 1000€ wären die Nachteile verschmerzbar, für 1500€ sind sie es aus meiner Sicht nicht. Und sie werden auch nicht durch das geringe Gewicht und Baugröße negiert.

Frisch eingetroffen ist das Sigma 6.3/100-400 mm OS für Sony und L-Bajonett, für 1000€ ist es sehr fair eingepreist und mit 1140g auch deutlich leichter und der Lichtverlust von 1/3 Blende ist zu verschmerzen.
Also alles top im Sigma-Land?
Keineswegs, beinahe die gleichen Feststellungen wie beim Tamron gelten auch hier, im Vergleich gegen das 1400g schwere Sony GM 5.6/100-400 mm:
Mehr als halbierte AF-Geschwindigkeit, weichere Bildränder, Verluste bei 400 mm sichtbar, unruhigeres Bokeh, elektronische Konverterverweigerung an Sony. Die Verarbeitung ist sehr gut und die Stativschelle wird gar nicht erst mitgeliefert (kann auch nachteilig sein, ich brauche siedafür nicht, da es freihand gut und dauerhaft einzustzen ist).
Besonders gut gelungen ist Sigma auch hier der mit aufgesetzter Sonnenblende mühelos mögliche Schiebezoom-Mechanismus. Denn das Sony klemmt als Drehzoom immer etwas zu stramm, auch in Smooth-Einstellung kann man damit längst nicht so schnell den Ausschnitt verstellen wie mit dem Sigma. Das alleine und der Preis von 1000€ würden für mich schon einen Kauf rechtfertigen. Aber die schwache Abbildungsmaßstab von nur 1:4.1 gegen 1:3 bei Sony, das wirklich häufig unschönere Hintergrundauflösung und die AF-Performance machen die Idee gleich wieder zu nichte.
Sony ist so extrem teuer, jenseits 2300€, weil zwei getrennte Baugruppen für den Autofokus Verwendung finden, grob und fein, dadurch fokussiert Sony nicht nur erheblich schneller von Nah auf Fern, sondern bei bewegten Motiven auch präziser und bleibt besser am Motiv.
Auch optisch bleibt das Sigma zweitklassig und wenn ich ein Sony GM daneben habe, wird es trotz seiner sehr leichten Bauweise sogar drittklassig. Zumal ich das Sony GM mit 1.4x und sogar mit 2x Konverter bei sehr gutem AF einsetzen kann – bei Sigma nur manuell ohne IS möglich.


An einer 7RIII und 7RIV sieht man auch hier rasch Unterschiede zugunsten des Sony GM. Der Preis ist prima, für weniger als die Hälfte darf man eben bei Optik, AF und Ausstattung nicht wählerisch sein, wenn da nicht der tolle Schiebezoom-Mechanismus wäre. Putain – Sigma kannst du es nicht mal wieder richtig machen? Lieber 300-500€ mehr, aber dann eben schneller AF, gleichmäßigere Ränder und 1:3! So werden wir im Sony-Land keine Partner. Qualität und erstklassige Technik haben ihren Preis – daran beißt kein Nagetier einen Faden ab.
Sony konstruiert an den Grenzen des Machbaren, das wird im genauen Vergleich immer wieder sichtbar und bisher können Tamron, Sigma und Co und selbst Nikon und Canon nicht dagegen punkten.
Von Canon erwarte ich aber harte Konkurrenz, so hoch wie der Preis für das 7.1/100-500 mm ausfällt – es müsste es optisch deutlich besser sein als Sony, ist aber allenfalls gleichwertig. Nur hat Canon noch gar keine Kamera auf Niveau der 7RIV – also wird es auch keinen fairen Vergleich geben können. Aber 3300€ sind für ein solches Telezoom einfach nur verrückt!
Also Canon, es gibt zwar 2.0/28-70 mm – 1.2/50 mm – 1.2/85 mm – 2.8/70-200 mm – 7.1/100-500 mm – 11/600 mm – 11/800 mm – die sich deutlich von Sony Konstruktionen unterscheiden, aber aufgrund der extrem hohen Preise und der letztlich eher geringen Einsatzmöglichkeiten – kann ich beim allerbesten Willen hier noch keine Konkurrenz für Sony Alpha entdecken!
Weder 2.8/15-35 mm – 2.8/24-70 mm – 4.0/24-105 mm – 6.3/24-240 mm – bringen nenenswerte Vorzüge oder gar optische Steigerungen zu vergleichbaren Sony GM und G.

Und nur mit 1,8/35 mm Macro und 2.0/85 mm Macro ist kein Staat zu machen.

Auch Nikon und Panasonic VF-Objektive sind bisher kaum der Alpha-Serie gewachsen.
Im Objektivsegment verlangt die Konkurrenz höchste Preise ohne auch – wo man es konkret vergleichen kann – beste Leistung zu bieten.

Der Vorwurf ist jetzt berechtigt, dass ich mir meine Ausrüstung schön rede… doch das habe ich in 35 Jahren nie getan und auch jetzt können sich die anderen 3 Hersteller ja noch gar nicht an einem 61 MP Sensor und einem Ausschnitt bei 26 MP abarbeiten und sehen schon gegen eine 7RIII für mich oft nicht gut genug aus. Ich habe lange überlegt, ob ich mir nicht eine Nikon Z7 kaufe und war einige Male kurz davor – weil mir VR, Sucher, Menü, Griffigkeit und Aufteilung noch etwas besser gefallen als bei Sony und mir die schnelleren XQD-Karten wichtig sind und ich Datei-Ärger gerne aus dem Weg gehe. Zum Glück habe ich es nicht getan, ich hätte jetzt schon mehr als 1000€ verloren und da im Winter eine Z7II mit endlich doppelt so schnellem Prozessor, Dualkartenspeicher und Feintunig am AF kommt – sind jetzt Z6 und Z7 sowieso praktisch wertlos.
Eine EOS R hat mich komplett gar nicht überzeugt, der 30 MP Sensor ist nicht spitze und nur wegen Staubschutz, Touch-Funktion und komplett beweglichem Monitor kaufe ich mich nicht teuer in ein gerade erst gestartetes System ein.

 

Neue Kameras 2020
Canon hat den Schlagabtausch mal wieder angezettelt und im vergangenen Jahr eine Canon RF – eine kastrierte kleine Vollformatkamera für 1800€ eingeführt, die inzwischen nur noch 1300€ kostet (incl Adapter) und für 1800€ mit 24-240 mm oder 1500€ mit 7.1/24-105 mm angeboten wird. Damit will man junge Leute ins R-System locken und hat damit eine günstiger Zweitkamera für EOS EF-Fotografen geschaffen.
Ein Jahr später beeilen sich jetzt plötzlich Nikon (Z5, Z30), Sony (Alpha 5) und vermutlich verzögert auch Panasonic in die 1000€ Klasse. Allerdings nur mit den „völlig ausreichenden“ 24 Megapixel-Sensoren von Sony (26 MP Canon). Aller werden um 500g leicht sein und trotzdem immerhin einen Sucher (bis auf Z30) bieten.
Es sieht fast so aus, als würden sie die microFourthirds- und Halbformat-Systeme für gescheitert erklären – zumal ja Nikon erst vor einem halben Jahr mit der Z50 eine schöne, kleine Z im Halbformat gewagt hat.
Man kann das so sehen, das alle klassischen Hersteller jetzt nach 12 Jahren einen Frontalangriff von VF-Kameras gegen alle Kamerasysteme mit kleineren Sensoren führen.

Ich denke uns bringt das nicht wirklich weiter, dafür werden die Kameras in der Geschwindigkeit zu gebremst sein und auch die Sensorleistung lässt kaum Ausschnitte zu. Das soll uns allenfalls zur günstigen Zweitkamera locken. Ich finde ehrlich gesagt das Konzept von Nikon mit der Z50 im Halbformat für jede Art von Telefotografie erheblich besser. Nur ist der Sensor leider eine veraltete, preisgünstige 20 MP Variante, da sollten 30 MP möglich sein.
Fujifilm, Panasonic und Sony bringt das mit ihren zahlreichen HF-Kameras die oft um 1500€ verkauft werden in Bedrängnis – sie müssen preiswerter werden oder sich andere Vorteile verschaffen.
Der Schock, das die Kernmarke Olympus seine komplette Kamerasparte unbedingt verkaufen will, sitzt immer noch tief. Olympus war mit seinen Ideen und Objektiven immer ein starker Innovator und verlässlicher Partner, die letzten 11 Jahre. Dass dies so bleibt, wage ich sehr zu bezweifeln. Ein neuer Name auf der Kamera wird die Kameras keineswegs schlechter machen, wie man bei KonicaMinolta/Sony nach einer Weile sehen konnte. Aber ob ein neuer Besitzer das Team so motivieren und die Käufer so überzeugen kann?
Da überwiegen meine Zweifel.
Ich habe hier immer wieder die Fehler von Olympus aufgezählt und das auch an Olympus so kommuniziert. Sie waren beim Start viel zu hochpreisig mit billigen Objektiven (ohne Sonnenblenden – die man ja nicht mehr brauchte J) unterwegs. Auch Panasonic war gemessen an dem kleinen Sensor viel zu teuer gestartet. Beide sollten gutes Geld verdient haben, Panasonic hat für Video viel getan und sich da seinen Hauptmarkt gesichert, Olympus hat verstärkt die Fotografen angesprochen und vor allem in Japan große Erfolge gefeiert. Die Entscheidung, die Top-Pro Objektive nicht auf mFT umzurechnen war falsch, vor allem seit man sich mit der E-M1X auf einen Profi-Markt einlassen wollte, hätten 2.0/12-40 mm, 2.8/50-200 mm, 2.0/150 mm, 2.8/300 mm, 2.8/100 mm Macro erscheinen müssen. Doch die X war eine reine Rotstiftkamera, denn alles was sie außer einem robusteren, größeren Gehäuse hätte haben müssen – fehlte.
Und wenn es keinen neuen Sensor für MFT gibt, hängen die beiden Hersteller in der Luft und eigentlich wollte ja Olympus nie über 5 MP hinaus gehen…

Gründe gab es genug, die jetzt noch weiter zu analysieren führt zu nichts.
Trotzdem sah ich Olympus immer als einer der Innovationsführer, die in den letzten 20 Jahren weit mehr bewegt haben als Canon, Nikon, Pentax, Fujifilm und auch mehr als Panasonic.
Denn wem verdanken wir Life-View, Staubschutz, 5-Achsen IBIS, die natürlichste Farbgebung im JPEG, Filterspielereien, Live-Composite, Pre-Burst und einige der weltbesten Objektive – OLYMPUS!
Meine E-M1III bietet mir so tolle Möglichkeiten im kompakten Gehäuse mit sehr kompakten Objektiven, daß ich die noch gerne jahrelang weiter nutzen werde.

8 mm, 17 mm, 60 mm, 12-40 mm, 12-100 mm, 12-200 mm werde ich behalten, denn sie sind zu besonders um sie dem ungleich größeren VF zu opfern.
Allerdings bin ich bis auf 2 Ausnamen kein Freund der einfachen Objektive von Olympus, es muß schon PRO darauf stehen.

Was aus den geplanten Objektiven wird, ist leider nicht abschätzbar:
2.8/100 mm Macro – 4.0/8-18 mm – 6.3/100-400 mm – 4.5/150-400 mm x1.25 – die letzten 3 sind inzwischen erschienen.


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