Bei Sigma hat die von mir seit mehr als sieben Jahren geforderte Kurskorrektur begonnen – das zeigt sich jetzt am neuen 1.4/85 mm ART sehr deutlich.
Ich habe sie „gehasst“ die schweren, dicken Angeber-Objektive der Art und Sport-Serie, die Sigma da für DSLR entworfen hat. Ich verstehe, dass sie allen beweisen wollten, das sie kein Drittanbieter sind und ihr Geschäft verstehen und optisch häufig mit Objektiven der Kamerahersteller konkurrieren und die sogar optisch in den Schatten stellen, können.
Doch das war alles so fett und schwerfällig, der AF dann nicht selten langsam – es war einfach nicht meine Welt.
Besonders Konstruktionen wie 1.4/85 mm und 1.4/105 mm ART fand ich lächerlich und sie haben mich auch optisch nicht überzeugt. Sie kamen nicht gegen den Schmelz eines Nikon 1.4/105 mm oder Sony 1.4/85 mm an und selbst am Canon 1.4/85 mm bissen sie sich die Zähne aus – auch wenn viele Schreiber sie in den Himmel lobten.
Jetzt wird alles anders!
Es macht keinen Sinn die leichtere, kompaktere, schnellere und spiegelfreie Kameratechnik mit diesen Monster-Objektiven zu beschweren.
Das gilt auch für Canon-Konstruktionen wie R 2.0/28-70 mm, R 1.2/85 mm, die viel zu wuchtig und schwer ausfallen.
Sigma stellt vor: DG 1.4/85 mm ART für Sony E-Bajonett und Sigma, Panasonic, Leica L-Bajonett.
Für faire 1100€ werden hier einige Bestwerte geboten:
9,4 cm kurz (sonst häufig 11 cm)
630g leicht (Sony mit 820g am leichtesten)
11 Blendenlamellen
Besonderes Bokeh-Verhalten
Blendenring – rastend oder lautlos
programmierbare AF Stop-Taste
kurze, stabile Sonnenblende
Optisch darf man Sigma zutrauen, das sie auf Niveau sind.
Einziges Fragezeichen bleibt der AF bei Sony – der kann mich bisher weder bei Tamron, noch bei Sigma überzeugen. Nach meiner Kenntnis, gibt Sony die kompletten AF-Protokolle nicht frei und verschafft sich hier immer einen Vorteil.
Das alles macht endlich wieder Lust bei Sigma zu kaufen, für L-Bajonett sowieso und für Sony E vielleicht auch – allerdings ist deren GM 1.4/85 mm so unglaublich schön zeichnend, da wird selbst ein 1.2/85 mm R blass.
Sigma zeigt hier auch sehr anschaulich die Schwächen der Canon R und Nikon Z- Bajonette, denn für diese bietet Sigma nichts an. Das liegt daran, daß beide DSLR-Titanen ihre Bajonett-Daten nicht öffnen – im Gegensatz zu Sony und mFT wollen sie Sigma und Tamron heraus halten.
Für Sigma ist das auch bitter, denn das Canon-Bajonett war bisher jahrzehntelang bei weitem der größte Gewinnbringer. Das hat sich komplett Richtung Sony gedreht und verschafft jetzt Sony eine Popularität bei jungen und preisbewußten Fotografen, die C/N noch gar nicht klar ist / von denen ignoriert wird.
Beide wollen sicher erst ihren eigenen Objektivpark ungestört vermarkten und verkaufen und Sigma frühestens in einigen Jahren zulassen.
Der Schuß geht aber nach hinten los, besonders wenn man sich die neuen Sigma-ART Objektive einmal genau unter die Lupe nimmt:
1.2/35 mm ART – einzigartig 1500€
2.8/45 mm C mutig 600€
1.4/85 mm einzigartig leicht und kompakt 1100€
2.8/14-24 mm leicht 1400€
2.8/24-70 mm kurz & beste Nahqualität bis 1:2.9 – 1300€
5-6.3/100-400 mm leicht, 1:3.8. 1000€
Fast alle sind optisch herausragend!
Sie lesen, ich kann mich auch wieder für Siugma begeistern.