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Filo Rings

30. Oktober 2020
Neue Kameras von Apple, Nikon, Fuji, Pentax und Canon

Apple will anscheinend seine Kunden in den Wahnsinn treiben, das dritte Jahr in Folge will Apple im IPhone PRO deutliche Verbesserungen der Kamera vorgenommen haben.
Zu dem wird die neuesten Generation 12 dann auch unterschiedliche Kameraeinheiten im 12 PRO und 12 PRO Max haben. Doch wer verfügt alle Jahre über 1200-1500€ extra um da mit zu halten und die bessere BQ dann auch zu genießen?

Das 2.4/13 mm wurde angeblich entschieden verbessert, mehr Auflösung, vor allem an den Bildrändern, durch eine neue Linsenkonstruktion von Sony.Und genau das fehlte beim 11 PRO, die Fotos sehen leidlich scharf aus aber nicht zufriedenstellend bis in die Ränder.

Beim 1.6/26 mm Weitwinkel hat das 12 PRO Max den größeren Sensor und erlaubt sogar eine Sensor-Verschiebung.
Das Teleobjektiv” ist beim 12 PRO nur ein 2.0/52 mm – also weit weg vom Tele, aber im Max wird daraus ein 2.2/65 mm – noch längst kein echtes 85 mm Porträt-Tele – aber immerhin näher dran. 85 mm würde auch einen deutlich längeren Arm erfordern…

NIKON Z – ob das ausreicht?
Nikon Z6II und Z7II sind erschienen.
Eine neue Generation ist das jedoch nicht. Sie gleichen nur die deutlichen Versäumnisse der beiden ersten Kameras aus – 2 Kartenschächte (1x SD zusätzlich plus kombiniert XQD/CFE) – verdoppelte Prozessorleistung, 1 EV empfindlicher, verbesserter AF mit Nachverfolgung, mehr Akku-Effizients, Laden mit USB-C, und wieder einen Hochformat-Akku-Griff als teures Zubehör. Sensoren (24 MP – 45 MP), Sucher, Monitor, Haptik, 5 Stufen IBIS und Menü bleiben gleich.
Insgesamt sind jetzt geringfügig schnellere Bildserien möglich (10/14).
Das sind alles Dinge, die schon vor 2 Jahren hätten angeboten werden müssen.
Die Preise wurden gesenkt, 2140€ oder 3300€ sind jetzt gefordert. Damit wird vor allem die Z7II deutlich preiswerter, denn die sollte bei Vorstellung 3850€ kosten, immerhin 550€ zu teuer.
Und Nikon bleibt jetzt trotz grundsätzlich vergleichbarer Ausstattung gut 1000€ unter dem Canon R5 Preis! Ja die R5 bietet dafür doppelt so schnelle Serienbilder und beinahe auch doppelt so effektiven AF, mehr Performence beim IBIS wird versprochen, 8K Hitzefilme, höhere Sucherauflösung, voll beweglicher Monitor – aber auch Canon hat seine Schattenseiten, schlechtere Haptik, Hauptschalter falsch platziert, das linke Gelenk für den Monitor gefällt längst nicht allen.
Die Z6 war für mich von vorne herein keine echte Option, 24 MP Sensoren sind für meine Fotografie von gesten – da hilft auch mehr Schnelligkeit beim Daten abspeichern und bearbeiten nichts. Ich brauche schon mindestens 45 MP bei Höchstleistung um Ausschnitte festlegen zu können ohne zu viele Details einzubüssen.
Ich hatte die Gelegenheit günstig noch ein 5.6/500 mm PF dazu zu kaufen und wußte ja das die Z7II kommt. Ich habe mich trotz meiner anderen, superben Nikon-Linsen (1.4/105 mm – 2.8/70-200 mm – 4.0/300 mm PF) weiter gegen das Z-System entschieden. Die arbeiten weiter an der D850 und würden durch den Adapter an der Z7II trotzdem für mich einen Teil ihres Charmes ein. Nicht optisch, nicht zwingend beim AF und nicht beim VR, aber der Adapter macht sie länger und schwerer und es sind zwei zusätzliche Kontaktflächen und Risiken vorhanden.
Canon gewinnt für mich, trotz des irren Preises, weil ein leichtes 11/800 mm bei ebenfalls 45 MP zur Verfügung steht. Mit dem 5.6/500 mm käme ich allenfalls mit langsamen, unsicherem AF auf 11/1000 mm oder auf 8/700 mm, oder 9,5/850 mm – da macht wieder allenfalls der ältere TC 1.7x II Konverter Sinn, der auch den AF etwas bremst und rund 200g Gewicht und weitere Kontaktrisiken hinzu fügt. Das sind dann 1600g plus 150g plus 200g = rund 2 Kilo und ein dickeres, auffälliges Objektiv als das 11/800 mm Canon mit rund 1300g – der Unterschied ist deutlich – wenn man viel Brennweite braucht! Und da Nikon auch noch keinen 60 MP Sensor in Aussicht stellt und Sony da alleine auf weiter Flur mit dem am weitesten entwickelten Autofokus agiert, bietet sich Nikon nicht gerade besonders an.
Die Preise sind jetzt so weit fair, die alten Kameras werden zusätzlich noch günstiger abverkauft. Realistisch bekommt man eine gute Nikon jetzt also für 2000€ (Z6II) oder 3000€ (Z7II) oder Z5 für 1500€. Doch wenn man neue Z-Objektive will, wird das ein teurer Spaß.

Ich sehe nicht, dass Nikon mit diesen beiden neu überarbeiteten Kameras viele frische Kunden gewinnt – das sieht bei Sony mit dem riesigen Objektivangebot in allen Preissparten und den Gebrauchtangeboten, ganz anders aus. Und auch Canon wird sich da mit günstigeren Objektiven besser behaupten. Nikon ist wieder zu teuer eingestiegen, wer zwischen 700-950€ für neue 1.8/35 mm, 1.8/50 mm oder 1.8/85 mm aufruft – darf sich da nicht wundern – der Sprung ist einfach zu gewaltig von den AF-S FX Objektiven, die auch nie Grund zum meckern gaben.
Ich bin gespannt ob dieses bemühen von Nikon dann am Ende reicht um sich gut an dritter Position gegen Panasonic, Leica, Sigma zu verteidigen. Sony und Canon könnten weiter in der Käufergunst davon eilen.
Ich hätte an Nikon’s Stelle längst die Z500 mit neuem 32 MP Sensor in den Läden.
Nikon bringt zusätzlich ein 1.2/85 mm S – vermutlich auch für gut 2500€ und ohne VR.

Die Olympiade braucht Tele-Objektive, inzwischen stellt auch Nikon für 2021 konkret ein 5.6/100-400 mm VR, 6.3/200-600 mm VR und 400 mm VR plus 600 mm VR in Aussicht. Die Lichtstärken der beiden Super-Tele werden noch nicht konkretisiert, aber es ist vermutlich das sie wie bisher auch um ein 2.8/400 mm und 4.0/600 mm handelt – denn leichtere 3,4/400 mm und 5.6/600 mm sind derzeit wenig wahrscheinlich.

Canon bringt die unvermeidliche EOS M50II, eine Einsteigerkamera mit Sucher und beweglichem Monitor für Einsteiger – kein IBIS, kein toller AF, für Videos auch nicht besonders geeignet – überflüssig! Canon beerdige endlich deine M-Baureihe und das Bajonett. M-Geräte und Objektive würde ich jetzt verkaufen!
ABER es kommt endlich 2021 auch eine Halbformat-Kamera mit R-Bajonett, das ist beschossene Sache, seit Sony, Leica und Nikon das liefern! Wir können uns also so langsam auf eine R90 oder R70 freuen, mit 32 MP?

Fremde Tests:
Im Fotomagazin will man herausgefunden haben, dass der Autofokus bei der Sony Alpha 9II am besten in allen Situationen ist und der in der R5/R6 dicht dahinter ist – Leute, macht doch mal wochenlang richtige Fotoserien – dann sieht das ganz anders aus und der Abstand vergrößert sich von Woche zu Woche!
Im Objektiv-Vergleich zwischen Canon R2.8/70-200 mm in Kurz- und Leichtbauweise gegen das konventionellere Nikon Z 2.8/70-200 mm S will das Canon optisch deutlich besser sein, aber dafür schneidet das Nikon mechanisch besser ab. Bloß keinem weh tun. Faktisch weiß ich von Kollegen, das das Canon optisch superb ist und es mechanisch rein gar nicht zu meckern gibt. Nikon will zwar die Leistung weiter gepusht haben, leistet sich aber Offenblendschwächen.

Erfahrungen mit Canon & Sony:
Ich denke, nach diesen ersten Erfahrungen werden die R5 und 11/800 mm meine ständigen Begleiter bei Ausflügen – knapp 2 Kilo und Möglichkeiten die so kein anderer bietet. Sie löst dann meine RX10IV und mFT-System im langen Telebereich ab. Nur wenn es noch kompakter und unauffälliger bleiben muß, nicht so viele Fotos gemacht werden, ist die RX10IV weiter die beste Wahl, denn 4.0/600 mm auf 20 MP Sensor können sich sehen lassen.
Die R6 wäre die spannendere, schnellere Variante, aber sie hat nur bei bestem Licht etwas Reserven und ist für mich nicht variabel genug für Ausschnitte.
Auch die Olympus 1III mit 6.3/100-400 mm kann die Alternative mit Zoom und Nahbereich sein, aber auch sie taugt kaum für Bildausschnitte und ihr geht bei bedecktem Himmel zu schnell die Puste aus. Dazu kommt, dass der Autofokus, die Bedienung und die Motiverkennung doch deutlich hinter Canon zurück bleiben, genauso wie Canon in diesen drei Disziplinen hinter Sony zurück bleibt. Nikon kann ich da noch nicht einsortieren, weil sie die Z7II erst einmal mit ensprechendem Objektiv anbieten müssen. Panasonic hat in dem bereich nichts Vergleichbares. Und bei Sony wird es einfach schwerer, da bleiben ja nur 5.6/100-400 mm oder 6.3/200-600 mm mit Konverter.

Jetzt ist klar, dass Sony (und sicher auch Nikon) aus meiner Sicht unbedingt auf Canon reagieren sollte – ein 11/800 mm DO IS sollte da auch möglich sein!

NAMEN:
Da regt sich einer mal wieder im Internet über die Namen der Kameras auf.
Und recht hat er, warum muss eine Canon EOS 5DIV und EOS 1DXIII oder noch schlimmer Olympus E-M1III heißen?
Dabei wäre es so einfach.
Denn die Entwickler wissen ja genau für welchen Hauptanwendungszweck eine solche Kamera entwickelt wurde.
Bevor der Wahnsinn mit dem R, Z, EF und L Bajonett-Kameras weiter geht, warum also nicht gleich nach ihrer Hauptbestimmung benennen?
Canon EOS R 1SP (Sport/Presse)
Canon EOS R 5MV (Medien/Video)

Fujifilm mit X-S10
Diese ist praktisch eine abgespeckte, preiswertere X-T4. Denn sie hat nicht nur den 26 MP Sensor der teureren Kameras übernommen sondern gleich auch den IBIS – also praktisch die ganze Sensoreinheit – allerdings wurde der IBIS um 30% weiter geschrumpft. Wir gehen wirklich Zeiten entgegen, wo der Bildstabilisator nur noch in wenigen Macro- und Super-Tele-Objektiven notwendig scheint – alles andere kann die Kamera ausgleichen. Und ja auch die Smartphone-Scene schläft da nicht – ich warte nur noch auf fliegende SP-Drohnen, die ich mit Fotoauftrag los schicken kann und die wie im Film “Blade Runner 2049” die Gegend voraus erkunden oder alles in der Gegend um einen herum. Unsere neueren Autos ersetzen ja die Spiegel mit Kameras und mit 5G kommt dann auch die totale Kontrolle.

Warum Fuji gleichzeitig ein 4/10-24 mm mit IS vorstellt ist mir noch nicht einleuchtend – vielleicht weil die Linsenkonstruktion vom Vorgänger unverändert übernommen wurde und das einfacher und konstengünstiger war. Oder auch nur weil Zooms IS brauchen… Die X-S10 schafft dann bis zu 6 Stufen Stabilisierung
Nur die Prozessorleistung wird hier natürlich nicht erbracht. Das ist gut für alle, die keine schnellen Motive haben. Fuji wagt hier mit der S10 ein neues Gehäusedesign, die Fuji-typischen Einstellräder für Belichtungskorrektur und ISO fehlen, der Griff ist für Fuji ausgesprochen groß und gut ausgeformt, 470g bringt sie nur auf die Waage, aber der fette Rotstift wurde bei den Kartenschächten angelegt, es gibt nur einen langsamen (UHS-1) SD-Schacht, Damit ist die Kamera für mich und die meisten Leser dann praktisch gleich „Sondermüll“ – denn das will und braucht heute keiner mehr! Auf der Habenseite sind aber ein eingebauter Mini-Blitz!!!, vollbeweglicher Monitor, k8 Bilder pro Sekunde, Filmfilter und Speicherplätze für verschiedene Fotosituationen und ein Preis knapp unter 1000€ ohne Objektiv.

Pentax K3III
im Halbformat kommt 2021, leider nur mit 26 MP-Sensor von Sony. Mal sehen ob vielleicht der Monitor beweglich gelagert wird?
Immerhin bleibt Pentax weiter bei der Spiegelreflexkonstruktion.

Tamron 
hat jetzt seinen hauseigenen Tester MK kann sich da ja so mit den Jahrzehnten auf ein besseres Fotowissen vorbereiten. Und nie das Loben von Tamron vergessen.
So wollte ich nie werden – da ist mir zum Glück gelungen, sogar bei Sigma.


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