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Filo Rings

17. Februar 2021
Eisige Welt: Hohe Acht mit 45 MP

Die Hohe Acht ist mit 747 m plus Turm die höchste Erhebung in der Eifel. Hier entstanden in den vergangenen Tagen meine Fotos mit Canon R5 & 7.1/100-500 mm & 6.3/24-240 mm.
Ich bin kein ausgezeichneter Landschaftsfotograf geworden, da ich viel mehr an Unschärfen und Stimmungen interessiert bin, als an flachen Detailschärfe oder einer sehr ausgedehnten Schärfentiefe.
Schon bei meiner frühen Arbeit mit Hasselblad und mit meiner Linhof Großformatkamera suchte ich immer die Begrenzung der Schärfe. Auch wenn die Arbeit mit den Kameras eine wichtige Auseinandersetzung mit der Fotografie und eine große Freude war, so war schon damals ein 1.4/85 mm bei voller Lichtstärke mein liebstes Handwerkszeug und mein Pentax 2.8/20 mm oder mein Tokina 3.5/17 mm kamen allenfalls in US-Amerikanischen Großstädten und engen Schluchten zum Einsatz und auch dann selten bei f:16. Ich von viel stärker vom Teeblick fasziniert, als von ausgedehnter, absoluter Schärfe.
Winter-Erfahrungen:
Bei minus 15 Grad brachte ich hier die Canon R5 zum Schwitzen und schaute dem Akku zu wie er rasant seine Leistung verlor. Mit Canon-Kameras wie R5 besser mit mehreren Akkus oder Powerbank in die Kälte aufbrechen. Meine Sony Kameras halten bei Kälte gut doppelt so lange durch.
Die Bedienung mit dünnen Handschuhen und sogar mit gefütterten Lederhandschuhen gelang mit beiden Systemen sehr gut.
Bei Canon ist mehr Platz zwischen Griff und Bajonett und ich schätze es auch wenn sich dort programmierbare Tasten befinden – Canon hat zumindest eine, Nikon sogar zwei und Sony leider gar keine.
Bei Kälte nervt der Hauptschalter auf der falschen Seite im Canon-System ganz besonders, da ich wegen dem Akkuverbrauch die Kamera keinesfalls von selbst in den Stand-Bye lasse und auch nicht will, das sie selbstständig auslöst. Mit dem FV Programm stehe ich immer noch etwas auf Kriegsfuß, man muss immer genau auf die winzigen Symbole achten um zu wissen, welchen Wert man gerade verstellt. Auch das es keine spezielles Belichtungskorrektur-Rad gibt oder zumindest eine dafür gedachte +/- Taste ist auch oft umständlich, so muß ich immer den Auslöser antippen und dann kann ich erst mit dem rückseitigen Drehrad die Belichtung korrigieren. Es fällt mir auf, das bei Fotos mit viel Himmelsanteil Canon praktisch immer Korrekturen in den +-Bereich braucht und Sony seltener und weniger.

Bei der für mich optimalen EOS RF-Kamera sitzt vieles anders:
Die leicht angeraute Oberfläche gefällt mir grundsätzlich gut, auch bei heftiger Benutzung blättert da so schnell nichts ab und es verschmutzt auch nicht besonders.
Das Info-Display wandert nach links und macht Platz frei der rechts dringend gebraucht wird. Der Auslöser bekommt einen Ein-Aus-Schalter – so wie es einfach sein muss – alles andere ist grober Unfug!
Die Video-Taste ist rechts oben gut untergebracht, viel besser als bei Sony, vor meinem Auge. Ein plus/Minus-Rad habe ich durch Fuji und Sony wieder schätzen gelernt, auch bei Canon sollte es auf dem rechten Oberdeck platz finden. Was ich mit einer Lock-Taste soll, weiß ich nicht, die kann da weg und auch die Beleuchtungstaste kann nach links wandern, die M-FN Taste finde ich da vorne nicht optimal. AF-On und Sternchen-Taste habe ich sowieso umprogrammiert, da befinden sich bei mir die Bildserie und der 1.6x Bildausschnitt. Letzterer ist mir zu doof, nur weil Canon da Sonderwege gehen will, da sollten 2 Ausschnitte oder sogar drei verfügbar sein: 1.5x – 2.0x & 3.0x. Letzteren kann man bei 45 MP ruhig hinzu fügen.
Die breiten Gurtaufhängbügel sind aus dem frühen letzten Jahrhundert, da gehören 4 kleine Befestigungs-Punkte (2 oben und unten) an jedes Kameragehäuse!
Es ist fummelig mit Handschuhen den Akku zu wechseln, weil man den winzigen Schieber erst nach dem Xten Versuch entriegelt bekommt, der ist für Fingernägel gedacht.
Das Gelenk des Monitors an der linken Kameraseite wird immer ein Problem bleiben und die Anwender polarisieren. Grundsätzlich kann ich nicht auf den voll beweglichen Monitor verzichten – aber das Gelenk muß endlich bei allen Kameras an den Kameraboden – nur da sind seine Nachteile praktisch nicht vorhanden. Warum die Hersteller das so nicht wollen ist klar, die Bauweise der Kamera wird höher – doch für uns, die gerne viel fotografieren, wäre genau das optimal, die 6-8 mm mehr Höhe bringen gleichzeitig einen besseren, langgezogenen Griff!
Warum Canon keine Schutzkappe für den Blitzschuh mitliefert und der gesamte Anschluß, wie auch die Blitztechnik nicht endlich überarbeitet werden, verstehe ich nicht. Für mich gehört auch ein kleiner Steuerungs- und Aufhellblitz weiterhin in jede Kamera. Warum sind unsere Blitze meistens eckig und nicht rund? Und warum gibt es dafür keine Lösung an der linken Kameraseite?
Weil darüber noch nie ein Japaner nachgedacht hat!

Auch bei Sony gibt es Murks:
Der Akku hält lange, auch bei Eiseskälte.
Die eingesparten 5-8 mm in der Gesamtlänge der Gehäuse ist vor allem mit langen oder lichtstärkeren Brennweiten ärgerlich, denn die Finger finden nur beengt platz um den Griff, Tasten können da keine untergebracht werden und die Bajonett-Entriegelungstaste kann mit Handschuhen leicht versehentlich gedrückt werden. Sony setzt zwar konsequent auf rechtshändige Bedienung und keiner braucht, wie bei Canon, zwei Hände um die Kamera zu aktivieren oder das Objektiv zu lösen – aber da sollte eine Rastfunktion für die Bajonett-Taste her.
Insgesamt gefällt mir die sonstige Bedienung einer Alpha 9/1 deutlich besser als die von Canon, auch wenn der Kipp-Monitor nicht für’s Hochformat taugt, ein INFO-Display fehlt, die Video-Taste bescheuert neben dem Sucher sitzt, man die zweite Hand für verschiedene Funktionen braucht (Menü, C3, Serie & AF) die ich allerdings eher selten in Action verstelle – Sony Kameras stehen immer auf AF-C und Serie M oder Serie H – zumindest für bewegte Motive und Tele-Fotografie.
Die Alpha 7 Baureihe gefällt mir weit weniger als A9/A1 – weil der Platz links ungenutzt bleibt und die Kamera auch etwas albern unausgewogen aussieht.
Die Entriegelungen der drei Drehräder sind uneinheitlich, beim +/- Rad hat es Sony vorbildlich gelöst und so müssen auch die beiden anderen Räder gebremst oder freigegeben werden. Sony braucht keine Lock- und auch keine Beleuchtung-Taste, alles sieht aufgeräumt und logisch aus. Die GM-Objektive haben fast alle einen Blendenring, der richtig gefühlvoll einrastet, so ist es am besten.
Die Lösung von Canon & Nikon diesen Ring programmierbar zu gestalten ist nett, aber kaum zwingend.
Der Blitzschuh ist abgedeckt und moderner, die Ösen für die Gurte können auch hier kaum zufrieden stellen. Dinge wie Datenübertragung zwischen Kamera und Objektiv und ein “zu kleines Bajonett” scheinen mir bisher nur Werbe-Gequatsche ohne Substanz von Canon.
Der Sucher ist Canon noch einmal überlegen und bis auf den Klapp-Monitor, die Enge am Griff kann ich an einer Sony nichts entscheidendes zum Meckern finden. Autofokus, Belichtung, Weißabgleich und Schnelligkeit der Bildbetrachtung und Aufnahme erheben bisher jedes Sony Kameragehäuse über alle Konkurrenten. Bei CPU und Sucher führt Sony jede andere Kamera offensichtlich vor.
Auch die Speicherkarten-Lösung ist jetzt bei Sony weit besser als bei Canon, Nikon und Co.
Das die A1 auch keine 5-8 mm mehr Platz am Griff bekommen hat und kein Gelenk am Boden eingebaut wurde, ist trotzdem bitter – das hält mich davon ab, mir ein so teures Werkzeug zuzulegen.
Bei den Objektiven  (17x RF) halten mir Canon-Verfechter immer wieder gerne vor, dass Sony (34x FE) ja nicht in der Lage sei f:1.2 Objektive oder gar ein 2.0/28-70 mm zu konstruieren. Ich würde die dicken Klopper heute gar nicht mehr kaufen wollen! Und die AF-Geschwindigkeit und Präzision, wie auch die Bildkorrektur leiden bisher bei Festbrennweiten mit f:1.2. Anstatt eines langweilig, fetten Angeber-Trümmers 2.0/28-70 mm verwende ich lieber gleich 1.4/24 mm, 1.4/35 mm und 1.4/85 mm – 1.8 Kilo und doppelte Lichtstärke bei weit besserer Abbildungsleistung – gegen 1,43 Kilo mit 95 mm dickem Filterdurchmesser und langsameren AF.
Wenn es bei gleichen Abmessungen ein 2.0/24-80 mm wäre – würde ich auch für Canon votieren, aber so nicht.
2.8/24-70 mm GM, 2.8/70-200 mm GM, 1.4/50 mm Zeiss und 1.4/85 mm GM sind von 2016, die vergleichbaren Canon-Konstruktionen erschienen 3-4 Jahre zu spät und werden bei einem Zyklus von maximal 8 Jahren in spätestens 3 Jahren wieder von Sony kassiert sein. Der Erste am Start bleibt immer Sieger, solange er keinen Unfall baut oder sich keinen groben Fehler erlaubt, das haben wir 35 Jahre lang bei Canon vor Nikon erlebt.

Von NIKON fühle ich mich heftig ausgebremst – die Z7II ist jetzt eine sehr gute Kamera und für alle “normalen” fotografischen Motive ein leistungsfähiger und angenehmer Begleiter. Doch für alles was schnell gehen muß, fehlt Nikon eine Kamera. Nikon Z6II und Z5 wie Z50 sind mehr für Menschen, die in die Fotografie nicht viel Geld stecken wollen.
Die Nikkor-Objektive enttäuschen mich besonders, zwar sind sie teilweise weltmeisterlich scharf, aber sonst eben auch nichts – die ollen Brennweiten in größeren, längeren Gehäusen, ich sehe nicht was an einem manuellen 0,95/58 mm Noct so wegbereitend sein soll. Erst 13 Objektive, 2 Konverter und ein Adapter sind bisher verfügbar und auch kommende Micro-Nikkore und Tele-Zooms verheißen mir keine Innovation.
Das sind wirklich alles Objektive für Traditionalisten, die keine neuen Gedanken zulassen und die Fotos nur mit Schärfe erstellen wollen – scheint es.
Auch Panasonic ist mit seinen fetten Kameras und schlechten Suchern fehlgeleitet, das L-Bajonett schafft es zwar dank der sauteuren Leica und lichtschwächeren Sigma-Objektive auf immerhin 27 verschiedene Objektive, aber auch dabei ist kaum eines innovativ oder besonders herausragend.

Doch hier meine eiskalten Fotos:


Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht