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10. Juli 2021
SONY A1 – Im Vergleich & Praxistest

 


Artikel wird ständig ergänzt:

Um es gleich mal ganz hart zu sagen – ich war nicht so richtig begeistert, den Unterschied wenn man A9II und A7RIV hat ist nicht so gewaltig, dass es 7300€gleich wert wäre – auch wenn alles viel schneller läuft.
Und die ganzen schnell gestrickten Filmchen und Berichte, können nur Begeisterung ausdrücken aber letztlich zu wenig zu der Praxistauglichkeit ausdrücken – insbesondere bevor nicht das erste große Firmware-Updatein der Kamera ist und das gibt es erst seit 2 Wochen.
In dieser Zeit habe ich jetzt noch mal intensiv fotografiert und mich noch intensiver mit dem Verfolgungs-Autofokus beschäftigt – Ergebnis: Erst jetzt ist die Kamera das Geld wert, das Update macht einen sehr deutlichen Sprung. Vor Canon und Nikon und Co sowieso, aber auch vor der 9II und allen anderen Kameras.
Es fehlen immer noch einige Dinge , die nerven, keine schnelle Löschfunktion, Monitor etc.
Und ich vermute, die Kamera macht in Extrembereichen noch einmal einen Sprung, wenn erst einmal große 256 GB Speicherkarten im neuen Format bezahlbar und erhältlich sind!

Ich bin fast geneigt Sony mit 200-600 mm gegen Canon mit 100-500 mm aufzugeben – aber das wäre zu kurz gesprungen.
Die Tücken bei Canon sind doch nicht zu leugnen:
Akku-Reichweite, Reduzierung der Leistung bei weniger als 50% Akku-Restanzeige, Hauptschalter, Sucher, AF, weniger Auflösung, Prozessorstopp, weniger Details bei hohen ISO – die machen für mich die Nachteile von Sony nicht wett: Monitor, schwächere Bildstabilisierung,

Ich bin jetzt sehr gespannt welche Tele-Zoom-Objektive Nikon und Sigma präsentieren und auch Panasonic und Fujifilm werden ja etwas zeigen müssen.
Wenn Nikon zu schwer baut, dann kann das Z-System für mich keine Alternative mehr sein. Wenn Fujifilm leicht baut, kann das Halbformat endlich wieder attraktiv werden.

Bei Sony A1 nervt, wie auch schon bei der 7TIV – das sie uns nicht den doppelten Bildausschnitt beim Fotografieren zur Verfügung stellen – immer dieser blöde 1.5x Faktor und sie nennen es auch noch APS-C für ganz Dumme. Sony bitte sofort ändern, Kameras die mehr als 50 MP haben brauchen 2x Bildausschnitt!
Und für Canon gilt das letztlich auch, auch die reiten auf ihrem 1.6x Faktor herum.

Auch andere Kritik prallt nicht von Sonys Kamewras ab.
Sony sollte verstehen, die Kameras sind weiterhin zu kurz, sie lassen zu wenig platz zwischen Fingern und Objektiv! Auch die Höhe des Griffs verträgt noich ein paar Millimeter mehr.
Der Kartenfachdeckel ist jetzt zusätzlich gesichert, aber er bleibt, wie auch der Akkufach-Deckel zu flipsig, zu filigran. Mir ist kürzlich der Akku-Deckel gebrochen, denn ich lasse ihn immer offen, um mir zu signalisieren – Achtung, denk an den Akku!

Die Bedienung an der Sony ist für mich erheblich besser und am Menü gibt es ja jetzt nicht mehr viel zu deuteln. Erheblich besser als Canon, Nikon, Panasonic und Co.

Ich muß mir da nichts schön reden, die Kamera hätte für mich eine A9III werden müssen, für maximal 6000€. Dieser Bruch als A1 ist für mich nicht nachvollziehbar – wenn man sich eine Canon R3, R1, Nikon Z9 vorstellt – müßte ja bei Sony noch eine A0 kommen…

Der Sucher
Für mich ist der höchstauflösende Sucher auch neu, da ich die 7sIII ja nicht hatte.
Ich war zuerst entsetzt – weil er so unruhig sein kann, es grieselt in schattigen Bereichen, das Moiree ist manchmal nervös und der echte Auflösungsgewinn ist erst einmal nicht positiv auffällig. Erst im Vergleich wird dann klar, wie groß das Sucherbild ist, größer als A9II und R5 und vor allem deutlich heller und feiner als in der R5. Aber letzteres ist eben auch etwas, an das ich mich erst gewöhnen muss.

Interner Speicher (Buffer)
Inzwischen ist klar, die A1 ist die erste Kamera die gar nicht durch den internen Speicher an der Auswahl von Funktionen oder der kompletten Behinderung der Serienfotos gehindert wird. Es kann mit verminderter Geschwindigkeit immer weiter fotografiert werden, vor allem im JPEG/HEIF noch sehr schnell.
Das war selbst bei der 9 und 9II bisher so nicht möglich und nach 200-350 Auslösungen brauchte der interne Speicher 2-3 Minuten zum wegschieben der Bilddateien – das ist in der A1 nicht so!
Und dadurch kann auch jederzeit der Fokus-Modus oder auch der verwendete Bildausschnitt (1,5x mit 21 MP) gewechselt werden! Endlich!

AUTOFOKUS:
Schon die ersten Informationen zeigten, der Autofokus, wie auch der Augen-AF ist konkurrenzlos. Da kommt in Schnelligkeit und Präzision auch die Nummer 2 (Canon) nicht in die Nähe der Performance. (von Nikon, Fuji und allen anderen ganz zu schweigen). Soweit die technischen Daten – jetzt zur Praxis:

Ich kann sonst manchmal die YT-Beiträge von erfahrenen Fotografen nachvollziehen, nur beim Autofokus-Vergleich zwischen Canon R5 und jeder Sony und der A1 im Besonderen, wird da bisher fast nur dummes Zeug erzählt oder gar vermutet. Ich habe bewußt die R5 mit 100-500 mm und 800 mm R Objektiven an wilden Fasanen, Vögeln, Eichhörnchen ausprobiert – ich habe sehr gute Ergebnisse bekommen. Doch das teuscht, denn ich habe tausende Auslösungen getätigt und allenfalls bei 1/10 aller Aufnahmen war wirklich das Auge richtig scharf. Bei der Masse lag der AF – egal welches Feld und welche Kombination, obwohl nur das kleine Einzelfeld bei so langen Brennweiten Sinn macht, leicht daneben was zu hässlichen Fotos führte. Denn es gibt nur ein „richtig scharf“ und nichts davor und nichts dahinter wenn das Auge zu sehen ist. Der AF wurde häufig irritiert von hohen Gräsern und winzigen Bewegungen des Tieres.
In exakt der gleichen Situation mit Sony A1 und 6.3/200-600 mm plus 1.4x Konverter war das Verhältnis mit Sony exakt umgekehrt, 9/10 aller Fotos war einwandfrei scharf auf dem Auge und die A9II war nur minimal schwächer, ich würde sagen 7/10 bis 8/10.
Es ist nicht so schwer für die Kameras das Auge bei gutem Licht zu finden, aber das Halten auf dem Auge ist offensichtlich für Canon und alle anderen Hersteller ein erhebliches Problem.
Wenn es um schnelle Bewegungen geht, habe ich die letzten Jahre viel Erfahrungen mit tanzenden und rennenden Eichhörnchen und startenden Vögeln machen dürfen, hier wird mindest Belichtungszeit von 1/2000 Sekunde gebraucht.
Und auch hier liefert die A1 – wie keine Kamera vor hier – lange scharfe Serien mit nur seltenen, kurzen Ausrutschern und Canon R5 ist erheblich schwächer, wenn auch deutlich besser als jede andere Canon-Kamera. Letzteres beflügelt alle Canon-Fans, denn sie sind es ja ehrlich gesagt eher gewohnt das der AF nur mit Glück bei bewegten Motiven richtig sitzt und Serien waren immer sehr schwierig.

Nicht ganz von ungefähr wird Canon mit R3 und R1 dann einen neuen Quad-AF mit Augensteuerung vorstellen – weil sie das Problem genau kennen – und im Gegensatz zu ihren treuen Käufern genau wissen, das Sony hier einen erheblichen Vorteil hat, so wie Nikon 10 Jahre einen Vorteil hatte!
Ich habe jetzt ein ¾ Jahr sehr viele schöne Fotos mit der R5 und ihren Teleobjektiven geschaffen – der Trick ist eben, die schwächen des Systems genau zu kennen. Für die ruhige Fotografie ist die R5 mit 100-500 mm und 800 mm fast perfekt und vor allem leicht und handlich und Sony kann bei diesen beiden Objektiven nur deutlich mehr Gewicht dagegen setzen.

Doch die Trefferquote der Sony Kameras ist höher, da hat mir noch niemand das Gegenteil beweissen können, behauptet wird viel!
Genauso trifft es zu, dass der Canon EOS R5 Bildstabilisator wirksamer ist als jedes andere konkurrierende System, auch wirksamer als mFT, weil hier ja mit ¼ Format und geringeren Brennweiten bei nur 20 MP ja ohnehin ein Vorteil besteht.

Und jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter, ich versuche fliegende Schmetterlinge frei schwebend in der Luft mit dem Super-Tele-Objektiv scharf einzufangen. Das ist etwas, das konnte bisher nur durch Zufall, Glück  mit Anlocken oder Lichtfallen realisiert werden. Ich habe 6.3/200-600 mm und teilweise 1.4x TC an der A1 und aktiviere Vogel-AF und eine mittlere  Gruppe an AF-Feldern.
Sie werden es nicht glauben, ich stehe zwar noch am Anfang, aber ich erhalte scharf fokussierte Schmetterlinge…

Auch bei den Bildfarben in JPEG und den erreichbaren Details im Bild kommen die Leser, die Canon gewohnt waren und Sony ausprobiert haben oder jetzt besitzen wie ich zum der Feststellung: Sony kann es besser.
Letztlich macht aber die Objektivauswahl das System, wenn wir mit schnellem Autofokus arbeiten wollen, hat Sony ganze Arbeit geleistet, bis hin zum 1.8/14 mm GM und patzt nur bei sehr wenigen Objektiven (wie z.B.: 24-240 mm, 24-70 mm) – Canon hat dagegen viel Paroli geboten und kann mit 1.2/85 mm, 2.8/70-200 mm, 7.1/100-500 mm, 600 mm DO, 800 mm DO und bald mit weiteren Objektiven sich gut und modern differenzieren.

Wenn ich staatlich verordnet nur ein Fotosystem haben dürfte, wird es schwierig bei den Objektiven, aber die Kameras von Sony gewinnen klar und die Objektivgüte stimmt auch bei Sony!
Und es kommen persönliche Befindlichkeiten zum entscheidenden Kippen in der Waagschale: Ich will nicht links einschalten, ich will die leichtere Kamera mit der besten Stromversorgung und zwei gleichen Kartenschächten, ich will das Menü wo ich mir alles speichern und auf Tasten konfigurieren kann und ich will nicht auf die beste AF- und Prozessor-Leistung verzichten.
Ich gewichte den voll beweglichen, höher auflösenden Monitor, die vermeintlich bessere Abdichtung, den vielleicht besseren Staubschutz und Robustheit und sogar den Bildstabilisator (der bei mir bei Zeiten schneller als 1/500 Sekunde meist nicht entscheidend zum tragen kommt), das „gewohnte“ Menü weit weniger hoch als die Eigenschaften der Sony-Kameras. Annähernde Perfektion gäbe es für mich eben nur, wenn die Kamera komplett nach meinen Entwürfen und Vorlieben entworfen werden würde.
Das Sony jetzt auch vom Vogel-Augen-AF spricht und dafür einen extra Menüpunkt angelegt hat, finde ich mehr als irritierend und ist wohl einfach den Werbeaussagen von Canon und Olympus geschuldet.
Fakt aus der Praxis, Vögel werden in der jüngsten Kamerageneration von Sony bei allen Kameras schnell erkannt und auch die Augen sind häufiger scharf als in der Canon R5, vor allem bei Serienbildern.
Das Ziel kann nur sein, daß die Kamera die Art des Motivs selbst erkennt und die Augen findet und fokussiert – da im Menü etwas auszuwählen finde ich eher hinderlich. Bisher steht die A9 nur auf Tier-Augen-AF und das klappt dann auch weitgehend einwandfrei bei Menschen.
Also auch wer nur ab und zu 5-10 BpSekunde nutzt, wird von dem enormen Geschwindigkeit und Präzisionsvorteil profitieren. 30 BpS ist nur ein neuer Rekord, nicht mehr, ich brauche die bisher auch nicht, zumal ja dafür auch genug Licht vorhanden sein muß. Das ist genauso wie 8K – die bieten zusätzlich ein noch viel besseres 4K und das ist sicher für einige wichtig.
Achtung, Tamron, Sigma, Samsung und alle anderen Fremdobjektive mit Autofokus werden eingebremst und schaffen maximal auch nur 15 BpS!

Sony feuert hier ganz konkret gegen eine bald zu erwartende Canon R1, die dann vermutlich bis 8000€ kostet!
Und bringt bald seine Alpha 1 für 7300€ in den Handel!
Nach Sonys Werbeaussagen müßte die Kamera genau genommen AI One heißen (all in One). Hier wird stark propagiert, das man jetzt endlich und seit langem wieder eine Kamera für alles hat, bei der nichts wirklich wichtiges fehlt oder zu schwach ausgelegt ist – das könnte stimmen und wird Canon sicher einen stechenden Schmerz versetzen, denn eine R5 übt das noch.
Ein Preis zum schwindelig werden, allerdings einer geringen Stückzahl und der Pandemie geschuldet.
Ich hoffe, jetzt sind alle beruhigt, denen ich eine Sony Alpha A9 oder A9II oder 7RIV besorgt habe, denn es war mir klar, daß die kommende Profi-Kamera weit jenseits 5000€ kosten würde.
Und Sony eine neue Serie aufmacht, die Kamera Alpha 1 nennt, die ganz konsequent auf Berufsfotografen ausgerichtet ist.
Es war zu befürchten, dass sie wesentlich größer als eine A9 wird und 2 Akkus und den Hochformatgriff eingebaut bekommt – so wie es sicher auch Canon für seine R1 anstrebt und es die letzten Jahrzehnte immer war (leider seit der EOS 1V). Doch Sony folgt einer anderen Strategie, eine möglichst kleine Kamera mit allem drin und ein Bajonett für alles – ohne schmerzhafte Kompromisse.

Trotzdem bin ich hier praktisch raus aus dem Spiel, zu teuer, zu viel, was ich nicht nutzen werde und genau genommen gegen eine A9II etwas gebremst – auf anderem Auflösungsniveau.
Es bedeutet aber auch, es wird weitere schnelle 9er Kameras geben, mit denen ich auch gut leben kann.

Der Preis ist verrückt – 7300€ – das hätte bei maximal 6000€ bleiben müssen.
Mal schauen, ob sie noch eine Verbesserung per Update für die A9 bringen und ob nicht vor Sommer noch eine A7000 kommt.
So viel Geld habe ich nicht und Sony müßte mir für so eine teure Anschaffung noch mehr spannende Objektive bieten.
Ich hätte eine A9X oder A9Z mit neuem 2.8/24-80 mm + 2.8/50-200 mm und 4.5/50-300 mm und einem brandneuen 1.2/43 mm  plus der Aussicht auf kommende 2.0/60-130 mm, 2.8/150 mm Macro, 2.8/300 mm, 5.6/600 mm vorgestellt.

LICHT:

+ 50 MP BSI, 8K, 15 Stufen Dynamik
+ beste AF-Verfolgung aller bisher produzierten Kameras (oft deutlich höhere Trefferquote als R5 & Co.)

+ Hauptschalter wo er hin muss!
+ weitgehend gewohnte Bedienung der A9
+ schnellster interner Speicher, Bedienung der Kamera jederzeit möglich!

+ noch einmal deutlich gesteigerte AF-Performance zur A9II
+ verriegelbares Speicherkarten-Fach mit 2x CFE & 2x SD Schächte!

+ kompakteres Gehäuse durch separaten Hochformat-Batteriegriff!!!
+ bester Handgriff, könnte aber für den kleinen Finger etwas mehr Länge bieten
+ neues Menü mit großem Speicher um die wichtigsten Funktionen schnell zu finden
+ 100-32.000 ISO (60-100.000 erweitert)
+ IBIS 5.5 Stufen – bei 50 MP
+ 21 MP bei Faktor 1.5x

+ 30% schnellerer Autofokus – Eye AF als A9II
+ 30 BpSekunde, bei entsprechend kurzer Zeit – realistisch maximal 20 BpS bei Bewegung
+ deutlich leiserer Verschluss, stärker gedämpft

+ Hellster & größter Sucher 9,5 MP bei 0,9x, der 240x pro Sekunde dargestellt wird!
+ 4K bei 120 BpS – 8K bei 30 BpS
+ AF bei 92% der Gesamtfläche
+ verbesserter Weissabgleich und noch weiter verbesserte Farbspeicherung

+ Autofokus & Belichtung werden 120 mal pro SEKUNDE ausgelesen und angepasst!
+ Real-Time-Eye-AF speziell für Vögel (weil das auch Canon beworben hat)
+ 1/400 Blitzsynchronzeit mit mechanischem Verschluss & erstmals 1/200 mit elektronischem Verschluss!
+ neueste USB und schnellste Verbindung – doppelt so schnell wie A9II
+ für manchen vielleicht immer noch spannend: unkomprimiertes, verlustfreies RAW
+ gleicher FTZ100 Akku
+ gleicher Hochformat-Akku-Griff wie A9II und 7SIII!
+ etwas flacher in den Abmessungen als A9II
+ HEIF-Datei-System ist endlich an Bord
+ keine Überhitzung bei 8K, 1 Std Filmen ist möglich
+ Verbindung zu eigenen High-End Smartphones!

Es geht nicht um 30 BpS, nicht um 8K, nicht einmal in erster Linie um 50 MP – das wirklich wichtige und einmalige habe ich hervor gehoben.

SCHATTEN & FEHLEN:
– 7300€
– keine HEIF-Umwandlung in der Kamera in JPEG möglich
praktisch nutzloser 200 MP Sensor-Shift
– Keine schnelle C-RAW Bildserien möglich
– keine bessere Gutaufhängung – 4 Punkte werden gebraucht!
– zwischen Griff und Bajonett ist weiter zu wenig Platz, die Kamera ist nicht ausgewachsen
– Monitor und Kamera an der Gutaufhängung sind kratzgefährdet, müssen geschützt werden
– Faktor 2.0 fehlt sträflich – der muß bei 50MP drin sein!
– Sucher wirkt etwas unruhiger als gewohnt
– Datei-Management nicht optimal 

– 3 Augen-AF-Arten, Mensch, Tier, Vogel – das scheint mir nervig, das sollte AI der Kamera selbst erkennen
– kein voll beweglicher, kein höher auflösender Monitor! Kein Gelenk unten an der Kamera!
– Video-Taste liegt für mich sehr ungünstig!
– kürzere Bildfolgen als mit A9II – nur 165 JPEGs o 155 RAWs – also nur 5 Sekunden
– 25% weniger Akku-Ausdauer als A9II!!!
– rund 50g schwerer als A9II
– höheres Bildrauschen als A9II – fast auf Niveau der A7RIV
– den Namen A1 finde ich doof – denn dann kann es nur mit A1II etc weiter gehen – albern – ich hätte sie A9X genannt

Was bei den ultraschnellen Serien nie vergessen werden sollte:
So lange man fotografiert, braucht man entsprechend kurze Belichtungszeiten um überhaupt 5-10 BpS zu erreichen, geschweige denn bei 20 oder gar 30 BpS!
Beim Filmen ist das anders, da ist kein Verschluss im Spiel.
Man kommt mit 50 MP Aufnahmen und mehr sofort in den Bereich, dass man einen neuen PC braucht, schnellere Speicher, Kartenlesegerät, neue Software etcpp: Ich verwende ja meistens nur 18MP bis 26 MP Dateien und selten 61 MP – dann klappt das alles noch mit 4 Jahre alten Geräten.

5 Dinge – die praktisch gegen die A1 sprechen:
Die A1 ist zu klein, zu eng.
Keine CFE A Karten lieferbar und wenn nur als Import und zu verrückten Preisen.
Das A1 Sucher-Bildgrieseln ist zu störend.
Keine brauchbare Verbindung zu Apple IPhone’s mit neuester Software. Kein GPS – was ich gut finde.
Speicherkarten-Management. Immerhin lassen sich Ordner mit Datum abspeichern, aber völlig unabhängig und ohne die Gefahr Dateien doppelt zu haben bleibt man nicht.
Die A1 hat keinen wirklich brauchbaren Monitor, weder bei Sonne, noch ist er voll beweglich und für Hochformat/Porträts geeignet. Seine Auflösung ist gering, die Berührungsmöglichkeiten sind zu begrenzt, er ist nur 3″ groß. Hier bietet die R5 viel mehr für’s Geld und selbst eine Nikon Z7II und Panasonic S1 sind teilweise überlegen.
Die A1 verspricht Zahlen, die in der Praxis kaum haltbar sind, 30 BpS, 200 MP im
Das A1 – Menü wurde geändert und bleibt doch gewöhnungsbedürftig, man muss viel suchen.
Der AF mit Augenerkennung für Menschen, Tiere und Vögel ist so nicht optimal, ich stelle meist auf Vögel ein, dann werden auch Menschen und andere Tiere meistens erkannt.

Autofokus und Bildstabilisierung wurden inzwischen durch Firmware stabilisiert und verbessert – zum Glück.
Der Verschluß-Staubschutz zum Wechseln der Objektive klappt vor allem auch beim elektronischen Verschluss-Betrieb! Allerdings verzögert und die Kamera muss immer erst auch Bildserien abgespeichert haben.

Zum Werbe-Video:
Was mir negativ auffällt – meine Canon EOS 1D (2001) hatte bereits 1/500 Sekunde Verschlußzeit-Synchro für den Blitz und 1/16.000 normale Verschlußzeit – allerdings war der Verschluss schnell defekt und die Kamera verschwand schnell wieder mit ihrem Verschluss in der Versenkung. Sony ist also keineswegs der erste mit 1/400 Sekunde! Wichtiger ist ohnehin 1/200 sec bei elektronischer Auslösung.
Wenn ich die wenig hübsche Frau sehe und wenn da vom AF, der Präziser sein soll gesprochen wird, dann fällt auf, die Wimpern sind scharf – die Pupille nicht!
Vermutlich wurden die Fotos mit Canon R5 gemacht – aber sicher nicht mit einer Alpha A9 – denn bei mir ist fast immer die Pupille scharf, auch mit 1.4/85 mm und 2.8/400 mm!
Sind wir ehrlich, die 30 Bilder pro Sekunde sind kein echtes Argument.
50 MP ist etwas mehr als Canon und nur rund 50% mehr als die A9 – aber weniger als die A7RIV.
Kein Wort zu der echten Innovation der Speicherkarten! Die ist wichtig und lässt Canon und Nikon sehr alt aussehen!
Kein Wort zum Gehäusedesign ohne auffälligen Hochformat-Griff und zum zusätzlich erhältlichen Griff!
Sie kann NUR 165 JPEGs in Folge (oder nur bei 30 B/Sec – also mur rund 5-6 Sekunden lang)?
Der Monitor ist weiter unbefriedigend, auch wenn eine höhere Auflösung mehr Strom braucht und nicht so wichtig ist.
Das sie wieder keinen unten angeschlagenes Monitorgelenk hat – ist sehr bitter!
Die A9II wird bis 50.000 ISO angegeben – bleibt also praktisch eine Stufe besser im Bildrauschen – in der Praxis ist also bei rund 12.800 ISO Schluss mit dem Auflösungsvorteil.
Der IBIS ist gegen die A9II nicht verbessert!
Nur 102 AF punkte mehr 🙂
Mit 0,9x ein noch einmal größeres Sucherbild als in der A9 (0,78x) und bei Canon oder Nikon Z7II  (0,8x) – auch hier ist sogar Nikon entzaubert. Allerdings ist eine Fujifilm X-H1 (und X-T4) im Halbformat mit 1,13x heute ungeschlagen – für Brillenträger kann das aber nicht so ausgereizt werden. Am Sucher sieht man gut, wie technologisch alt Olympus, Panasonic, Leica, Fujifilm, Canon und Nikon gegen Sony aussehen!
Wird gerne von Canon-Fans übersehen – 30 Sekunden Belichtungszeit mit elektronischem Verschluss – Canon NUR 1 Sekunde! Ebenfalls 1/32.000 Sekunde ist möglich – bei Canon maximal 1/8000 Sekunde!
Die Geschichte mit dem neuen XPERIA Pro Smartphone sollte nicht unterschätzt werden – Sony greift da an wo Canon und Nikon und Panasonic massiv verlieren werden – auch wenn mancher für die normalen SP-Funktionen sicher lieber beim Apfel bleibt.

Also nüchtern betrachtet, habe ich keine Motive für die Kamera und brauche sie nicht – aber ich habe mich da schon bei der A9 und der A9II geirrt – wo ich den gleichen Quatsch behauptet habe – intern wird sie deutlich verbessert sein.

Willkommen zum Sony Alpha 1 Katerfrühstück!

Erschreckend fällt die Preisbombe aus, denn 7300€ sind gut 1000€ mehr als ich realistisch erwartet habe.
Sicher, für die seltenen Berufsfotografen & Filmschaffenden, die noch sehr gut bezahle Aufträge damit ablichten können, stellt sich das anders dar: rund 6000€ netto und die auf 3 Jahre abschreiben, die Anschaffung mit 0% finanzieren, also 2000€ Kosten pro Jahr – da braucht man nicht wirklich zwei mal darüber nach zu denken.
Für den gute betuchten Hobby-Fotografen & Vilmer ist das auch kein Thema, die kann man sich noch zusätzlich zur Leica oder Fujifilm GFX kaufen.
Alle anderen winken sofort ab und auch eine Alpha 9II ist da zu teuer und die Technik letztendlich auch kaum jemals notwendig.
Ich war begeistert eine Kamera wie die A9 zu erleben und kein Kamera-Monster, wie wir es vermutlich bald in einer Canon R1 erleben (eingebauter Hochformatgriff).
Die 1 ist ein Schlag ins Gesicht von Olympus, die mit 20 MP, veraltetem Minisucher, 1000g Body, langsamen AF und kaum funktionierender Vogelaugen-Erkennung, den unbedarften eine 3000€ Kamera schmackhaft machen wollten.
Sie ist auch eine Kampfansage an Canon, Sony sagt klar, wir nennen unsere Top Foto/Video-Kamera A1 (Alpha ONE), weiter vorne in der Bezeichnung geht es nicht, wir werfen fast alles hinein (was ihr seit 20 Jahren nicht mehr wolltet), wir sind führend bei Sucher, Sensor, Prozessoren, Autofokus, Video, Stabilisierung, Seriengeschwindigkeit, Kompaktheit, Gewicht, Work-Flow und Technologie plus dem Objektivsortiment.
Diese Ansage ist hier schon so mächtig, das Canon und noch stärker Nikon sich ihre R1 und Z1 sparen können. Doch Sony lässt auch eine offene Flanke, sie überlassen bisher noch FujiFilm und bald vermutlich auch Canon den schnellen Halbformat-Bereich. Deshalb werde ich mich als begeisterter Sony-Nutzer auch hüten bei der A1 von der Kamera des Jahres zu sprechen, das kann auch für mich eher eine Canon R7, eine Fujifilm X-H2, sogar noch eine Nikon Z500 werden. Denn ich habe gelernt, Vollformat ist gut, aber Halbformat mit guter Auflösung ist weit wichtiger für meine Fotografie. Deshalb war ja auch lange mFT gut brauchbar für meine Fotografie, doch heute sind große helle Sucher wichtig, auf denen man mehr sieht. Ich nutze fast nur die A9 im vollen Format, die R5 und 7RIV fast ausschließlich bei halbierter Sensorfläche.

Insgesamt gefiel mir die Vorstellung von Sony nur teilweise. Das Bildmaterial hat mich kaum begeistert, unscharfe Augen sind peinlich, die Tiere kann ich auch mit 10 BpS so einfangen und warum man nicht einfach mal in Hollywood die “arbeitslosen” HotShots Ana de Armas, Sara Delevigne dafür engagiert und echte Könner heran lässt, kann ich nicht verstehen.
Nach der sehr positiven Überraschung, daß es sich um eine äußerlich leicht veränderte A9II (A7SIII) handelt und sogar der Zusatzgriff weiter verwendet werden kann – folgt dann aber die Enttäuschung, das hier äußerlich nicht wirklich viel neu ist.
Ich hätte folgendes verlangt und abgesegnet:
5-10 mm breiteres Gehäuse mit mehr Luft zwischen Griff und Bajonett tut Not, 2 zusätzliche Funktionstasten rechts am Bajonett, wie es Nikon vorbildlich realisiert hat,
zwingend den voll beweglichen Monitor der A7SIII und das Gelenk am Kameraboden,
das Hauptmenü-Rad ist peinlich, da gehören ganz andere Pictogramme und Funktionen hin und sicher kein grünes A.

Das die A1 jetzt für den High-Speed-Anwender alle anderen Kameras überflüssig macht, sehe ich noch nicht. Denn die 9II kann mehr Bilder schneller abspeichern, braucht ⅓ weniger Energie, rauscht ab 6400 ISO aller Wahrscheinlichkeit 1 volle Stufe weniger und bleibt noch eher bezahlbar.
Das Frontdesign der Kamera ist nicht überzeugend. Ein goldener Alpha Schriftzug und darunter vertieft im Rechteck eine 1 – was soll das? Wer denkt sich so etwas aus?
Dazu die abstehenden Ohren für Kameragurte, die dann rasch das Gehäuse abschaben werden… am spannendsten ist noch der orange Ring um das E-Bajonett. Insgesamt gefallen mir da die Nikon Z-Kameras erheblich besser. Alles ist auf Klein getrimmt und das lehnen eben die meisten bisherigen Canon & Nikon Fotografen ab – sie sind zwar ahnungslos, was Sonys Innereien betrifft und verbreiten daher Märchenfantasien und feiern ihre R5/Z7 – wozu es genau genommen außer dem Erscheinungsbild sonst wenig Grund gibt.

Was haben wir jetzt bei SONY?
eine RX10IV von der man sich einen besseren Sucher wünscht,
schwache 6000er Kameras für Einsteiger
veraltete A7III für Aufsteiger
eine etwas gebremste A7RIV für Auflösungs- und Tele-Freunde
eine A9II, die bis auf bessere Speicherkarten, Monitor und mehr Auflösung auch jetzt nichts vermissen lässt
eine A1 auf Speed, die sich erst bewähren muß
das beste Objektivsystem aller Hersteller!



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