Tresor  
Filo Rings

16. Mai 2021
Leicht und nicht so leicht

Ehrlich zugegeben fällt es mir ja nicht so leicht, mir einzugestehen, dass ich trotz A1, sehr gutem 100-400 mm GM und 200-600 mm G viel seltener damit unterwegs bin, als mit R5 und 100-500 mm.
Ja ich ärgere mich jeden Tag, besonders bei jedem plötzlichen Motiv, wenn ich die R5 nur einschalten muss und dass schon auf kurzen Wanderungen der Akku nicht viel hergibt. Ohne Ersatzakku oder Zweitausrüstung unterwegs zu sein, ist für mich mit Canon kaum denkbar, deshalb auch meine Manie mit dem ständigen An- und Aus-Schalten.
Noch schlimmer war es nur mit Fujifilm X-T3 und auch X-T4 und besonders auch Olympus E-M1III.
Was brauche ich, wenn ich unterwegs bin und kein spezielles Motiv in der Nase habe, aber gerüstet sein will und trotzdem wenig Ballast haben will?
Gehäuse jenseits 40 MP oder kleinerer Sensor mit 20 MP und extralanger Brennweite.

Aus den Vollformatkameras hole ich gute Ausschnitte heraus und habe den besseren Sucher, den viel besseren Autofokus und die erheblich größere Trefferquote bei bewegten Motiven als mit allen Kameras von Fujifilm, Olympus und Panasonic. Da hilft dann auch ein 1350g leichtes 6.3/100-400 mm an Olympus, ein 1000g leichtes Panasonic 6.3/100-400 mm oder ein 5.6/100-400 mm an Fuji mit 1460g nicht wirklich, sie sind und bleiben bisher in den entscheidenden Situationen den deutlich teureren Vollformat-Kameras und auch der preiswerten Sony RX10 wesentlich unterlegen.
Das habe ich jahrelang durchexerziert – das Ende vom Lied ist, ich bekomme mit VF einfach mehr scharfe Fotos, die meistens technisch besser aussehen und mit großen Suchern mehr Freude machen beim Auslösen.
Doch auch beim Vollformat gibt es Unterschiede.
Nikon Z und Panasonic-L-Bajonett scheiden noch aus, weil es keine langen Telezooms ohne Adapter gibt.
Es bleiben in der Saison 2021, für hohe Ansprüche für mich nur Sony und Canon, übrig!
Warum bevorzuge ich nun die ungeliebte R5 häufig?
Weil 800 mm Bildausschnitt (100-500 mm) besser sind als 600 mm Bildausschnitt (100-400 mm GM) und beide erheblich leichter sind als ein 6.3/200-600 mm G.
Und deshalb wird mich auch das kommende Tamron 6.7/150-500 mm für Sony da nicht umstimmen, denn knapp 1800g sind gut 400g mehr als bei Canon.
Die beste Lösung für Sony scheint mir das sehr leichte und konstruktiv gelungene Sigma 6.3/100-400 mm DG DN mit nur 1140g und als Schiebezoom entwickelt, doch auch an der A1 bleibe ich damit bei 600 mm Bildausschnitt hängen, zumal es bisher keinen passenden Konverter dafür gibt. Canon bietet aber 800 mm und sogar Konverter, bei sehr gutem Licht.
Die Lösung letztes Jahr war die Sony 7RIV mit 61 MP – aber Rolling Shutter und etwas mehr Bildrauschen können bei schnellen Bewegungen eben auch tückisch sein.
Von Sony sehe ich sobald kein Tele-Zoom mehr bei den Neuheiten, ausser vielleicht einmal ein 4.5/100-400 mm oder 5.6/200-560 mm mit Konverter im fünfstelligen Preisniveau.
Ein Leben ohne Kompromisse ist kaum denkbar… ein Leben ohne Klettern kaum erstrebenswert…


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