Der Kamera-Verkauf hat sich auch 2015 wieder rückläufig entwickelt. Auch wenn viele erkannt haben dass neue Kamerasysteme ohne Spiegel und Glassucher, leichter, kleiner und schnell sind und sofort im Sucher anzeigen wie das Bild aussehen wird, sie sind bisher eher Ergänzung als ein Ersatz für eine Spiegelreflex-Kamera.
Und der Grund, warum sich Canon, Nikon und Pentax bisher nicht ernsthaft mit dieser Art von Kameras beschäftigen: Das kürzere Auflagemaß und der Autofokus verlangen neue Objektive.
Bisher bietet noch kein Hersteller ein Super-Teleobjektiv oder auch nur ein hochlichtstarkes Teleobjektiv mit längerer Brennweite an.
Das ist weiterhin die ungebrochene Domäne von Canon und Nikon.
Was will man in der Sport-, Reportage- und Tier-Fotografie auch mit voll elektronischen Kameras, die nur 1/5 der Aufnahmen zu lassen, weil sie energiehungrig sind?
Die Bildsensoren reichen von 16 MP bis hin zu 51 MP und die 16er werden vermutlich 2016 fast verschwinden und durch 20 MP und 24 MP ersetzt werden.
Bisher dachte ich 24 MP sind mehr als genug – heute bin ich froh auch 51 MP zur Verfügung zu haben! Nur mein Computer denkt darüber anders…
Kameras ohne Spiegel haben 4 große Probleme:
– Akkus die meistens nach 250-350 Aufnahmen schnell am Ende sind
(einzige Ausnahme: Panasonic GH3/GH4)
– oft gering auflösende Sucher die bei weniger Licht nicht perfekt sind
(einzige Ausnahme Leica SL – aber dafür blaugrün-stichig!)
– Objektivkonstruktionen bei gleichem Sensorformat bisher selten leichter und kleiner
– nicht selten schon wieder zu klein für eine gute Bedienung
(Ausnahme Panasonic GH4, Leica SL)
Kameras in bewährter Spiegelreflex-Bauweise haben 3 große Probleme:
– manchmal zu groß und zu schwer
(Canon EOS 1DX macht auf Reisen und in Städten keinen Spaß mit Akku = 1500g!)
– Live View u Bildaufbau viel zu langsam, bewegliche Monitore und Touch-Screen kaum gut nutzbar
– lauter, auffälliger und empfindlicher
CANON bereitet die nächsten Einschläge vor – 120 MP, 200 MP Auflösung werden für die Wissenschaftliche Fotografie eingeführt und werden vermutlich auch irgendwann in normalen Kameras eingesetzt, so wie es 2015 mit dem 51 MP Sensor geschehen ist.
Im ersten Halbjahr wird eine EOS 1DX II erscheinen, von der ich nur hoffen kann, sie wird 300g abspecken und endlich einen beweglichen Monitor und einen Blitz bekommen – aber genau die drei Dinge, die für mich das schwere, schnelle Monster wieder attraktiv machen würden, werden so nicht passieren. Ich vermute, die Kamera bleibt äußerlich wie sie ist. Der Sensor wird 22-24 MP auflösen bei noch schnellerer Serienbildfrequenz und leicht verbessertem AF mit nach mehr Feldern. Einen gravierenden Fortschritt sehe ich da nicht.
Eine EOS 80D wird als weitere Amateurkamera mit DSLR-Technik erscheinen und die 70D ablösen. Darin könnten einige Innovationen versteckt sein und der LiveView könnte am beweglichen Monitor schneller werden – diese Neuheit könnte spannend werden.
Ob eine neue 6D Mark II im Sommer oder erst im Herbst kommt ist ungewiss, genauso die verschobene EOS 5D Mark IV – dennoch könnten beide Kameras oder auch nur eine davon in 2016 erscheinen. Die 6D II wird weiter eine preiswerte Einstiegskamera ins Vollformat sein und daher wenig innovativ werden. Ganz anders die zu erwartende 5D Mark IV – sie sollte Innovationen bringen und auch für Filmer wieder spannend werden.
Kameras ohne Spiegel mit Vollformat, DO-Super-Tele-Objektive, komplett neue Sensor-Technik
NIKON bringt nach Canons sehr erfolgreicher Kampfansage mit der 7D2, jetzt doch noch eine Nikon D500 – eine professionelle Halbformatkamera, robust, schnell und Zukunftsweisend.
Aber 2000€ teuer – die Preise für DSLR-Technik steigen jetzt rasant!
Bald ist jeder froh der noch eine professionelle DSLR zum guten Preis erworben hat.
Eine Nikon D5 wurde auch bereits gezeigt, 7000€ und wird auch für die Sommerolympiade dringend gebraucht. Ob man an Canons Technik aufschließen kann bleibt zweifelhaft, dazu hätte Nikon besonders mutig und einen Klappmonitor mit schnellem Live-View bringen müssen.
Canons EOS M-Kameras ohne Spiegel sind zwar noch nicht der Renner, das liegt am fehlenden Sucher, doch Nikons Serie 1 ist in Europa ein Riesenflopp – Nikon braucht Kameras ohne Spiegel mit großem Sensor, mindestens Halbformat, besser aber sicherlich Vollformat – weil Sony ihnen sonst irgendwann den Hahn abdreht.
Auch das Bestreben wieder eigene Sensoren anzubieten ist sehr wichtig für Nikon. Selbst wenn Sony auf dem Papier und in den Augen einiger Technik-Nerds etwas besser in einzelnen Disziplinen abschneiden sollte, ist Canon weiter sehr präsent und lässt sich anders als Nikon und Pentax nicht verunsichern.
Insiderkreisen zu Folge arbeitet Nikon nun mit Hochdruck an spiegelfreien Kameras mit Vollformat – ob das das neue System schon ende 2016 oder deutlich später auftaucht ist reine Spekulation.
SONY – der “Zauberlehrling” muss noch einiges lernen und sollte vielleicht auch mal Tempo rausnehmen und fertige Produkte bringen. Die Alpha 7RII ist deutlich verbessert, aber längst nicht fertig. Die Alpha 9 wird als Vollformat folgen. Auch eine Alpha 8000 im Halbformat ist denkbar.
PANASONIC hat einen Lauf, nicht unbedingt bei den Verkäufen – aber technisch, wenn jetzt noch eine richtig verbesserte GH5 folgt. Die GX8 ist noch zu teuer und ich weiß nicht ob sie wirklich einen Fotografen weiter bringt, nur der eingebaute Bildstabi ist eine gute Idee, die der Hersteller zusätzlich in alle seine Kameras übernehmen sollte.
Eine weitere GM-Kamera wird bald auch erscheinen.Panasonic braucht Teleobjektive – das neue Leica 100-400 mm wird da nicht ausreichen, ein 2.0/150 mm und auch ein 2.8/300 mm sind Pflicht.
Bei den Kompakten wird Panasonic mit LX100 und FZ1000 Nachfolgern sicher wieder die Bestmarke setzen. Panasonic präsentiert in einigen Tagen eine neue TZ100 mit 2.8-5.9/25-250 mm Zoom von Leica. Mit Sucher, aber leider mit feststehendem Monitor.
OLYMPUS probiert schon wieder ein neues Konzept aus, nach der sehr altmodisch-reduzierten Pen, kommt jetzt eine Pen-F (Finder) mit Sucher – endlich. Trotzdem ist mir das alles zu viel Retro.
Der kantigen E-M1 folgt im Herbst eine E-M1II.
Olympus sollte sich besser mal auf einen Stil einlassen und den dann optimieren. Die E-M5 war mir sehr zuwider, aber sie kam gut an, auch die E-M10 ist seltsamerweise ein Erfolg und die komplizierte E-M1 kommt auch noch gut an. Trotzdem, ich sehe Olympus eher als Objektivspezialist, die Kameras für mFT habe ich immer von Panasonic vor gezogen, die sind einfach stimmiger und praxisnäher. Doch auch bei dem Objektiven war Olympus bei vielen Zooms glücklos und im Vergleich sind auch die Festbrennweiten nicht immer auf dem Zenit des Machbaren. Ich erwarte bessere Kameras und mehr Qualität und Haltbarkeit.
Bei allen Kameras dürfte der neue 20 MP Sensor Einzug halten.
Nach dem 4.0/300 mm IS sollen Festbrennweiten der Lichtstärke 1.2 oder gar 1.0 folgen – die werden sehr teuer und schwerer und dicker – also da sehe ich kein so großes Käuferpotential.
PENTAX hat Vollformat versprochen und wird es bis Sommer auch liefern müssen, vielleicht schon im Februar. Ich sehe dafür keine Notwendigkeit und das Objektivportfolio ist dafür viel zu klein. Aber vielleicht findet die K1 ihre Fans.
FUJIIFILM dürfte sicher an einer kompakten Mittelformat-Sucherkamera mit eigenen Objektiven arbeiten. Doch das wird noch dauern, bis sie das Licht der Welt erblickt.
Das erste Halbjahr steht im Licht der neuen X-Pro 2 mit Hybridsucher, stark verbessertem Sensor (24 MP), viel schnellerem Prozessor, besserer Bedienung (Joystick für AF-Felder, schnellerem Verschluss und weiteren Highlight.
Nur 4K Video, beweglicher Monitor, eingebauter Blitz werden wieder nicht zu finden sein. Man munkelt von 2 Modellen mit 2 unterschiedlich großen Sensoren…
Erst zur Photokina dürfte dann eine X-T2 folgen – die für die Masse dann deutlich interessanter wird.
Das 5.6/100-400 mm kommt Mitte Januar und werde ich auf jeden Fall kaufen wenn Leistung und Preis stimmen.
SAMSUNG hat seine NX1 aus Europa zurück gezogen, was nicht bedeutet, dass eine NX2 unmöglich ist… aber hier wage ich keine Prognose.