Hallo Harry,
es ist an der Zeit, mich wieder einmal zu melden. Ich denke, ich muss dir wieder etwas für deine Infos überweisen, ein Jahr dürfte sicher wieder vorbei sein.
Die Photokina war ja eher enttäuschend, egal von welchem Hersteller. Es gibt auch von Canon weder von Kameragehäusen noch von Objektiven das, was man wirklich braucht. Ich werde die nächsten zwei, drei Jahre nichts mehr hinzu kaufen, sondern die Canon EOS 5III und von Panasonic die GH4 und die bisherigen Objektive intensiv nutzen. Interessant erscheint mir das Tele Olympus 4,0 300 mm, aber was mich vom Kauf abhält, ist, dass ich mit der GH4 die beiden Stabilisatoren nicht gemeinsam zu benutzen sind bzw. nicht miteinander funktionieren. Schade. Ich setze mit einem Adapter das Canon 4,0 300 mm manuell ein und die Ergebnisse sind überzeugend. Alle anderen Hersteller, vor allem Sony, interessieren mich nicht. Zwei Systeme reichen und die Ausbeute an Fotos genügt meinen Ansprüchen. Ich denke in letzter Zeit öfters, weniger ist oft mehr. Technik ist nicht alles und die wenigen Verbesserungen bezüglich Autofokusgeschwindigkeit/Treffsicherheit und Auflösung sind es nicht wert, ständig das Neueste zu haben.
Freunde von mir haben im Südschwarzwald ein Ferienhaus, so oft es geht bin ich dort in der Wutachschlucht unterwegs und kann die Natur genießen. Im Juni war ich am Wasserfall und brauchte für die Strecke von 1,5 Kilometern fast vier Stunden. Ein Ehepaar traf mich nach ihrer Wanderung fast noch am gleichen Standort an und hat sich darüber amüsiert, aber es war wunderbar entspannend den Wasserfall und den Bachlauf aus allen möglichen Blickwinkeln zu fotografieren (mit ND und Grauverlauffiltern). Ob all die Fotos nötig waren, ist unwichtig, aber es war ein herrlicher Tag.
Ich hoffe, du hast den Stress in Köln hinter dir und kannst dich etwas entspannen.
Lieber Leser
ich war ein paar Tage im Ruhrgebiet zum Testen, ich mußte Nikon und zahlreichen Objektiven mal wieder auf den Zahn fühlen.
Die Canon EOS M5 ist schon endlich der richtige Schritt, nur eben sehr spät.
Sie ist schnell und gut zu bedienen und Objektive – da muß man sehen ob Canon da den selben Mist macht wie beim Halbformat –
immerhin klappen mit dem Adapter jetzt die neueren EOS-Objektive sehr schnell – so dass die anfänglichen Probleme jetzt beseitigt sind.
Damit sind sie deutlich weiter als Nikon und Pentax und ich denke letztlich, dass Sony keine echte Gefahr ist, nicht so lange sie eigene Sensoren konstruieren, selbst wenn diese etwas schwächer in der Dynamik sind.
Wer heute Sony kauft, wird morgen reumütig Canon kaufen – das wissen die auch.
Die starke Innovationswille bei den EOS-Objektiven für Vollformat deutet für mich darauf hin, daß weder das Bajonett noch der Prismensucher aufgegeben werden sollen.
Eine kleinere, leichtere Kamera hat ja nur dann wirklich Vorteile, wenn der Sensor erheblich kleiner ist, wie z.B. mFT oder 1“ und damit die Objektive erheblich kleiner und leichter werden.
Canon wird anschaulich belegen, dass man selbst Super-Tele-Objektive mit neuem DO-Glas sehr leicht und von höchster Qualität bauen kann und bei allen anderen Objektiven, Weitwinkel und Zooms –
ist ja Sony schon jetzt eher schwerer, großer und teurer – also rein wirtschaftlich zieht das Argument für eine Sony Alpha Kamera gar nicht.
Das müssen nur die jungen und Hipster – die so überzogen auf Modernes und BQ schielen, mal begreifen und wenn die mehrmals den Sony Service genießen durften… dann fällt das Kartenhaus ganz ein.
Canon und Nikon müssen aber ihre Händler besser unterstützen und ihnen mehr zum Leben übrig lassen – das versucht man jetzt mit der frischen Hochpreisstrategie,
aber das kann so nicht klappen, Kameras für 4000€… da wartet jeder, bis sie unter 3000€ kosten, was ja auch noch ein Batzen Geld ist.
Die Firmen sind zu aufgebläht, alles kostet zu viel, sie sind zu steif und zu veraltet – die beiden großen müssen sich verjüngen und verschlanken – das ist das ganze Problem.
Das mit den Stabilisatoren ist aber gar nicht so ein Problem, wie es auf dem Papier klingt, denn der Kamerastabs kann da im Teilbereich kaum wirksam helfen!
Viel wichtiger war, das Olympus erkennt, dass der Stabi ins Objektiv gehört!!!
Kamera-Stabi ist gut für Weitwinkel- und Normal-Bereich und bringt etwas Vorteile im Macro-Bereich. Im Teilbereich verliert er komplett und wenn allerhöchste optische Qualität verlangt wird, sind 5-8 zusätzliche Glaselemente für einen Stabi sehr problematisch.
Deshalb, im Teilbereich ist das 4.0/300 mm auch an der GH4 ein sehr gutes, sehr wirksam stabilisiertes Objektiv.
Ich konnte bisher nur wenige bekommen, aber die Leser sind sehr zufrieden und verwenden es sehr gerne.
Wenn du da mal mit liebäugelst werde ich es für dich austesten und ein exzellentes finden.
Ich denke es ist nur so eine Argumentationswelle, dass jetzt sogar Canon (M5) und auch Panasonic (GX8 und GH5) auf einen internen 5 Achsen Stabi setzen… also bisher waren bei beiden Systemen auch alle meine Fotos unverwackelt!
So bin ich auch, die Fotos sind am Ende gar nicht mehr so wichtig – sondern das losziehen, das erleben mit der Kamera, das auseinandersetzen mit dem Motiv!
Herzliche Grüße aus dem Moseltal dein Harry