Tresor  
Filo Rings

12. April 2017
Die nächsten Tests 70-200 mm


Da ich jetzt über die aktuelle Kamera- & Sensor-Technik von Canon, Nikon, Olympus, Panasonic und Fujifilm verfüge, kann ich bei Objektiven wieder vieles ausprobieren.

Zuletzt waren das viele Nikon-Objektive mit einigen neuen Erkenntnissen:
D500 – an der schnellsten und aus meiern Sicht besten heutigen Kamera, mutiert jedes 70-200 mm Objektiv zum 105-280 mm – das klingt verlockender, als es heute ist, viele haben sich längst an die Beherrschung von Bildausschnitten wie sie 400mm bis 600 mm Brennweite bieten,  gewöhnt und ich bin häufig sogar mit 900mm Bildausschnitt unterwegs.

70-200 mm f:4.0 oder 2.8?
Ich finde, dieses Tele-Zoom muß sich unbedingt weiter entwickeln, dringend.
Es braucht entweder mehr Brennweite und weniger Lichtstärke oder eine ganz neue Konstruktion, die zumindest bei 50 mm beginnt.
– 4.0/70-200 mm VR, es reicht nicht nur, es ist sogar sehr gut, sehr scharf, sehr schnell und sehr leicht. Gegen ein 2.8/70-200 mm VR II macht es eine sehr gute Figur und schlägt es in den allermeisten Aufnahmesituationen.
CANON:
4.0/70-200 mm L IS – Baujahr seit: 2006 – Gewicht:  760g – Baulänge: 17,2 cm – Abb.-maßstab: 1:4.8 – Preis: 1150€
2.8/70-200 mm L IS II – Baujahr seit: 2010 – Gewicht:  1490g – Baulänge: 19,9 cm – Abb.-maßstab: 1:4.8 – Preis: 2000€

NIKON:
4.0/70-200 mm ED VR – Baujahr seit: 2012 – Gewicht:  850g – Baulänge: 17,7 cm – Abb.-maßstab: 1:4.0 – Preis: 1200€
2.8/70-200 mm ED FL VR – Baujahr seit: 2016 – Gewicht:  1430g – Baulänge: 20,3 cm – Abb.-maßstab: 1:4.8 – Preis: 2600€

TAMRON:
2.8/70-200 mm  – Baujahr seit: 2016 – Gewicht:  150g – Baulänge: 19,4 cm – Abb.-maßstab: 1:6.1 – Preis: 1600€

Ältere Exemplare würde ich heute (2017-04) weder von Canon und schon gar nicht von Nikon oder gar Tamron kaufen. Auch das aktuelle Sigma würde mich nicht zufrieden stellen.
Beste Wahl:
1. 4.0/70-200 mm Nikon ED VR
2. 2.8/70-200 mm  Nikon ED FL VR
Canon muß hier nach legen, Sigma hat Baujahr 2010, Tamron bleibt beim schwachen Abbildungsmaßstab, Pentax ist schwer und im Nahbereich nicht stark.

 

Etwas anders verhält es sich, wenn ich das neueste 2.8/70-200 mm VR FL mit den beiden 2.8ern vergleiche. Das Neue ist das Nikon Reportage-Tele, das von allen seit den 80iger Jahren das schärfste ist, es bleibt noch leicht, reagiert sehr schnell, hat endlich einen angenehmen Abbildungsmaßstab und ist sogar, je nach Exemplar etwas schärfer bei f:2.8/200 mm als der bisherige Champion Canon 2.8/70-200 mm L IS II (allerdings ist da ein Nachfolger in Produktion, der die Leistung mechanisch noch einmal neu definieren könnte, wofür Canon ja legendär ist).
Im Vergleich zum 4.0/70-200 mm VR, das jetzt endlich auch ein Fluorit-Element verwendet,  bewegen sich beide Nikkore auf höchstem Niveau ohne wesentliche optische Unterschiede. Nur Gewicht, Baulänge und Preis unterscheiden sich drastisch. Und die Abbildung gelingt im Nahbereich noch etwas größer mit dem lichtschwächeren Zoom.
Jeder muß für sich entscheiden, wie oft und zwingend er f:2.8 bei den Brennweiten wirklich braucht. Ob er kein längeres Tele anschaffen/mitnehmen möchte und nur Konverter einsetzen will.
Ich habe probiert, das 5.6/200-500 mm VR hat mehr Reserven, als jedes 2.8/70-200 mm plus 2.0x Konverter und selbst das 5.6/80-400 mm kann sich gut behaupten.
Wer mehr Tele braucht, kommt an einem zusätzlichen Tele nicht vorbei.
Deshalb wird das 2.8er immer mehr zum Prestige-Objekt und ist immer weniger das unverzichtbare Tele.
Ich wünsche mir nur dringend, das es zusätzlich ein aufgebohrtes Tele-Zoom mit Blende f:4.0 oder 4.5 gibt. Pentax hat ein 4.0/60-250 mm, das kann sicher schärfer und mit besserem Abbildungsmaßstab konstruiert werden. Und die optimale Lösung bleibt ein 4.5/50-300 mm.

Daran ändert auch ein günstiges, neues Tamron 2.8/70-200 mm VC G2 leider nichts – es mag ein günstiger Einstieg sein, kaum teurer als das 4.0/70-200 mm VR – doch es bleibt doppelt so schwer, hat einen schwachen Abbildungsmaßstab und ist deutlich länger und dicker.
Also schwere Entscheidung, gleichzeitig für Canon- und Nikon-Fotografen. Pentax- und Sony-Fans haben leider keine Alternativen.
Sigma und Canon werden als nächste angreifen.
Was haben die anderen?
Pentax bietet ein sehr gutes, sehr stabiles 2.8/70-200 mm – nur der AF bleibt etwas langsamer.
Sony kann auch hier wieder nicht mit Canon oder Nikon mithalten, die Unterschiede sind nicht gewaltig, aber ich würde kein Sony 2.8/70-200 mm GM haben wollen.
Fujifilm hat mit dem 2.8/50-140 mm OIS alles richtig gemacht, es ist schnell und sehr scharf. Preis und Leistung passen.
Olympus stellt mich mit dem 2.8/40-150 mm PRO ohne IS nicht wirklich zufrieden. Hier sind zu viele Kleinigkeiten unschön gelöst und die Hintergrundzeichnung missfällt mir häufig.
Panasonic hat sein 2.8/35-100 mm OIS leider nur geringfügig verbessert, aber es bleibt das klein sie und leichteste professionelle Tele-Zoom.

85 mm – 105 mm

Diese Brennweiten mit hohen Lichtstärken sind für mich die, auf die ich am wenigsten in der Fototasche verzichten möchte. Da heute jedes Taschen-Spielzeug eine brauchbare Knipse hat, aber noch lange keine 85-105 mm Brennweite mit höchster Lichtstärke hat (Apple hat gerade 2.8/64 mm geschafft, lächerlich).

Bei Sigma & Tamron bleibe ich sehr skeptisch, nichts desto trotz, Tamron hat sein G2 erheblich verbessert, der AF ist endlich schneller und es kann sich jetzt auch bei größte Blenderöffnung und 200 mm sehen lassen.
Für rund 1600€ scheint es eine gute und günstige Alternative zu sein. Dennoch würde ich vor dem Kauf derzeit eher auf das Sigma warten (vermutlich Herbst) oder ein gebrauchtes Canon 2.8/70-200 mm L IS II vorziehen.