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Kategorie ‘General’

9. Februar 2018
Sigma 2.8/14-24 mm

Sigmas schwer Nikon-Nachbau.
Ich habe das AF-S 2.8/14-24 mm Nikkor verachtet, als es vor 10 Jahren erschien. Monströs, dick, extrem gefährdete Frontlinse, einfache Polycarbonat-Fassung und ein enormer Preis bei 915g Gewicht. Inzwischen Fotografiere ich an der D850 häufiger damit, da die 16-35 mm und 17-35 mm Konstruktionen heute nicht mehr komplett zufrieden stellen.
Für viele Weitwinkel-Fans ist es aber ein Highlight im Nikon-Portfolio.

Sigma versucht das natürlich weitgehend zu toppen:
1150g schwer (970g Nikon)
9,6 cm dick
13,5 cm lang (13 cm Nikon)
1:5.6 Abbildungsmaßstab (1:7,1 Nikon)
+ abgedichtet
Sonnenblende abnehmbar
– Keine Bildstabilisierung – nur für Canon und Nikon Vollformat und Sigma eigene Produkte.

Sigma-Objektive scheinen mir immer dann am interessantesten – wenn Sie eigene Objektiv-Kreationen wagen.
Wenn sie wie hier, oder wie beim 2.8/24-70mm – 2.8/70-200 mm – 4.0/24-105 mm – 1.4/35 mm die Kamerahersteller „kopieren“, schwächeln sie.
Das Nikon 2.8/14-24 mm ist ein Objektivmonster, das man nicht gerne auf Flugreisen dabei hat, nicht in staubigen Gegenden einsetzen mag – aber es ist sehr beliebt – mal sehen wie sich Sigma dagegen positionieren kann – außer das sie vermutlich 500€ preiswerter sind – was für viele schon genug Anreiz zu sein scheint. Der Preis wird noch nicht genannt, ich vermute ihn um 1400€ – denn Nikon verlangte bei Einführung 1600€ und will heute 2000€. Es sind allerdings häufiger gebrauchte Nikkore zum fairen Preis zu bekommen:
Also für Nikon-Fotografen dürfte das Sigma wenig Kaufanreize bieten und Canon-Fotografen, denen 2.8/16-35 mm zu wenig Herausforderern sind und die kein 4.0/11-24 mm oder 4.0/12-24 mm anschaffen wollen, könnten hier endlich in den Genuss der Nikon-Erfindung kommen.

Seltsam finde ich nur, dass Sigma so einzeln präsentiert, denn auch 2.8/70-200 mm Sport und 4.0/70-200 mm C sollen jetzt im Frühjahr erscheinen – aber vermutlich sucht Sigma die ungeteilte Aufmerksamkeit für jedes einzelne Objektiv und präsentiert lieber im Abstand von einigen Wochen.

 

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6. Februar 2018
Lieblingsfoto – Adler

Canon EOS 7D mit Canon EF 2.8/300 mm L IS II

 

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2. Februar 2018
Filter-System: Manfrotto Xume


Manfrotto XUME Filteradapter

Ein magnetischer Filteradapter hätte schon vor Jahrzehnten erfunden und gut umgesetzt werden müssen. Ist das Manfrotto jetzt gelungen?
Das XUME System (wer denkt sich solche Namen aus?) besteht aus letztlich vier Teilen: Objektivadapter – Filterhalter – Filter – Deckel

Für meinen Geschmack sind das gleich 2 Teile zu viel.
Das System soll seine Vorteile überwiegend im Weitwinkelbereich mit Neutralgrau- und POL-Filtern ausspielen. Doch genau da ist nicht selten entscheidend wie dick das aufgesetzte Filtersystem ist – denn sonst drohen Randabschattung oder zumindest Vignettierung.
Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, verwende ich heutzutage praktisch gar keine mechanischen Filter mehr – ich filtere nachträglich in aller Ruhe mit NIK-Filtern am Bildschirm. Zugegeben, völlig polarisieren oder Reflexe beseitigen gelingt mit Software nicht immer zufriedenstellend.
Die ganzen tollen Super-Weitwinkelkonstruktionen, die es heute gibt, haben oft eine gewölbte Frontlinse – davor lässt sich fast nie sinnvoll ein Filter anbringen.
Polarisationsfilter filtern das Licht ohnehin nur gleichmäßig, wenn die Brennweite am Vollformat nicht weniger als 28 mm oder 74° beträgt. Schon bei 84° (24 mm) kann nicht mehr das gesamte Bild gleichmäßig polarisiert werden. Viele wissen das nicht oder ertragen diese Ungleichheit, aber spätestens unterhalb von 90° wird das ein Problem im Bild. Mal ganz abgesehen davon, dass die Weitwinkel-Fotografie heute besonders „in“ ist und bis in Bereiche von 11 mm (VF) ausgelebt wird – was nur wenigen Motiven gut tut.
Auffallen um jeden Preis ist heute die Devise.
Ich habe auf Reisen maximal ein 4.0/16-35 mm Weitwinkel-Objektiv dabei – wenn ich mehr ins Bild bekommen muss, bewege ich mich oder mache mehrere Aufnahmen.

Gerne vergessen wird auch, das Fusel, Staub, Haare und Kratzer auf so weitwinkligen Objektiven schon leicht abgeblendet schnell sichtbar werden. Das Problem verstärkt sich noch mit dem Einsatz von Filtern – denn die staubfrei zu halten ist sehr aufwendig.

Was Manfrotto da zum gesalzenen Preis vorgestellt hat (33€ + 15€ + 15€ plus Filter) ist eine nette Idee, aber für mich nicht wirklich zu Ende gedacht.
Da die Objektive meist nicht von Hause aus magnetisch sind, braucht es natürlich einen zum Filter-Durchmesser passenden Adapter – doch an dem müßte ein magnetischer, quadratischer Filter in ausreichender Größe platz finden. Alles andere macht für mich wenig Sinn. Ein dickes System aus 3 Teilen vorschrauben und dann noch einen Deckel davor anbringen – nein Danke.

Objektive mit deutlich konvexen – gewölbten Frontlinsen:
Sigma:
2.8/4.5 mm
3.5/8 mm
2.8/10 mm
2.8/15 mm
1.8/14 mm
2.8/20 mm
1.4/24 mm
1.4/35 mm
4.5-5.6/8-16 mm
4.0/12-24 mm
4.5-5.6/12-24 mm

Tamron:
2.8/15-30 mm
3.5-5.6/10-24 mm

Nikon:
2.8/14 mm
1.8/20 mm
1.4/24 mm
1.8/24 mm
2.8/14-24 mm
4.0/12-24 mm
4.5/8-15 mm
3.5-5.6/10-24 mm
2.8/14-24 mm
4.0/16-35 mm

Canon:
2.8/14 mm
4.0/17 mm T-SE
1.4/24 mm
3.5/24 mm T-SE
4.0/8-15 mm
4.0/11-24 mm
2.8/16-35 mm

Fujifilm:
1.4/16 mm
4.0/10-24 mm

Olympus:
1.8/8 mm
2.8/7-14 mm

Panasonic:
4.0/7-14 mm

Sony:
4.0/10-18 mm
4.0/12-24 mm
2.8/16-35 mm
4.0/16-35 mm

Samyang:
3.5/7,5 mm
2.8/8 mm
2.8/10 mm
2.0/12 mm
2.8/14 mm

Iaowa:
2.0/7.5 mm
2.8/12 mm
2.0/15 mm

Irix:
4.0/11 mm

Tokina:
3.5-4.5/10-17 mm
2.8/11-16 mm
2.8/11-20 mm
4.0/12-28 mm
2.8/16-28 mm

Zeiss:
2.8/15 mm
2.8/18 mm
3.5/18 mm

und noch einige mehr! Ich meide diese Konstruktionen wann immer es geht – aber genau die sind heute besonders begehrt für Effekte, für Himmelfotografie, für Unterwasser, für Landschaften, um Tieren dicht auf die Pelle zu rücken.
Trotzdem – Filter schmälern hier nicht nur die Abbildungsqualität erheblich, sie führen auch zu weit mehr optischen Schwierigkeiten, als das sie nützen.