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Kategorie ‘General’

31. Oktober 2016
Nikon AF-S 1.4/105 mm ED

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eine gute Handvoll Glas – Mechanik – Elektronik und Träume: Nikkor AF-S 1.4/105 mm EDNikon_D810_mit_AFS_105_1.4

Ich liebe Innovationen, ganz besonders im Bereich der Tele-Objektive!
Nikon stellt ein bisher nie da gewesenes AF-S 1.4/105 mm ED vor.

Schauen wir einmal welche lichtstarken Porträt-Objektive mit fester Brennweite, es bisher zwischen 50 mm und 200 mm gibt:

Kleinbild-Vollformat-Objektiv-Rechnungen:
– 1.8/55 mm – von Zeiss für Sony
– 1.4/58 mm – exklusiv von Nikon, langsamer AF
– 1.4/75 mm – für meine Arbeit zu wenig Brennweite von Leica, MF
– 2.0/75 mm – das Summicron von Leica, MF
– 1.2/85 mm – ein Ausnahme-Objektiv nur von Canon
– 1.4/85 mm – ein Klassiker von Nikon, Sigma, Tamron, Sony, Pentax, Zeiss, Samyang
– 1.8/85 mm – die preiswerte, schnelle und sehr gute Alternative von Canon, Nikon
– 2.0/90 mm – Macro von Olympus – fantastisch, aber leider bis heute nur manuell
– 2.0/90 mm – Summicron von Leica – nur manuell
– 2.0/100 mm – ein unterschätzter Klassiker von Canon
– 1.4/105 mm – Neuheit von Nikon
– 2.0/105 mm DC – ein einzigartiges Objektiv mit Kontrolle des Vorher- oder Hintergrundes von Nikon
– 1.8/135 mm – ein spannendes, aber AF-technisch langsames Tele von Zeiss für Sony
– 2.0/135 mm – der scharfe Klassiker von Canon
– 2.0/135 mm DC – ein einzigartiges Objektiv mit Kontrolle des Vorher- oder Hintergrundes von Nikon
– 2.8/135 mm STF – das manuelle Soft-Focus von Sony Minolta
– 1.8/200 mm – ein hochlichtstarkes Einzelstück von Canon
– 2.0/200 mm – zwei fantastische, aber dicke und schwere Objektive von Canon und Nikon

Wechselobjektive berechnet für alle kleineren Sensoren, 1″, mFT und APS:
– 1.2/32 mm – gut gemeint von Nikon für das 1″ Kamerasystem – letztlich zu teuer und enttäuschend
– 0,95/42,5 – das besondere von Voigtländer für mFT, aber nur manuell
– 1.2/42.5 mm – Leica für mFT
– 1.7/42.5 mm – Panasonic mFT, preiswert und sehr gut
– 1.8/45 mm – Olympus mFT, etwas billig
– 1.4/55 mm – letztlich enttäuschend langsames Tele von Pentax
– 1.2/56 mm – von Fujifilm, perfekt für Halbformat-Sensoren
– 2.0/50 mm – Macro für Olympus FT – weit unterschätzt und wunderschön für Porträts
– 2.0/60 mm Macro – spannendes Macro von Tamron, leider sehr langsamer AF
– 2.4/70 mm – wenig lichtstarkes Mini-Tele von Pentax
– 1.8/77 mm – Pentax in fantastischer Metallfassung mit besten Leistungen
– 1.8/75 mm – Olympus mFT, keine leicht einzusetzende Brennweite
– 1.4/85 mm – von Samsung, wird leider nicht mehr produziert
– 2.0/90 mm – von Fujifilm, perfekt für Halbformat-Sensoren

Tamron, Sigma und Tokina haben sich bisher kaum um den wichtigsten fotografischen Bereich verdient gemacht.
Deshalb sind diese Porträts-Brennweiten ein guter Indikator um sich für das beste System zu entscheiden, da es praktisch keine Alternativen gibt. Will ich unauffälliger und weniger bedrohlich arbeiten, verwende ich Fujifilm oder mFT, aber für die optimale Leistung verwende ich Vollformat mit sehr hoher Auflösung oder auch Mittelformat.

Selbst von dieser gewaltigen Auswahl sind praktisch alle Objektive den Mittelformat-Objektiven an größeren Sensoren unterlegen.

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Let the sun shine…. through
das neue Nikkor ist ein neuer Spieler im Feld, viel Glas und folglich auch schwer, dick und kostspielig.

Konstruktionsmerkmale: NIKKOR AF-S 1.4/105 mm ED
Blenden:
1.4 – 16 in Drittelstufen oder Stufenlos durch die Kamera, 9 abgerundete Lamellen
Bauart: Polycarbonat mit Metallbajonett und Sichtfenster für Entfernung
Optischer Aufbau: 14 Elemente in 9 Gruppen und davon 3 ED-Linsen
Naheigenschaften: aus 1.o m Entfernung wird ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:7.7 erreicht
Filterdurchmesser: 82 mm
Dicke und Baulänge: 9,5 cm x 10,6 cm
Gewicht: 990g
PREIS: 2420€

LICHT:
+ Innovative Konstruktion mit sehr praxisnaher Brennweite
+ extrem scharf – schärfstes Porträt-Tele weltweit
+ sehr tolle Hintergrundzeichnung bei Offenblende
+ echte Innenfokussierung
+ sauber verarbeitet
+ 3 ED Gläser zur Minimierung von Farbfehlern
+ sehr gut abgedichtet
+ leiser AF-S Antrieb

SCHATTEN:
– keine DC-Funktion
– keine Konverter nutzbar
– keine Bildstabilisierung
– kein blitzschneller Autofokus
– keine Nahbereichsbegrenzung
– kein praxisnaher Abbildungsmaßstab eingebaut – nur 1:7.7
– kein Blendenring am Objektiv
– verrückter Preis
– Made in China

Zum Vergleich habe ich das Canon 1.2/85 mm L II – mit dem ich seit 10 Jahren arbeite und von Fujifilm nutze ich:1.2/56 mm und 2.0/90 mm, die nur auf Halbformat gerechnet sind.

Doch auch die anderen beiden Objektive kann ich einfach an Halbformatkameras wie 7DII, 80D und D500, D7200 einsetzen – dann sind sie gut vergleichbar:
Canon: 1.8/136 mm
Nikon: 2.1/159 mm
Fujifilm: 1.8/84 mm
Fujifilm: 2.8/135 mm

Das Canon kenne ich extrem gut. Es hat einige Schatten:
– starke CA – Farbfehler
– hohe Schärfe erst ab f:4-0
– ohne Sonnenblende kaum nutzbar
– bei Streiflicht geht oft kein AF mehr
– es fokussiert auch an neuesten Kameras eher etwas verzögert
– es hat keine echte Innenfokussierung
– die Sonnenblende löst sich schnell
– der Abbildungsmaßstab ist mit 1.9 nicht besonders
– es wiegt ein Kilo
– keine Canon-Konverter nutzbar
– es braucht zur Fokussierung immer Strom
– es ist bis zu 2000€ teuer

Auf der Seite des Lichts:
+ einzigartige Bildsprache
+ superlichtstark
+ es hat 72 mm Filterdurchmesser

Das Canon ist jetzt 10 Jahre alt und Nikon zeigt was besser geht und setzt es auch um.
Nikon gewinnt:
+ deutlich höhere Auflösung und Schärfe
+ traumhaft schönes Bokeh bei f:1.4
+ der AF ist schneller
+ keine CAs
+ kein ausfahrender Tubus
+ Abbildungsmaßstab 1:7.7
+ besser abgedichtet
+ praktisch gleiches Gewicht (aber länger und 1 cm dicker)

Den Bildstabilisator haben und brauchen beide NICHT! Er würde nur Lichtstärke und Abbildungsqualität kosten.
Letztlich ist das ein Objektiv für Nikon-Fans – aber kaum eines was der Porträt-, Mode-, Hochzeit-Fotograf haben muss.
Ich arbeite lieber mit Canon 1.2/85 mm – Fujifilm 1.2/56 mm und 2.0/90 mm oder Leica 1.2/42,5 mm. Wenn ich Nikon verwende kommt bei mir das 2.0/135 mm DC zum Einsatz.
Aber wer Schärfe bis an die Bildränder geil findet, ist hier richtig. Selbst das Zeiss Otus ist hier nicht mehr überlegen und es lässt sich nur langwierig fokussieren und ist ein Kaltzeichner – Also Nikon übernimmt hier die Krone. Ich bin gespannt wie Canon darauf antwortet.

Jetzt können wir trefflich darüber diskutieren, ob man so ein Objektiv braucht um bessere Fotos zu erleben – ob es nicht auch ein Zoom oder ein 1.8/85 mm tut. Mich inspiriert eine solche Neuheit dazu die Welt neu zu entdecken und bewußter zu fotografieren. Ich mag auch das hohe Gewicht, man hält es ruhig und bewußt und wenn es mal zu schwer wird, dann nehme ich die Fuji X-T2. Doch mit einem 2.8/70-200 mm – wie es viele tun, fotografiere ich ungern eine ganze Session – da wird es dann zu schwer und kopflastig.

Was bis heute fehlt ist ein lichtstarkes Zoom mit dem wichtigsten Brennweitenbereich:
AF-S 2.0/35-135 mm oder mindestens 2.0/35-105 mm

Alle Objektive die bei 70 mm Brennweite beginnen, zwingen mich noch ein weiteres Objektiv für den schnellen Wechsel zu Ganzkörper-Aufnahmen oder das einbeziehen von Hintergründen zu verwenden.
Auch das in den Himmel gejubelte Sigma 1.8/50-100 mm kann mich da gar nicht locken.
Es ist einfach lächerlich uns heute immer noch 2.8/24-70 mm und 2.8/70-200 mm für Menschenfotografie anzubieten!
Wenn, müssen sich die Bereiche deutlich überschneiden: 2.8/24-90 mm & 2.8/50-200 mm!
Liebes Nikon Team – das ist eine neue Lichtstärke für die schöne Brennweite 105 mm, extrem scharf – aber mehr leider auch nicht.
Das Objektiv ist 1000€ zu teuer, hat einen schwachen Abbildungsmaßstab und kann keine Fotos realisieren, die mit 1.4/85 mm oder gar 1.2/85 mm oder 2.0/135 mm nicht mindestens genauso gut möglich wären. Und die Hintergrundzeichnung eines 2.0/200 mm oder 2.8/300 mm ist noch schöner.

 

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Warum Canon-Objektive allgemein vielleicht immer Chef im Ring bleiben?
Das gigantische Bajonett eröffnet ganz andere Konstruktionen… Nikon – Canon – Fujifilm

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Ich sehe Objektive nicht nur technisch, sondern auch emotional:

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20. Oktober 2016
Nikkor AF-S 4,0/300 mm PF ED VR

Sehr gute Idee: Nikkor AF-S 4,0/300 mm PF ED VR

Ich finde es ausgesprochen positiv und bemerkenswert – Nikon jetzt auch mit DO-Fresnel-Linsen-Technik!
Nikon erkennt nach 14 Jahren die Wichtigkeit des von Canon eingeführten, technologischen Fortschritts mit der DO-Technik an (4,0/400 mm DO IS). Und Nikon kopiert nicht die Brennweite und antwortet mit einer eigenen Idee. Nikon brauchte natürlich einen eigenen Namen für das große Frontelement: PF – Phasen-Fresnel-Linse.
Es handelt sich um eine Eigenentwicklung, die der von Canon sehr ähnlich ist. Ein solches Objektiv braucht eine besonders stabile Fassung und stellt sehr hohe physikalische Anforderungen.
Ein Nachteil gegenüber bekannten Glas-Konstruktionen bleibt sein Verhalten im Gegen- und Streiflicht. Das kann dann im Bild stärkere, hässlichere Überstrahlungen hervor bringen und die weiche Auflösung des Hintergrundes beeinträchtigen. Es kann dann ringförmiges, farbiges Streulicht auftreten. Nikon bietet dagegen einen elektronischen Filter für die Nachbearbeitung durch Nikon-Software.
Diese Bildeffekte waren sehr ausgeprägt mit den ersten DO-Konstruktionen von Canon.

Der Druck hinsichtlich der Gewichte wächst aber auch beträchtlich, denn Canon und Nikon müssen sich gegen die spiegelfreien Kameras wehren, gegen geringere Gewichte und Baugrößen. Und das kann mit DO-Glas sehr gut gelingen. Von Canon wird erzählt, dass der Optik-Riese mit Hochdruck an 500 mm, 600 mm und 800 mm DO-Glas forscht…
Denn die technischen Hauptprobleme bei der Tele-Fotografie sind chromatische Aberrationen und hohes Gewicht. Beides wird durch die Fresnel-Technik sehr wirksam ausgeschaltet – weit besser, als das bei jedem anderen Tele-Objektiv bis heute der Fall ist. Canon hat inzwischen die 2. Generation der DO-Technik vorgestellt, dass 4,0/400 mm DO IS II und Nikon springt jetzt genau hier auf den Zug auf. Vermeidet aber bewußt die gleiche Brennweite und bietet ein 4,0/300 mm VR PF mit nur 755g – das bedeutet mit Sonnenblende also rund 850g – denn die ist dummerweise nicht eingebaut und immer zwingend notwendig.
Es hat die Größe eines 2,8/200 mm – ist kaum länger als ein 2,0/135 mm und bietet 300 mm – das hätte ein HIT für Nikon werden können – wenn Nikon endlich eine schnelle (Bildverarbeitung, AF, RAW-Speicherung, 1/8000 Verschlußzeit) und stabile DX-Kamera bringt!
Zwei Probleme traten anfangs mit dem 4.0/300 mm VR PF auf,
die unbefriedigende Bildstabilisierung, besonders bei kritischen Zeiten zwischen 1/20 Sekunde und 1/60 Sekunde
und eben diese sehr unruhige Hintergrundzeichnung – die doch weit entfernt war vom schönen Bokeh anderer 300 mm Objektive.
Stand 2016-08 ist das Problem mit der unzureichenden Stabilisierung wirksam behoben und auch an diesem unschönen Fresnel-Linsel-Effekt konnte offensichtlich noch mehr optimiert werden, als nur mit der Software. Es gibt noch kleine Unterschiede im direkten Vergleich, wenn man es darauf anlegt in schwierige Lichtsituationen hinein zu fotografieren. Doch ich sehe das bei den allermeisten Motiven als unkritisch an – die Vorteile der leichten PF-Konstruktion überwiegen bei weitem.

Das Beste daran sind die Optionen mit kleineren Sensoren:
Denn Nikon verfügt nicht nur über eine D500 und eine D7200 mit Faktor 1,5x =
AF-S 4,0/450 mm PF ED VR vergleichbar

Sondern auch über die Nikon V3 mit Griff und Faktor 2,7x
AF-S 4,0/810 mm PF ED VR vergleichbar
Der Sensor der kleinen V3 (18 MP) ist zwar leider noch nicht sonderlich gut und allenfalls bis 400 ISO brauchbar, aber das wird noch besser werden, mit der nächsten Generation. Die Nikon 1 J5 verfügt über den besseren 20 MP Sensor. nur für die Tele-Fotografie finde ich die Kamera weitgehend ungeeignet.
Im Vergleich zur Panasonic FZ1000 mit gleich großem 1″ Sensor und 2,8-4,0/25-400 mm Objektiv, die nur 750€ kostet – wäre das Paket mit Nikon schon 3000€ teuer, bei nicht wirklich besserer Sensorleistung bei 800 mm. Denn auch bei 800 mm digitalem Bildausschnitt, kann die Pana FZ1000 bei gutem Licht durchaus noch überzeugen. Vor allem habe ich damit mein Motiv schon im Kasten, während ich mit jeder anderen Kamera noch suche…

Am Vollformat finde ich ein 4,0/300 mm VR für die Tier-Fotografie öfter zu lichtschwach, da ist ein 2,8/300 mm im Vorteil. Es lässt sich zwar durch die jetzt besseren Nikkor-Konverter auf 1,4x und 1,7x aufpumpen – aber eben nur mit weiterem Lichtverlust. Bei der Dämmerungs-Fotografie sind dann meist keine kurzen Zeiten mehr möglich, um Freihand zu arbeiten oder gar Bewegung zu folgen. Auch sind die bisherigen Gehäuse, D610, D750, D810 noch relativ langsam und beschnitten in ihrer Leistung – im Vergleich zu dem was ich gewohnt bin.

Es ist also praktisch weniger als halb so schwer als Canons 4,0/400 mm DO IS II, die 300 mm Brennweite vom Nikkor sind aber an der besten APS-C Halbformatkamera, Nikon D500 ideal und denn eben ausbaufähig bei wenig Licht und für schnelle Bewegungen des Motives.

Größere Linsendurchmesser der Fesnel-Linse bergen größere Kontrastverluste und sind daher bisher weniger sinnvoll, Canon hat das schon mit dem 4,0/400 mm DO ausgereizt. Aber ein 4.0/600 mm DO befindet sich in der Konstruktionsphase.
Auch Zoom-Konstruktionen mit höherer Lichtstärke scheinen noch zu aufwendig und mit zu vielen optischen Kompromissen verbunden. Canons 4,5-5,6/70-300 mm DO überzeugte nicht so wirklich.

Konsequenterweise sollten dann bald ein AF-S 4,5/500 mm VR PF und ein AF-S 2,8/300 mm VR PF folgen! Ein neues 2.8/300 mm sollte 2017 auf dem Plan stehen – ich vermute aber, es wird eine herkömmliche Konstruktion – doch wenn es ein leichtes PF würde – wäre das ein Knaller.
Noch weiter gedacht wären auch ein AF-S 2,0/135 mm VR PF und AF-S 5,6/600 mm VR PF spannend.

Es ist denkbar, das höchste Lichtstärken wie f:2,0 und f:2,8 in Zukunft mit konventioneller Bauweise realisiert werden und Teles mit f:4,0 bis f:5,6 durch die Fresnel-Technik ersetzt werden können.

Sony, Olympus, Panasonic, Fuji, Samsung sind jetzt wieder im Nachteil, denn nur leichtere Kameras bringen im Tele-Bereich nichts – da sind leichte Objektive ohne CA-Fehler gefragt.

Der Preis von 2050€ ist wie immer abhängig vom Betrachtungswinkel. Nikon ist immer sehr hochpreisig und teurer als Canon, was schon mit den erwartet wesentlich geringeren Stückzahlen seinen Grund findet. Deshalb ist Sony meist noch teurer.

Im Vergleich zum bisherigen AF-S 4,0/300 mm, dem VR leider fehlt und das fast doppelt so schwer (1400g) und 7cm länger ist, kostet es rund 500€ (also ¼) mehr. Da erscheint der Preis der Neuheit noch fair.

Im Vergleich zum Canon 4,0/400 mm DO IS II – 6500€ – ist es sowieso günstig und der Verlust von nur 100 mm Brennweite, ist heute kaum noch pokalentscheidend. Doch für eine Festbrennweite mittlerer Lichtstärke sind 2050€ trotzdem ein stolzer Preis.

Inzwischen ist das 4.0/300 mm PF mit der D500 mein ständiger Begleiter.

IN DER PRAXIS:
Was sofort auffällt – wenn man gewohnt ist mit Panasonic, Olympus, Fuji im Telebereich zu arbeiten – ja und sogar im Vergleich mit Canon DSLR – die Nikon JPEG Dateien sind auffällig unfertig – gerne mal unterbelichtet, weniger Farb- und Brillanz-Kraft. Da ist dann sonnenklar, warum die Nikon- und Sony-Jünger immer nach RAW schreien – die sehen ja sonst gar kein schönes Foto!
Selbst mit der EOS 1DX sehen die JPEGs nicht schlimm aus und mit der 5DSR sehen sie sogar schon recht brauchbar aus, gute Farben, richtig belichtet, keine Nachschärfung notwenig.
Deshalb – ich habe mich so weit von der Nikon-Welt entfernt.
Der erste Eindruck mit den frühen Objektiven war:
Wunderbar leicht und kurz, aber der Bildstabi lässt zu wünschen übrig, die Fotos sehen aus wie in Brühe getunkt, keine echte Schärfe und gar keine Brillanz. Also Nikon hat die PF-Linse noch nicht im Griff. Von der Bildqualität eines 2.8/70-200 mm plus Konverter und vor allem vom 2.8/300 mm ist es meilenweit entfernt.
Ich konnte es ausprobieren mit dem neuen Sigma TC2001 2x Konverter – er passt – aber der AF ruckelt nur und findet selbst bei kontrastreichen Szenen keine Ruhe. Da die Fotos ohne Konverter schon nicht optimal ausfallen,  verbietet sich der Einsatz von allen Konvertern praktisch sowieso.
und damit ist dieses Reisetele-Objektiv nur sehr eingeschränkt zu empfehlen – wenn überhaupt.
Gute Idee – schwache Umsetzung zum horrenden Preis.

Das hat sich durch die interne Verbesserung und durch die sensationelle Nikon D500 total gewandelt. Selbst mit angesetztem 1.7x Konverter (TC-17 II) können sich die Fotos in den meisten Fällen sogar aus freier Hand einwandfrei bei den besten Fotos positionieren.

LICHT:

– geringes Gewicht, rund 850g
– moderner AF und VR
– mit der D500 sehr gut einsetzbar
– sehr wirksame Vermeidung von CA
– an der D500 sehr gut mit 1,7x Konverter mit AF
– wirksame Bildstabilisierung bis 1/60 Sekunde
– Abbildungsmaßstab: 1:4,2 aus 1,4 m Entfernung
– Stativadapter optional – wird auch freihand nicht benötigt
– 14,8 cm lang, 9 cm an der dicksten Stelle, 72 mm Filter
– mit Adapter an der V3 wie ein 810 mm nutzbar
– praktische Tasche wird mitgeliefert

 

SCHATTEN:

– Polycarbonat-Gehäuse wirkt billig
– unruhiges Bokeh kann im Gegenlicht entstehen
– kein AF mehr mit 2x Konverter!
– keine ausziehbare Sonnenblende eingebaut
– Stativschelle nur als teures Zubehör
– Preis ist gefallen, trotzdem oft noch über 1750€
– Made in China

 

 
 

19. Oktober 2016
NIKON – Fotografie wird zum teuren Vergnügen

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Und selbst das “knipsen” oder “ablichten” ist nicht mehr preiswert, schaut man sich die Preise für gute Smartphones an.
Nikon und Pentax folgen dem schlechten Beispiel von Sony – die kleinen Hersteller verteuern ihre Objektivpreise extrem.

Neu bei NIKON:

Nikon AF-S 2.8/70-200 mm FL ED VR
für 3180€
Könnte Nikon die Zeit auf null setzen, wäre das vielleicht endlich ein beinahe perfektes Nikkor-Zoom. Ein schweres lichtstarkes Reportage-Tele, dass endlich auch bei Offenblende gut ist, einen wirksamen Bildstabi besitzt, auch im Nahbereich einsetzbar ist und sogar wieder die AF-Stopp-Tasten besitzt.
Da es sechs Vorgänger in den letzten 30 Jahren hatte und jedem etwas fehlte wollte man hier wohl nicht mit der „Tradition“ brechen. Es ist nicht nur kaum leichter, der Blendenring ist natürlich auch nicht zurückgekehrt und der Preis wird wieder um zusätzliche 680€ gesprengt!

Auch hat es wie andere Tele-Zooms im Nahbereich unter 5 m allenfalls noch eine Brennweite von 130 mm, wer also z.B. Tiere aus geringer Entfernung groß ablichten will, ist mit einer 4.0/70-200 mm oder 5.6/80-400 mm Konstruktion erheblich besser beraten. Alle innenfocussierten Zooms, verlieren im Nahbereich beträchtlich Brennweite bzw. Vergrößerungseigenschaften. Erstaunlicherweise zeichnen die beiden Vorgänger-Versionen aber bei 1,50 bis 2 m ein größeres Bild. Ein solches Zoom muss leichter und kürzer sein, seine Brennweite muss bei 50 mm beginnen, es braucht einen Blendenring und eine satte Metallfassung und hohe Abdichtung.
Deshalb jetzt, 7 Jahre nach Canon: Nikkor AF-S 2,8/70-200 mm FL VR

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Die optische Konstruktion wurde wesentlich verändert. Es kamen zwar zu den 21 nur ein weiteres Glas hinzu, nur eine Gruppe fällt weg, aber anstatt wie bisher mit 7 ED-Sondergläsern ist es jetzt mit SECHS ED, 1 HRI und 1 Fluorit-Sondergläsern ausgestattet. Das verspricht in der Tat ein etwas besseres Bildergebnis, auch bei Offenblende und 200 mm und auch am größeren FX-Sensor.

Das Nikkor ist 4 mm kürzer geworden und schlank geblieben, Die Sonnenblende wurde verändert und eine neue schicke Tasche wird mitgeliefert. Das Gewicht sinkt geringfügig um 90g. Es wird ohne Stativschelle dann mit 1360g dann immer noch im Dauereinsatz ein Schwergewicht.

 Geschichte der 2.8 Zooms

Als Nikon 1978 zum ersten Mal ein lichtstarkes Tele-Zoom auf der Photokina zeigte – das AI 2,8/80-200 mm träumten alle anderen Hersteller noch. Bis dahin waren 4,0/70-200 mm Tele-Zooms das Maß aller Dinge. Der gezeigte Prototyp von 1978 ging allerdings nie in Serie, erst 1982 ging das AIS 2,8/80-200 mm in Serienproduktion und es wurden weltweit nur 1.593 Exemplare verkauft! (Quelle Steimers FotoListe – Vielen Dank!)

Die Jugendzeitschrift Bravo verfügte damals über eins dieser Zooms, das ich bei meiner Arbeit bei Life-Konzerten der Rock-Bands auch ab und zu mit 400 ISO Film einsetzen konnte. Es war höllisch schwer und war optisch nicht so scharf wie mein Pentax 4,0/70-210 mm das ich sonst nutzte. Die frühe manuelle Version wog 1900 g hatte 15 Linsen in 11 Gruppen, verwendete 1 ED-Glas und hatte eine relativ schlechte Naheinstellgrenze von 2,50 m. Es gab dazu auch schon den TC 200s 2x Telekopierter. Es war ein Schiebezoom mit einer dicken, kurzen Stativhalterung.

Erst mit Autofokus ging es dann Schlag auf Schlag, ende 1987 erschien das erste AF 2,8/80-200 mm das direkt ein großer Erfolg wurde und es wurden immerhin 175.831 Exemplare verkauft.
Das erste AF 2,8/80-200 mm ED war 1200 g leicht, 18,4 cm lang, hatte 16 Linsen in 11 Gruppen, davon 3 ED-Gläser und konnte dann schon bis 1,50 Meter fokussieren.

Es folgte 1992 bis 1996 die dritte Version, optisch und mechanisch baugleich, aber eine AF-D Fassung mit Unterstützung der Matrix-Belichtungsmessung.

Diese beiden ersten Autofokus-Versionen behandle ich hier zusammenfassend weil sie sich sonst nicht wesentlich voneinander unterschieden. In der AF-D Version wurde es abermals ein Erfolg und 163.085 mal verkauft!

Nikon konnte also rund 339 Tausend Exemplare innerhalb von 9 Jahren an die Fotografen weltweit verkaufen.

Als Nikon 1982 mit diesem Tele-Zoom begann, das sich bald großer Beliebtheit bei gut verdienenden Berufsfotografen erfreute, brauchte Canon noch 7 Jahre bis sie 1989 ihr eigenes EF 2,8/80-200 mm L anbieten konnten. Minolta kam dann etwa zeitgleich mit seinem 2,8/80-200 mm Apo, Pentax brauchte noch einige Jahre länger, Olympus hat so ein Tele-Zoom nie produziert. Vivitar bot mit der Serie 1 und dem 2,8-4,0/70-210 damals das spannendste manuelle Angebot und war bezahlbar und dann kamen Tokina, Tamron und Sigma mit manuellen 2,8/80-200 mm oder 2,8/70-210 mm Konstruktionen die leicht und handlich waren. Sigma und Tamron haben sich dann auch auf AF-Konstruktionen eingelassen.

Beiden frühen Nikon-Zooms fehlte die Innenfokussierung und Nikon setzte Anfang der 90iger noch auf den beliebten Schiebe-Zoom-Mechanismus bei dem die Brennweite durch zurückziehen des breiten Rings in Richtung Telebereich verschoben wurde. Stand das Objektiv auf manuell konnte man gleichzeitig die Schärfe fein und schnell einstellen.

Da sich ein Drehmechanismus aber nicht so leicht selbstständig macht und meist ein präziseres Einstellen der Brennweite erlaubt, wird heute fast ausschließlich der Drehmechanismus verwendet. Allerdings ist ein Brennweitenwechsel mit dem Schiebezoom erheblich schneller möglich. Ich habe dieses handliche und relativ leichte Zoom mit der gut geschützten Frontlinse immer gerne benutzt. Für unter 600-700 Euro war es gebraucht immer ein guter Kauf, wenn man auf Bildstabilisierung und schnellsten AF verzichten konnte.

Bis Canon 1990 richtig loslegte mit der Eos 1 und dem 2,8/80-200 mm L konnte Nikon von seinem Ruf zehren, doch dann war es schlagartig vorbei und die große Mehrheit der Berufsfotografen und Amateure wechselte den Hersteller. Erst 2007 konnte Nikon wieder richtig Fuß fassen und zumindest ernsthaft bessere Produkte vorstellen.

Es war mit 1200 g wirklich sensationell leicht, die neuen Exemplare mit VR II wiegen wieder deutlich über 1500g! Das manuelle Fokussieren macht bei diesem lichtstarken Tele aber nicht wirklich viel Freude, da die Schärfentiefe bei offener Blende schon sehr gering ist und der Autofokus da nicht selten bessere Arbeit leistet.
Dann kam eine Version mit AF-S, die gilt als optisch schärfste Version bei Nikon. Sie wurde dann durch die erste Version mit VR verwässert und der bisherige Nachfolger mit VRII war dann extrem teuer und lies einfach Blendenring, AF-Stopp-Tasten und einen großen Abbildungsmaßstab verschwinden.

Für mich hätte Nikon jetzt 2016 viel mutiger sein müssen und zumindest ein 2.8/50-200 mm Zoom bieten müssen.

Tele –Überlegungen

Ein 2.8/70-200 mm ist heute längst kein Aufreget mehr, jeder Hersteller, außer Tokina hat eines im Portfolio, alle zwischen 1000 und 3180€.
Es ist für Naturfotografen oft das wichtigste Objektiv in der Fototasche gewesen.
Gewesen, weil neue, schnellere Kameras mit großen Empfindlichkeitsreserven diese Kameras am Voll- und Halb-Format entbehrlicher machen. Dabei meine ich aber die große Blende f:2.8 und nicht die Brennweite.
Besonders im Nahbereich ist es wichtig, Tiger und andere größere Tiere kommen durchaus in Reichweite der 200 mm nah heran. Genau dann entsteht aber nicht selten das Problem zu geringer Schärfentiefe, dann ist abblenden auf f:5.6 notwendig.
Wenn man nicht gerade morgens um 4.30 Uhr oder Abends im letzten Licht fotografiert braucht man f:2.8 praktischer nicht mehr und auch dann reicht f:4.0 meistens aus.
Die große Blende ist heute allenfalls noch notwendig um Tele-Konverter einsetzen zu können.
An stelle dessen verwende ich aber heute lieber eine Halbformat-Kamera mit Faktor 1.5x und der Möglichkeit noch einmal 1.3x Vergrößerung dazu zu schalten.
Damit lässt sich dann besser arbeiten, als mit dem schweren 5.6/80-400 mm oder gar dem 4.0/200-400 mm.
An DX Kameras wird es zum 2,8/105-300 mm Traumzoom und hat die Option auf 4,0/150-420 mm (+ TC-14 E II) oder gar 4.8/180-510 mm (+TC-17 E II). Dadurch ist es sehr universell einsetzbar. Für den Tier- und Sportfotograf schlägt es eine gute Brücke zum 4,0/500 mm.

Das macht für manchen ein 2,8/300 überflüssig, obschon das optisch erheblich besser ist. Was Nikon fehlt, wäre ein kompaktes, leichtes AF-S 4,0/35-200 VR oder ein digitales AF-S DX 2,8/50-150 mm VR. Außerdem sollte auch ein AF-S 4.0/50-300 mm VR eine Option sein, das dann digital ein 4.0/75-450 mm Superzoom wäre und bei guter Qualität bis 6.8/130-760 mm reicht! 

Für mich sind Tele-Festbrennweiten wichtig, wenn sie tragbar, bis maximal 3 Kilo und hochlichtstark sind.

Für ein 2,8/400 mm oder 4,0/600 mm habe ich heute kaum noch die Kraft und die Lust, auch wenn das Fotografieren damit ein ganz besonderes Vergnügen ist. Ein 3,4/400 mm und 5,6/500 mm fände ich heute an digitalen Kameras wieder sehr attraktiv. Jeweils eine halbe Blende weniger lichtstark als bisher machbar um den Glasdurchmesser und das Gewicht auf etwa 3 Kilo zu reduzieren.

Nikon TS-E 4.0/19 mm

für 3989€

Warum taktiert Nikon so und zeigt solche neuen Objektive nicht auf der weltgrößten Fotomesse vor einem Monat?
Eingeweihten war zwar längst klar, dass diese beiden Objektive noch vor Weihnachten lieferbar werden, aber wir hätten sie eben auch zu gerne in die Hand genommen.

Wie wenige Händler in Deutschland werden diese Objektive jemals im Geschäft haben?

Nikkor 19 mm

Ich denke, die meisten von uns werden ein sehr gutes 4.0/50-200 mm oder besser ein 4.0/50-300 mm brauchen. Ein 2.8/70-200 mm wird immer mehr zum Exoten und die verlangten Preise werden diese Entwicklung beschleunigen.

 

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