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Kategorie ‘Kameras im Test’

10. November 2019
Canon EOS 90D – M6II Praxiseindrücke

Canon EOS 90D

Canon behauptet wirklich ernsthaft mit Doppel-CMOS den bessern, schnelleren AF zu haben – besser als was? Als das was sie hatten? Vielleicht – besser als Sony sicher nicht.
Schnellere Einsatzbereitschaft 0,5 Sek, ja das stimmt.

Das neue Canon Halbformat-Gehäuse ist jetzt tatsächlich ein Zwitter. Die tollen Beschreibungen gelten meist nur im LiveView – also ausschließlich beim Fotografieren über den immerhin komplett beweglichen 3“ Monitor. Also dann verfügt man nicht über den Sucher. Das hat aber dann gleich den Nachteil, das man sich in der Jackentasche den Platz für Akkus abzweigen muss – denn die Kamera braucht dann gefühlt 3x mehr Strom – im Unterschied zur Benutzung des 100% Spiegelreflexsuchers mit echtem Glasprisma.
Für’s Filmen und Knipsen funktioniert das prima – aber wer im hellen Tageslicht sein Motiv genau beurteilen will, wird den Sucher verwenden.
Und für den gelten dann komplett andere Fotobedingungen! Das gilt für den Autofokus insbesondere, aber auch für den fehlenden elektronischen Verschluss und weitere Einschränkungen.

Der Sensor mit 33MP ist wieder eine neue Höchstleistung von Canon. Häufig hat Canon vor allen Anbietern die Auflösungsgrenzen gesprengt (EOS 90D, EOS 5DIV, EOS 5DSR, EOS 5D etc.) und bringt auch heute mehr Pixel pro Quadratmillimeter auf den Sensor als alle anderen APS-C, als alle mFT und sogar alle Vollformat und Mittelformat-Kameras.
Das sind 25% mehr Auflösung als alle 24MP-Sensoren bieten – das ist nicht wirklich viel, schon gar nicht bedeutend – zumal dieser Auflösungsvorsprung allenfalls mit dem 2.8/60 mm Makro und besten L-Objektiven sichtbar wird und dann auch nur bei niedriger Empfindlichkeit.
Wo das auch hinführt, ist klar: Kritische Fotografen werden keineswegs höhere Push-Empfindlichkeiten als 800 ISO verwenden können und selbst alle weniger rauschsensibilisierten Anwender werden bei 1600 ISO, spätestens bei 3200 ISO ihre Fotos bei wenig Licht nicht mehr gefallen.
Damit befindet sich das kleine Canon-Halbformat (Faktor 1.6x!) im Bereich von mFT, wenn nicht gar 1“ Kameras ab 800 ISO. Zum Ausschneiden und Tele-Effekt gewinnen, taugt der Sensor letztlich allenfalls bei gut beleuchteten Motiven. Doch schon von unten beschattete Vogelaufnahmen im Flug können da problematisch sein. Hier ist wie auch bei mFT und 1“ Sensoren die präzise Belichtung und der passende Weißabgleich (wenn nicht gar RAW) bei der Aufnahme kaum verzichtbar. Schon leichte Fehlbelichtungen, zu schattige oder dunkle Bereich im Motiv lassen deutliches Farbrauschen erkennen. Aus meiner Praxis steht man aber leider auch mit einer EOS 5DSR nicht besser da, denn sie rauscht etwa genauso stark und lässt Ausschnitte nur bei gut beleuchteten und perfekt belichteten Motiven zu. Ganz anders eine Nikon D850, Sony A7RIII, Panasonic S1R oder gar Sony A7RIV – die Ausschnitte auf Halbformat-Niveau bei deutlich geringerem Bildrauschen zulassen.
Allerdings kosten die auch das 2-4fache.
Das Farbrauschen kann auch das beste Objektiv nicht ausgleichen, denn bei Lichtstärke f:2.8 ist ja im Telebereich schon Schluss mit lustig. Nur im Porträtbereich stehen inzwischen einige f:1.2 und f:1.4 Lichtstärken beim Handel.
Am Ende eines Foto-Urlaubs bringt der 32 MP-Sensor keine Vorteile, aber dafür einige Nachteile beim bearbeiten und archivieren.
Sicher habe ich mir auch von dem größten Sensor-Hersteller einen Sensor mit mehr als 30 MP auf Halbformat gewünscht – aber um den Preis, den Canon hier offenbart – bin ich dann doch froh das Sony, Nikon, Pentax bei 24 MP und Olympus/Panasonic bei maximal 20 MP bleiben. Selbst der Ausreißer von Fujifilm – die 26 MP in X-T3 und X-Pro3 bringen schon verrauschtere Fotos bei wenig Licht ab 1600ISO als der 24 MP-Sensor. Beim Bildrauschen ist die EOS 90D einer Fuji X-H1, X-T2, Sony Alpha 6…, Pentax K3II, Nikon D7500 um 2 Stufen unterlegen!
Das zeigt sich ab 100 ISO, da noch nicht so krass, aber ab 800 ISO sieht man es gleich im Unterschied.

Ich werde daran erinnert, man muß immer vorsichtig sein, was man sich wünscht – alles hat einen Preis.
Was helfen könnte, wäre eine andere Sensor-Architektur und neue Dateiformate. Aber offenbar ist die Industrie noch nicht in der Lage hier preiswert Abhilfe zu schaffen.
Autofokus
Beim AF durch den Sucher ist fast alles beim Alten, hier spielt Double-CMOS und 55000 Felder keine Rolle. Der AF ist sehr abhängig vom Licht, von der Blenderöffnung des Objektivs.
Erst auf dem Monitor gibt es andere Möglichkeiten, also mehr als 5500 Messfelder auf rund 88% der Bildfläche. AF-Tracking kommt dazu und bedeutet, dass die Kamera selbstständig das Motiv sucht, erkennt und verfolgt und diese Technik wird mit jeder neuen Kamera verbessert und Sony beherrscht sie am besten, aber noch längst nicht annähernd perfekt. Canon kann hier nicht wirklich punkten und bei Filmaufnahmen gar nicht.
Ausschließlich auf dem Monitor decken theoretisch 5500 Felder und hier stehen dann endlich auch Motiverkennung, Augen-Such-AF und Motiv-Tracking zur Verfügung.
Immer noch wird mit 10-11 Bildern pro Sekunde geworben – die gelten aber nur, wenn der AF nicht nachfährt – also wenn das Motiv festbetoniert steht – und dann frage ich mich – wozu dann eine Bildserie notwendig sein soll? Ja es gibt Experimente und wissenschaftliche Anwendungen – aber die sind kaum alltäglich und deshalb sind diese Serienwerte nur eins: Irreführend.

Wie ist die EOS 90D sonst so?
Wer die 80D und Vorgänger kennt, wird mit der Kamera gleich vertraut sein. Blitz, Griffigkeit, Programme und Verteilung sind bewährt und selbst der gute Akku ist hier erhalten geblieben.
Aber auch die Nachteile bleiben, der falsch platzierte Auslöser, Größe und Gewicht, stark abhängiger AF (von der Justierung der verwendeten Objektive), 45 Kreuzsensoren im Zentrum, 10 B/Sekunde mit AF durch den Sucher – da kann der AF kaum schritt halten.
Der berührungsempfindliche 3“ Monitor löst nur 1 MP auf (Nikon doppelt so hoch bei neueren Kameras), er lässt bis zu 11 B/Sekunde zu, denen der AF-Nachführmodus leidlich besser folgen kann, nur an Spitzenleistungen kann Canon hier nicht anknüpfen. Immerhin ist der Double-CMOS-AF präziser als durch den Sucher und die meisten anderen preiswerten DSLR-Kameras.
Nur 30 RAW Dateien oder 60 JPEG Belichtungen sind in Folge möglich – das klingt ausreichend, ist aber bei schnelleren Bildserien nicht wirklich viel, nach nur 3-6 Sekunden kann man Bewegungen bereits nicht mehr folgen.
Sie verfügt weiterhin über den mechanischen Verschluß bis 1/8000 Sekunde, der vor allem für Blitz- und Mischlichtsituationen und schnellen Bewegungen (gegen Rolling Shutter) wertvoll ist. Er rattert nicht wirklich laut, aber eben auch nicht lautlos. Das kann nur der elektronische „Verschluß“. Dieser reicht allerdings nur bis 1/16.000 Sekunde und eben nur bei Blick auf den Monitor.
Mit gut 700g ist sie deutlich gewichtiger als Fuji, Sony und Nikon-Kameras ohne Spiegelreflextechnik, die es nur auf rund 450g-550g bringen, wenn auch zumeist mit kleinen Griffen oder anderer Bauweise. Wobei alleine das Glasprisma den größten Anteil am Gewichtsunterschied haben dürfte.

Kaufempfehlung:
Ich hätte sie gerne gekauft und mit 70-300 mm STM, 100-400 mm und 2.8/300 mm tolle Naturaufnahmen zu realisieren – aber das wird nur deutlich eingeschränkt bis 1600 ISO möglich sein.
Für Canon-Besitzer – einer drei oder 4 stelligen EOS (800D-2000D) ist sie auf jeden Fall ein Sprung der sich lohnen kann, schon durch den besseren Sucher und Haptik. Für alle die eine 7DII oder 80D besitzen ist sie ein zwiespältiges Erlebnis, da lohnt sie sich nur, wenn man selten jenseits 800 ISO fotografiert – sonst könnte sich Frust einstellen.
Für alle anderen Systembesitzer lohnt sie sich genau genommen gar nicht, es sei denn man will unbedingt bewährte EOS-Objektive ohne Adapter an Spiegelreflex nutzen.
Deshalb wird die Kamera auch kaum ein durchschlagender Erfolg werden. Sie ist mehr eine Übergangskamera, da man im R-System noch Jahre hinterher hinkt und das EFs-Bajonett noch nicht aufgeben kann.
Ich denke, dass die Kamera allenfalls für Filmer interessant sein kann, obschon die mit einer M6II oder künftigen M5II besser bedient werden. Für meine Tierfotografie möchte ich sie nicht haben wollen und die 80D und 7DII haben mir auch nicht mehr wirklich ausgereicht. Für mich bleibt es dabei – Canon hat für 2019/2020 keine einzige halbwegs zufriedenstellende Kamera und selbst die beeindruckenden EOS-Objektive kämpfen daher auf verlorenem Posten.
Die EOS R ist eine lahme Kiste, die durch Adapter noch langsamer wird, von der Rp ganz zu schweigen. Da würde ich tatsächlich eher die EOS Objektive an Sony adaptieren als mit diesen Canon-Kameras weiter zu arbeiten. Und eine mFT-Kamera hat ebenfalls zusätzliche Vorteile und bildtechnisch keine Nachteile zur 90D – bewegt sich auch beim Bildrauschen auf gleichem Niveau. Und die 32 MP helfen ja nur bei 100-400 ISO – also vielleicht einem Landschaftsfotografen – der sich mit VF-EOS oder Sigma-Art-Objektiven behilft.
Das Canon-EFs Halbformat kämpft auf verlorenem Posten – in jeder Hinsicht – und die EOS 90D ändert daran leider nichts. Deshalb war Nikons halbherziger Schritt (weil auch langsame Technik) zur Z50 vielleicht doch der klügere und weiterführende und die Gerüchte melden es bereits, Canon will im Herbst 2020 ein ähnliches Konzept – also eine Art R90 vorstellen aber dann wohl für unbeschränktes EOS-R-Bajonett – dann wären sie nach vielen Jahren in der Irre auf Niveau mit Nikon und Sony – die für DSLM nur ein Bajonett verwenden!

Canon hätte die Probleme wie bei Sony SLT mit einer Folie oder mit einem zusätzlichen Elektrosucher-Anschluß lösen können – aber letzteres wollte Canon nicht, weil heute die weitaus meisten Fotos ohne Sucher entstehen (Smartphone) und der Aufwand sich für EOS nicht mehr lohnt.
Und ja, die Konsequenz daraus kann fast nur heißen, dann lieber gleich einen richtigen Glassucher mit echtem, mechanischem Verschluß – beides frisst kaum Strom und ist uneingeschränkt bei jedem Licht einsatzfähig.

Erst wenn man bereit ist rund 4000€ für ein Kameragehäuse zu bezahlen, kommt man in der besseren, schnelleren neuen Fotozeit für lautlose, Hochgeschwindigkeits-Fotografie an (Sony Alpha 9).

 

LICHT:
+ für Canon-Verwender vertrautes Gehäuse

+ 100% Glasprismen-Sucher mit 0,95x Vergrößerung
+ 1/8000 Sekunde und 1/250 Sekunde Blitzsync mechanisch
+ kurze DSLR-typische Einschalt und Aufwach-Zeit (2x bis 3x schneller als DSLM)
+ noch solide verarbeitet mit guter Griffigkeit
+ Aufhell-Blitz eingebaut
+ voll beweglicher Monitor
+ großes Info-Display auf der Kamera
+ solider, bewährter Akku
+ Schutz gegen Spritzwasser und Staub von außen
+ sehr gute, schnelle kaum eingeschränkte Berührungsfunktion auf dem Monitor
+ endlich ein Fokus-Joystick auf der Rückseite
+ RAW kann in der Kamera bearbeitet werden
+ immerhin schneller SD-Kartenschacht
+ beste Wahl für Video-Filmer aller Canon-Kameras

 

SCHATTEN:
– 25% mehr Auflösung werden von den meisten EFS-Objektiven kastriert

– kein Bildstabilisator an Bord
– 3 Stufen stärkeres Bildrauschen – Farbrauschen als 24 MP Sensoren
– AF-Performance im Sucher heute zu schwach und kaum besser als 80D
– AF Performance Sony um Welten unterlegen
– veraltete EFs Objektive, die überreizt werden durch Sensor
– ISO-Bereich nur von 100 bis 800 ISO bei hoher Schärfe mit wenig Rauschen nutzbar
– deutliches Farbrauschen ab 1600 ISO
– nur 30-60 Aufnahmen in Folge möglich bei maximal 7 bei LiveView und 10 B/Sekunde
– bei Live-View über Monitor steigt der Stromhunger um das 3 fache
– Hauptschalter falsch und unlogisch platziert

– viele Colani-Tasten anstatt Einstellräder
– Monitor spiegelt stark bei heller Umgebung
– Monitor-Gelenk links an der Seite anstatt unten an der Kamera
– kein schneller USB-Anschluß, nur 2.0
– kann nicht mit Powerbank geladen oder gar betrieben werden
– nur ein SD-Kartenschacht
– sehr schlechte Bluetooth-Verbindung
– fokussieren beim Filmen nicht möglich, nur manuell
– relativ groß und schwer

Im Vergleich:
Nur die Spiegelreflexkameras betrachtet:
Auch mit geringerer Auflösung bleibt die Nikon D500 in vielen wichtigen Punkten überlegen. Pentax K3II wird erst Mitte 2020 abgelöst und die Sony Alpha 77II ist auch nur für wenige Käufer interessant. Eine Canon EOS 7DII oder gar 77D oder 800D braucht niemand mehr.
DSLM:
Eine FujiFilm X-T3 und erst recht die X-H1 sind deutlich überlegen und selbst eine Panasonic G9 zeigt sich in vielem überlegen. Sony verfolgt eine andere Bauweise, die mir sehr 
missfällt, technisch bieten sie aber, ausser beim Sucher einiges mehr für’s Geld.

Was nützt ein Auflösungsgewinn von 25%, wenn der nur theoretisch bleibt, mit den meisten Objektiven nicht nutzbar ist und wenn er mit einem erheblich höheren Rauschverhalten einhergeht?
Letztlich kauft man doch neue Kameras kaum wegen Funktionen und Bedienung – sondern weil man sich bessere BQ, die schneller und unkomplizierter, mit mehr Spaß zu erreichen ist. Die Hoffnung lösen weder EOS 90D noch EOS M6II ein.
Ich finde die Schere zwischen 1000€ Kameras und 3000-4000€ Kameras geht weiter auseinander. Früher bot eine EOS 40D noch kaum so deutlich schlechtere Performance als professionelle Kameras im Vollformat – doch heute sind da in den Details schon kleine Welten.
Das trifft besonders auf Canon zu und ist schon bei Nikon und Pentax wesentlich weniger ausgeprägt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, das diese Kameras unter 2000€ nur ein Lockstoff für das Vollformat und L-Objektive sind und sie nicht wirklich etwas auf Stand der Technik leisten sollen!
Das ist auch mein Hauptvorwurf aus 30 Jahren EOS und der zeigt sich hier wieder deutlich.

 

 Canon EOS M6II
Canon tut es schon wieder – wie soll man es nennen – Zwietracht sähen?
Wo eine M5II erwartet und logisch wäre, bringt Canon technische Verbesserungen in einer 6II ohne Sucher mit aufpreisempfindlichem Sucher, der kaum auf Stand der Technik ist. Ja, Olympus hatte es einst auch so gemacht, Leica und Sony sind dem gefolgt, aber aus deren Erfahrungen müsste Canon wissen, das die allermeisten Menschen einen Sucher brauchen und wollen – wenn sie nicht das SP verwenden.
So kaschiert hier Canon den Preis und eine M5II wäre sicherlich günstiger zu kaufen – Sucher eingebaut. Und ich weiß aus 30 Jahren Canon, das die Taktik immer ist: Nur keinen Käufer zufrieden machen! Danke Canon, technisch oft brillant, Service noch sehr gut, aber Marketing extrem hinterfotzig!

Die EOS M6II verwendet den identischen Sensor wie die 90D – also alles was ich dazu geschrieben habe, gilt auch hier.
Aber es kommen weitere Nachteile dazu und die würden für mich noch schwerer wiegen als der Vorteil eines spiegelfreien Gehäuses.
Theoretisch kann sie 14 Bilder pro Sekunde, aber mit den lichtschwachen, langsamen Objektiven oder mit Adapter scheint mir das eher eine Illusion. Ohne entsprechend kurze Belichtungszeiten sind ohnehin keine schnelleren Serien als 5 B/Sek möglich.

Nachteile:
– kein Sucher eingebaut – zusätzliche Kosten (230€) und Bauhöhe
– kleinerer Akku – weiteres Ladegerät
– nur 1 langsamer Kartenschacht
– nur Klapp-Monitor – Beweglichkeit fehlt
– nicht kompatibel zu Canon EOS R oder gar EF
– gering auflösender Sucher – zu langsam in der Darstellung bei Bildserien
– nur 1/4000 Sekunde und 1/200 bei mechanischem Verschluss
– maximal 54 JPEGs in Folge

Vorteile: ?
+ klein ohne Sucher
+ Neuere Objektive
+ theoretisch bis 14 B/Sekunde

Was würde ich Canon-Fotografen raten, die nicht auf Niveau der EOS 1DX oder mit teuersten, neuesten L-Objektiven fotografieren?
(wer auf dem teuren Niveau fotografiert, hat ohnehin mehr als eine EOS-Ausrüstung und sicherlich längst eine mFT, Fuji oder Sony – beobachte ich in vielen Fototaschen)
Ergänzen – Umsteigen!
Weg von DSLR, weg vom Bajonett und AF-Fehlfokus Wahnsinn.

Alternativen gibt es viele. Wer es klein und altmodisch liebt, wird sich für Fuji begeistern, wer seine Angst überwindet, wird bei Sony ganz neue Technik und Möglichkeiten finden und wer am liebsten auf Familienreisen und gerne in Nähe zum Objektiv fotografiert wird sich für mFT – also Olympus/Panasonic begeistern.
Der Schwenk zu Nikon wäre jetzt fast zu spät, denn die müssen Z auch erst ausbauen (haben aber deutlichen Vorsprung bei Kameras und bezahlbaren Objektiven!) und jetzt noch eine D500 zu kaufen, ist auch zu spät. Nur die schwere D850 kann weiterhin als DSLR am besten überzeugen. Dagegen ist bei Canon kein Kraut gewachsen.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

9. Oktober 2019
Wie weit sind die elektronischen Sucher?

Elektronische Sucher 2019:

Ich sehe das Thema vielleicht zu emotional – doch mit dem Sucher, oder besser Finder, fängt jedes Foto oder auch jeder Film an.
Sicher kann man auf sein Smartphone schauen, auf sein iPad, seinen Computer-Monitor, Fernseher, auf seinen Monitor an einer Kamera und dort das Motiv sehen.
Doch das sind keine Sucher – das hat seine Vorteile in bestimmten Situationen – doch einen Sucher kann all das – bei Tageslicht, bei Sonne, bei Schnee, im Winter, bei Regen – nicht wirklich ersetzen.
Wissen Sucher:
– ein elektronischer Sucher (EVF) ist ein kleiner Monitor der viel Strom braucht und kein Spiegelreflexprisma
– ein EVF-Sucher zeigt immer nur klein gerechnete JPEG-Dateien und Bildinformationen an – kein RAW!
– ein EVF kann und sollte eingestellt und angepasst werden, Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Farben sind veränderbar
– ein EVF kann von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich ausfallen und hat mehr Fehlerquellen
– beim EVF ist die Geschwindigkeit der Bilderneuerung entscheidend, 120Hz ist derzeit Spitze
– ein EVF wird von jedem Mensch etwas unterschiedlich beurteilt, jeder hat andere Augen, Farbe, Kontrast, und Helligkeitsempfinden
– mir ist klar, dass man sich auch die Schärfe mit Kontrastkonturen, Zebra und das Histogramm anzeigen lassen kann – aber das hat wenig mit der Qualität der Darstellung zu tun!

Das alles ist mir sonnenklar, ich schaue mir elektronische Sucher seit 11 Jahren in Fotokameras an und noch viel länger in Videokameras. Und ich lasse immer Fotografenkollegen und Menschen, die mit Fotokameras nicht viel zu tun haben, durch den Sucher schauen und komme dann erst zu einer Beurteilung.
So habe ich es auch mit der Sony Alpha 7III gemacht – keiner fand den wirklich gut, egal in welcher Einstellung und im Vergleich säuft er dann zu neuesten Suchern ganz ab.
Den Vergleich zum DSLR-Sucherprisma mache ich gar nicht erst – das sind verschiedene Welten.

Es braucht einen sehr guten elektronischen SUCHER damit man sein Motiv auch bei jedem Licht leicht FINDET und beurteilen kann. Ich finde Kameras wie die Sony Alpha 6400 oder Sony Alpha 7III und ihre Vorgänger sind nicht Fisch, nicht Fleisch.
Auch wenn die sonstige Handhabung inzwischen vertraut und gewohnt ist und der Sensor liefert wie erwartet – so haben sie doch im Vergleich einen lausigen Sucher (Vergleich 7RIII, 7RIV u Fremde wie Z, R, G, X).
Bei SONY fielen mir die Sucher immer am unangenehmsten auf, noch vor Olympus und Pansonic und Fujifilm hat sich von Anfang an am meisten um einen guten Sucher bemüht.
Das war für mich immer einer der Hauptgründe, warum ich eine Sony Nex 6, 6000, 7, 7R, 7RII, Canon EOS M5, Olympus E-M5, Paansonic G5, GH3 alle nur kurz verwendet und schnell abgegeben habe –
Der SUCHER ist entscheidend!

Ein elektronischer Sucher beginnt erst ab 3.7 MP zu überzeugen, das haben Canon & Nikon zumindest richtig erkannt – mussten sie auch, denn man lockt niemanden von der Spiegelreflexkamera weg, mit einem schwachen Sucher.
Abwarten auf Sony Alpha 7000 heißt bei Sony die beste Entscheidung, denn was nützt der beste Sensor, wenn ich keinen ungetrübten, unverrauschten, ungeflimmerten Blick auf mein Motiv habe.
Ich finde immer wieder erstaunlich, dass die anderen Sucher von bekannten Fotografen oder gar Rezensenten als gut eingestuft werden, sie sind allenfalls ausreichend.
Also hoffen wir mal, dass Sony bald in die Vollen geht und andere mitreißt.
Denn der Sucher ist letztlich noch vor den winzigen Sensor-Unterschieden heute eines der Hauptmerkmale für eine Systemkamera.
Zumal die Monitor-Auflösungen meist noch bei unter 1 MP Auflösung herum dümpeln und bisher fast nur Nikon und Leica die Notwendigkeit sehen, zumindest 2 MP zur Verfügung zu stellen. Was sich allerdings dann deutlich im Stromverbrauch niederschlägt.
Hitzeentwicklung und Stromhunger sind auch für alle Hersteller die Hauptwiedrigkeiten, die gegen einen sehr guten Sucher und einen hochauflösenden Monitor sprechen.
Bisher mußte man daher mit einer Sucherauflösung von nur 2.4 MP leben – doch seit 2018 zum Glück nicht mehr – spiegelfrei befreit sich langsam von allen Vorurteilen.

Alle Kamerasucher vor den folgenden Kameras kann und werde ich heute deshalb nicht mehr akzeptieren:
Panasonic G9
Panasonic GH5 – GH5S
FujiFilm X-T3
Fujifilm X-H1
FujiFilm GFX50S
FujiFilm GFX50F
Hasselblad X1D
Sony Alpha 7RIII
Sony Alpha 9
Nikon Z6
Nikon Z7
Canon EOS R
Panasonic S1
Panasonic S1R

Was Sony, Leica und Canon in den Kameras mit kleineren Sensoren, beim Blick durch den Sucher, anbieten, ist allenfalls befriedigend aber selten gut genug.
Gerade noch akzeptabel sind:
Olympus E-M1II
Olympus E-M1X = grauenhaft
FujiFilm X-Pro 2
FujiFilm X-T2, X-T3
Sony Alpha 7III = fürchterlich
Leica SL (trotz 4.4 MP Auflösung ein grauenhafter Sucher)
Leica M

 


EVF-Sucher / Finder Unterschiede gegenüber Sucher-Prisma

(Ich vergleiche hier nicht mit den Spiegelsuchern die in preiswerten DSLR-Kameras meist unter 800 € verbaut sind – denn denen würde ich einen elektronischen Sucher vorziehen!).

Der DSLR Sucher mit großem Glasprisma hat ganz klar noch Vorteile und manchem fällt es schwer darauf zu verzichten.
Den bis heute größten, klarsten und schönsten Suchereinblick der Fotowelt bieten nur die Pentax 645Z, 67 und ihre Vorgänger-Kameras!
Am Sucher scheidet sich ja gerne die Fotowelt, sehr viele sind immer noch der Meinung, ohne Spiegelreflex-Sucher-Prisma erreicht man nicht die gleichen Bildergebnisse. So wie man das auch schon bei den anderen Neuerungen der letzten 70 Jahre dachte, Farb-Film; Spiegelreflex-Kamera; Belichtungsautomatik; Autofokus; Bildstabilisierung; Digitalfotografie – es hat nie gestimmt.
Und auch beim Sucher – oder besser Finder (wie im englischen Sprachgebrauch) wird die mirrorless-Monitor-Bauweise das große, 200g schwere Sucherglasprisma schnell bedrängen. Seit 2018 Nikon und Canon erschienen sind, ist es soweit, denn was in Bridgekameras (Superzoom) begann, den ersten Mirrorless-System-Kameras und Sony SLT-Kameras geboten wurde, war oft eher abschreckend. Doch seit gut 3 Jahren bieten Panasonic, Fujifilm, Olympus elektronische Sucher in ihren modernen Systemkameras und Sony, Leica, Nikon und Canon haben endlich erkannt, das sie schnell mitziehen müssen. Wie bisher Panasonic, baut auch Sony den OLED-Sucher fest in eine Alpha 6500 und Alpha 7 ein und bietet ihn in gleicher Technik auch als aufsetzbaren Finder an.
Die ganzen Systemkameras mit Wechselbajonett und Digicams mit fest eingebautem Objektiv, werden für mich durch einen hochwertigen Motiv-Finder erst ernstzunehmende Kameras. So toll die reinen Monitore auch geworden sind, sie können selten den konzentrierten Blick auf das Motiv durch den Finder ersetzen, erst recht nicht bei viel Licht und auch nicht, wenn man präzise sein Motiv beurteilen will.
Der Verzicht auf den Spiegel, die aufwendige Mechanik, den Autofokus- und Belichtungs – Messeinheiten unter dem Spiegel und das Sucherprisma eröffnet allen Kameraherstellern jetzt ganz neue Möglichkeiten. Wo die Leica-Mess-Sucher-Konstruktion noch sehr eingeschränkt ist, aber durch das kurze Auflagemaß immer die besseren Objektive bieten kann – können die Systemkameras letztlich einen gewaltigen Qualitäts- und Komfort-Sprung bieten.
Jetzt können die besten Objektive der Fotowelt an den meisten der spiegelfreien Kameras ihre höchste Bildqualität beweisen. Neue Objektiv-Konstruktionen können viel kompakter und optisch mit höherem Microkontrast und Detailschärfe gefertigt werden. Der Autofokus ist endlich immer präzise, da er nicht mehr über einen Umlenkspiegel justiert werden muß, sondern sofort auf dem Bildsensor arbeitet. Die Vorteile sind enorm, endlich erschließen sich auch mit einer 500€ Kamera, deren wichtigste Bestandteile jetzt der Sensor, mit Prozessor, der elektronische Sucher und der bewegliche Bildmonitor sind, mit entsprechendem Leica, Zeiss oder ausgesuchtem japanischen Objektiv eine ganz neue Abbildungsleistung.

Sicherlich geben bisher noch viele optische Konstruktionen, wie fast alle Objektive von Sony, viele von Samsung, die Zoom-Objektive von Olympus, die Nikon 1 Objektive noch sehr viel anlass zur Kritik. Sie sind mechanisch unbefriedigend und optisch meist gar nicht an die hochwertigen Sensoren mit 20-24MP und mehr angepasst. Doch Abhilfe ist nicht nur durch die manuellen deutschen Objektive in Sicht, sondern auch durch neue AF-Konstruktionen von Zeiss, Fuji, Panasonic und Olympus Zuiko.
Wer weiter DSLR fotografieren will, soll das ruhig tun, doch schon bald könnte die Abbildungsleistung im Bereich von 12-200 mm von den Systemkameras mit hochauflösenden Suchern und besten Objektiven deklassiert sein.

DSLR für: Bewegte Motive, extreme Telefotografie, Hochzeits- und Porträtfotografie und Landschafts- und Architektur-Fotografie
Spiegelfreie Systemkameras für: Reise-, Macro-, Familien-, Events-, Reportage- und Schnapp-Schuß-Fotografie.

Es gibt viele verschiedene Kamera-Sucher – die eigentlich alle besser FINDER heißen würden.
Nach neun Jahren gibt es inzwischen endlich eine Akzeptanz für den elektronischen Sucher, nach den Anfängen mit der Panasonic G1 ist er auch wirklich erheblich verbessert worden. Praktische alle elektronischen Sucher kommen heute von EPSON. 2.360.000 Millionen Pixel lösen die meisten aktuellen Sucher auf, es gibt bei den aktuellen Kameras viele ähnliche Sucher und doch liegen die Unterschiede im Detail.

Alle Sony Alpha Sucher zähle ich zu den schlechteren, sie kommen nicht gut mit hohem Kontrast und noch schlechter mit schlechtem Lichtverhältnissen zurecht.
Fujifilm baut in der X-T2 einen sehr großen und hellen Sucher mit nur wenig Verzögerung.
Im Vergleich fällt doch auf, das er mit kontrastreichen Szenen nicht gut zurecht kommt, dann zeigt er einfach weniger Details.
Ganz anders der besonders schnelle Sucher in der Olympus E-M1II, er kommt merklich besser mit Kontrasten zurecht, wirkt aber nicht so groß und nicht so hell.
Doch im Ernstfall ist mir der Olympus-Sucher lieber.
Spannend war der Vergleich zur Panasonic GH5 – denn den Vergleich zur GH3 oder GH4 gewinnen Olympus und Fujifilm locker.
Die Panasonic hat einen Sucher mit noch mal gesteigerter Auflösung von 3.680.000 MP. Er zeigt viele Details, doch das Bild verblasst leicht durch Seitenlicht, das zwischen Auge und Sucher einfällt. Auch kommt er mir dunkler und kontrastärmer vor und ich muß seine Werte total verändern um mein Motiv klarer zu sehen.
Also beim Sucher steckt weiterhin großes Potenzial, auch der 4.4 Millionen MP auflösende Leica-Sucher ist längst nicht gut genug.
Es muß viel mehr Auflösung und Klarheit und höchste Schnelligkeit beim Bildaufbau her um auch nur halbwegs gegen die ausgereiften Prismensucher zu bestehen.

Vorteile für den elektronischen Finder:

– das Bild kann sofort nach Auslösung betrachtet werden, man braucht die Kamera nicht vom Auge zu nehmen
– heller Bildeindruck unabhängig welches Objektiv, welcher Lichtstärke verwendet wird
– Sucherhelligkeit verstärkt bei wenig Licht (nicht zu unterschätzen, vor allem bei Macro und Tele!)
– deutlich bessere Helligkeit in schattigen Bereichen oder gar bei wenig Licht
– EVF Sucher auf Schwarz-Weiß/Monochrom umstellbar – bessere Konzentration auf Gestaltung und Muster möglich
– extrem kurze Dunkelphase bei Serienbildern (Olympus)
– großes, 100% Sucherbild
– Informationen auf Wunsch, Daten, Gitterlinien, Histogramm einblendbar
– die Konstrukteure können ihn beweglich gestalten
– nur ca. 25 g leicht – erhebliche Gewichtsersparnis und Konstruktions-Gestaltungs-Freiheit
– Bildvergrößerung und High-Eyepoint-Bauweise machbar
– starke Bildvergrößerung und Kantenschärfe (Peaking/Zebra) für manuelle Fokussierung im Finder wählbar
– lautlose, erschütterungsfreie Auslösung ohne Hilfsspiegel
– Farben, Kontrast, Sättigung und Helligkeit regulierbar
– meist kein Staub und Schmutz im Bild sichtbar
– er könnte drahtlos, von der Kamera entfernt betrachtet werden
– letztlich ein enormer Kostenvorteil vor Spiegel- und Prismenblock-Bauweise

Faszination Glas: 1954 konstruierte Pentax (Asjaiflex IIb) die erste wirklich benutzbare Spiegelreflextechnik mit Glasprisma,
Nikon machte den High-Eyepoint-Sucher weltberühmt, die Pentax LX bot das allerbeste Wechselsucher-System; die Sony Alpha 900 hatte den bis heute größten und hellsten KB-DSLR-Glassucher und die Pentax 645Z hat den für mich bis heute besten Sucher aller Kameras. Nur Leica setzte Glas lange Zeit ganz anders ein und bot den berühmten Messsucherkameras nur einen durchsichts-Sucher direkt auf das Motiv. Erst mit den R und S-Kameras unterwarf sich auch Leica dem Spiegelreflexprinzip. Das M-Prinzip hat den Nachteil, dass Brennweiten jenseits 135 mm und alle Brennweiten im Nahbereich nicht sinnvoll eingesetzt werden können – die M ist immer eine reine Reportage- und Reise-Kamera geblieben. Während SLR-Modelle jeweils das gesamte Spektrum aller Motive und Objektive abdenken konnten. Trotzdem ist das Spiegelreflexprinzip letztlich nur eine Hilfstechnik – die nicht unmittelbar zum besseren Bild beiträgt – nur wer mit lichtstarken Objektiven und bestem Sucher konzentriert arbeitet, kann Vorteile aus dem DSLR-Sucher ziehen – durch die größere Klarheit, die ungetrübten Details und Farbgenauigkeit. Dann sind wir aber in einer Preislage bei Kameras über 2000€ und bei Objektiven die besonders im Telebereich sehr kostspielig sind.

Vorteile für das DSLR-Glas-Sucher-Prisma:

– Klarheit (auch 4,4 Millionen Pixel reichen an Glas und Spiegel noch nicht annähernd heran)
– Tonwertreichtum ist bei gutem Licht deutlich besser zu beurteilen
– Reaktion in Echtzeit – keine Verzögerung – keine Nachzieheffekte
– kein Energieverbrauch – nur gering durch Schwingspiegel
– räumlicherer Bildeindruck
– meist Farbneutral
– bessere Beurteilung des Bildes beim Einsatz eines Polfilters

Kurze Beurteilung der aktuellen elektronischen Sucher:

– Panasonic GH5/G9 – höchste Auflösung: 3,4MP etwas dunkel, Seitenlichtempfindlich

– Fuji X-H1 – großes Sucherbild, hohe 3,4 MP Auflösung, rauscharm, sehr gute Farben, aber etwas langsamer im Bildaufbau

– Fuji X-T2 – großes Sucherbild, noch gute 2,3 MP Auflösung, rauscharm, sehr gute Farben, aber etwas langsamer im Bildaufbau

– Fuji X-Pro 2 – optischer und EVIL-Sucher

– Panasonic GX8 /G81 – großes, etwas farbverfälschtes Sucherbild

– Leica Visoflex VF-2 – wenig Bildrauschen, gute Farben – angenehm

– Olympus E-M1II & M1X – noch guter Sucher, gute Farben, nicht zu viel Rauschen, tolle Anzeigen

– Samsung NX1 – OLED – etwas weich, gute Farben

– Nikon 1 V3 – etwas klein, Farben und Rauschfreiheit gut

– Sony Alpha 7III – für mich 2018 der Grusel-Sucher – einfach ein Witz an einer solchen Kamera!

– Sony FDA-EV1S (baugl. Alpha 6000) – sehr hohes Bildrauschen – OLED hier nicht ausgereift, schwache Farbdarstellung

– Sony Alpha 7 – sehr hohes Bildrauschen – OLED hier nicht ausgereift, schwache Farbdarstellung

– Sony SLT Alpha 99II  – heller, großer Sucher, gute Farbdarstellung – wenig Bildrauschen

Also hier bleibt für den EVF-Suchern in den nächsten Jahren noch etwas Entwicklungspotential, Fuji mit der X-T2 und Panasonic und Olympus sind mit den neuen OLED-Suchern bisher auf dem besten Weg.

Eine Auflösung von 2,4 MP kann auch für anspruchsvollste Anwender ausreichend sein, sofern er bei dunklen Bildpartien nicht rauscht.
 Der EVF-Finder muß in vielen Kameras einen noch schnelleren Bildaufbau erreichen und Nachzieheffekte beseitigen. Ein Sensor zum Umschalten zwischen Finder und Kameramonitor ist sehr sinnvoll.

Ein optischer Sucher kann auch ein Motiv in der Tiefe darstellen – ein EVF bleibt immer ein “Bildschirm” der Tiefe nur simulieren kann
nicht umsonst wird beim Film eine Ausschnitts-Lupe zur Bestimmung des Filmbildes verwendet – hier könnte es in Zukunft einen räumlicheren Bildeindruck am Finder-Monitor geben.

Der heutige Standard ist: 3,6 MP bei 120Hz Bildwiederholfrequenz!
Das bieten inzwischen 13 Kameras:

Panasonic G9
Panasonic GH5 / GH5s
Fujifilm X-H1
FujiFilm X-T3
Fujifilm GFX50s / GFX50f
Sony Alpha 9
Sony Alpha 7RIII
Leica SL
Nikon Z7 / Z6
Canon EOS R

 

Fuji E-X1 zeigt den bisher optisch schönsten elektronischen Sucher

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

22. Juli 2019
Sony ALPHA 7RIV – sucht erneut die Limits…

Neu ab September 2019: Sony ALPHA 7RIV mit 61 MP – 4000€

Meine Begeisterung hält sich noch in Grenzen – die Fotos ab 3200 ISO müssen zeigen, ob das eine interessante Kamera ist.
Und wieder sollen Fotografen für Video-Innovationen zahlen… verkehrte Welt für mich – Video filme ich nicht mit Fotokameras und Hollywood-Look überlasse ich den gigantischen Produktionen, die damit Ballerfilmchen drehen.

Zu viel wurde wieder nicht verbessert – sie haben nicht zugehört, oder wenn nur den Filmen…
Wo bleibt der voll bewegliche Monitor wie in der A99II?

Der Monitor verfügt weiter nur über 1.4 MP Auflösung! Ein Info-Display gibt es nicht. Das Korrektur-Rad ist jetzt endlich mit Klickknopf verriegelt – Danke Sony.

Waow das Gehäuse wurde 2 mm breiter und 1 mm höher und der Griff ist um 4 mm weiter gewachen, die Knöpfe sind größer und abgedichtet. Die Bodenplatte wurde stabiler gefertigt. Endlich hat die Kamera eine richtige, kräftige Speicherkarten-Tür wie Panasonic mit 2 gleich schnellen Schächten für SD-Karten.

Wo ist das linke Bedien-Rad der A9?
Wo ist das 1cm längere Gehäuse, damit man sich nicht mehr rechts die Finger zwischen Teles quetscht?
Und viele Kleinigkeiten mehr, die das Fotografen-Leben erleichtern könnten.

Immerhin wurden Sucher  = 5.8 MP und AF weiter verbessert und endlich an den duschenden Fotografen gedacht, bessere Abdichtung…
Auch der IBIS wurde endlich noch mal verbessert, mußte er auch, schon wegen der 61 MP!
Weiterhin 10 B/Sek! Es sind 68 RAW aber im Halbformat-Modus mit 26 MP nur noch 30 RAWs in Folge!!!  Aufnahmen in Serie – also 7 Sekunden lang – mit schnellsten SD-Karten möglich und dann dauert es eine halbe Minute pro Bild zum speichern – der interne Speicher ist für RAW definitiv viel zu klein. Wie es sich für meine JPEGS verhält muß ich erst ausprobieren.
Multi-Shot mit 16 Aufnahmen die zu einer 240 MB Aufnahme führen sind nachträglich in der Software möglich. Also jeder Windhauch wird im Landschaftsbild Störungen verursachen. Die Funktion ist mehr für windstille Studio-Fotografie gedacht.
Endlich 2 schnelle SD-Speicherkarten-Schächte – aber wieder kein CFast oder XQD.
Also begeistert bin ich als Sony-Nutzer nicht – auch wenn beim Faktor 1.5x immer noch 26 MP übrig bleiben – solange Objektiv und Bedingungen nahezu perfekt sind.
Erst wenn das sichtbare Bildrauschen dem der 7RIII mindestens ebenbürtig oder geringer ist, wird diese Kamera vielleicht interessant… das deutet sich an, denn die 4 ist wie die 3 mit 100-32.000 ISO angegeben – sie sollten also trotz der deutlich gesteigerten Auflösung vergleichbar wenig rauschen- mal sehen.

Als Ersatz für eine Alpha 7000 – wie ich sie mir wünsche – ist sie mit rund 4000€ einfach zu teuer.

Alle die, denen 61 MP viel zu viel sind, dürfen weiter mit ihren alten Kameras fotografieren, sie werden nicht verstehen worum es geht und was möglich ist. Tatsächlich werden so hohe Zahlen aber immer, immer falsch diskutiert.
Denn 61 MP sind rund 50 % mehr Pixel als die 7R3 bietet – aber NUR 25% mehr Auflösung (bitte immer an das Quadrat denken!).
Die hohe Pixelmenge wird dazu führen das Beugungsunschärfen schon ab f:8 sichtbar werden, das man bei 150 MP Dateien einen neuen PC einplanen muss, das Stative trotz IBIS für hochauflösende Bilder ständige Begleiter werden, Randunschärfen und Objektivtoleranzen werden leicht sichtbar, nur noch wenige Objektive werden bei wenigen Blenden volle Leistung zeigen können… der Preis für 15 Stufen Dynamik ist folglich hoch.

Ich finde, die Alpha 7R4 kommt zu früh – die meisten werden die deutlich verbesserte 7R3 gerade erst bezahlt und warm fotografiert haben, nach nur 20 Monaten kommt jetzt Sony mit einer erheblichen Steigerung – das ist nicht wirklich fair. Auch wenn man die Kamera nicht kaufen mag, so wird doch der Restwert der 7R3 damit fallen und die Kameras davor praktisch kaum noch verkäuflich.
Abwarten was die Sony Alpha 9II bei Vorstellung im September bringt und eine Alpha 7000 wird trotzdem irgendwann kommen.

Also wer dachte, wenn eine neue Sony kommt, springt Harry sofort positiv darauf an, den muß ich leider enttäuschen, ich bleibe kritisch – bei jedem Hersteller.

LICHT:
+ 4 mm tieferer Griff
+ alles im Gefühl überarbeitet, bessere Knöpfe
+ endlich bessere Karten-Tür und Dichtungen
+ endlich mit Klick verriegelbares Korrektur-Rad
+ angeblich gesenkter Stromverbrauch
+ endlich 2 schnelle Kartenschächte
+ verbesserte Verbindungen, WiFi – BluTooth
+ Real-Time-AF auch für Video
+ im Halbformat-Modus 26 MP und 325 AF Felder über die gesamte Bildfläche
+ AF Punkte ab jetzt nicht mehr grau sondern rot oder weiß und gut sichtbar


SCHATTEN:

– extrem hohe Auflösung verlangt beste Objektive, beste Fotografen, oft Stativ, meistens neuen PC
– sehr hoher Preis
– gebremst im Halbformat durch den internen Speicher
– starke Rolling-Shutter Effekte mit dem elektronischen Auslöser
– in der Breite decken die AF-Felder nur 74% des Sucherbildes ab
– sichtbar höheres Bildrauschen als von der 7R3 gewohnt
– EYE-AF noch nicht fehlerfrei, erst recht nicht bei Tieren
– Sucher mit 5.8 MP Auflösung
– Sucher-Auflösung ist abhängig von der Bildrate – hohe Auflösung nur mit 60 B/Sek und bei 120 B/Sek für schnelle Bewegungen ist die Auflösung halbiert
– Pixelshift nur sinnvoll im Studio – sonst eher ein Gimmick
– keine RAW-Bearbeitung in der Kamera
– weiterhin nur 8 Bit oder 14 Mit RAW
– neuer Batteriegriff
– linke Kameraseite leer
– Gutaufhängung…

Ich hatte sie 1 Jahr, dann haben mich Sucher-rieseln bei Halbformat, RS, zu kleiner, interner Speicher ständig genervt und ich habe die schweineteure A1 gekauft. Diese habe ich aber auch nach 1 Jahr wieder abgegeben. Es bleibt schwierig mit den Sony-Kameras.

 

 

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