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Kategorie ‘Kameras im Test’

28. März 2018
meine Oster-Kamera-Neuheit 2018

Während alle von Sony Vollformat träumen und schon im Geiste Bankautomaten-Sprengungen planen, einige wenige sich auf eine Fujifilm X-H1 freuen, andere geduldig auf Canon/Nikon warten und alle mFT-Fotografen fleissig den Frühling ablichten – habe ich mir etwas gelangweilt eine ganz andere Kamera für die Osterzeit heraus gesucht.
Wer mich kennt, weiß, dass ich zu ungern im Strom schwimme und wann immer es geht in meinem eigenen Bach unterwegs bin, also habe ich meine Akku-Bedenken und meine AF-Begeisterung mal gebremst und mir eine Kamera zum besten Preis gesucht, deutlich unter 1000€, etwas kleines, leichtes, das einfach spaß machen soll und mit dem richtigen Adapter auch Potential haben soll.

Sony weigert sich eine Halbformat mit dem Sucher in der Mitte zu bauen, Leica ist komplett abgedreht, Fuji verärgert etwas mit diesem Kamerakoloss X-H1 und mich besonders, da ich die gute, kompakte X-T2 zu früh verkauft habe – bei mFT läuft alles rund und G9, wie E-M1II sind konkurrenzlos bei allem was kleiner ist als Vollformat.
Also blieb nur eine Wahl:
Canon EOS M50 ist mein Osterei – eben habe ich sie abgeholt. Mit 3.5-6,3/15-45 mm Objektiv kommt sie bald in den Handel für 700€
Ich werde sie jetzt intensiv ausprobieren.
Auf den ersten Blick fällt der riesige, voll bewegliche Monitor auf, der fast die Größe der Kamera hat. Sie ist wie immer leicht zu Verstehen und logisch zu bedienen. Naturgemäß hat man bei so einer kompakten Kamera nicht viel in der Hand und der winzige Akku (LP-E12) ist noch der gleiche wie in meiner 6 Jahre alten EOS M – immerhin konsequent wenig Leistung 🙁
Die EOS M5 konnte ich wegen des gewaltigen Preises nicht ernst nehmen und M10, wie M6 fehlte das wichtigste, der Sucher. Deshalb habe ich mit meiner wunderschönen M in knallig rot ausgehalten. Das war eine haptisch sehr innovative Kamera. Nur eben Sensor, AF, Akku und die meiste Technik war mit gezogener Handbremse entwickelt.
Endlich gönnt mir Canon einen Sucher und einen beweglichen Monitor und 24 MP anstatt 18 MP, denn das waren die Schwachpunkte der M.
Die ersten Berührungen mit der M50 sind rau, denn dass wunderbar gelackte Gehäuse der originalen M hat sie nicht, es fühlt sich alles billig und empfindlich an – Hauptsache die Technik stimmt jetzt – man kann bei Canon nie alles haben.

Ich werde berichten wie sich Canon entwickelt hat und ob die kleine vielleicht doch spaß macht.
Das Einschalten mit dem rechten Daumenschalter gestaltet sich schwierig, einhändig ist es kaum sicher zu bewältigen. Das Einschalten dauert gut 2 Sekunden, nach jedem Einzelbild erfolgt eine knapp 2 sekündige schwarze Pause auf dem Monitor. (bei der M waren es gut 3 Sekunden Pause).
Das Einsatzgewicht der Kamera mit 15-45 mm beträgt rund 515g mit Akku und SD-Speicherkarte. (Meine GX5 wiegt nur 380g, die M ebenfalls 515g mit 18-55 mm)
Ich bin heilfroh, dass Canon noch nicht auf microSD Karten setzt.
Das Objektiv muss – wie schon der 18-55 mm Vorgänger, versenkt werden und ist damit im Transport rund 2cm kürzer.
Der Sucher ist im Vergleich zur Powershot G5x – die ich immer dabei habe – ebenso klein und relativ dunkel. Die Nuancen zwischen hell und dunkel sind nicht so wirklich gut zu erkennen. Er wirkt insgesamt etwas kühler abgestimmt. Gemessen am EOS 80D Sucher ist er ein dunkles, kleines Loch und auch mit einem EOS 6D oder 5D Sucher besteht keinerlei Ähnlichkeit. Es ist eben nur ein Motivsucher und dient weniger zur Beurteilung eines Fotos. Dafür scheint der große Monitor unzweifelhaft besser geeignet.
Auch der kleine, manuell hoch zu klappende Miniblitz scheint noch aus der G5X entliehen zu sein und sogar der große 3,2″ Monitor haben die gleiche Bauart und Abmessungen.
Nach dem Einstellen von Uhrzeit und Datum, was aufgrund eines fehlenden, zweiten Drehrades relativ umständlich gelingt, schnell die Spracheinstellung ändern und den zu lauten Piepton beseitigen. Das quer angelegte Menü mit einzelnen Karten findet vor weißgrauem Hintergrund statt und ist sehr hell und im Dunklen sicher störend. Sobald man die Kamera unter den Schreibtisch (in eine dunklere Umgebung) hält, beginnt das feine Rauschen und Flackern des Monitors und des Suchers – das erinnert mich sofort an die gruseligen Sony-Sucher/Monitore, die waren vor 2 Jahren noch schlimmer. (Monitore und Sucher kommen jedoch alle von Epson)
Der AF ist wirklich superleise und auch der IS ist kaum zu vernehmen – aber das täuscht darüber hinweg, das mit dem 15-45 mm nicht wirklich schnell fokussiert wird.
Also da sind alle aktuellen mFT-Kameras erheblich und sogar Fuji deutlich schneller.
Das 15-45 mm hat auch kein Metallbajonett und wirkt weniger wertig als das 18-55 mm M. Mein mit Canon-Adapter angesetztes 2.8/300 mm kann nur poltern und zögerlich fokussieren….
Also hier kann man schon festhalten – die AF-USM-Motoren der Canon-Objektive kommen nicht mit der AF-Technik der M-Baureihe zurecht! Das wird erst recht für Sigma und Tamron Objektive gelten. Wenn es Canon nach 6 Jahren noch nicht geschafft hat, das in den Griff zu bekommen – wird das auch nicht mehr gelingen.
Damit scheidet die kleine M50 an diesem Punkt für den Einsatz der EOS-Objektive aus.
Allenfalls die neueren STM-Motoren (Stepping-Technik) können gute AF-Performance liefern (1,8/50 mm, 18-135 mm, 55-250 mm & 70-300 mm).

Panasonic, Olympus und Fujifilm hatten auch keinen leichten Start, aber sie boten von Anfang an mehr Schnelligkeit und Leistung als Canon heute, sie hatten es letztlich leichter ganz neu an zu fangen.

 

 

NEWS:

FUJIFILM senkt ab 1.April den Preis für die Fuji X-T2 per CashBack um satte 300€
Das schafft wieder Abstand zur X-H1 und die X-T2 wird bisher um 1550€ (Gehäuse alleine) angeboten und kostet dann wohl nur noch 1250€ – dass ist die Antwort auf Sony.
Eine X-T3 oder X-Pro 3 sind erst zur Photokina zu erwarten und werden keinen internen Bildstabilisator haben, der bleibt der X-H Baureihe vorbehalten.
Zur Photokina soll dann auch das 2.8/8-16 mm lieferbar sein, es ist mit einem Preis von 2000€ zu rechnen und es wird weder leicht, noch kompakt.
Das 2.0/200 mm wird geschätzt um 2,5 Kilo wiegen und vermutlich jenseits 6000€ kosten und soll auch zum Herbst geliefert werden.
Sigma und Tamron werden keine Objektive für Fujifilm anbieten, da lässt sich gegen Fuji relativ günstige und oft besonders gute Objektive kaum Geld verdienen.

CANON hat noch nicht entschieden ob ein neues Vollformat-Bajonett kommt.
Laut letztem Interview, weiß Canon bisher selbst noch nicht, ob ein neues Bajonett kommt oder nicht, sie diskutieren mit wichtigen Fotografen darüber… bei dem letzten Wechsel vor 30 Jahren war ein neues Bajonett zwingend, weil die Elektronik einen deutlichen Nutzen versprach und brachte. Das ist jetzt so nicht der Fall.
Es ist gut möglich, das nach EF-s und EF-m noch ein neues EF Bajonett für Vollformat kommt, aber Sigma und Tamron sollten bei der Entscheidung vermutlich kaum involviert sein.
Tamron, wie Sigma müssen taktieren. Eigene Objektive für Sony rentieren sich nicht, so sehr das Fans auch herbei schreiben. Es wird für die beiden Objektivspezialisten erst lohnenswert und spannend, wenn Canon sich entschieden hat ernsthaft mit zu mischen und auch Nikon ins Boot kommt – denn dann können sie zukünftig für Canon, Nikon, Sony anbieten.
Für mFT und Sony E wird es nur ab und an Nischenobjektive geben, für Fujifilm gar keine. Nicht nur weil sich das nicht auszahlt, sondern auch, weil OlyPanaLeica und Fuji ihr Sortiment so geschickt und differenziert anbieten, das da kaum Luft bleibt, um preiswerter oder gar besser anzubieten.
Das Tamron ein 2.8/28-75 mm für Sony bringt, ist ein Versuchsballon und noch nicht der Start einer Sony-Objektivlinie – die wird es ohne Canon und Nikon so nicht geben.

Sigma und Tamron sind teuer geworden und haben sich mechanisch und optisch stark verbessert – aber ob Canon und Nikon denen dann wirklich genug Luft (geld zu verdienen) lassen, oder gleich auch „preiswert“ und kompakt anbieten, was der Markt will – wird sich zeigen.
Das sind meine Eindrücke nach Gesprächen mit Firmenbeschäftigten aus der Fotobranche.

 

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31. Januar 2018
Fujifilm frühlingsfrische Neuheiten: X-A5


Jetzt hauen wieder alle Hersteller kleine, scheinbar günstige Kameras auf den Markt, oft ohne Sucher, klein und wenig griffig – für junge Menschen die nur Smartphones kennen und Objektive einfach wechseln wollen. Letztlich werden sie aber dazu verführt – oder ausgebremst – nur ein Zoom Objektiv anzuschaffen und allenfalls noch mit gebrauchten, alten Objektiven – die nie für DSLM-Kameras gedacht waren – und Adapter zu jonglieren.
Trotzdem, wenn Sie eine tolle, kleine Kamera suchen – dann ist das hier derzeit sicher von allen günstigen Kameras unter 800€ sicher die beste Wahl: Fujifilm X-A5!
Für mich bleibt aber ohne Sucher alles Mist.

Fujifilm X-A5
Ich hatte damals die X-A1 und bis heute gilt – tolle Technik – sehr kompakt und sehr logisch verpackt – inzwischen sogar mit Klappmonitor, viel besserem Akku und einem kompakten Zoom für nur 600€

Fujifilm XC 3.5-5.6/15-45 mm OIS PZ
Neues Standard-Zoom mit einiger neuer Technik

Fujifilm macht sich jetzt ein Konzept von Sony, Olympus und Nikon zu nutze – das versenkte Objektiv. Um Zoom-Objektive 2 cm kürzer wirken zu lassen werden sie so konstruiert, dass sie zum Transport versenkt werden können. Grundsätzlich eine gute alte Leica-Idee, die schon mal in den 20iger Jahren des letzten Jahrtausends populär war und sie scheint langsam wieder Trend zu werden um das Kamera-Objektiv-Paket noch kompakter scheinen zu lassen.
Dass jetzt auch Fujifilm auf den rollenden Zug aufspringt – gerade die Traditionalisten im Objektivbau – ist schon bemerkenswert. Insbesondere wenn wir uns die Technik dahinter näher betrachten. Die bisherigen „zusammenfahrbaren“ Objektive waren nicht sonderlich robust und im Gegenteil eher sehr empfindlich. Besonders Sony 16-50 mm und Olympus 14-42 mm leiden schnell an Defekten. Sie dürfen im ausgezogenen Zustand auch nie irgendwo gegen kommen, sonst ist die Mechanik ganz schnell zerstört. Immerhin wird das Objektiv elektronisch, gleich nach dem Einschalten der Kamera in seine Ausgangs-Mechanik gebracht und man braucht nicht erst wie bei allen anderen Anbietern einen Schalter und zeitgleich den Brennweitenring zu drehen.

FUJINON XC 3.5-5.6/15-45 mm OIS PZ
Was verbirgt sich dahinter?

XC steht für die jetzt 3 kompakteren und preiswerteren Zoom-Objektive von Fujifilm (XC 16-50 mm – XC 50-230 mm). Im Unterschied zu allen anderen XF-Objektiven.

Die Lichtstärke ist blöderweise fließend, also im WW-Bereich noch akzeptabel mit f:3.5, aber schon sehr bald danach nur noch lichtschwach mit f:5.6. Das Gleiche gilt leider auch für die Naheinstellgrenze und damit für den Abbildungsmaßstab, denn maximal 1:4.6 werden nur aus 15 cm Distanz bei 15 mm Brennweite erreicht – bei 45 mm wird die Motiv-Abbildung aus der Nähe kleiner und man muss 0,35 m Abstand zum Sensor einhalten.
Auch die 15 cm Distanz sind nicht die Entfernung zwischen scharf fokussiertem Motiv und Objektiv-Frontlinse – sondern bis zum Sensor. Das ist oft ernüchternd weil ich mir mein Motiv selbst abschatte oder gar verschrecke, wenn ich bis auf 5 cm heran gehen muss.
Das es damit für Blumen, Essen und Accessoires  (Mädchenkram) ideal wäre – bestreite ich vehement – dicht heran macht keine Nahaufnahme besser, aber jede schlechter.
Das wird aber von den Herstellern immer schön verschleiert.

OIS ist die Bezeichnung für Fujis Bildstabilisator.
Leider schafft er nur 3 Stufen, es wird höchste Zeit, dass die Fujifilm-Kameras mit gehäuseinternem Bildstabi ausgestattet werden.

PZ – Powerzoom:
Power-Zoom – also ein elektrischer Zoom-Antrieb, den Pentax einst vor 30 Jahren erfunden hat und der bisher so nur von Panasonic und Sony angeboten wird. Sehr praktisch für Filmer und mit der automatischen Nachführung der AF-Einstellung auch hilfreich für Fotografen. Außerdem sind 2 verschiedene Zoom-Geschwindigkeiten verfügbar. Videofilmer werden das begrüßen.

Mir fallen sofort die reduzierten Blendenlamellen auf, es sind nur 7 – wo bei besseren Objektiven immer mindestens 10 verwendet werden. Das führt zu weniger schönen Hintergründen, wenn abgeblendet wird. Aber solche Objektive verwendet man idealerweise meistens mit f:5.6 und dann spielt das keine Rolle.
Für wirklich gute Porträtaufnahmen ist es ungeeignet, auch für Aufnahmen bei bewölktem Himmel oder gar am Abend oder frühen Morgen oder in dunklen Räumen ist es eher sehr ungeeignet.
Auch der Hinweis auf interessante Selfies vor beeindruckender Hintergrundkulisse muß dem versierten Fotografen die Tränen in die Augen treiben – die komplette Verzeichnung am langen Arm. Aber so wird eben heute geknipst – Hauptsache die eigene Visage ist im Bild – grausame Welt. Und danach kommen dann die Filter und Algorithmen, die einen zum Traumpüppchen oder zum Muskelprinzchen machen.

Hier wird mit einer Uvp. von 300€ der gleiche Preis des bewährten 3.5-5.6/16-50 mm OIS ausgerufen. Letztlich KB-Vergleichbar 22,5 mm gegen 24 mm größter Bildausschnitt. Also da macht im Superweitwinkelbereich 1 mm schon eine Menge aus. Da wird der Weg zum 13-40 mm Zoom geebnet.
Handlich, leicht und vielseitig will das neue Zoom sein, 135g geeicht und die kurze Bauart von 4.2 cm lösen das Versprechen auch ein.

Zu dem Preis – ist dieses Zoom, wenn es optisch mit dem bisherigen 16-50 mm gleichzieht ein neues Preiswunder. Ich habe es sofort bestellt, denn es ist damit reizvoller als das 2.8-3.5/18-55 mm und ein Ersatz für das 3.5-5.6/16-50 mm und deutlich attraktiver!
Wenn die Leistung stimmt und die Konstruktion haltbar ist – Gut gemacht Fuji!

 

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31. Januar 2018
Leica auf Schleuderkurs – Leica CL

Leica CL
Ich habe hier gar keinen Hehl daraus gemacht, dass mir das abgekupferte Apple-Design bei Leica so wenig wie sonst nichts anders in der Fotobranche gefallen hat.
Was nützen die besten Objektive, wenn man dafür einen aufgeblasenen Smart-Phone-Kamera-Backstein in die Hand nehmen und ständig auf dem Monitor wischen muß?
Absolut grausam, was uns Leica die letzten 5 Jahre zumutete! Und dabei hatten sie mit Panasonic den perfekten Meister, von dem sie auch haptisch sehr profitieren können. Aber mit jeder Kamera, die Leica selbst entwirft wurde es schlimmer.
Jetzt wurde mit der neuen Leica CL offensichtlich zurück gerudert, mehr Bedienelemente, weniger zum „antouchen“, der Sucher eingebaut und dazu das T-Bajonett.

Nur tut Leica immer noch so, als gäbe es ausschließlich Fotografen die das rechte Auge beim Blick in den Sucher verwenden – erbärmlich!
Auch einen Griff will uns Leica nur für noch teureres Geld dazu verkaufen – das Gehäuse soll je puristisch sein – sprich ein Stück Seife mit Sensor in der Mitte.
2500€ will uns Leica mit dieser neuen Kameraschöpfung abknöpfen. 500€ mehr als die TL2, die ja zusätzlich noch den altbackenen Sucher mit der peinlichen Auflösung und Reaktionszeit braucht.
Der Sucher ist besser geworden, kann sich aber weder mit Olympus, Panasonic, Sony oder Fujifilm messen. Das Leica nicht in der Lage ist den Hybridsucher von Fujifilm zu kopieren ist ein weiteres Armutszeugnis.
In meiner Jugend war eine Leica M neben einer Linhof das begehrteste Pferd im Stall, da wußten wir aber noch nicht viel über die mächtigen Nachteile des M-Kamerakonzepts und konnten uns ohnehin nur eine SLR leisten.
Jetzt hält immerhin sogar der lautlose, elektronische Verschluß mit Zeiten bis 1/25.000 Sekunde Einzug, wow! Und mechanisch wird sogar auch schon 1/8000 Sekunde geschafft.
Erstmals sind Motivprogramme, Panorama-, HDR-, Miniatur- und sogar Intervall-Aufnahmen möglich. Natürlich kann sie keine RAW-Dateien in der Kamera entwickeln oder auch nur JPEGs bearbeiten und teilen.
An die unverzichtbare Sensorreinigung hat sich Leica noch nicht heran getraut und auch einen Bildstabilisator sucht man verzweifelt – vergebens!
Eine Fehlanzeige muß ich auch für eingebauten Miniblitz, USB, HDMI, Kopfhörer und Fernauslöser melden.
Die Akku-Kapazität ist mehr als dürftig. Das Bildrauschen fällt ab 1600 ISO ungewöhnlich stark ins Auge. Immerhin ist der AF jetzt mit den normalen Brennweiten auf der Höhe der Zeit.
Trotz rotem Punkt behält hier Leica die Außenseiter-Position, auch bei der Sensorleistung.

Wer Leica Feeling sucht ist mit einer Fujifilm X-Pro2 viel dichter am Puls oder mit der X-T2 eben auch modern ausgestattet. Im Segment aller spiegelfreien Halbformatkameras überflügelt Fujifilm hier alle. Auch eine Sony Alpha 6500 kann hier noch nicht restlos überzeugen und eine Canon EOS M5 schon gar nicht.

Jeder Hersteller hat kleine Defizite oder gar Schwächen, bei Leica überwiegen die leider.
Vor allem im Vergleich zur zeitgleich erschienen Fujifilm X-A5 mit 15-45 mm Objektiv für 600€ muss sich ja ein Leica-Kunde komplett veralbert vorkommen – erheblich schlechtere, technische Leistung zum 4fachen Preis. Auch wenn der Vergleich nicht ganz fair ist und eher die TL2 da hineinpasst, ohne Sucher.
Also wer sich da die Leica um den Hals hängt, dem kann man getrost Dummheit oder Verbohrtheit und Angeberei vorwerfen.

 

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