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Kategorie ‘Kameras im Test’

10. November 2017
Spiegelfreie Kameras bewertet – Alltagstauglich oder Mogelpakete?


Die neue Queen aller spiegelfreien Kameras – Panasonic G9

ERGÄNZT und überarbeitet – 2017-11-10

Eine Olympus E-1 mit neuem FT-System im Viertelformat mit Verhältnis 4:3 und alle folgenden FourThirds-Kameras gingen baden, weil sich die Werbung um ein kleineres, leichteres, fortschrittlicheres System, nicht bewahrheitet hat. Olympus hatte schlicht versäumt dazu auch die moderneren, leichteren und schnelleren Objektive anzubieten, die kamen dann 6 Jahre zu spät. (die ersten mFT-Objektive wurden dann so leicht und plastikmässig, dass sie heute auch weitgehend überrundet sind).
Und auch heute sind zwar einige Fotofans von einer flachen Sony Kamera begeistert, sie bietet immerhin einige neue Möglichkeiten – aber Preise, Objektive und tatsächliche Gewichte der Ausrüstungen sind meistens keineswegs leichter als DSLR-Technik im gleichen Sensorformat. Außerdem sind sie dann kaum für die Freihand-Macro- oder Tele-Fotografie optimal.

Heute ist es so, dass mFT-Ausrüstungen durchaus leichter sind, weil es kleine, leistungsfähige Festbrennweiten und lichtschwächere Zoom-Objektive neuester Rechnung gibt.

Warum hat es manchmal den Eindruck, dass mir DSLM-Kameras – also spiegelfreie Kameras heute nicht mehr gefallen?

ERGONOMIE
Fast immer, wenn ich eine der kleineren, leichteren DSLM-Kameras in die Hand nehme, bekommt das leicht einen Spielzeug-Charakter. Sicher entscheiden letztlich die Bildergebnisse, die mir mit einem Fotogerät gelingen, doch der technische Vorgang des Fotografierens beginnt ja mit der Kamera. Findet meine Hand am Gehäuse schon nicht störungsfrei ihren Platz, oder lässt sie sich nicht schnell und mühelos bedienen macht ja die ganze Auseinandersetzung mit Licht und Motiv schon deutlich weniger Freude. Sicher tritt bei uns allen der Gewöhnungseffekt ein – der es gestattet, das auch ergonomisch sehr schlechte Kameras dann doch Zuspruch erhalten. Doch wenn ich Ihnen die Augen verbinde und sie eine Reihe von Kameras in die Hand nehmen lasse, werden Sie in vielen Fällen auch eine DSLR mit mehr Volumen, Gewicht und jahrzehntelang erprobter Ergonomie bevorzugen.
Dann fällt den meisten sehr schnell auf, das die kleine DSLM teuer mit Griffen, Batterieteilen oder Griffschalen aufgerüstet werden muss.
Und wenn Sie ein bisschen sensibel sind, werden Sie merken, das Gurtösen und der Gurt selbst meist an der rechten Hand stören, sie werden auch merken das Japaner einfach andere Finger und Gedankengänge haben müssen, das denen das scheinbar nicht auffällt.

Für meine Hände, die eher feingliedrig und nicht übergroß sind (Handschuhgröße 9 ½) sind große Kameras und dicke Griffe kein Problem – Volumen ist positiv.
Die Kameras für die Jackentasche kleiner zu machen, ist für den Ab-und-zu-Fotograf sicher erst mal eine gute Idee, spätestens wenn er Objektive mit mehr als dem Kameragewicht – also mehr als 500g einsetzt, verpufft die gute Idee.

Fotokameras ohne Griff, selbst die legendären, habe ich nie verstanden, haben mir nie eine sichere Handhabung erlaubt: Nikon F3, Canon AE-1, Leica M, Olympus OM-4, Pentax ME Super, Minolta XD7 und Co – ich wußte schon vor 30 Jahren genau, warum mir eine Pentax LX mit angesetztem Griffstück, am liebsten war.
Der Daumen braucht eine Auflage und die vier Finger brauchen vorne einen Griff mit ausreichend Tiefe zum halten, sonst ist professionelle Fotografie nicht möglich.

Ich schreibe hier bewußt, ein richtig gutes Fotowerkzeug für alle Objektive muß Volumen haben – es kann niemals durch eine Olympus Pen, Leica M oder gar ein Smartphone ersetzt werden. Wenn sie fest vorhaben nur mit einer Festbrennweite oder einem leichten Zoom durch das Fotoleben zu gehen, ist es fast egal welche Kamera Sie anschaffen. Doch wenn Sie Objektive wechseln wollen und sich ernsthaft und ausgiebig mit Fotografie beschäftigen, brauchen Sie mehr Volumen und ein angepasstes Gewicht.

Die bei weitem beste Ausführung eines Kameragehäuses hat seit Anfang an die Panasonic GH-Baureihe. Insbesondere die GH4, GH5 und auch die neue G9 bleiben für mich die einsamen Könige aller DSLM-Kameras.
Panasonic kann auch Kameras ohne Griff, die in Jackentaschen platz finden: GF7, GM5, GX80 – also für mich muß es dann mindestens eine G81 oder GX8 sein.

Auch mit einer Olympus E-M1II kann man inzwischen ganz gut fotografieren, aber der Unterschied – der Abstand zur GH5 ist dennoch deutlich.
Und es soll mir keiner mehr mit einer E-M5, e-M10 oder gar Pen kommen, die fallen in meiner Hand alle durch und bleiben eher Spielzeuge, wenn auch mit oft großem fotografischen Potential.

Die Fujikameras machen mir alle Probleme und liegen nur mit angesetztem Griffteil oder Booster halbwegs gut in der Hand. Die Gurtöse bleibt aber auch dann immer störend. Spannend ist, das man für die GFX Mittelformatkamera offensichtlich das Problem versucht hat zu lösen – aus der dämlichen Öse ist eine flachere Aufhängung geworden – aber auch die wird an der Stelle noch etwas stören. Fuji verhindert offensichtlich aus reinen Design-Erwägungen bisher gute Handgriffe, die ausreichend platz für einen leistungsstarken Akku liefern.

Sony hat inzwischen auch erkannt, das mehr Volumen zumindest am Griff wichtig ist. Alle Sony-Kameras sind zu klein und zu schlank, doch die neueren haben zumindest ein Griffstück, das drei Fingern platz bietet.

Canon macht es als Spätstarter gar nicht so schlecht, die neueren Ms haben alle Griffe und für 3 Finger vorne ist alle mal Platz und die Ergonomie der M5 ist für meine Hand gar nicht so schlecht. Nur auf der Rückseite geht es sehr eng zu.

Die Nikon Serie 1 sind auf Miniatur getrimmte Action-Kameras, nur eine V3 mit Griffstück ist halbwegs gut zu halten – aber mit großem Objektiv wird auch die schnell lächerlich.

Leica hat zwar Design-Ikonen geschaffen, die sich gut in Museen machen, aber in der Hand sind sie dafür wie Backsteine. Besonders die letzte, dicke Leica M (240) ist an Klotzigkeit kaum zu überbieten. Das wurde immerhin auch realisiert und die jüngste M10 ist wieder schlanker geworden – aber ohne Griffansatz macht auch die mir keine Freude.

Die Pentax Q Kameras waren bestenfalls niedlich.
Einzig auf dem Stativ spielt die Ergonomie praktisch keine Rolle.

Meine Rangfolge bei den besten ergonomischen DSLM-Kameras: (Stand 2017)

0: Panasonic G9 – GH4

  1. Olympus E-M1II
  2. Sony Alpha 7RIII
  3. Canon Eos M5
  4. Fujifilm X-T2

 

GEWICHT:

Ein Kameragewicht von 500g sollte für niemanden ein Problem darstellen und ist für viele Zoom- oder Tele-Objektive eher ein Minimal-Gewicht.
Besser ist die Gewichtsklasse 600-900g inclusive einem Akku mit guten Leistungsreserven.

Und wer da argumentiert, das „hohe“ Gewicht sei sehr nachteilig beim Fliegen oder beim Wandern, sollte aus meiner Sicht das Gewicht lieber an anderer Stelle einsparen, aber sicher nicht 200-300g an der Kamera.
Wenn Sie eine 400g Sony Alpha Kamera mit nehmen und dazu dann 3 Zusatzakkus brauchen und keine größeren oder schwereren Objektive einsetzen können, ist der scheinbare Vorteil nur noch ein deutlicher Nachteil.

Viele denken auch eine Nikon D5 oder Eos 1Dx ist zu schwer und zu groß und dann bauen sie an ihre Eos 80D oder 5DIV oder D810 oder D7500 einen Akkugriff an und legen zwei Akkus ein – rechnen können diese Menschen offensichtlich nicht, denn dann werden die Kameras schnell größer und schwer wie die Profi-Boliden.

So ist das jetzt auch mit der Fuji-X-T2 oder der Olympus E-M1 II… die nicht wirklich leichter sind als DSLR-Halbformatkameras.

Fuji x-T2 =510g
Griff = 230g
Akku = 50g x2 = 100g
Gesamt ohne Objektiv = 850g
Olympus E-M1II = 570g
Griff = 230g
Akku = 70g
Gesamt ohne Objektiv = 870g

Nikon D500 = 860g Halbformat
Griff und Zusatzakku braucht man da nicht so zwingend wie bei Olympus und Fujifilm.
Griff = 225g
Akku = 75g
Gesamt ohne Objektiv = 1130g

Nikon D750 = 750g Vollformat
Griff = 225g
Akku = 75g
Gesamt ohne Objektiv = 1050g

Nikon D810 = 980g Vollformat
Griff = 225g
Akku = 75g
Gesamt ohne Objektiv = 1280g

Nikon D5 = 1420g Vollformat

Eine Fujifilm X-T2 entfesselt ihr volles Potential nur mit Akku-Handgriff als Booster und 3 Akkus gleichzeitig. Dann ist sie größer, schwerer und teurer als eine Nikon D500, die den Akku-Handgriff für das volle Potential nicht braucht.

STROMVERSORGUNG:

Ohne gespeicherte Energie aus Akkus kann man heute mit keiner digitalen Kamera auch nur ein Bild fest halten. Deshalb kommt dem Akku in jeder Kamera eine Schlüsselrolle zu.
Es gibt sehr kleine Akkus, die wie in den EOS M-Kameras verwendet werden, doch die können auch selbst beim sparsamsten Kameragehäuse nicht für viel Kameranutzung sorgen. Sicher lassen sich selbst mit kleinen Akkus oft viele hundert Serienaufnahmen im JPEG realisieren, doch viele Ein- und Ausschalt-Vorgänge, Kälte, viel Nutzung des Monitors, viel Verstellung der Werte, vor allem der Einsatz des Blitzes und Fotografie mit längeren Pausen leeren sehr schnell die kleinen Akkus. Dann sind 250 Aufnahmen oder 1 Stunde Filmen schon das Maximum was aus dem Akku heraus zu quetschen ist.

 

Werten will ich hier nur die Top 10 technologischen Spitzenprodukte im Vergleich zur Nikon D500 – der besten und schnellsten DSLR für 2018:

Canon EOS M5
= 900€ Halbformat
Leica SL
= 6900€ Vollformat
Leica TL
= 1500€ plus Sucher = 2000€ Halbformat
Fujifilm X-T2
= 1700€ plus 330€ VBP XT2 plus 2 Akkus a 60€ = 2150€ Halbformat
Fujifilm X-Pro 2
= 1600€ Halbformat
Olympus OM-D E-M1II
= 2000€ Viertelformat
Panasonic GH5
= 1100€ Viertelformat
Panasonic G9
= 1700€ Viertelformat
Panasonic GX8
= 1000€ Viertelformat
Sony Alpha 7RIII
= 3500€ Vollformat
Sony Alpha 6500
= 1500€ Halbformat

 

Spiegelfreie Kameras für 2018 zerlegt:

Die Abstände sind Absicht – damit zeige ich, wenn aus meiner Sicht ein Produkt eine besondere Stellung einnimmt und wo sich die Spreu vom Weizen trennt.

Bedienung:

1.Panasonic G9
2.Nikon D500

3.Panasonic GX8
4.Olympus E-M1II
5. Canon Eos M5
6. Fujifilm X-T2

7. Fujifilm X-Pro2
8. Sony Alpha 7RII
9. Sony Alpha 6500

Für mich ungeliebt: Leica SL – TL

Handling:

1.Panasonic G9
2.Nikon D500

3. Fujifilm X-T2
4.Panasonic GX8
5. Fujifilm X-Pro2
6. Olympus E-M1II

7.Canon Eos M5
8. Sony Alpha 7RII
9. Sony Alpha 6500

Für mich wenig brauchbar: Leica SL – TL

Für mich ist die Form, der Griff und die Anordnung und Kennzeichnung der Drehräder, Schalter und Knöpfe bei der GH4 am dichtesten am Ideal. Die Nikon ist sehr gut, aber nicht alles ist logisch, Auto-ISO und AF-Funktionen finde ich eher seltsam in Anordnung uns Ausführung. Die Fuji-Kameras zeigen vieles offensichtlich, aber ISO und Belichtungskorrektur (nur 1/3 Stufen) sind irritierend bis langsam, die Belichtungsprogramme sind für mich hingegen logisch. Ich verabscheue Kameras die links leer sind und alles versuchen auf rechts zu verteilen – Sony ist für mich unlogisch. Doch noch weit schlimmer ist das scheußliche, appleartige Bedienkonzept der Leica’s – das ist schlicht nicht meine Welt und macht die Kameras für mich extrem hässlich. Auch das Konzept mit dem Sucher auf der linken Kameraseite ist für mich verkehrt, es taugt nur für rechtsäugige Fotografen – ein Sucher hat in der Mitte der Kamera einen weit besseren Platz.
Eine Gurtaufhängung gehört auch nicht nach rechts oben, wo sie nur die Hand stört – aber das machen alle falsch. Kameras sollten seitlich getragen werden und die Befestigungen nur links haben. Ich behelfe mir, in dem ich beide Gurtenden nur links befestige – Eddycam sei dank geht das mit vielen Kameras mit Schnellverschluß am Gurt.

Sucher:

1.Nikon D500
2.Panasonic G9

3.Fujifilm X-T2
4. Olympus E-M1II
5. Fujifilm X-Pro2

6.Leica SL
7. Panasonic GX8
8. Sony Alpha 7RII

9.Canon Eos M5
10. Panasonic GH5
11. Sony Alpha 6500

Für mich veraltet: Leica TL Aufstecksucher

Vermutlich würden die meisten hier neben der neuen Panasonic GH5 auch den Leica SL-Sucher mit stolzen 4 MP – mit erheblich mehr Auflösung – an der Spitze sehen. Doch durch seine blaugrüne Einfärbung und den langsameren Bildaufbau, finde ich ihn sehr gewöhnungsbedürftig. Der Blick in den tollen Nikon-Sucher mit rundem Okular zeigt nach der D5 und der Sony Alpha 99 am besten, wie die Welt tatsächlich aussieht. Wie hingegen das Bild aussehen wird, zeigen nur elektronische Sucher und man lernt die Vorschau schnell schätzen. Nur die Fuji X-Pro2 geht noch einen eigenen Weg und zeigt Realbild oder elektronische Fotovorschau. Elektronisch zeigt Panasonic mit der GH5 noch deutlich vor Fujifilm auch mit dem großen X-T2 Sucher mit schnellem Bildaufbau, das beste Bild. Auch der ebenfalls für das kleine format sehr gute Olympus E-M1II-Sucher verwöhnt. Panasonic GH4, Canon und Sony sind hier eher Verlierer, langsamer Bildaufbau, unruhiges Sucherbild mit Störungen besonders bei wenig Licht. Der Panasonic GX8 Sucher ist größer, heller und schwenkbar und daher etwas besonderes.

Sensor:

1.Nikon D850

2. Sony Alpha 7RIII
3. Nikon D500
3. Fujifilm X-T2
4. Fujifilm X-Pro2

5.Sony Alpha 6500
6.Canon Eos M5
7. Panasonic GH5
8. Olympus E-M1II
9. Panasonic GH4

Für mich zu wenig Performance: Leica SL – TL
Die Leica Sensoren rauschen mir zu viel. Nicht überraschend kann sich hier Sony etwas absetzen, 42 MP mit relativ hoher Dynamik – allerdings auch zum hohen Preis mit viel Stromverbrauch und Verzicht auf schnellste Performance. Die Nikon D500 sehe ich bei Tier-Fotos, Landschaften und allgemeiner Fotografie vor den Fuji-Sensoren, die ihre Stärke besonders bei Menschen- und Studio-Fotografie ausspielen. Canon kann auch hier wieder mit eingeschränkter Dynamik und etwas Bildrauschen nicht besonders überzeugen und die mFT-Kameras haben einfach Schwächen bei weniger Licht und verursachen ab 1600 ISO sichtbar mehr Bildrauschen – daran beißt die Maus keinen Faden ab.

System:

1. Nikon D500 DX
2. Nikon D850 FX
3. Canon
4. Panasonic-mFT-System mit mehr sehr guten Objektiven
5. Olympus mFT-System mit Bildstabilisierung!

6. Fujifilm X-System

7.Sony Alpha 7RII

8. Pentax K
9. Canon Eos M-System – große Einschränkungen
10. Sony Alpha E-System
11. Leica TL-System
12. Leica SL-System, erst 3 AF-Objektive

Für mich zu wenig passendes System: Leica SL – TL – Sony Alpha 6500 – Sony Alpha 7RII

Beim System stellt sich nicht nur die Frage, wie viele und welche Objektive angeboten werden, wichtig ist, wie gut passen die zu den neuesten Kamerasensoren –und zusätzlich ganz wichtig, ob ich sie mir auch leisten kann – ob es die richtigen Blitzgeräte, Griffe und Zubehör gibt.
Bei Sony, mit seinem einzigartigen Objektiv-Wirrwarr suche ich meistens vergebens nach geeigneten, besonders guten Objektiven – auch wenn vieles neu ist, sind sie im Vergleich nicht selten nur zweitklassig, selbst wenn Zeiss darauf steht. Leica verweist auf seine manuellen Objektive, denn die automatisch fokussierbaren Objektive stehen bei der Marke noch ganz am Anfang. Im Gegensatz zu den legendären M-Objektiven, fallen die neuesten SL-Kreationen sehr groß und schwer aus. Canon EOS M ist bisher eher peinlich lichtschwach und Canon scheint hier aus den Fehlern mit der EFs-Objektivlinie nicht lernen zu wollen. Pentax, Nikon und andere zeigen, das alles miteinander kompatibel bleiben muss. Und Fujifilm zeigt deutlich, das lichtstarke Festbrennweiten gefragt sind, sonst kann man ja gleich mit dem Handy fotografieren. Nur kleine Bauweise alleine – überzeugt heute keinen mehr, der sich eine Systemkamera zulegen will und wenn dann kauft er Nikon 1.
Pentax gibt sich wieder viel mehr Mühe und hat für Vollformat schon einige spannende Neuheiten. Doch insgesamt ist das System noch zu wenig homogen, vieles ist veraltet, die Blitze überzeugen kaum und das Zubehör ist eher spärlich. Auch die Fremdhersteller halten sich hier leider zurück. Die AF-Schwäche im Bezug auf die Spitzenplätze bleibt leider erhalten.

Bei Fujifilm ist einiges noch holprig, gerade erst wurde ein guter, zu teurer Blitz eingeführt, Die Objektivreihe wurde gut begonnen, hat aber von Anfang an einige Ärgernisse, wie zu leicht drehende Blendenringe, miserable Sonnenblenden und langsamer Autofokus im Objektiv. Und jetzt werden die Objektive durch zweitklassige f:2.0 Lichtstärken ergänzt. Das schockiert etwas, denn wer sich auskennt, weiß ja das z.B. die Leica Summicron f:2.0 Objektive steht’s die Krone des Leistungsspektrums sind. Warum jetzt Fujifilm f:2.0/18 mm – 2.0/23 mm – 2.0/35 mm mit reduzierter Schärfe und Auflösung anbietet, ist mir ein Rätsel. Fujifilm braucht noch Tele-Festbrennweiten und Spezial-Objektive im Weitwinkelbereich.
Im microFourThirds-System ist vieles üppig vertreten, es gibt Spezial-Objektive und die Super-Teles kommen auch langsam, Blitze und Griffe sind verfügbar. Aber so ein bisschen vermisse ich die anfängliche Meisterleistung bei den Objektiv-Neurechnungen. Vor allem die geforderten Preise sind hier oft nicht nachvollziehbar, Olympus verknappt seine Pro-Objektive und hält sie extrem teuer, hier fehlt mir der Gegenwert als Höchstleistung – den dafür Panasonic & Leica öfter bieten.
Nikon hat sehr aufgeholt und kann Canon endlich in vielen Bereichen Paroli bieten, was jetzt 20 Jahre nicht so war. Die Preise sind hoch, aber die Leistung der Objektive und die Wiederverkaufswerte auch. Die Robustheit neuester Konstruktionen sucht ihresgleichen. Canon ist weiterhin sehr innovativ im Objektivbau und setzt jedes Jahr neue Bestleistungen – das kann auch ein Sony-Zeiss-Nutzer letztlich nur neidisch anerkennen.

Akkuversorgung/Stromverbrauch:

1. Nikon D500
2. Panasonic G9

3.Olympus E-M1II

4.Fujifilm X-Pro 2

5.Panasonic GX8
6. Fujifilm X-T2

Für mich unzureichende Ausdauer:
Canon EOS M5 – Leica TL – Sony Alpha 7RII – Alpha 6500
und alle weiteren, bisherigen Systemkameras ohne Spiegel!

Hier versteckt sich die größte Schwäche. Man könnte sich billige Fremdakkus kaufen und mitnehmen – doch das ist gefährlich für die Kameras, die Performance sinkt schnell und OriginalAkkus kosten mindestens 60€ zusätzlich.
Im Schnitt sind 2-3 Zusatzakkus notwendig, um die Leistung und Nutzungsdauer einer Nikon D500 oder Panasonic GH4 zu erreichen.
Besonders Fujifilm, Canon, Leica und Sony liefern hier immer noch kleine Akkus mit zu wenig Speicherkapazität. Olympus hat das Problem gerade erkannt und um 1/3 Leistung erhöht. Ich habe die besten Erfahrungen mit EOS-Kameras und EOS-Akkus. Selbst die Nikon D500 ist schneller erschöpft als eine EOS 5DIV oder 80D.

Allgemeine Alltags-/Allwetter-Performance:

1. Nikon D500
2. Panasonic G9 / GH5
3. Olympus E-M1II

4. Leica SL
5. Panasonic GX8

6. Fujifilm X-T2
7. Fujifilm X-Pro2
8. Sony Alpha 6500
9. Canon Eos M5
10. Sony Alpha 7RII
Für mich zu wenig Performance: Leica TL

Erst wenn Sie die Kameras einmal universell bei vielen Motiven, bei Regen, bei Wind, bei Eiseskälte, bei Hitze eingesetzt haben bemerken Sie, das versprochene Abdichtungen und schönes Bedien-Layout noch gar nichts über Alltags & Allwetter-Funktionalität aussagen. Hier fällt Fujifilm mir jüngst sehr unangenehm auf, die Kameras möchte ich weder bei Regen noch bei Kälte nutzen und mit Handschuhen lassen sie sich praktisch gar nicht bedienen. Neben der bewährten DSLR haben sich Panasonic und Olympus eine gute Tauglichkeit erkämpft. Sony quetscht seine Speicherkarten unten neben den Akku und taugt nicht wirklich für das Wetter.

AF-Performance:

1.Nikon D500

2.Panasonic G9

3.Olympus E-M1II
4.Leica SL
5.Panasonic GX8
6.Fujifilm X-T2
7. Sony Alpha 6500
8.Sony Alpha 7RII
9. Fujifilm X-Pro2
10. Canon Eos M5
Für mich zu wenig Performance: Leica TL
Für alle fotografischen Motive und Aufgaben ist die DSLR-Technik bisher weder entthront noch sind spiegelfreie Kameras komplett auf Augenhöhe. Bei den Geschwindigkeiten wird geschickt gemogelt, bzw. sie sind nur dann schnell wenn kein AF mitführen muss und deshalb ist auch eine E-M1II langsamer als eine D500, weniger treffsicher und bei wenig Licht unterlegen.

Nützliche Features:

1.Olympus E-M1II

2.Fujifilm X-T2
3. Sony Alpha 6500
4. Panasonic GH5 / GH4
5. Fujifilm X-Pro2

6.Panasonic GX8
7. Canon Eos M5
8. Sony Alpha 7RII
9. Nikon D500
Für mich zu wenig Besonderes: Leica SL – TL

Hier können die Spiegelfreien punkten, vieles ist bei DSLR-Kameras immer noch nicht umgesetzt, oder lässt sich nicht umsetzen. Es begann mit Filtern, Bildstabis für alle Objektive, Tethering, 4K-Filmen, heute kommt noch Pre-Capture, 6K-Fotos, nachträgliche Fokus-Kontrolle, High Resolution Stacking, Zebra, Filter, Filmstimmungen, Filmkorn und vieles mehr in die Kameras. Ein vollbeweglicher Monitor mit schnellem Touch-Screen-AF gehört für mich zur Pflicht-Ausstattung auf die ich nicht verzichten will.
Sony, Olympus duellieren sich hier vor allen anderen. Wie viel und ob man etwas davon dringend für bessere Fotos braucht, muss jeder selbst entscheiden. Aber hier sieht eine Nikon D500 alt aus und selbst eine Pentax K1 oder Canon Eos 5DIV bieten da teilweise mehr.

 

Die größten Versäumnisse:
1. Panasonic GH4
schwächerer Sucher, alter Sensor, höheres Bildrauschen
2. Nikon D500
Kein voll beweglicher Monitor, langsam im LiveView, kein Miniblitz mit Steuerung
3. Panasonic GX8
lauter, vibrierender Verschluß
4. Fujifilm X-Pro2
kaum Winter-tauglich, Bedienungsmängel, Schwacher Akku, kein beweglicher Touch-Screen,
5. Olympus E-M1II
Kein RAW mit 14 Bit, Bedienung, Menü
6. Fujifilm X-T2
kaum Winter-tauglich, Bedienungsmängel, Schwacher Akku, kein Touch-Screen, kein Pre-Captue, starrer externer Blitz
7. Sony Alpha 6500
wenig Allwetter-tauglich, Schwacher Akku, kaum gute E-Objektive, starrer externer Blitz,
schnell nur ohne AF
8. Canon Eos M5
kaum Winter-tauglich, Sehr schwacher Akku, kein vollbeweglicher Monitor, kaum spannende M-Objektive
9. Sony Alpha 7RII
nicht Winter-tauglich, Schwacher Akku, wenig gute FE-Objektive, extreme Preise
10. Leica SL
extremer Preis, kaum AF-Objektive, starrer Monitor, scheußliche Bedienung
11. Leica TL
kaum Winter-tauglich, Extremer Preis, Sucher veraltet, wenig Objektive, AF-Probleme

 

Preis-Leistung:
1. Panasonic GH4
2. Nikon D500
3. Panasonic GH5 / X8
4. Fujifilm X-Pro2
5. Olympus E-M1II
6. Fujifilm X-T2
7. Sony Alpha 6500
8. Canon Eos M5
9. Sony Alpha 7RII
10. Leica SL
11. Leica TL

Die schwierigste Wertung von allem, weil ja hier jeder für sich gewichten muss, was ihm bei dem Kamerasystem am wichtigsten ist.
Bei mir ist das immer die Performance und an zweiter Stelle der Bildsensor. Ein SuperSensor in einer lahmen Kamera, die nur 200-300 Aufnahmen mit einem Akku schafft und nur wenig spannende Objektive bietet (Alpha7RII) ist für mich genauso wertlos, wie die vielen Schönwetter Kameras, die es gibt. Und für andere ist der SuperSensor scheinbar alles entscheidend, weil sie nur unbewegte Motive im trockenen Sommer ablichten.
Allerdings, wenn ich Landschaften, Still-Life, Studio und Architektur zu meinen Schwerpunkt-Themen machen würde – dann würde ich eher für eine Mittelformat sparen, als mich mit Sonys Bedienung und Service herum zu ärgern.
Leica richtet sich an ein paar Menschen, denen Prestige wichtig ist und kaum an ernsthafte Fotografen. Und wer von der SL das Gegenteil behauptet – den verweise ich auf lediglich 3 schwere, übergroße AF-Objektive – von denen ich keines einsetzen möchte.
Die Canon Eos M5 ist fast am preiswertesten in dieser Riege, aber sie bietet auch am wenigsten und vieles auch noch etwas holprig, ein voll kompatibles System existiert kaum, deshalb ist sie mit über 1100€ immer noch gut 1/3 zu teuer.
Auch eine Sony Alpha 6500 bietet für 1700€ für mich viel zu wenig Gegenwert, ein Hochformatgriff gibt es nicht und die Akkus sind schwach auf der Brust – die ganze 6000er Serie sind eigentlich reine Schönwetterkameras.
Und auch die Fuji-Kameras sehe ich zu den geforderten Preisen eher kritisch. Um annähernd in die Leistungsklasse einer D500 oder E-M1II zu kommen, muß man zu der X-T2 einen heillos überteuerten Griff (ohne Alternative!) und 2 zusätzliche Mini-Akkus kaufen – dann ist sie mit Abstand die kostspieligste Kamera – abgesehen von Leica und Sony. Und ich sehe da immer noch viele Designmängel und Problemchen und im Winter macht sie auch gar keine Freude.

Dagegen sind die Panasonic-Kameras echte Schnäppchen – allerdings sind die Preise auch deutlich gefallen, seit Einführung und die Ablösung GH5 ist schon in Produktion. Für mich sind die GH Kameras auch die einzigen voll wintertauglichen und gut bedienbaren – Panasonic hat nicht den besten Sensor, aber die besten alltagstauglichen Kameras mit dem am weitesten Entwickelten Autofokus.
Die Nikon D500 ist ebenfalls teuer – doch vergleicht man den konstruktiven und materialintensiven Aufwand (100% Sucherprisma – Spiegelmechanik für 10 B/Sek) dann wird dem Eingeweihten klar, das alle anderen Systemkameras (vom Vollformat abgesehen) keinesfalls über 1200€ kosten sollten.

Fuji X-T2 02 kl

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test

 

17. September 2017
Panasonic GH5, Olympus E-M1II oder Fujifilm X-T2

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Professionell angehauchte Kameras mit Sensor-Vorteil (kleiner als Vollformat und größere Schärfentiefe)

wirklich professionelle Halbformat-Kameras gab es bisher nur mit Spiegel, nur die Panasonic GH4 wies in die richtige Richtung.
Canon EOS 7DII – Nikon D500 – Pentax und Sony scheitern für mich etwas an ihren beschränkten Systemen und dem unzureichendem AF. Canon EOS M ist bisher auch noch keineswegs konkurrenzfähig.

Seit 2017 gibt es im Preisniveau 2000€:
Fujifilm X-T2
Olympus E-M1II
Panasonic GH5

Canon hat endlich eine EOS M5 mit Sucher, aber sie ist sehr begrenzt durch den Akku und die kleine Haptik. Pentax versucht mit der K-P Boden zu gewinnen, Sony hat für die Alpha 6500 nur ein unzureichendes System, von der Leica TL ganz zu schweigen.

Das Duell Canon EOS 7DII – Nikon D500 geht so eindeutig und anerkannt für Nikon aus, das Canon gut beraten ist, schnell eine viel bessere Kamera mit besserem Sensor zu präsentieren. Auch eine EOS 80D kann da nicht wirklich punkten (außer beim schnelleren LiveView-AF).

Wie schlagen sich Fuji, Panasonic und Olympus?
Gleich vorweg, keine ist auch nur annähernd perfekt. Alle sind für das Gebotene letztlich sehr kostspielig.

Vorteil Fujifilm X-T2:
+ größerer Sensor mit 1,5-2 EV Stufen mehr Reserven bei wenig Licht
+ intuitivere Bedienung der Basiswerte
+ etwas günstigerer Preis, wenn man den Griff nicht braucht
+ größerer Sucher
+ besseres Objektivsystem
+ optimiert für Porträt- und Studio-Aufnahmen
+ besonders gut mit festen Brennweiten
+ ausgezeichnet für Reise-Fotografie
Größter Nachteil X-T2:
– relativ lange Aktivierungszeit bis Aufnahme möglich
– Farben gefallen nicht jedem
– AF sucht häufiger und ist in der Schnelligkeit bei bewegten Motiven unterlegen

Vorteil Olympus E-M1II
+ bessere Haptik, großer Griff
+ viel besserer Bildstabilisator bis 6 EV Stufen für alle Objektive
+ insgesamt schneller – AF – Bildserien – Sucherbild etc
+ leiser und sanftere Auslösung
+ voll beweglicher Monitor ohne Klapperatismus
+ schönere Farben, allgemein optimiert
+ voll beweglicher Mini-Blitz als Zusatzgerät
+ besonders gut für Macro-Aufnahmen
+ besonders gut für Street-Fotografie im Dunklen
+ besonders gut für Filmchen aus der Hand
Größter Nachteil Olympus E-M1II:
– Hauptschalter links und falsch platziert
– ab und zu System-Abstürze
– AF Felder nicht optimal und kein Joystick zur Einzelauswahl, nicht in der Größe variabel

Vorteil Panasonic GH5
+ beste Haptik & Bedienung, großer Griff
+ besserer Bildstabilisator bis 5,5 EV Stufen für alle Objektive
+ insgesamt zuverlässigster Verfolgungs-AF
+ leise und sanfte Auslösung
+ voll beweglicher Monitor ohne Klapperautismus
+ beste Balance mit Tele-Objektiv
+ beste Akku-Kapazität
+ hochauflösender Sucher
+ professionell für Video-Filmer
+ besonders gut für Macro-Aufnahmen
+ besonders gut für Reise-Fotografie
Nachteil Panasonic GH5:
– für Film optimiert
– Sucher nicht einwandfrei
– langsamer im AF als Olympus
– höheres Gewicht und dickerer Griff

Ganz ehrlich, alle drei Kameras haben Stärken und kleine Schwächen – es fällt da sehr schwer sich für ein System zu entscheiden.

Wer sich nur für die mögliche, reine Bildqualität interessiert, wird Fuji wählen müssen. Die 24 MP Auflösung zeigt auch bei 12.800 ISO noch die saubersten Bildergebnisse.
Für Filmer ist die Auswahl auch klar, keiner kommt an Panasonic heran. Und die Strassenfotografen, die gerne Objektive wechseln werden die Olympus besonders schätzen.
Auch die Objektivauswahl macht es in dem Falle nicht leichter. Für mFT gibt es mehr, aber Fujifilm schöpft aus dem Vollen und spielt oft auf Leica-Niveau. Olympus sehe ich hier öfter etwas im Nachteil, allerdings können ja auch die Leica-Objektive eingesetzt werden.
Nach zahlreichen Vergleichstests habe ich mich für die Fujifilm X-T2 entschieden.
Ich nehme sie immer wenn die Nikon D500 zu schwer, zu laut, zu auffällig ist und ich nicht zwingend den weltbesten AF brauche.
Dazu nutze ich folgende Fuji Objektive intensiv, (in der Reihe der Nutzung):
4.5-5.6/100-400 mm OIS mit 1.4x Extender
1.2/56 mm
2.0/90 mm
2.8/50-140 mm OIS
1.4/23 mm
4.0/10-24 mm OIS
2.8-3.5/18-55 mm OIS
(alle anderen Fuji-Objektive haben mich nicht komplett überzeugt oder brauche ich nicht)

Alternativ dazu nutze ich die OLYMPUS E-M1II mit:
4.0/12-100 mm PRO IS Olympus
4-6.3/100-400 mm OIS Leica
1.7/15 mm Leica
2.8/60 mm Macro Olympus
4.0/300 mm Olympus
1.4x Extender Olympus

 

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22. April 2017
Fujifilm X-T2

Bevor ich stärker in Verdacht gerate, positiv voreingenommen von Fujifilm-Geräten zu sein – hier meine gesammelte Kritik an den neuesten Produkten:

Fujifilm X-T2:
– Autofokus-Geschwindigkeit und Sicherheit bei wenig Licht deutlich geringer
– AF-Einstellung und Nutzung erfordert viele Erfahrungen
– AF-Motiv-Verfolgung ist gut, aber jeder Pro-DSLR und Panasonic unterlegen
– wenig griffig, viel zu kleiner Handgriff, Hand verkrampft bei längerer Nutzung
– Kamera bei Kälte und mit Handschuhen praktisch unbedienbar
– Bedienelemente teilweise nur mit den Fingernägeln zu bedienen
– AF-Modus-Wahl-Schalter deplatziert und viel zu klein
– Hauptschalter etwas zu leichtgängig
– noch zu lange Einschalt-Verzögerung
– kein ausgeformter Griff – für Tele-Fotografie selbst mit Akkugriff kaum zu gebrauchen
– +/- Rad nur in ⅓ Stufen nutzbar – ½ Stufen wären sinnvoller
– Speicherkarten-Klappe fummelig
– nur SD-Speichenkartenschächte – XQD = professioneller
– nur relativ gering auflösender Sucher und Monitor
– kein Touch-Screen
– Horizontal-Fotografie über Live-View ist eher ein Krampf mit dem Monitor
– Silikon-Augenmuschel zieht Staub an
– zu kleine Akkus, zu hoher Verbrauch
– kein eingebauter Steuerungsblitz
– Gutaufhängung ist ein Krampf und falsch platziert
– auch mit Booster nur 61 in JPEG und nur 21 Serienbilder in RAW+JPEG möglich
– mit Booster-Griff und 3 Akkus = 890g schwer und 2150€ teuer

Für mich ist die X-T2 noch keine wirklich gute Kamera für Sport- oder Tiermotive!
Abgesehen vom sehr guten Sensor ist sie trotzdem Kameras wie einer Nikon D500, Canon EOS 7DII, Olympus E-M1II, Panasonic GH5 in den einigen Teilen deutlich unterlegen.

Trotzdem ist es die derzeit beste Kamera für Studio-, für Porträt-Fotografie und eine sehr gute Kamera auf Reisen, die viel mehr Potential bietet als Kameras mit kleinem mFT-Sensor und die Sony-Kameras mit den schwachen Sony-Objektiven.
Ich werde sie natürlich behalten. Und jeden Tag entstehen damit einige meiner besten Tierfotos überhaupt – weil sie lautlos ist, wenig rauscht, mich nah heran lässt…

Aber von “Perfekt” ist sie Lichtjahre entfernt.
Wenn ich sehe wie Panasonic jetzt mit dem doppelt so hoch auflösenden Sucher, der besseren Monitorbeweglichkeit, Touch-Screen-AF, in einem größeren, schweren Gehäuse mit genialer Bedienung zum letztlich günstigeren Preis (Booster & 3 Akkus sind hier unnötig) kontert – dann muß Fuji schnell an einer X-T3 arbeiten oder noch besser eine X-P1 bringen, größer, schwerer, satt in der Hand für Profis die alle Unzulänglichkeiten beseitigt und dann endlich kältetauglich und in jeder Situation besser bedienbar ist.

Mein Tipp: Ohne Booster ist die Kamera schon zu klein, für Tele-Objektive zu leicht, zu wenig griffig für lange Einsätze. Der Booster ist auch weit entfernt von “perfekt” und er ist schweineteuer, aber er wird für viele Motive unverzichtbar sein.

Fujifilm bietet derzeit 20 verschiedene Objektive und 2 Konverter an.

Bei vielen stört mich ein langsamer Autofokus, ein zu leichtgängiges Blendenrad, Sonnenblenden die viel zu fummelig sind und mitunter auch Leistungsverluste.
Die Highlights im Fuji-Programm sind:
3.5-5.6/16-50 mm OIS II
2.8-4.0/18-55 mm OIS
3.5-4.8/55-200 mm OIS
2.8/14 mm (sehr langsam)
1.4/16 mm
1.4/23 mm
1.4/35 mm (langsam, Blendenring)
1.2/56 mm
2.4/60 mm Macro (extrem langsam)
2.0/90 mm

Die 2.0/23 mm und 2.0/35 mm sind beide schwächer als die mit Lichtstärke 1.4 und machen daher für mich keinen Sinn, sie müßten bei gleicher blende schärfer/hochauflösender/fehlerfreier sein.
Das 4.0/10-24 mm OIS hat leider seine größte Schwäche bei 10-14 mm und die Sonnenblende ist ein großer Mist.
Ein 2.8/16-55 mm ohne OIS und mit den mittelmäßigen Leistungen brauche ich nicht.
Das 3.5-5.6/18-135 mm OIS hat mich weder von der Bauart (große/Gewicht) noch durch sehr gute Leistungen überzeugt.
Das 2.8/50-140 mm OIS hat hohes Gewicht, hohen Preis und müßte eigentlich bis 200 mm reichen!
Das 50-230 mm ist im langen Telebereich nicht mehr wirklich gut.
Das Fujifilm 100-400 mm ist schwer und nicht wirklich spitze bei 400 mm und dem Canon 100-400 mm L IS II etwas unterlegen.

Fujifilm 4.5-5.6/100-400 mm OIS:
– kein Sichtfenster und keine Information über die eingestellte Entfernung zum Motiv
– manuelle Fokussierung sehr gefühllos, macht keine Freude
– manuelle Fokussierung funktioniert im AF-Modus häufiger nicht (trotz Aktivierung im Menü!)
– Stativschelle rastet nicht in 90° Schritten
– Lock-Schalter arbeitet nur in Start-Brennweite
– viel Polycarbonat
– Naheinstellung erst ab 1.75m, maximaler Maßstab 1:5.3
– mindestens 1500g schwer mit Sonnenblende, ohne Stativadapter

 

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