Tresor  
Filo Rings

Kategorie ‘Kameras im Test’

24. September 2013
Sony RX100 II Kompakt=klasse?

Schon der Vorgänger, die RX100 Version I war angeblich bei Fotografen sehr beliebt als Jackentaschenkamera.
Bei mir nicht. Sie war viel zu langsam und zu unsicher beim fokussieren und lag wie ein Stück Seife in der Hand.
Mir fehlt so ein bisschen die Fantasie was ich damit tun soll.

Weil auch die neue wieder überall gelobt wird, habe ich mich kurz mit ihr beschäftigt.

20 MB auf einem relativ großen 1 Zoll Sensor (Faktor 1:2,7x) – das lässt Spielraum für leichte Bildausschnitte, zeigt aber auch ab ISO 800 sichtbares Bildrauschen und Detailverluste. Schnelles WiFi, klappbarer Monitor, schnelle Bildfolgen und schnellster AF in der Kompaktklasse – soweit die Vorteile. Nur bis zu 300 Aufnahmen mit einer Accu-Ladung sind dann wieder eher ein Nachteil, zumal der Accu nur in der Kamera geladen werden kann.

Ein Zeiss 1,8-4,9/28-100 mm Vario Sonnar T* Objektiv soll wohl verlockend klingen.

Doch ganz ehrlich, weder ein Zoom mit 28 mm Startbrennweite würde mich zum Kauf reizen, da es längst Kameras gibt die bei 24 mm oder gar 20 mm vergleichbarer KB-Brennweite starten und mir somit mehr Drama schenken.
F: 1,8 bei 28 mm entspricht ohne Software-Tricks f:4,9 an Vollformat und somit eine gewaltige Schärfentiefe – das kann man durchaus auch positiv sehen bei 28 mm.
Nur f: 4,9 bei 70-100 mm entspricht f:13 – daran ist dann gar nichts mehr positiv – damit können nicht einmal wirklich kurze Belichtungszeiten erreicht werden.
Die Endbrennweite von 100 mm ist ok, aber mehr auch nicht, zum Freistellen und gestalten bei der kleinen Blendenöffnung f:13 sollte dann schon eine Brennweite von 200-400 mm zur Verfügung stehen.

Superkompaktes Ganz-Metall-Gehäuse 10,2cm x 5,8cm x 3,6cm – 215g
Ohne Griff ohne belederte Oberfläche, sprich ein Stück feuchte Seife ist vergleichbar sicher zu halten, 2 Finger hängen in der Luft und haben nichts zu tun.

Mit Blendenring
der so unsicher und gefühllos eingestellt ist, ohne Klick – schlimm.

Mit ansetzbarem Sucher
ja für 250€ – der die Kamera groß und nicht mehr Jackentauglich macht und der letztlich bei weniger Licht sehr schlecht und grieselig ist und keinen Spaß macht.

Für nur rund 700€ kaufe ich mir lieber:
Olympus Stylus 1 mit 2,8/28-300 mm
Panasonic GX1 mit 4,0-5,8/14.140 mm (mFT Faktor 2,0x) oder
Olympus E-PL3 mit 3,5-6,3/12-50 mm Macro (mFT Foktor 2,0x)
Nikon 1 mit 3,5-5,6/10-100 mm (1:1″ Faktor:2,7x) oder für weniger Geld eine andere Kompaktkamera:
Panasonic FZ 200 mit 2,8/25-600 mm (1:2,3″ Faktor: 5,7x)
Panasonic LX7 mit 1,4-2,3/24-90 mm (1:1,7″ Faktor: 5,1x)
Fujifilm X20 mit 2,0-2,8/28-112 mm (1:2,3″ Faktor 5,7x)
Olympus XZ2 mit 1,8-2,5/28-112 mm (1:1,7″ Faktor: 5,1)

Der Monitor ist unbeweglich, das Zoom nihct leicht auf den richtigen Bildausschnitt einzustellen, kein externes Ladegerät etc.

Der Preis ist zu hoch 700€ für so ein eingeschränktes Fotogerät ist verrückt. Und selbst der langsame Vorgänger ist für 450€ Ausverkaufspreis noch zu teuer. Und der Name Zeiss garantiert hier keine besseren Fotos.

Was soll ich mit dem Stück Seife fotografieren?
Sie lässt sich kaum besser halten als mein IPhone, hat erst mal keinen Sucher und der Zoombereich ist alles andere als spannend und für die Alltagsnotizen leistet mein IPhone weit bessere Dienste. Wenn Kamera, dann richtig und wenn ich Kamera und Wechselobjektiv habe, kann ich beides trennen und in 2 Jackentaschen unterbringen – auch kein Problem.
Also ganz ehrlich, ich sehe einfach keine Zielgruppe, außer verspielte junge Leute die sonst schon alles haben.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test

 

23. September 2013
OLYMPUS E-M1 OM-D & PRO Objektive: 2,8/12-40 mm & 2,8/40-150 mm

Olympus E-M1 OM-D – die neue Eiskönigin?


Das ist sie also, die neue professionell orientierte Olympus Kamera – der Abgesang auf das FourThirds-System!
Und die Erweiterung des microFourThirds-Standards.

Sie verfügt über den bisher effektivsten Staub & Näseschutz aller Olympus-Kameras und ist erstmals bis -10° garantiert frostsicher. Sie kann aber auch bei noch stärkerem Frost eingesetzt werden, so lange der Accu hält…
Olympus hat als erster Hersteller sogar einen breiten, näseresistenten Tragegurt beigelegt.
OBJEKTIVE: Wichtiger noch scheint mir, dass endlich eine neue PRO-Objektiv-Serie eingeführt wird, den Anfang macht das leichte 2,8/12-40 mm PRO und im Laufe des Jahres 2014 (eher zum Herbst) soll ein 2,8/40-150 mm PRO erscheinen, in Planung sind zusätzlich ein 4,0/7-14 mm PRO und ein 4,0/300 mm PRO oder 4,0/150-300 mm PRO. Und alle Pro Objektive werden hoffentlich wieder mit besonders robuster Sonnenblende ausgeliefert, die sich mit Taste richtig gut befestigen lassen.  Ein System und insbesondere eine Systemkamera ist nur so gut wie seine Objektive und sein Zubehör. Hier hatte Olympus aus meiner Erfahrung bisher große Defizite, bei allen Zoom-Objektiven war Olympus im mFT-Bereich sogar sehr enttäuschend und weit hinter Panasonic. Aus der Entwicklung der letzten 2 Jahrzehnte wollte Olympus wohl mit mFT den Fehler von FourThirds nicht wiederholen und nicht mehr mit einem zu “professionellen” System mit teuren Objektiven anfangen. Anstatt dessen hat Olympus mit wenig preiswertem, einfachen Objektivkonstruktionen erst einmal neue Käufer gewinnen wollen und mit der Pen-Serie eine einzigartiges Produktlinie geschaffen. Erst jetzt, vier Jahre nach Einführung von mFT (E-P1 im Sommer 2009) kommen die professionelleren Produkte. Dioe Idee ist grundsätzlich gut, allerdings haben auch nicht wenige Fotografen das System nach enttäuschenden Objektiven und Pens längst zu Panasonic gewechselt.
Objektive sind Olympus Kernkompentenz, es gibt jetzt 3 Objektivlinien, Standart, Premium und PRO – analog zu den FT-Objektiven. Kürzlich wurde offensichtlich, dass die besonders scharfe 1,8/75 mm Konstruktion von Sigma stammen könnte. Gut denkbar, dass die dritte, die Premium-Objektiv-Linie komplett von Sigma produziert wird (2,0/12 mm; 1,8/17 mm; 1,8/45 mm; 2,8/60 mm Macro; 1,8/75 mm). Der Grund dafür könnte sein, das die kleine Firma Olympus sich komplett mit denm FT-System verausgabt hat und gar nicht schnell genug so viele Objektive konstruieren kann und sich lieber auf die PRO-Objektive und neue Kameratechnik konstruiert.
Das würde auch erklären, warum die bisherigen Zoom-Objektive mechanisch so enttäuschend sind…

 

Mir gefallen prägnante und kantige Kameragehäuse. Kameras wie meine Pentax LX oder Olympus OM-3 Ti sind zeitlos schön. Mit der Pentax K7 kam das kantige Design zurück, Olympus hat es für die E-M5 geliehen, nur war da die Bedienung an dem filigranen Gehäuse nicht zufriedenstellend. Mit der E-M1 gibt es jetzt eine neue Chance. Sie ist immer noch eine sehr schlanke Kamera, sogar 2 cm schlanker als die Panasonic GH3 – nur verzichtet sie dafür auf den Blitz, den voll beweglichen Monitor, der großen Accu und die auf den ersten Blick logische Bedienung.

Die Kamera ist kantig, wie schon die E-M5. Die Namensbezeichnung E-M1 ist logisch – wie von vielen Herstellern gibt es also jetzt eine 5er und eine 1er Baureihe und Platz für eine 7er und 3er Kameras.
Warum das Marketing die Kameras nicht gleich OM-D1 und OM-D5 nennt ist aber nicht verstehbar. Für Laien ist die Bezeichnung viel zu lang und zu verwirrend. Klar ist, dass Olympus weiterhin 2 digitale Systembaureihen anbietet:
Die Pen-Baureihe – ohne eingebauten Sucher und besonders kompakt – mit der Option auf einen Aufstecksucher.
Die OM-D Baureihe mit zentralem Sucher wie eine klassische Kleinbildkamera. Die FourThirds-Kameras wie zuletzt die E-5 wird es ab jetzt nicht mehr geben und die FT-Objektive werden noch eine zeitlang abverkauft (offiziell werden sie natürlich weiter produziert). Nur letztlich machen nur noch 2,0/150 mm; 2,8/300 mm; 2,8/90-250 mm, die Konverter und vielleicht für manchen das 2,0/35-100 mm einen ergänzenden Sinn.

Leider war auch bei dieser neuen Olympus-Kamera bei einigen Funktionen und Verteilungen der Bedienelemente wieder nur Canon das Vorbild, anstatt sich die eigene E-1 noch einmal genau anzusehen.

Was mir an der OM-D E-M1 auffällt:

Leider gibt es bei den meisten tollen Aspekten auch ein “aber…”

– der Hauptschalter ist blödsinnigerweise auf die linke Seite gerutscht,
hier war wieder Canon schlechtes Vorbild

– 2 Drucktasten links ermöglichen den schnelleren Zugriff auf AF und Serienbildfunktion
nur sind die Funktionen auf vorderes und hinteres Einstellrad verteilt – verwirrend

– extra Seitenfach für SD-Karte
nur für eine SD-Karte

– der gleiche schlechte BLN-1 Accu, leistungsschwach
nur sollte man sich eben mit 3-4 Accus auf Reisen begeben

– 37 Phasen-AF Punkte auf dem Sensor sind nutzbar für FT-Objektive
aber nur im Bildzentrum in Form einer Raute angeordnet

– Olympus setzt weiterhin nur auf ein Klapp-Display – wenig professionell
kein Nutzen im Hochformat

– Olympus hält an den bescheuerten Trageösen fest
und davon auch nur 2 anstatt 4

– der elektronische Anschluß ist auch hier vorhanden und es kann sogar der zweite Sucher angeschlossen werden
aber der Blitz muss ja auch angeschlossen werden

– 2 Drehräder, vorne und hinten

– das Menü-Rad ist durch Klickfunktion endlich wieder gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert

– Staub & Regen und kältefest & abgedichtet bis garantiert -10°

– abwaschbarer, breiter Tragegurt

– Neuer Filter, der die Schärfentiefe per Software stärker begrenzt – gute Idee!

– eigene Farb-Widergabe einstellbar und abspeicherbar

– endlich OBJEKTIV-KORREKTUR – vor allem wichtig für die Farbsäume/CR
aber sicher nicht für Panasonic und andere Objektive!

– sie verfügt über einen neuen 16MP Sensor sie verzichtet auf den Tiefpassfilter
und bietet extreme Auflösung nahe am Vollformat

– 1/8000 Sekunde Verschlußzeit

– 40 RAW-Aufnahmen in Serie?

– ISO 100-25.600 – bis 6.400 sehr rauscharm

– Neuer Sucher mit sehr großem Abbild und hoher Auflösung

– Griff integriert und Hochformatgriff für zweiten Accu optional

Olympus geht also hier den Weg wie Panasonic mit der GH3, größeres, griffsicheres Gehäuse, professionelle Abdichtung und Anmutung. Allerdings scheint Olympus 1500€ als Preis an zu peilen, die GH3 ist gut 500€ preiswerter.

Insgesamt scheint microFourthirds von Panasonic & Olympus wieder zusammen zu wachsen. Nachdem erst Panasonic auf Stabilisierung in den Objektiven gesetzt hat, wird seit der GX7 auch die Gehäuseinterne Stabilisierung angeboten, Olympus setzt jetzt endlich im Gegenzug auch auf die Software-Korrektur der Objektivfehler – endlich. Ob allerdings dann auch Panasonic/Leica-Objektive in der Olympus korrigiert werden können und Olympus-Objektive an der Panasonic – da habe ich große Zweifel.

Womit kann die E-M1 gegen die Panasonic GH3 punkten?

– 2 cm schlanker, 50g leichter

– Gehäuse Stabilisierung

– 1/8000 Sekunde Belichtungszeit

– leiserer Verschluß

– größerer, hochauflösenderer Sucher mit schöneren Anzeigen unter dem Bild

– besonders großer, hochauflösender, schneller Sucher

 


Wo verliert die OM-D E-M1 gegen die GH3?

– eingebauter Blitz

– voll beweglicher Monitor

– Filmfunktionen und Qualität

– kein elektronischer Verschluß (leider mit Rolling-Shutter!)

– Accu-Kapazität

– Bedienung

– schnellster AF mit Bildstabi

 

 

 

Nachdem Olympus seit Monaten Informationen kreisen und seit Wochen Fotos aufblitzen lässt ist sie nun endlich offiziell:

Die neue ambitionierte Digitalkamera OM-D E-M1
(eine professionelle Kamera wird sie allenfalls durch entsprechende Nutzer!)

Schon der Name ist ein Zungenbrecher, das Olympus nicht den Mut hatte das Gehäuse OM-D1 zu taufen hatte stimmt bedenklich. Aber das Olympus Marketing war selten besonders glücklich.

Warum sehe ich dieser Neuheit kritisch entgegen, ich müßte mich doch nach 10 Jahren Fourthirds-System darüber freuen. Ich bin sicher, dass spannende, innovative und wichtige Technik in dem Gehäuse steckt. Trotzdem, hier meine Gründe: Sie kommt Jahre zu spät. Marketingversprechen, Wirtschaftsschlagzeilen und Preispolitik von Olympus sind seit Jahren wie Schläge und haben sicher jeden, der nicht irgendwie von Olympus lebt und abhängig ist tief getroffen.

Das Fourthirds-System war jahrelang eine tolle Alternative durch besondere Objektive und mutige Kameras, doch es wurde von Olympus selbst spätestens vor 3 Jahren fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel. Deshalb habe ich bis auf 2 Objektive, die mir sehr am Herzen liegen, alles verkauft (2,/50 mm Macro; 3,5-5,6/14-150 mm Leica) – es gibt für mich keinen echten Anknüpfpunkt mehr. Olympus hat die E-3 und E-5 Kameras bis zu 1900 € teuer verkauft und letztlich wenig geliefert, der AF ist bis heute nicht auf der Höhe von Canon/Nikon APS-C und das Bildrauschen schon gar nicht. Das scheint sich aber jetzt endlich zu ändern.

Mätzchen wie die Zusage in Zukunft auf Sonnenblenden verzichten zu können und sie dann als astronomisch teurer Zusatzartikel einzuführen – waren eine sehr dumme Idee. Primitive Plaste-Objektivfassungen, die nicht einmal dem täglichen Staub wiederstehen teuer zu verkaufen (praktisch alle bisherigen mFT-Zoom-Objektive bis auf 9-18 mm) und besonders lichtschwache Objektive teuer zu verkaufen brachten bei mir das Fass zum überlaufen.
Als dann noch die OM-D E-M5 in der Praxis total enttäuschte, nicht die Bildqualität, aber sehr wohl die Haptik, Stromversorgung und Robustheit der Kamera – habe ich komplett auf Panasonic umgestellt.

Und jetzt will Olympus ernsthaft 1500€ für eine neue Amateurkamera von mir und damit erfolgreich im extrem dynamischen Mirrorless-Markt sein. Ganz ehrlich, ich finde das hoch gegriffen, auch wenn sie einiges technisch noch besser löst als die Panasonic GH3 (1/8000 Verschlußzeit, viel besserer Sucher, schneller Bildaufbau, eingebauter Stabi) – so wird sie sich trotzdem gegen die mit 950€ preiswerte GH3, die in der Filmwelt sehr anerkannt ist, schwer tun.

Die GH3 wurde viel diskutiert wegen ihres kleinen und nicht einwandfreien Suchers und der gerne zu rötlichen JPEG-Wiedergabe, doch in der Praxis hat sie sich bisher bravourös geschlagen. Olympus die Messlatte liegt hoch – wenn die E-M1 auf 1000€ runter kommt, kann sie vielversprechend sein. Und eine Panasonic GH5 ist sicher mit besserem Sucher, neuem Bildstabi, Verschluß etc. in der Entwicklung.

Ungleich spannender als die Kamera-Neuheit sind die avisierten Objektive 2,8/12-40 mm PRO und 2,8/40-100 mmm PRO. Der Preis von 1000€ für das lichtstarke Standart-Zoom ist gut und macht Druck auf Panasonic. Letztlich fehlt aber bei Olympus der Objektivinterne Bildstabilisator.

Nur 3,5 Bilder pro Sekunde? Denn 6 Bilder pro Sekunde schafft sie nur mit deaktivierter Bildstabilisierung und 10 Bilder pro Sekunde nur ohne Nachführ-Autofokus. Auch die E-M1 bleibt also eine eher langsame Kamera!

Wie zu erwarten wird es nie mehr FourThirds Objektive geben und damit ist FT Tod und begraben. Und auch die allerbesten Objektive werden niemals wirklich schnellen Autofokus lernen, denn der interne AF-Motor kann zwar schneller angesteuert werden, wird aber immer die erreichbare Geschwindigkeit ausbremsen. Das bedeutet, die gemessen an Canon, Nikon, Sigma eher langsamen Objektivkonstruktionen: 2,0/35-100 mm; 2,8/90-250 mm; 2,0/50 mm; 2,0/150 mm; 2,8/300 mm werden relativ langsam bleiben.

Mutig und wichtig ist daher für mich nur das angekündigte 2,8/40-150 mm PRO-Objektiv – nur wird das vermutlich Richtung 1700€ teuer und kein Leichtgewicht und bleibt im Vergleich zu Vollformat auch nur ein 5,6/80-300 mm…

DAS GANZE NEUE KAMERA-ENGAGEMENT VON OLYMPUS KRANKT AN SECHS GRÜNDEN:

1. Der leistungsschwache, zu klein dimensionierte BLN-1 Accu – der schon in der E-M5 oft zu Problemen und selten zu mehr als 400 Auslösungen führt. Panasonic hat das Problem erkannt und die GH3 schafft es ohne Zusatzgriff leicht auf 800-1000 Auslösungen.

2. Die zu geringe Seriengeschwindigkeit: 3,5 Bilder mit IS und AF sind Einstiegerklasse.

3. Der Preis ist 500€ zu hoch gegriffen.

4. Ein eingebauter Blitz fehlt.

5. Der Monitor lässt sich nur im Querformat sinnvoll nutzen

6. FT-Nutzer haben eine echte Hybrid-Lösung mit Glas-Sucher erhofft

Aus der Praxis:

Erste Fotos verheißen eine enorme Detailschärfe bis hin zu 3200 ISO und selbst bei 6400 ISO ist das Bildrauschen mit der Olympus Software entwickelter RAW-Dateien noch kaum störend. Also auch 12.800 ISO sollten je nach Motiv nutzbar sein, aber dann werden die Schwärzen nicht mehr perfekt schwarz und die Farben werden etwas reduziert. Wie bei den meisten Kameras, liefert sie also bis 2 Stufen vor der höchsten Empfindlichkeit rauscharme Fotos. Mit den neuen lichtstarken Objektiven von Olympus und Panasonic und Voigtänder hat der Fotograf also beste Möglichkeiten.

AUTOFOKUS:

Sehr schnell und sehr präzise mit allen mFT-Objektiven – 81 AF Punkte, in der größe variabel über die Bildfläche verteilt.

Mit den alten (bis zu 10 Jahre alte Rechnungen) FourThirds-Objektiven wird nur Phasenvergleichs-AF ähnlich der E-5 geliefert. Dann stehen 37 Felder im Bildzentrum zur Verfügung. Von 11 ultraschnellen AF-Kreuzsensoren wie in der E-5, ist nicht die Rede. Der Kontrast AF mit 81 Messfeldern über die Bildfläche steht mit FT-Objektiven gar nicht zur Verfügung und beim Video-Modus ist nur manuelles fokussieren möglich!

Da jetzt schon immer mehr Berichte aus dem In- und Ausland in Blogs auftauchen, die den Autofokus oft über den grünen Klee loben – versuche ich eine realistische Einschätzung – im Vergleich zu allen anderen Systemen. Menschen die in irgendeiner Form von Olympus wirtschaftlich abhängig sind oder gar die rosarote-Fan-Firmenbrille aufhaben, sollten Sie hier mit Vorsicht begegnen.
Ich habe 10 Jahre intensiv mit dem FT-System gearbeitet, mit ausnahmslos allen Objektiven, habe damit sehr viel Tier- & Sportfotografie, so gut es ging, realisiert. Zusätzlich arbeite ich seit 5 Jahren mit allen mFT-Kameras und Objektiven und kenne die Schwächen nur zu gut.

Wenn ich mit der E-5 und dem 2,0/150 mm oder dem 2,8/300 mm fotografiere, sind die ja keineswegs langsam. Auch bei weniger Kontrast bekomme ich schnell scharfe Motive und sogar mit Konverter wird der AF nicht spürbar ausgebremst. Trotzdem ist die E-5 immer einer Eos 5D3 oder Nikon D800 sofort spürbar unterlegen und lässt eine Menge Motive unscharf zurück. Das liegt an der Ansprechgeschwindigkeit, die EOS liefert schon scharfe Fotos und speichert sie ab, während die E-5 noch auf das Motiv zu fokussiert.

Diese Startgeschwindigkeit ist bei der E-M1 endlich deutlich schneller als bei der E-5. So entsteht zunächst der Eindruck einer besseren AF-Performance. Die Chancen ein Motiv schnell scharf zu bekommen sind auch verbessert. Nur der reine AF-Motor im Objektiv kann ja nicht deutlich schneller arbeiten, da er vor 5-10 Jahren entwickelt wurde und bis auf 3 Ausnahmen nicht mit Ultraschall funktioniert (SWD-Technik). Erschwerend kommt noch etwas hinzu, was ich auch schon an der Nikon 1, der Fuji E-X1 und jetzt der Canon EOS 70D festgestellt habe – Schnell geht nur bei viel Licht und Kontrast. Denn alle diese Kameras verfügen über Sensoren mit zusätzlichen Phasenvergleichs-Feldern auf dem Sensor. Sobald das Licht oder auch die Lichtstärke des Objektives sinkt, ist keine schnelle Fokussierung mehr möglich.
Zweites Problem, was hier wieder verstärkt zu Tage tritt, durch den Phasenvergleich, kann Back- und Frontfocus sichtbar werden. Olympus erlaubt jetzt die separate Justierung jedes FT-Objektives mit jedem der 37 Messfelder… netter Gedanke, nur wird das in der Praxis kaum jemand ernsthaft tun wollen. Im Vergleich E-5 und E-M1 ist die E-5 bei weniger Licht oder mit Konverter dann deutlich schneller scharf und kann den Bereich von unendlich zum Nahpunkt wesentlich schneller durchfahren.
Und im Vergleich zu einem mFT-Objektiv, wie dem 75 mm oder dem 100-300 mm – bleibt die E-M1 viel schneller. Besonders in Innenräumen sind die Unterschiede schnell zu merken. FT-Objektive an der mFT-Kamera können nur eine Zwischenlösung sein – die nahe Zukunft gehört ganz klar speziellen mFT-Objektiven, die genau auf den Sensor und die Kamera abgestimmt sind. Der Phasen-AF ist nur eine Hilfslösung um die FT-Besitzer nicht ganz im Gewitter stehen zu lassen. Und ich halte es für großen Blödsinn Objektive wie das 2,8/12-60 mm oder gar das 2,0/14-35 mm oder das 2,0/35-100 mm an der E-M1 dauerhaft betreiben zu wollen. Positive Aspekte finden hier nur Menschen, die ihre eigene hohe Ausgabe für diese teuren Objektive eines toten Systems weiterhin unbedingt rechtfertigen wollen.
Deshalb lassen Sie sich bitte nicht von der Euphorie einiger Schreiber anstecken und bestellen gleich einige alte FT-Objektive für die neue E-M1. Da wurden dann Pferde und Frauen in Irland fotografiert und alle waren wie immer begeistert. Mit solchen Reisen wird die Presse/Fans dann positiv gestimmt. ich reise auch gerne, lasse mir aber gar nicht gerne ein X für ein U vormachen.

Objektive wie das 2,0/35-100 mm und 2,8/90-250 mm und 2,8/300 mm wird es vermutlich von Olympus nie mehr geben. Aber es wird neue Objektive von Panasonic, Leica, Sigma und Olympus geben, die schnell und präzise mit der Kamera zusammen arbeiten.

Wie bei Canon auch, ziehe ich daraus den Schluß, dass sich die zwei Welten nicht wirklich vertragen. Entweder Glas-Sucher und DSLR-Technik mit Live-View-Hilfstechnik – oder modernere spiegelfreie Kameras (mirrorless) und entsprechenden Objektiven und dann ist für DSLR-Objektive – die auf Phasenvergleich angewiesen sind auch nur eine Hilfstechnik möglich.

Daraus folgt dann auch, dass Canon und Nikon und die kleineren Hersteller niemals ihre ganzen teuren Objektive mit hoher Leistung an einer spiegelfreien Kamera einsetzen können.
Es wird zum gleichen Bruch kommen, wie nach Erfindung des Autofokus.
Deshalb setze ich lange Brennweiten und Super-Teles wie lichtstarke Zoom-Objektive konsequent mit Vollformat-DSLR-Kameras ein und realisiere fast alles andere mit spiegelfreien Kameras.

WIRD ständig erweitert!

 

2003 ist Olympus mit 4/3 oder Fourthirds angetreten um mit kleineren, leichteren Kameras und Objektiven auf hohem Niveau die Fotografie voran zu bringen. Letztlich ist FT an falschem Marketing gescheitert und der Autofokus war nie auf dem Niveau der großen Anbieter. Ich habe große Zweifel, dass die FT-Objektive wirklich von dieser E-M1 Kamera plus zusätzlichem Adapter profitieren können. Vermutlich können jetzt erstmals die 3 SWD-Objektive mit shcnellem AF genutzt werden, aber alle anderen Objektive werden vermutlich nicht wesentlich schneller fokussieren als an der E-5 und daher deutlich zu langsam.

Neues Pro-Zoom-Objektiv: Olympus 2,8/12-40 mm PRO

 

Die neue Olympus OM-D E-M1 können Sie ab jetzt bei mir vorbestellen, mit und ohne Objektiv und auch mit Griff.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

 

Vorfreude: Das spannendste Olympus Objektiv: mFT 2,8/40-150 mm PRO
KAMERAS kommen und gehen, aber diese Ankündigung von OLYMPUS für 2014 ist spannend!

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

15. September 2013
Canon EOS 70 Praxistest & Vergleiche

Inzwischen sind mehr als 10.000 Fotos mit meiner 70D entstanden und sie mußte sich in vielen Situationen bewähren.

Die Eindrücke sind zwiespältig. Sie ist ein guter Ersatz für jede Eos 60D, für die 600D-700D Baureihe eine wirkliche Verbesserung und selbst für die 7D ein würdiger Ersatz.
Aber die Live-View Qualitäten sind zu sehr auf das Filmen ausgerichtet und bringen dem Fotografen leider nur wenig Vorteile. Meine Panasonic GH3 oder auch eine Olympus mFT-Kamera würde ich dafür noch längst nicht opfern wollen.

Alles beim Alten, kleine Schritte, kleine Verbesserungen – leider typisch Canon mit einigen schmerzhaften Kompromissen versetzt.
Die Canon-Verpackung und das Zubehör wie üblich. Mein EOS 5D3 Akku passt sofort.
Kein CF-Kartenschacht, sondern nur ein SD-Kartenschacht – das ist wenig.
Canon verwendet immer noch diese hautunsympathische Beschichtung, aufgerautes Polycarbonat überall. Man sieht daran jeden Fingernagel-Abdruck, aber alles lässt sich auch mit den Fingern genauso schnell weg wischen.

Um den neuen Autofokus zu testen nutze ich gleich den beweglichen Monitor. Meine Katzen sind wenig begeistert – “Der hat schon wieder ne neue Kamera…”

Mein Eddycam Leder-Gurt, den es jetzt ganz neu in Canon-ROT gibt, passt mit den neuen Schnellanschlüssen leider nur links, aber das wird ja noch angepasst. Ich bin ja auch nur zu faul um immer neu einzufädeln… ich setze gleich das EF-S 2,8/60 mm Macro an.

Was beim neuen Autofokus sofort auffällt:

Der normale Phasen-AF mit 19 Feldern im Sucher ist genauso wie in der 7D – spricht sogar noch etwas zügiger an.
Ich gehe hier mal verstärkt auf den Life-View ein – den der ist neu und spannend, durch en Sucher liefert die 70D was wir aus der Eos 7D kennen und ist schnell und flexibel.
Live-View ist erheblich schneller als in der EOS 60D und 700D, doch es wird nicht gleich alles scharf .
Die Zeitverzögerung ist vor allem beim Auslösen auf dem Monitor sehr deutlich.
Ich nehme zum Vergleich noch einmal meine Panasonic GH3, da fällt sofort auf, dass es in der Systemkamera natürlich keine Dunkelpause gibt und das Motiv immer zu sehen ist – dass kann man von der Eos leider nicht erwarten und bei Serien sieht man das Motiv zwischendurch nicht – das nervt.

Auffällig ist auch, das der AF mit STM 18-55 mm und 18-135 mm sehr flott ist (wenn auch nicht so schnell wie mFT-Systeme) und dann aber deutlich einbricht wenn ich mein 2,8/70-200 mm mit 2x Konverter einsetze. Dann fängt die Kamera schon an zu rätseln und Kontraste zu suchen. Ergo der neue Sensor-AF ist stark lichtabhängig – das alte Problem vom Phasenvergleich ohne viel Licht und Kontrast geht nichts. Also die vollmundigen Werbeversprechen von Canon, in der 70D den schnellsten Live-View aller Kameras realisiert zu haben – kann ich schon jetzt sofort widerlegen – auch ohne Messgeräte, einfach mit der Ausbeute an scharfen Fotos. GH3, E-M5, G6, P5 sind hier deutlich überlegen.

Canon Text dazu in der Bedienungsanleitung:
Wenn die AF-Methode auf [u+Verfolg.], [FlexiZone – Multi] oder [FlexiZone – Single] für Livebild-Aufnahme oder Movie-Aufnahmen eingestellt wird, wechselt die AF-Steuermethode (Erkennung von Phasenunterschieden zum Bildsensor oder Kontrasterkennung) automatisch je nach verwendetem Objektiv und ausgewählten Funktionen, z. B. Movie-Digitalzoom oder vergrößerte Ansicht. Dies kann die AF-Geschwindigkeit erheblich beeinflussen und die Fokussierung dauert ggf. etwas länger.

Canon bietet 31 Messfelder für den Autofokus im Live-View an – diese geringe Anzahl deutet schon die Problematik an, das Bildformat wird nicht bis an die Ränder ausgefüllt und nur sehr grob gerastert. Bei meinen Tierfotos fiel gleich auf, dass ich mit Live-View kaum durch Zäune oder gar zwischen Äste komme – die AF-Felder sind zu groß. Sie lassen sich nicht wie bei Panasonic in der Größe reduzieren. Ärgerlich! Canon ist noch Jahre vom gut nutzbaren Live-View entfernt!

Etwas Entscheidendes hat Canon außerdem vergessen, klappe ich den Monitor zu, schaltet die Kamera nicht automatisch auf DSLR-Sucher um, bzw. den Live-View ab. Man muß immer erst mit dem Daumen die Live-View-Taste drücken.

Nach ersten paar 1000 Schnapp-Schüssen ist sofort klar, dass was sich die mFT-Systemkameras in den letzten Jahren erarbeitet haben, kann Canon auch mit dieser EOS nicht bieten. Bei wenig Kontrast fährt der neue AF auf dem Monitor hin und her und braucht eine kleine Weile um das Ziel zu finden (mit 2,8er Objektiv), meine GH3 daneben hat es sofort, mit einem 5,6er Objektiv. Schon jetzt scheint mir klar, hier gibt es erhebliches Verbesserungspotential, meine Erwartung war hier zu hoch.

Auch das Sensorverhalten bei wenig Licht und Kontrast interessiert mich natürlich bei diesem neuen 20MP Sensor sehr.
Der Vergleich mit einer GH3 Systemkamera ist vielleicht nicht ganz fair – aber es gibt diese sehr gut funktionierende Technik, die eigentlich nur noch bei schnell bewegten Motiven und im Telebereich Nachteile hat.
Bei der EOS 70D fällt auf, das Canon einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Filmfunktion setzt, es gibt inzwischen 4 STM-Objektive – die haben neue AF-Motoren, die sind langsamerer als USM – aber ruhiger und fokussieren harmonischer und nicht hektisch, wie es für Filme wünschenswert ist. Filmen ist heute ohne Live-View mit schnellem, präzisem AF kaum noch denkbar und jetzt geht Canon konsequent auch diesen Weg. Nur leidet darunter etwas die Foto-Performance im Life-View.

Für traditionelle Spiegelreflex-Fotografen, die vielleicht auch ab und zu mal eine kompaktere Kamera einsetzen mag es vielleicht ungewöhnlich sein, dass ich die EOS 70D hier mit der besten derzeit erhältlichen Systemkamera Panasonic GH3 vergleiche – in der Preisklasse 1000€ ist sie für mich der beste Kompromiss. Die GH3 hat sich seit zehntausenden Fotos bewährt, war mit mir in Schnee, Regen, Wüste bald ein jahr unterwegs, die Bedienung ist absolut vorbildlich

– sie ist deutlich kompakter und liegt trotzdem perfekt in der Hand und am Auge
– ihr Objektivsystem ist erheblich frischer und braucht sich bis 200 mm nicht hinter Canon zu verstecken
– der Sensor ist noch etwas kleiner (mFT Faktor 2x) aber letztlich durchaus konkurrenzfähig bis 1600 ISO – oder mehr?

Weiterhin sehr schlecht gelöst ist die Auswahl der AF-Messpunkte. Über den Monitor geht das jetzt kinderleicht durch Berührung. Nur anders als bei Panasonic, Olympus und Co, sind der Sensor-AF über den Monitor und der Kamera-Boden-AF über den Sucher nicht miteinander verknüpft. Es sind zwei unterschiedliche Systeme, die sich nicht ergänzen oder unterstützen. Wähle ich auf dem Monitor ein Messfeld ganz oben rechts für Porträts und schaue  dann in den Sucher, dann ist der schwarz, ich muss umschalten und mir dann wieder umständlich durch drücken, drehen und kippeln mein Messfeld an die richtige Stelle bugsieren. So habe ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt. Warum nutzt Canon nicht einfach immer den neuen Sensor-AF, der ja jetzt auch mit Phasenvergleich arbeitet und verzichtet ganz auf den alten AF im Kameraboden?
Die Antwort kann ich mir selbst geben, der Sensor-AF ist zwar immer präzise und sollte keine Probleme mit Front- oder Backfocus an verschiedenen Objektiven haben (ein hoch einzuschätzender Vorteil bei Canon!). Doch, allen Beteuerungen zum trotz, er ist noch abhängiger von gutem Licht und Kontrast, denn  sonst ist er gar nicht schnell.

Das sind alles so unausgereifte Notlösungen – das muss anders machbar sein, wenn schon der Glasprismensucher erhalten bleiben soll.

(Allen Olympus, Sony, Fuji System-Kamera Nutzern muß ich leider sagen, dass weder die E-M5, noch Nex 6, Nex 7 noch X-Pro 1 noch X-E1 mich in den entscheidenden Punkten überzeugt haben – für mich sind bei einer neuen Kamera am wichtigsten: Handling & Bedienung, Objektiv-System, Schnelligkeit, AF-Möglichkeiten – Präzision & Performance, Sucher & Monitor, Robustheit im Dauerbetrieb, Accu-Versorung und am Ende natürlich auch die Bildqualität des Sensors — wer die Reihenfolge anders herum legt, wird sicher auch mit einer Sony oder Fuji froh. Mir nützt alleine ein etwas besserer Sensor nichts, wenn es die Objektive nicht gibt, die ich brauche und die Kamera nicht mit mir mithalten kann!)

(Die neue Olympus E-M1 ist noch nicht verfügbar, sie wird in einigen Punkten mit der GH3 mitziehen, in einigen auch wieder etwas besser sein (Sucher, Verschluss, Betriebsgeräusch) aber dafür anscheinend auch 500€ mehr kosten – ich denke der Preis ist zu hoch angesetzt. Auch eine E-M5 war für mich keine 1100€ wert und eine E-P5 keine 1000€)

Macro-Fotos:

Mit meiner Art der Macro-Fotografie harmoniert die Canon EOS 70D sehr gut und sehr schnell und sehr einfach.
Macros mit 2,8/60 mm – 2,8/100 mm L IS – 3,5-5,6/18-55 mm IS STM
Meist freihand über den Monitor mit Bildstabilisator, oft mit Offenblende. Ich nutze den Monitor auch gleich als Auslöser und setze den AF-Punkt genau dahin, wo die Schärfe liegen soll, das funktioniert sehr gut, wenn auch mit etwas Verzögerung.
Natürlich ist die 70D auch ein echter Gewinn bei der Macro-Fotografie mit Stativ über Live-View Monitor – sehr flexibel. Verstehen sie mich nicht falsch, der SLR-Sucher ist fantastisch, aber besonders in der Macro-Fotografie ist es häufig nicht ohne Verrenkungen und Krampf nicht möglich das Motiv dadurch genau zu betrachten. Der Monitor ist auch in jeder Stativposition ein echt großer Gewinn.

Panasonic hat das als erster erkannt und dafür den SLR-Sucher aufgegeben und durch einen elektronischen Sucher ersetzt. Der bewegliche Monitor mit dem schnellen Live-View und der sofortigen Auslösung über den Monitor fehlt mir schmerzlich an allen Canon und Nikon Kameras. Bisher waren die ersten Gehversuche eher bemüht, mit den mFT-Kameras konnte kein Hersteller mithalten – schon gar nicht im Macro-Bereich. Mit einer Olympus E-M5 oder Panasonic GH3 lässt sich wunderbar und unvergleichlich mit 2,8/45 mm Leica, 2,8/60 mm Olympus, den neuesten Zooms und allen anderen Macro-Objektiven per Adapter die Macro-Fotografie betreiben. Ab Blende 16 reduziert die Beugung etwas die Bildqualität und das trifft so auch auf die EOS 70D zu.

BILD-rauschen:

20 MP plus AF-Sensoren auf dem Sensor – die quälende Frage ist, wie sehr und ab wann rauscht die 70D? Mein erster Eindruck im Schatten ist gar nicht gut. Bei starker Vergrößerung ist es auch bei 800 ISO sichtbar und bei 6400 ISO ist das Bildrauschen der 70D deutlich störender als das der GH3 – ich spreche jetzt aber nur von JPEG mit kamerainterner Rauschreduzierung. Wenn ich die in der GH3 ausschalte, sehen die Fotos verheerend aus und sind unbrauchbar. Ich werde mir das noch in RAW anschauen und Vergleiche bei unterschiedlichem Licht machen. Also erst einmal Entwarnung.
Im Vergleich zur EOS 7D ist folgendes sichtbar:
Das Farbrauschen der 7D war ja immer sehr ausgeprägt. Aber ISO 800 wird das Rauschen sichtbar, 1600 ISO ist für Tieraufnahmen noch nutzbar, aber ab 3200 ISO wird es schlimm und da hilft auch die gezielte Entrauschung im RAW nicht mehr viel, denn sie kostet Schärfe und Details.
Auch bei der neuen 70D ist ab 800 ISO ein Helligkeitsrauschen zu sehen, 1600 ISO sehen auch noch gut aus, kein störendes Farbrauschen, 3200 ISO sind nutzbar, also gut 1 Stufe bis 1 1/2 Stufen Gewinn zur 7D und 60D und 700D.

Vor allem das Farbrauschen fällt kaum noch störend auf. Aber ISO 6400 würde ich schon mit der 70D nicht mehr verwenden wollen, weil dann sofort die Details massiv leiden und eine Entrauschung auch nicht mehr viel retten kann. Hier liegt sie natürlich 2 Stufen hinter denVollkformatsensoren der 5D3 und 6D.

Was mich im Vergleich überrascht ist das annähernd gleich gute Abschneiden der GH3 – die bis 3200 ISO gut mithalten kann und ab 6400 ISO sogar noch etwas weniger Bildrauschen zeigt als die 70D. Nur leidet die GH3 etwas unter den Rottönen, wo die EOS eher kühl bleibt.

Nach diesem Test steht für mich fest, eine 7D möchte ich nicht mehr haben und würde sie nur noch bis maximal ISO 800 nutzen – was für die Tierfotografie zu wenig ist. Für Landschaften und allgemeine Fotografie bei gutem Licht ist sie natürlich auch weiterhin eine gute Kamera.
Die 70D eignet sich für mich als Macro-Kamera und als Konverterersatz oder zusätzliche Ausschnittvergrößerung bis 1600 ISO.

DUNKELPAUSE:

Extrem ärgerlich finde die Dunkelpause bei Blick auf dem Monitor. Nach jedem Foto bleibt der Monitor relativ lange schwarz rund 3 Sekunden, bis der Blick wieder frei gegeben ist. Bei Panasonic und Olympus entsteht auch eine kurze Schwarzphase, aber das ist eher ein Wimpernschlag und nicht in Sekunden auszudrücken. Daraus folgt, mit der EOS 70D sind praktisch keine Foto-Serien über den beweglichen Monitor zu machen, weil ich ja nicht weiß wohin sich das Motiv inzwischen bewegt hat.
Mit der GH3 (und noch besser bei der E-M5) entstehen etwas längere Pausen bei schnellen Sequenzen, aber die Action ist noch gut zu verfolgen.
Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass Canon hier massiv spart, an Prozessor-Leistung, an Speicher etc. Canon will mit dem Live-View und den neuen STM-Objektiven offensichtlich nur die Filmer abholen (da gibt es natürlich ein dauerhaftes Filmbild!) und lässt die Fotografen dabei blind im Regen stehen. Das ist für einen Fotokonzern ziemlich unüberlegt und kurzsichtig. Nur weil noch ein Glassucher da ist, will und kann ich nicht alle Bildserien damit fotografieren.
Panasonic hingegen kommt aus dem Fernseh- und Videobereich und hat die Fotografie vor 10 Jahren zusätzlich entdeckt. Beim Thema FullHD-Video ist Panasonic mit seinen Kameras schon seit vielen Jahren ungeschlagen und beinahe konkurrenzlos stark. Aber auch in der Fotografie engagieren sie sich so stark, dass der Anwender sichtbare Vorteile vor Canon, Nikon und Co hat – nur den Glassucher bietet Panasonic nicht mehr an. Und Sony und Samsung machen es ähnlich und haben einen ähnlichen Weg zurückgelegt.
Jetzt sehe ich wieder das taktieren von Canon – die nächste Kamera mit dem neuen Sensor wird natürlich diese Dunkelpause verkürzen müssen und dafür deutlich mehr kosten – also bleibt Platz für eine Eos 7D II.

Die EOS 70D ist mal wieder ein Produkt, dass bewusst nicht zu Ende entwickelt ist – scheint mir. Das ist sehr frustrierend!
(das natürlich alles unter Vorbehalt, denn ich habe ja noch nicht alle Einstellungen ausprobieren können)
Das mir jetzt bitte keiner denkt, ich habe mich mit Panasonic verheiratet! Wenn ich meine Porträtfotografie mache – dann nehme ich weiterhin eine 5D3 mit 1,2/85 mm und wenn ich Tiere fotografiere, dann mache ich das mit der 5D3 und 2,8/300 mm; 4,0/200-400 mm und den Extendern – und da ist diese Ausrüstung auch in der Summe konkurrenzlos.
Da kommt keine Panasonic, keine Olympus und keine Sony mit. Noch nicht. Ich vergleiche hier nur die Kameras die ich für meine Fotografie ausgewählt habe und die mir bestens vertraut sind und sage damit nicht, dass Olympus, Nikon, Pentax und Co schlechte Kameras bauen, mit denen ich nicht fotografieren könnte!

Kamera-Vergleich:

Im Vergleich zur 60D und 700D gewinnt sie, keine Frage. Das was die 7D leistet, schafft sie technisch auch, genaue Sensor-Vergleiche muss ich noch machen, die 7D war aber ab 1600 auch nie sonderlich rauscharm.
Für mich ist der Vergleich zu den spiegelfreien Systemen erheblich spannender, denn da gibt es jetzt endlich Kameras in der 1000€ Klasse die Haptich und Ausstattungstechnisch bis auf den Glas-Sucher gut mithalten können. Beim ersten vergleichenden Blick in den Sucher der Panasonic GH3 mit 3,5-5,6/14-140 mm OIS gegen EOS 70D mit 3,5-5,6/18-55 mm STM IS fällt sofort auf, das elektronische Sucherbild der GH3 ist um ein vielfaches heller und deutlicher. Bildstabilisierte Objektive haben beide, das 14-140 mm ist kompakter und kaum schwerer als das 18-55 mm und schärfer bei Offenblende zeichnet es auch.
An beiden Kameragehäusen finden alle meine Finger an den Griffen Platz, selbst an der merklich kleineren GH3 muß mein kleiner Finger nicht balancieren. Für beide Kameras gibt es Griffe mit zweitem Accu und Hochformatauslöser. Die GH3 ist gut 1 cm weniger hoch und weniger tief. Das Panasonic Gehäuse hat eine tolle Oberfläche, ist kratzunempfindlich und eine angenehmere, klebrigere Gummierung.

Die Nikon D7100 mit 24 MP rauscht sichtbar weniger und bietet mehr Dynamik, aber was soll man als Canon-Fotograf mit einer Nikon….

L I C H T:

+ viel Leistung und neue Technik zum noch fairen Preis (1100€)

+ endlich ein Technik-Highlight mit ganz neuen Möglichkeiten in der DSLR-Fotografie

+ gleich vertrautes Gehäuse

+ bewährter AF aus der Eos 7D mit 19 Messfeldern

+ voll beweglicher Monitor mit AF und Touch-Screen-Auslöser

+ verriegeltes Menü-Rad

+ 20 MP Sensor mit 1,6 x Vergrößerungsfaktor

+ Miniblitz eingebaut und wireless Steuerung

+ Hochformnat-Batterie-Griff erhältlich

+ lange Accu-Ausdauer

+ individuelle Objektivkorrektur: Vignettierung, Farbfehler

+ sehr gute Accu-Leistung im Sucherbetrieb

+ Made in Japan

+ sanfte Auslösung und wenig Spiegelvibration

+ festsitzender Suchergummi / Dioptrieausgleich

+ 7 Kreativ-Filter, jeweils anpassbar und auch nachträglich anwendbar

+ Belichtungskorrektur in 1/2 Schritten +/-5 EV nutzbar

+ HDR-Modus

+ RAW in der Kamera entwickelbar

+ WLAN mit WiFi an Bord

+ bessere Farbwiedergabe als bei anderen Canon-Kameras aber schwächer als Olympus/Pentax

 

Schatten:

– nur 1 Jahr Garantie bei allen Canon-Produkten – nicht zeitgemäß, nicht wettbewerbsfähig

– Gehäuse fast ein bisschen langweilig für Canon-Nutzer

– lange Dunkelpause im Live-View Betrieb

– Kontrastarmut und Farbreduktion weiterhin deutlich zu hoch im Jpeg

– Bildserien im Live-View praktisch nicht möglich – nur blind

– Live-View-AF ist lichtstärkeabhängig, bei f:5,6 und 400 mm Brennweite deutlich langsamer

– Live-View mit 31 Messfeldern, zu groß und nicht präzise einsetzbar

– Bildrauschen im JPEG relativ hoch, ab 800 ISO sichtbar, bei 3200 ISO schon deutlich

– leise Verschlußauslösung verlangsamt Bildserie und AF-Servo

– inkompatibles EFs Objektivsystem zu EF-Vollformatkameras

– immer noch kein JPEG 2000 in der Kamera

– Ein-/Aus-Schalter links ist alles andere als ideal

– kein TAV-Programm das es erlaubt gleichzeitig Blende und Zeit zu verändern durch ISO-Anpassung

– sehr hoher Stromverbrauch im Live-View – nur 200-300 Bilder

– Griff und Daumenauflage wird warm, im Life-View

– nur 1 SD-Kartenschacht

– nur 17 RAW in Folge – nur 8 RAW/JPEG in Folge

– beim Wechseln Kreativ – in Automatik-Bereich muß Live-View immer wieder neu gestartet werden

– beim Schließen des Monitors keine automatische Umschaltung auf Sucher

– Horizontwippe nicht im Live-View Betrieb – nicht im Hochformat

– Kamera immer noch relativ laut

– AF-Hilfslicht nur mit Blitz

– nur ein Custom Mode

– Dioptrieausgleich viel zu leichtgängig und zugänglich

– Löschvorgang langsam und 3 Tasten nacheinander drücken

– automatische Helligkeitsanpassung am Monitor fehlt

– nur Kurzbedienungsanleitung ausgedruckt als Beigabe

– 468 Seiten Bedienungsanleitung nur auf CD

 

Unterschiede: Canon EOS 70D – 7D

–       70D hat schwärzere, weniger raue Oberfläche

–       beweglicher Monitor an der 70D

–       berührungsempfindlicher Monitor mit Auslösemöglichkeit an der 70D

–       leise, weiche und gebremste Verschlußauslösung der 70D

–       Menü-Rad an der 70D gesichert

–       Klarere Beschriftung auf dem Menü-Rad an der 70D

–       Joystick separat an der 7D an der 70D im großen Wahlrad

–       Fummeliger Batteriefachdeckel an der 7D an der 70D wird er einfach eingehackt

–       7D Batteriedeckel gefedert – 70D nicht

–       Ösen für Gurt an der 70D unlackiert, chrom

–       Dioptrie-Einstellung an der 70D zu leichtgängig

–       Blitzknopf an der 70D höher

–       Miniblitz-Ausfahrgeräusch an der 70D viel leiser

–       70D gut 1 cm in der Länge geschrumpft und etwas niedriger

–       die 7D hat 3 Custom-Einstellungen

–       70D hat Kreativfilter

–       A+ Programm

–       70D = 5 Basistasten auf dem Oberdeck – Drive und AF endlich wieder getrennte Tasten

–       70D = kleineres Sucherokular

–       7D minimal größeres Sucherbild

–       7D Sucher im Weitwinkelbereich schwerer zu überblicken

–       Drehrad über dem Auslöser leiser und kürzer übersetzt

–       7D hat größeres Display

–       70D hat RAW/JPEG-Taste

–        die 5er Tasten-Reihe der 7D links vom Monitor wurde umverteilt

–       CF Karte der 7D gegen SD Karte 70D

–       Neuer kleiner Fernbedienungs-Anschluß an der 70D

–       Blitzsynchronbuchse hat nur die 7D

–       Wifi-Anschluß der 7D wird durch eingebautes WIFI in der 70D ersetzt

–       Beide „Made in Japan“

–       Abblendtaste ist von links (7D) wieder nach rechts (70D gewandert

–       Blitz-Taste sitze jetzt höher am Blitz (70D

–       Der BP-E6 Akku ist der gleiche wie er auch in der 7D, 6D und 5D3 Verwendung findet – nur der Batteriegriff muss natürlich für dien EOS 70D wieder neu angeschafft werden

 

Ich sehe immer wieder Besitzer der 7D Kamera mit dem 4,0/17-40 mm oder gar 2,8/16-35 mm Objektiv herum laufen. Der Grund dafür ist fast immer , dass man ja noch Vollformat anschaffen wolle oder eine Vollformat-Kamera besitzt.

Also vielleicht Angeberei, denn schon das kleinere, viel leichtere 18-55 mm STM zeichnet bei allen Blenden schärfer und am Rand besser als die beiden Extremweitwinkel für Vollformat.

Die Sonnenblende eines 17-40 mm ist mit 6cm länge und 11 cm Durchmesser schon fast so groß, dass die Kameras dahinter verschwinden.

Wer wirklich das bestmöglicher herausholen will und wem es am Kleingeld nicht fehlt, der kauft sich:

Eine 5D3 oder 6D mit 4,0/17-40 mm  plus 2,8/24-70 mm

Und eine Eos 70D mit 3,5-5,6/18-55 mm oder 3,5-5,6/15-85 mm und nutzt sie aber hauptsächlich im Macro- und Telebereich und weniger im Superweitwinkelbereich – denn da ist tatsächlich die Vollformatkamera deutlich im Vorteil.

Für wen lohnt sich die Canon EOS 70D? (trotz meiner persönlichen Enttäuschung)

Für alle die mit dem Canon EOS System starten wollen.
Für alle die Bildrauschen nervt – denen das Bildrauschen der 7D; 700D und 60D viel zu hoch ist.
Für Macho-Fans die bereit sind, sich den beweglichen Monitor zu Nutze zu machen.
Für alle Filmer.
Für Fotografen die gerne mit Filtern experimentieren, Bildbearbeitung/RAW in der Kamera realisieren wollen
Der Kauf macht am meisten Sinn mit dem 18-55 mm STM.

Für mich sind viele mir wichtige Punkte an der 70D besser gelöst – für mich ist die 7D Geschichte. Allerdings vermute ich jetzt doch das Canon eine schnellere, noch bessere Eos 7D II im Jahr 2014 bringen wird, einfach weil Canon immer so weiter macht.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

Kamera und Griff können Sie mit oder ohne Objektiv direkt bei mir kaufen. Ich empfehle den Kauf mit 18-55 mm STM, das völlig neu überarbeitete Zoom ist jeden Cent wert, das 18-135 STM jedoch nicht so sehr.

 

033021001424

Hier einige Bildbeispiele alle Freihand, aus den ersten 300 Fotos:

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht