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Filo Rings

Kategorie ‘Kameras im Test’

1. März 2012
Kamera-Neuheiten – Zahlen Bitte!

Tagebuch-Gedanken: 2012-März-01

Die neuen Preise sind gepfeffert – aber nur Amateure diskutieren über Preise, oder?

Da will Canon 6300€ für die bisher einzig echte und robuste Profikamera.
Nikon lässt sich nicht lumpen, will 3200 für die D800 E und 5900€ für die D4.
Über Leica-Kameras reden wir mal nicht…
Kameras sind ja KEINE Investition, ganz gleich wie teuer das schwarze Gehäuse heutzutage erstanden wird, nach spätestens 2 Jahren haben die Mitbewerber spannendere Alternativen und nach nur 3 Jahren gibt es oft ein wesentlich verbessertes Modell – zumindest ist das bei der Profiklasse derzeit so Alle anderen Kameras sind schon nach 1-2 Jahren veraltet.
Sicher brauche ich nicht immer die neueste Kamera um tolle Fotos zu belichten, dafür reicht oft auch meine alte Pentax LX. Doch ich teste und arbeite am Limit und bin noch längst nicht zufrieden mit dem was der Autofokus in vielen Gehäusen und mit den meisten Objektiven leistet. Für flüchtige Motive ist die Beherrschung der Kamera, der AF und das richtige Objektiv, einfach unsagbar wichtig. Mit der Nikon D200 und D2 gab es erstmals seit langem einen großen Sprung und auch die Canon Eos 7D schlägt sich wacker , die Canon Eos 1D MK IV ist endlich auch relativ problemfrei schnell mit neuen Objektiven, die Olympus E-P3 brachte eine ganz neue AF-Qualität in den unteren und mittleren Brennweitenbereich. Richtig schnelle Objektive bieten derzeit nur Canon (Super-Tele) und Olympus (mFT), alle anderen Produkte sind für meine Arbeitsweise derzeit einfach nicht ideal. Nikon ist zwar nicht so viel langsamer als Canon und rechtfertigt kaum einen Wechsel ins weiße Lager und doch bin ich froh, keine große Nikon Ausrüstung zu haben. Wenn ich mit Nikon arbeiten müßte, dann nur mit D4 und 4,0/500 mm, 4,0/16-35 mm VR; 4,0/24-120 mm alle anderen Objektive würden mich kaum reizen.

Der Kauf einer Profikamera frisst ein richtig tiefes Loch 3000-6000 € sind selten leicht verdient. 
Selbst wenn ich rund 1000 € Steuer erst einmal heraus ziehe, gut 5000 € noch mal zusätzlich in 2-3 Jahren verdienen mit Fotos – das gelingt den allerwenigsten. Wenn man die Kameras nicht ganz schrottet, kann man, bei rechtzeitigem Verkauf, aber immerhin  noch einmal 3500 – 4000€ (und die Steuer noch dazu bezahlt) heraus bekommen.
Wenn Verdienst da ist, lohnt sich die Anschaffung trotzdem.

Bei Objektiven sieht das besser aus, ein Supertele, vor 6 Jahren gekauft, hat 7000€ gekostet, heute kostet es 11.000€, der Wiederverkaufswert bei guter Behandlung liegt bei bis zu 6000€ – Verlust – nicht spürbar, schon gar nicht betrachtet auf 6 Jahre und unzählige 1000 Fotos.

Deshalb, die Anschaffung eines sündhaft teureren Super-Tele-Objektivs oder extrem gutem Leica-Weitwinkel-Objektivs zahlt sich immer aus. Die Anschaffung einer Profi-DSLR nur, wenn man sie pflegt und sehr rechtzeitig im guten Zustand verkaufen kann.
Zuletzt war ich sehr unglücklich mit den Canon Kameras, außer mit der 7D habe ich mich mit fast allen herum geärgert. Die Eos 5D MK II war für mich viel zu langsam, die Eos 1Ds MK III hat mich nie wirklich gereizt und war mir auch zu langsam, die 60D kam gar nicht in Frage, die Eos 1D Mark III war gut, aber im High-ISO Bereich nicht gut genug; die Eos 1D MK IV keine so wesentliche Verbesserung bis die Super-Teles lieferbar waren (denn seit dem ist der AF erheblich schneller) – ich denke die Eos 1DX ist ein großer Sprung und hoffentlich das große GELD auch wert.

Wer eine Nikon D700, D3s oder gar D3x hat kann ruhig durchatmen, er braucht weder eine D800, noch eine D4 – bei Nikon kann derzeit nur eine D400 neue Kaufwünsche wecken. Die kommt aber vielleicht erst im Spätsommer, wenn sie auf den 24 MP Sensor von Sony setzt, könnte das für viele mit ihren Objektiven schon sehr schwierig werden. Besser wäre ein rauscharmer 18-20 MP Sensor. Bei Nikon würde ich abwarten.
Sony ist mit dem Vollformat noch nicht so weit, das ändert sich erst mit neuen Objektiven und der kommenden Alpha 99. Ob die Masse der Amateurfotografen aber den elektronischen Sucher schon akzeptiert? Der Sony Alpha 900 Sucher ist der beste DSLR-Sucher der je in eine Kleinbildkamera eingebaut wurde – ich bin gespannt wie groß und gut seine elektronische Ausführung werden wird. Die Sony Alpha 77 ist für alle Besitzer von Minolta- und Sony-Objektiven ein Segen und für alle anderen nicht wirklich interessant. Alle anderen Alphas spielen keine Rolle mehr.

Es scheint als geht APS-C in DSLR-Kameras langsam die Puste aus. Es kommen keine spannenden Objektive mehr, der Druck durch Vollformat-DSLR wächst durch die Neuvorstellungen deutlich, ganz zu schweigen durch das Angebot der Systemkameras. Was fehlt sind innovative, kompakte, leichte Zoom-Objektive und lichtstarke Festbrennweiten. Canon bringt kein besseres 2,8/15-55 mm IS, kein 4,0/8,5-18 mm; kein 2,8/31-130 mm IS, ein 1,8/22 mm; kein 1,8/31 mm und Nikon kein 2,8/16-55 mm VC, kein 2,8/33-150 mm  VC; kein 1,8/23 mm – Chancen vertan. Die neuen Systemkameras werden alle DSLR-APS-C-Kameras kannibalisieren. Kameras wie die Eos 60D, die Eos 7D, die Nikon D7000; die Nikon D300s werden nicht mehr gebraucht, oder allenfalls noch als Konverter für die Vollformat-Objektive genutzt. Die vier großen Hersteller haben es versäumt wirklich perfekt angepasste Objekte vorzustellen und Sigma und Tamron konnten die Lücken auch nicht wirklich füllen.


 
 

28. Februar 2012
Pixel-Auflösung – Fluch oder Segen?

Tagebuch-Gedanken: 2012-Febuar-27

Alle aufgeklärten Fotografen wissen, für ein qualitativ hochwertiges A3 Foto oder die Doppelseite im Magazin reichen 4-5 Mega-Pixel dicke aus. Ich habe hier im Büro noch etliche, lieb gewonnene Ausdrucke aus meiner Canon Eos 1D (4,1 MP) und Olympus E-1 (5 MP) hängen und verblasse damit immer die Pixel-Freaks.
Aber sicher sind die Fotos mit guten Objektiven bei gutem Licht gemacht.
Canon pushte danach die Pixelzahlen immer weiter bis auf 21 MP und könnte den Bildpunkten immerhin mehr Platz – vergrößerte den Sensor auf 24×36 mm Kleinbild-Format, was dann später zum “Vollformat” gejubelt wurde.

Nikon und Olympus hielten sich bewußt zurück und hatten auch zunächst keine Ambitionen auf Vollformat. Dann kam Sony mit Macht, übernahm Minolta und wirft mit Sensoren und Kameras nur so um sich, kann Vollformat und packt 24 MP darauf und im nächsten Schritt dann sogar auf den Halbformat-APS-C Sensor. Olympus durchbricht seine eigenen Grenzen und veröffentlich eine Kamera mit 16 MP, Nikon setzt jetzt eins drauf und überholt kurzfristig mit 36 MP und lässt sogar den AA-Filter weg. Synchron dazu werden auch schnell die kompakten Digicams für jedermann von 3 MP auf 16 MP und sogar 18 MP katapultiert, trotz den winzigen Abmessungen des Sensors. Seit dem Erfolg des berührungsempfindlichen Monitors setzen auch die Handys auf Megapixel, von 3 MP auf 8 MP und jetzt ist Nokia wieder da und baut das erste Handy mit 41 MP Sensor.


Da kann einem schwindelig werden, es kommt nicht allein auf die Größe des Sensors an, sondern was die Kamera damit macht. Nokia beschreitet jetzt einen anderen Weg und nutzt nicht 41 MP (Nokia 808 PurView)  für jedes Bild sondern gibt besonders gute und verhältnismäßig rauscharme Fotos mit 3, 5 oder 8 MP frei.
Der Aufnahmesensor, der dafür verwendet wird ist 5x größer als alle bisherigen Handy-Sensoren, also schon ein ausgewachsener Sensor, der sogar größer ist als von Digicams verwendete und  kaum kleiner als der Nikon 1 Zoll-Sensor.

Qualität gibt es nicht ohne ein entsprechend effektives Objektiv – das weiß auch Nokia und deshalb steht stolz auf dem Handy “Carl Zeiss 2,4/8 mm”. Durch die hohe Auflösung wird sogar ein 2,8x Zoombereich möglich (bei 5MP effektiver Auflösung) – das Zeiss Objektiv selbst ist eine Festbrennweite! Im Nokia 808 sind Bildausschnitte von 28-80 mm Brennweite möglich ohne bewegliche Teile und aufwendige Zoom-Linsen, ohne Zeitverlust und geräuschlos!

Im Format 4:3 werden 38 MP und im Format 16:9 noch 34 MP genutzt. Zum Filmen steht sogar ein 4x Zoom zur Verfügung. Die Lichtstärke f:2,4 klingt zunächst gut, erlaubt aber aufgrund der Sensorgröße und der Brennweite 8 mm keinerlei Spiel mit der Schärfentiefe.

Das hat nichts mehr mit Fotografie zu tun – aber die Menschen bekommen was sie wollen, Bildausschnitte auf Knopfdruck. Die allermeisten Menschen möchten ja Dinge und Personen nah heran holen oder anders herum viel Raum zeigen.
Sie interessiert keine Schärfentiefe, keine Perspektive, kein Licht, kein Schatten, keine Farben, keine Schärfe, kein Hintergrund, keine Brillanz und kein technisches Erleben und umsetzen. Sie wollen einfach nur groß im Bild haben, was sie sehen.
Ähnlich wie unsere Augen, die uns ein großes Sichtfeld zeigen – aus dem unser Hirn das für uns wichtige heraus stellt und betont.
Wenn Sie sich das deutlich vor Augen führen, was unsere Augen tatsächlich liefern und was unser Gehirn damit macht – dann wird sehr deutlich, daß Fotografie mit Systemkameras und Wechselobjektiven – mit dem ganzen Aufwand, den wir treiben – eine hohe Kunstform ist. Wir treffen für die Aufnahme eines Motives oder der Welt, hunderte bewusste Entscheidungen, wählen aus, selektieren und gestalten und erhalten ein Foto, das im Idealfall unserer Vorstellung entspricht.

Nokia, Sony und Co werden schon bald die Hintergründe unscharf rechnen, die Perspektiven anpassen und Fotos simulieren – wie wir sie sonst nur mechanisch und optisch erreichen konnten.

Schöne neue Welt?

Nokia zelebriert hier einen großen Sprung und bläst alle anderen Handys und die Digicams auf Seite. Mal sehen wann Nikon das auch anbietet…

Pixel-Auflösung kann wie alles auf der Welt für den einen ein Fluch und den anderen ein Segen sein.
Wer nur etwas festhalten will, für den ist Nokia auf dem besten Weg und bringt bessere Ergebnisse auch bei höhere Empfindlichkeit. Wer kreativ fotografieren will, wird auch heute noch mit Handys und Digicams nicht so viel anfangen können.
Hohe Auflösung und die Möglichkeit Ausschnitte frei zu bestimmen, ohne die Bildqualität zu kastrieren sind sehr vorteilhaft. Wieviel Mehr an Auflösung sinnvoll ist, hängt davon ab wie gut das Objektiv und die Lichtverhältnisse bei der Aufnahme sind und ob die Aufnahme verwacklungsfrei und pixelscharf gelingt.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test

 

28. Februar 2012
Canon Eos 5D MK III is coming

In den nächsten Tagen wird die neue Eos 5D Mark III-Kamera das Licht der Welt erblicke!
Nach den ersten Daten und Bildern bin ich skeptisch, das sie eine so große Neuerung ist, wie von Vielen erwartet.
Sich wird sie endlich einen schnellen und sicheren Autofokus haben, gewohnt scharfe Bilder mit Vollformat- 22 MP Sensor auch bei wenig Licht belichten und die gewohnte Bedienung mit bringen. Aber schon jetzt scheint mir klar, das eine weitere Dos für semiprofessionelle Filmer kommen muß. Zwei neue Eos -Kameras mit professionellem Anspruch, für unterschiedliche Anwendung sind in Produktion.

Sie werden sich mehr am Äußeren der Eos 7D und der Technik der Eos 1DX orientieren!
Der Autofokus wird endlich deutlich aufgewertet, doppelt so empfindlich bis -2EV und die unausgereifte Bedienung der Eos 5D II wird auch verbessert.

Allerding wird Canon mich wieder sehr enttäuschen, da ein beweglicher Monitor mit Touch-Screen fehlt und ein schneller Live-View erst recht. Sicher wäre es unklug den Berufsfotografen und Hardcore-Fans Kameras zu bieten mit beweglichem Monitor, auf dem sich nur langsam fokussieren lässt, deshalb lässt es Canon wohl ganz sein. Denn auch an der Eos 60D und 600D mit beweglichem Monitor, der großartig gelungen ist, lässt sich leicht feststellen, dass 4-6 Sekunden vergehen, bis richtig fokussiert wurde!

Anders als Sony hat Canon hier keine Übergangstechnik im Petto – schade. Olympus schafft die Fokussierung auf den Monitor ohnehin mit Abstand am schnellsten und präzisesten.

Also alles im Übergang bei Canon und Nikon, bis die spiegelfreien Kameras endlich mit dem richtigen Sensor und geeigneten Objektiven kommen. Frustrierend.

Es wird eine Kamera mit 22 MP und eine mit 45 MP erscheinen (gute Nacht Nikon :-))

Die Preise werden hoch sein – ab 3000€.

Die Canon Eos 1DX verschiebt sich weiter – es kann Mai werden…

Auch eine Canon Eos 650D sollte noch vor der Sommersaison vorgestellt werden und zur Photokina ist dann auch die Eos 7D MKII fertig – alles wie gehabt alle 1-2 Jahre wieder.

Objektive:
Für die Knipser kommt ein neues 3,5-5,6/28-135 mm IS II

das EF 4,0/200-400 mm L IS 1,4x wird bald gezeigt, man darf sich auf einen Preis jenseits 10.000 € einrichten 🙁

 

 

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