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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

26. Mai 2020
Lügen-Barone

Es hat den Anschein als ob die Lügen-Barone (manche nennen es auch schöngefärbt: Marketing) erst im Laufe des Juni wieder aus dem Vollen schöpfen können – Neue Canon Kameras und Produkte werden präsentiert, mal schauen wie viele Xe wieder zum U verbogen werden. Sony will auch einige Neuheiten zeigen, vermutlich ist die 7sIII dabei, mal schauen wie die sich dabei schlagen.

Also die Canon EOS R5 und R6 sowie das neue 7,1/100-500 mm, Konverter, neuer Blitz und weiteres werden jetzt auf die Canon-Fans los gelassen.
Nach meinen Informationen wird die R5 wahnsinnige 4800€ kosten – mal sehen ob sich die Info vom Canon-Vertreter auch bewahrheitet und wie lange sich so ein absurder Preis, in Zeiten von einer faktisch nie da gewesenen Berufs-“Beschränkung” von Berufsfotografen, halten lässt.

Sony hat schon vor einigen Tagen eine neue Sensor-Generation vorgestellt, erstmals wird die AI-Prozessortechnik in den Sensor integriert – das sieht schon wieder nach einer harten Klatsche für andere Firmen und einem deutlichen Wettbewerbsvorteil für Sony aus, die diese Technik vorerst nicht anbieten können. Warten wir es ab – aber nach meinen vielen Versuchen kann sich eben bisher kein Prozessor mit Sony auch nur annähernd messen. Die neue Technik wird zunächst für Überwachung und Motiverkennung eingesetzt, aber sie wird ihren Weg auch in unsere Kameras finden.


Sony bringt eine kleine ZV1 Kamera 1.8-2.8/24-70 mm Videokamera ohne SUCHER, aber mit voll beweglichem Monitor für Freizeitfilmer.
Das 2.8/12-24 mm GM und weitere Objektive könnten angekündigt werden.
Von der RX10 oder 7IV gibt es bisher noch keine konkrete Spur.

Ich hatte heute wieder Gelegenheit mit einem Serienreifen TAMRON 2.8/70-180 mm an der Sony 7RIV zu fotografieren, ich habe sie konkret mit dem Sony 2.8/70-200 mm GM vergleichen.
Der als schnell gerühmte Autofokus des Tamron ist allenfalls halb so zügig in der Schärfezone wie das ja auch nicht weltschnellste Sony GM Objektiv, das dem 1.8/135 mm GM wiederum deutlich unterlegen ist.
Sicher ist das Sony mit gut 2400€ zu teuer, aber gemessen an der Leistung, ist das Tamron 70-180 mm mit 1500€ ebenfalls erheblich zu teuer. Das Sony wäre mir maximal 2000€ wert und das Tamron 1100€.
Ich denke anspruchsvolle Fotografen währen hier mit dem 70-180 mm schlecht beraten. Von schnellem AF würde ich hier nicht mehr sprechen.
Inzwischen werden einige GM Objektive gebraucht angeboten und sind um 1800€ erhältlich – dann würde ich kein Tamron mehr kaufen.
Und wer mir jetzt auf das schmale Brett kommt: Ich habe nichts gegen Tamron, sie oft empfohlen und die Firma hat viele bahnbrechende Entwicklungen voran getrieben und wird auch hier hoffentlich dafür sorgen, das Sigma, Nikon, Sony, Panasonic und Co in Zukunft leichter und kompakter werden müssen.

Also wenn OLYMPUS sein Geschäft mit Olympus-Kameras einstellt, kann man das als Kunde nur seltsam finden – denn die Kameras werden doch für die ganze Welt produziert, warum sollten sie künftig in einem speziellen Land nicht mehr verfügbar sein? Verrückt!
Auch das Olympus jetzt zu seine E-M1X ein 1.2/17 mm verschenkt – macht die Kamera kein bisschen kleiner, logischer, zwingender, besser. Und der Preis war schon ok, hätte man einen besseren Sucher, eine logische Bedienung, logische Verteilung der Bedienelemente und einen besonderen AF eingebaut und den Griff zum lösen gestaltet…
Wie schon vor über einem Jahr von mir gesagt: Totgeborenes Kind!

PANASONIC bringt ein L-Vollformat-Objektiv 3.5-5.6/20-60 mm… mutig, aber braucht das jemand? Zu welchem Mondpreis?

So ganz nebenbei, ich kann den Namen JoeMcNally nicht mehr hören und seine Fotos, speziell das grausame Porträt von dem Mädchen habe ich immer verachtet und es wurde immer falsch verstanden, einfach mal nach Infos danach suchen… wer es nicht weiß. Da werden heute Fotografen gehypt, die das nicht verdient haben. Also da gibt es tausend bessere, die mehr geleistet haben.

Also alle Firmen wollen, dass wir mal wieder Geld ausgeben – Freitag geht’s rund… ich denke ganz böse, es müßte jetzt mal eine drastische Marktbereinigung stattfinden…
So genug kritische Gedanken, morgen ist DosenBierTag und ich werde Spechte, Eichhörnchen und stille Wälder besuchen…

 

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19. Mai 2020
Aller Anfang… Vogel-Flug

Aller Anfang ist schwer, oder allem Anfang wohnt ein Zauber inne…

Ich versuche es ja alle Jahre wieder, wenn ich Vögel bei der Nahrungssuche, beim Nestbau, bei der Jungenfütterung sehe, sie auch abzulichten. Es sind nicht meine Lieblingsmotive, klein, pfeilschnell, superscheu. 2020 habe ich ein Nest gleich in einem Spalt über meinem Balkon, also wenn keine Hörnchen in Sicht sind, beobachte ich die Blaumaisen bei ihr unermüdlichen Fütterung.
Ich habe keine Lichtschranke und bisher auch wenig Lust mich damit auseinander zu setzen. Aber konventionell fotografieren ist da schon sehr schwierig. Letztes Jahr habe ich es mit Super-Tele an einer Ampel versucht, die Schärfe vorher festgelegt, so das ich sie seitlich im Anflug bekam. Hier geht das nicht, die Öffnung zum Nest ist in einer Ecke und ich habe nur ein Fenster aus dem ich zuschauen kann.
Selbst mit Alpha 9 bei 20 Bilder pro Sekunde und 1/8000 Sekunde sind kaum mehr als 3-4 Fotos beim Abflug möglich. Die Maisen haben einen solchen Affenzahn drauf, mit langsamer Technik chancenlos.
Und auch hier bleibt die Frage, welche Einstellung beim Objektiv, bei der Kamera?
20 B/Sekunde oder auch nur 10 B/sek alleine bringen gar nichts.
Eine großen Blendenöffnung erfasst nur einen Zentimeter, der auch scharf wird.
Eine kleine Blendenöffnung führt zu langen Zeiten und hohem Bildrauschen.
Eine lange Brennweite führt zu verpassten Motiven.
Eine kurze Brennweite zu starken Ausschnitten und damit zu deutlichen Qualitätsverlusten.
Alles jenseits 6400-12.800 ISO wird auch mit dem besten Sensor kritisch, auch bei Sonnenschein.
Ein kleinerer Sensor hat einen mächtigen Vorteil mit lichtstarkem Objektiv und schneller Kamera – mehr Schärfentiefe!
Sie brauchen eine Mischung aus allem.

135 mm bis 200 mm sind ideal, also stehen f:1.8 bis f:2.8 zur Verfügung. Nur nützt das allenfalls für ein scharfes Foto und auch das ist große Glückssache. Denn die Schärfentiefe ist eindeutig viel zu gering. Abgeblendet auf f:5.6 und f:8.0 gelingen mehr scharfe Fotos – je nach dem wie der Vogel fliegt – aber dann lande ich bei 12.800 und 20.000 ISO und dann sehen Ausschnitte auch bei gutem Licht weniger beeindruckend aus, denn die Details werden vom Bildrauschen aufgefressen. Hier sind wir wieder am Limit.
Nur wenn die Flugbahn immer gleich wäre – was sie nie ist – oder eben nur ein Foto und keine Serie.
Der schnellste verfügbare AF schafft es nicht dem Vogel in dem Bildausschnitt zu folgen, ich habe alle AF-Modi durchprobiert, großflächiges Tracking ist spannend, aber das Problem beginnt schon den Vogel beim Austritt aus der Maueröffnung zu “treffen” – zu speichern – die Sekunde, die man dabei verliert zerstört einem die Chance mehrere scharfe Fotos zu bekommen. Tracking funktioniert also eigentlich nur bei der Arbeit über den Monitor vom stabilen Stativ und dann auch nur, wenn sich das Motiv zunächst langsam bewegt oder noch besser verharrt und dann eine weite Bahn im Bildausschnitt nehmen kann. Bisher war ich deshalb nie ein Freund dieser AF-Methode, sie eignet sich eher für Videofilmer und langsame Bewegungen bei Weitwinkelobjektiven.
Zurück zu meinen Blaumaisen, die Flugbahn liegt Südwest, also ist Abends am meisten Licht, wenn auch sehr gelblich. Die Stunde von 19-20 Uhr eignet sich am besten um mit weniger Empfindlichkeit arbeiten zu müssen, idealerweise müßte ich sie auf 800 bis maximal 1600 ISO drücken, nur bei 1/8000 Sekunde und Blende f:8 grenzt das an Hexerei.
Faszinierend finde ich die Anflugtechnik, die Maisen sitzen 1-2 Meter höher auf einem Gitter, sondieren die Lage, den Wind und was ich da so treibe, schwätzen mit ihren Jungen, ein grünes Würmchen im Schnabel und lassen sich dann einfach fallen… keine Flügelbewegung bis kurz vor der richtigen Höhe – das geht rasend schnell.

Hier trotzdem einmal meine ersten Geh – bzw. Flugversuche:
Ich will hier deutlich zeigen, wie schwierig die ersten Versuche mit einem neuen, schnellen Motiv sind und Maisen sind klein und blitzschnell, wer meine Aufnahmen (abgesehen, bitte vom Hintergrund) schwach findet, mag sich bitte einmal ohne Lichtschranke selbst daran versuchen – ohne Abfütterung, Planung und sonstiger Manipulationen – einfach mal echtes, unverfälschtes Tierleben fest halten…

Im Sturzflug zum Nest mit grünem Würmchen aus dem Ahornbaum:


Start aus dem Nest:



Der Hintergrund ist leider superungünstig, zeigt aber wo sich Vögel überall sicher fühlen und wie sie dicht bei uns leben um  überleben  zu können.

 

Und noch eine Abschieds-Pirouette – am Abend bevor ihre Jungen ausfliegen – mit Sony RX10IV (daraus resultierend stärkeres Rauschen)
Ich hoffe wir sehen uns kommendes Jahr wieder – hoffe ich habe nicht zu sehr gestört und die Belohnung – reichlich Sonnenblumenkerne – waren ein willkommener Ausgleich…

 

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15. Mai 2020
Neue Pentax Halbformat plus neue Objektive in Aussicht

Ricoh will weiterhin Kameras mit dem legendären Markennamen PENTAX verkaufen

Nach dem 1.4/50 mm DFA* wird ein 1.4/85 mm DFA* SDM AW erscheinen
Die neue, noch namenlose Halbformatkamera soll also zum Weihnachtsgeschäft 2020 an den Handel ausgeliefert werden, ich vermute einen Preis um 1500€.
Angekündigt wird auch ein 21 mm DFA Limited WW-Schnappschuss-Objektiv für besondere Pentax Fans und Sammler, ich erwarte eine Lichtstärke umd f:2.8-3.5.
Ein neues, verbessertes 2.8/16-50 mm HD DA* wird das lichtstarke Standard-Zoom für die Halbformat-Kameras. Eine komplette Neukonstruktion wurde erforderlich um einen lautlosen Stepper-AF-Motor zu integrieren, der schnell arbeitet.

Als Pentax Fan der frühen 80er Jahre, ist es wunderbar dieses kraftvolle Lebenszeichen von Ricoh, selbst während so schwerer Zeiten zu sehen. Ich hoffe sehr sie haben genug Fans in Japan, Asien und einige in Europa um die Kamera und Objektive erfolgreich zu vermarkten. Nur mich spricht das aus mehreren Gründen leider kaum an.

Das ich mit dem Pentax-Namen keine superschnelle Hochleistungskamera mit neuester Sensor-Technik, ohne Spiegelreflex-Sucher & Mechanik erwarten kann, weiß ich. Pentax war der Wegbereiter der DSLR-Technik und hat 2012,  früh seine Visionen einer spiegelfreien Kamera mit der K-01 und Q präsentiert. Beides ist am Markt gescheitert.
Nur das Pentax so langsam an den Objektiven und dem Autofokus arbeitet ist total frustrierend. Im Schneckentempo gleiten sie alleine hinter allen anderen her, selbst Leica ist dank Panasonic-Technik weit vor Pentax unterwegs.

Um jetzt aufzufallen, hätten sie die besten Eigenschaften der LX neu beleben müssen: Wechselsucher, abnehmbarer Griff und an vier Punkten zu befestigender Gurt. Klein, stabil und wetterfest werden ja vermutlich weiterhin realisiert. Der Sensor und Prozessor werden entscheidend, seine Auflösung sollte jenseits 30 MP liegen und noch stärker Bildrauschen unterdrücken. Das der Sucher vergrößert wurde und dann ein ähnlich großes, helles Bild wie die K1 zeigen kann ist gut, jedoch nur die halbe Miete, er endet immer noch zu dicht am Kameragehäuse und ich vermute es wird für alle Brillenträger schwer das komplette Bild zu überblicken.
Einen starren Monitor muß man ja heute fast schon wieder als Retro-Style bezeichnen – meine Meinung dazu ist ja seit langem klar – ich kaufe keine neuen Kameras mehr mit unbeweglichem Monitor – damit ist sie für mich sofort aus dem Rennen.
Ich bin gespannt welche Sensor/Prozessor-Einheit sie bei Sony kaufen. Und ob sich Sony auch einmal endlich zu einer schnellen Halbformat-Kamera mit mittigem Sucher durchringt.

Wenn ein Kamerasystem, wie ja jetzt auch Pentax, eine hochauflösende Vollformatkamera anbietet, ist allenfalls aus preispolititischen Gründen noch eine Halbformat-Kamera notwendig.

Genauso gut hätten sie eine K1HR mit 42 oder 60 MP vorstellen können und damit sicher viel mehr Aufsehen erregt. Aber dann bewegt man sich in 3000-4000€ Preisregionen und hiermit will man deutlich unter 2000€ anbieten. Trotzdem beliben Fujifilm, Nikon, Canon und Sony hier sehr starke Mitbewerber und ich vermute Pentax wird eben nicht mit dem Niveau einer Nikon D500 mithalten können.

Also spannend zu lesen und schön das sich mal einer im Covid-19 Stillstand aus der Deckung wagt, aber Kameras ohne Namen, ohne Preis und mit alter, bewährter Technik bringen uns auch nicht wirklich weiter.

 

 

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